Hund zwischen absolutem Gehorsam und Hund Hund sein lassen

Es geht ja aber um Dauerzustände und nicht um unbekannte oder neue Hunde. Es geht um das gemeinsame jahrelange Zusammenleben.
Außer Sicht darf Luke übrigens auch nicht. Üblicherweise warte ich kurz (länger wenn ich außer Sicht gelaufen bin, kürzer wenn er außer Sicht gelaufen ist). Da fängt dann wohl bei mir der Kontrollverlust an (genau wie an Straßen. Egal wie perfekt der Gehorsam wäre, niemals leinenlos an einer befahrenen Straße. Selbst im Park, der auch nicht sehr groß und somit in meinen Augen straßennah ist, lein ich nur extremst selten und äußerst ungern ab).

Lupo wird vermutlich sein Leben lang an der Leine bleiben. Der Hund hat einfach zuviel Müll von zuvielen verschiedenen Helden der Hundeerziehung gelernt. Ich halte es zwar nicht für völlig unmöglich, dass man ihn mit entsprechendem Aufwand auf ein gutes Freilauflevel bringen könnte, allerdings wären dafür meiner Einschätzung 2-3 Jahre sehr saubere Arbeit nötig und ganz sicher wäre ich mir nicht wie weit man wirklich kommt. Und in diesen 2-3 Jahren wäre er dann auch Opfer meines Kontrollettidaseins ;) ... Lupo ist ein 7,5jähriger großer Hund. Ich glaub nicht, dass der ewig alt wird. In diesem Sinne steht sich das in meinen Augen nicht dafür, er geht an der langen Leine, darf am Wasser auch mal ohne Leine sein, wenn es grad passt und gut ist's...

Ich bin dafür zB wesentlich entspannter was Straßen angeht. Ich habe, als wir hier vor 5 Jahren eingezogen sind, schnell bemerkt, dass viele Gassi-Strecken durch mehr oder weniger kurze Straßenstücke verbunden sind und man viele schöne Runden nur gehen kann, wenn man ein Stück die Straße lang geht. Die meisten der Straßen sind allerdings nur mäßig befahren, man kommt aber selten durch ohne überhaupt ein Auto zu treffen, meist sind es so 2-5. Also habe ich mir die Mühe gemacht, meinen Hunden mit viel Aufwand beizubringen auf Kommando am Grünstreifen rechts (oder links - je nach Kommando) der Straße zu laufen und die Straße dabei nicht zu betreten. Und das dürfen sie auch, solange die Straße nicht wirklich so stark befahren ist, dass ein Auto nach dem anderen daher schießt. Bei Autos bleiben wir stehen, sitzen ab, warten bis es vorbei ist, fertig. In bekanntem Gebiet laufen die da auch mal ein Stück vor mir, im unbekannten Gebiet schaue ich, dass sie eher auf meiner Höhe bleiben. Anleinen tu ich nur, wenn die Straße wirklich stärker befahren ist. Das ging aber nur, weil ich zu Beginn wie ein Kontrolletti dahinter war - dafür sind die Hunde nun auch wirklich zuverlässig was das angeht. Wenn du uns damals gesehen hättest, hättest du nur den Kopf geschüttelt ;)

Würde ich genauer wissen wollen wie unterschiedlich. Ein dauerhaft angeleinter Hund finde ich enggesteckt (worum es mir ja eigentlich geht). Viel enger geht gar nicht.
Alle paar Meter den Hund ranrufen (nicht zu Trainingszwecken) find ich eng gesteckt.
20-30m Radius finde ich nicht, oder nur unter Umständen, eng gesteckt.

Loomie ist bei mir durchaus recht lange in einem sehr kleinen Radius von wenigen Metern unterwegs gewesen. Einige Zeit nur an kurzer Leine. Ich rede da nicht von wenigen Wochen, sondern von Monaten und mehr. Mex geht auch erst seit ca. einem halben, dreiviertel Jahr teilweise (schön langsam immer mehr) frei. Und der lebt seit 2 Jahren bei mir.

Wir haben auch Phasen, wo ich mit den drei Althunden (also die Huskies und der Collie) einfach mal wieder etwas strenger bin. Das passiert meistens dann, wenn Herrchen viel mit den dreien unterwegs ist, anfangs noch alles super ist und er dann irgendwann frustriert nach dem Spaziergang nach Hause kommt und jammert, weil die sich so gar nicht benommen haben :rolleyes: ... könnte unter Umständen daher kommen, dass der Herr das auch nicht so genau nimmt, aber mittlerweile durch meinen Arbeitsaufwand gute, aufmerksame Hunde gewöhnt ist. Wenn er dann mal wieder längere Zeit alles schleiffen lässt und so gar nicht aufpasst, passiert es ihm eben auch, dass die Hunde sich dann auch keine Mühe mehr machen, auf ihn zu achten oder gar zu hören. Dann muss Frauchen wieder her und ein wenig genauer mit den Hunden sein, weil bei mir nimmt man die Dummheiten dann natürlich auch gerne mit :cool:
 
Ich verstehe deine Überlegungen, stimme aber den Usern zu, die Freiheit durch Erziehung propagieren. Denn wenn du zwei, drei Kommandos hast, die sehr gut funktionieren und die für deine Lebensumstände wichtig sind, kann dem Hund das viel Freiraum geben. Irgendwann kann das Verhalten sogar so automatisiert sein, dass es gar kein Befehl mehr dazu braucht. Solche Befehle sind für mich Rückruf, Fußgehen und eine Abbruchsignal wie "Nein!".
 
Unsere haben sehr viel Freiheit. Anspringen, spielerisch kneifen, auffordernd anbellen, alles Alltag.

Mit drei Ausnahmen. „Komm“ „Platz“ und ein halbwegs gesittetes Laufen an der Leine. Mehr brauchen sie im Alltag nicht.
Im Sport ist natürlich vorbei mit Freiheit. Aber eben weil sie da so „eingepackt“ sind, ist mir wichtig, dass sie in der Freizeit durch starten.
 



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