Rechtliche Situation Dressurhalsbänder

Ich stelle mir gerade vor, wie man mittels Stachler eine zu hohe Nase runterkriegt.
Suchen die Hunde denn dann noch?

Zu meiner Zeit - ist aber 40 Jahre her - hiess es für die Fährtenarbeit immer: anfassen wie ein rohes Ei, alles Friede, Freude, Eierkuchen und ja kein Druck - sonst suchen die nicht mehr.

Und die Abwesenheit von Druck, viel Lob und Motivation - also positive Verstärkung - führte ja dazu, dass die Hunde suchten wie sonstwas.

Ein Hund in zu hoher Erregung überläuft mitunter Winkel, wird ungenau, zieht. Durch Schmerzreize läßt sich Tempo rausnehmen. Ein Erziehungshalsband ist ein Mittel einen punktgenauen Schmerzreiz zu setzen. Ein nach der Prüfungsordnung gewünschtes Suchverhalten wird anschließend belohnt.

Auf dem Platz habe ich es so gelernt und sehe es noch heute.
In der Nachsuche habe ich gelernt, dass ich blind bin und der Hund sehend. Ich maße mir nicht mehr an für Punktzahlen am Hund zu manipulieren.
 
Die ergebnisorientierte Spurensuche ohne Regelwerk ist ein Spiel an dem Hund und Halter Freude finden können.
Als sportliche Disziplin, zum Beispiel im Gebrauchshundesport, hat sie für Hundeführer einen anderen Stellenwert.
Die Ausbildung über negative Motivation, Zwangsfährte genannt, ist ein probates Mittel. Daraus können gute Fährtensucher hervor gehen.
 
Die Ausbildung über negative Motivation, Zwangsfährte genannt, ist ein probates Mittel. Daraus können gute Fährtensucher hervor gehen.

Den Begriff "Zwangsbringer" kenne ich, aber "Zwangsfährte" hab ich noch nie gehört.

Ich hab sehr viel Kontakt zu Jägern und zu Schweisshundführern - mein eigener Dackel macht 40-Stunden-Würstchenwasser.
Früher hab ich Hunde bis zu FH II geführt, aber nie eine Prüfung gemacht. Meine Hunde sind alle nicht gesprungen - das hasse ich wie die Pest - und die Unterordnung war zu luschig. Aber gesucht haben die wie die Teufel.
Und natürlich sind die zu Anfang losgestürmt und haben Winkel überlaufen. Mit zunehmender Professionalisierung des Hundes gibt sich das.

Ich weiss wie bei den Jägern die Suchausbildung durchgeführt wird und wie vorsichtig und achtsam die zu Werke gehen.
Und die Nachsuche eine angeschossenen Wildschweines über oft 3 Kilometer nach 2 Tagen mit massenweise Verleitfährten und nachdem der eigene Drahthaar erfolglos nachgesucht hat, ist nochmal eine ganz andere Herausforderung als das Hobbyschnüffeln - ohne praktischen Nährwert - eines IPO-Hundes auf einer 4 Stunden alten Fährte.

Wenn ich den Nachsuchenführern was von Zwangssuche erzähle, hätte ich bei denen bis zum Lebensende verschissen.
 
Lichterflug;805677]Aber bei der Fährtensuche macht doch sowas wie ein Stachler keinen Sinn? Wobei ich nicht weiß wann und wo diese Hundehalterin einen Stachler benutzt, aber sie gibt ja auch zu generell mit Schmerzreizen zu arbeiten - was auch immer damit außer Stachler gemeint sein soll. Aber wer macht sowas bei Fährtensuche?

Fast alle aus den so genannten "Leistungsvereinen", besonders in den Malivereinen. Da ist leider noch immer der Stachel und das E-Gerät an der Tagesordnung. Selbst auf der Fährte habe ich dass schon gesehen.

Sturmgeweiht;805678]Eine beachtliche Anzahl der Hundeführer. In der Fährtenarbeit maßt der Mensch sich an, den Hund in ein artwidriges Suchverhalten zu zwingen. Der Hund soll jenes Verhalten zeigen, welches durch die Prüfungsordnung angedacht ist und die höchste Punktzahl bringt. Abweichungen wie das Verlassen der Fährte oder eine zu hohe Nase werden häufig mit aversiven Reizen unterbunden.[
So viel wird da doch nicht gefordert. Mit tiefer Nase ruhig suchen, verweisen und die Fährte nicht verlassen. Dazu benötigt man doch keine Zwangsmittel.

DieterI;805686]Ich stelle mir gerade vor, wie man mittels Stachler eine zu hohe Nase runterkriegt.
Suchen die Hunde denn dann noch?
Da wird nicht nur der Stachel und das E-Gerät eingesetzt, sondern auch das Böttchergeschirr. Damit wird der Fang des Hundes in Zwangsstellung nach unten gezogen (wie beim Pferd). Das ist ähnlich wie der "Geh bei FU?- Trainer". Der Kopf wird nach unten gezogen und die Leine geht durch die Beine nach hinten. Das Geschirr zieht sich zusammen und zwingt den Hund in Suchstellung.

Zu meiner Zeit - ist aber 40 Jahre her - hiess es für die Fährtenarbeit immer: anfassen wie ein rohes Ei, alles Friede, Freude, Eierkuchen und ja kein Druck - sonst suchen die nicht mehr.

Für einige Leistungsvereine gilt dass leider nicht.
Und die Abwesenheit von Druck, viel Lob und Motivation - also positive Verstärkung - führte ja dazu, dass die Hunde suchten wie sonstwas
Normaler Weise ist dass auch so. Aber eben nicht für manche Leistungsleute. Da heißt es dann" schnell, schnell!" Da zählt der Hund nicht viel, nur der Erfolg, also das Ergebnis.

Sturmgeweiht;805690]Ein Hund in zu hoher Erregung überläuft mitunter Winkel, wird ungenau, zieht. Durch Schmerzreize läßt sich Tempo rausnehmen. Ein Erziehungshalsband ist ein Mittel einen punktgenauen Schmerzreiz zu setzen. Ein nach der Prüfungsordnung gewünschtes Suchverhalten wird anschließend belohnt.

Auf dem Platz habe ich es so gelernt und sehe es noch heute.
In der Nachsuche habe ich gelernt, dass ich blind bin und der Hund sehend. Ich maße mir nicht mehr an für Punktzahlen am Hund zu manipulieren
Dafür benötige ich solche Mittel nicht. Dass geht auch ohne Schmerz.

=Lichterflug;805717]Aber wer macht denn sowas? Fährtensuche soll doch Spaß machen, das ist doch ein Spiel.[
Na ja, Bei einem Prüfungshund ist dass eine ungeliebte Pflichtübung für viele Halter. Mit "Spiel " hat dass nicht viel zu tun.
=Sturmgeweiht;805720]Die ergebnisorientierte Spurensuche ohne Regelwerk ist ein Spiel an dem Hund und Halter Freude finden können.
Als sportliche Disziplin, zum Beispiel im Gebrauchshundesport, hat sie für Hundeführer einen anderen Stellenwert.
Nicht unbedingt. Es gibt viele Hundeführer, die auch ohne Gewalt arbeiten und trotzdem im oberen Punktebereich arbeiten. Ich würde sogar sagen, dass diese Hunde sogar besser suchen als Hunde, die gelernt haben unter Zwang zu suchen. Es ist schon vom weiten zu sehen, wie die Hunde gearbeitet wurden. Ein "zwangsgearbeiteter Hund" wird nie freudig arbeiten.

Die Ausbildung über negative Motivation, Zwangsfährte genannt, ist ein probates Mittel. Daraus können gute Fährtensucher hervor gehen.
Oder es geht total in die Hose und der Hund wird nie gut suchen. Mit Angst arbeitet es sich nicht gut. Dass ist auch beim Hund so.

Ich habe in D zu den ersten Trainern/Ausbildungswarten gehört, die eine Trainerlizenz abgelegt hatten. Wir hatten da einen Landesausbildungswart, der uns sagen wollte, wie man den "guten Fährtenhund" bekommt. Beispiel waren seine eigenen Welpen. Bei ihm bekamen die Welpen schon mit wenigen Wochen (ich glaube es waren 6 Wochen) zum fressen ein Stachelhalsband um. Sie sollten damit groß werden und es als "normal" ansehen. Sie sind dann auch schon mit 8 Wochen mit auf Fährte (mit Stachel) gegangen. Auch die gesammte Ausbildung lief bei ihm ab Welpe mit Stachel und E-Gerät. Dass wollte er uns nun rüber bringen. Beim Lehrgang (fast 1 Jahr lang) waren Trainer aus allen Sportarten vertreten. Von AGI-VPG. Das Ergebnis seiner Ausführungen (Theorie und Praxis) war, dass die Hälfte der Teilnehmer aufgestanden sind und den Lehrgang verlassen haben. Dass obwohl die Hälfte des Lehrgangs schon geschafft war.
Die darauf folgenden Lehrgänge sollen dann wohl anders abgelaufen sein.
Leider gibt es aber auch heute noch solche Hundeführer, die mit solchen Methoden arbeiten. Meistens findet man die in den "Leistungsvereinen". Da sind diese "Hilfsmittel" auch heute noch "normal": Man sollte sich also seinen Verein genau ansehen. Gewalt bringt nicht automatisch auch hohe Punktzahlen in der Ausbildung. Oft ist das Gegenteil der Fall. Ich habe nie mit solchen Mitteln gearbeitet. Meine einzigen "Hilfsmittel" bei der Ausbildung waren die Leine, Futter und der Ball. Und für den, den es interessieren sollte (Hundesportler), meine Hunde sind immer im oberen Bereich gelaufen (auch der, der ja eigentlich nicht ausbildungsfähig war).Die beste Prüfung, die ich mit ihnen gelaufen bin war 100/100/98. 2 Punkte Abzug wegen "zu langsamen" Platz beim Voraussenden. Ein DSH ist eben kein Mali. Es geht also auch ohne Gewalt! Dauert möglicher Weise etwas länger, geht aber.
 
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Den Begriff "Zwangsbringer" kenne ich, aber "Zwangsfährte" hab ich noch nie gehört.

Ich hab sehr viel Kontakt zu Jägern und zu Schweisshundführern - mein eigener Dackel macht 40-Stunden-Würstchenwasser.
Früher hab ich Hunde bis zu FH II geführt, aber nie eine Prüfung gemacht. Meine Hunde sind alle nicht gesprungen - das hasse ich wie die Pest - und die Unterordnung war zu luschig. Aber gesucht haben die wie die Teufel.
Und natürlich sind die zu Anfang losgestürmt und haben Winkel überlaufen. Mit zunehmender Professionalisierung des Hundes gibt sich das.

Ich weiss wie bei den Jägern die Suchausbildung durchgeführt wird und wie vorsichtig und achtsam die zu Werke gehen.
Und die Nachsuche eine angeschossenen Wildschweines über oft 3 Kilometer nach 2 Tagen mit massenweise Verleitfährten und nachdem der eigene Drahthaar erfolglos nachgesucht hat, ist nochmal eine ganz andere Herausforderung als das Hobbyschnüffeln - ohne praktischen Nährwert - eines IPO-Hundes auf einer 4 Stunden alten Fährte.

Wenn ich den Nachsuchenführern was von Zwangssuche erzähle, hätte ich bei denen bis zum Lebensende verschissen.

Nachsuche und Fährte im Gebrauchshundesport sind zwei verschiedene Welten. Ich war in beiden, daher sind mir die Unterschiede so deutlich. Ich schreibe ohne Wertung, erzähle nur, dass es Zwang an der Fährte gibt.

Zwangsfährte in der Nachsuche wäre eine dumme Idee. Mit Zwang ziehen Hundeführer sich häufig Blender heran. Ich habe Hunde gesehen, die ganze Abläufe im Hirn gespeichert hatten. In der Nachsuche kann man Blender nicht gebrauchen.
 
Fast alle aus den so genannten "Leistungsvereinen", besonders in den Malivereinen. Da ist leider noch immer der Stachel und das E-Gerät an der Tagesordnung. Selbst auf der Fährte habe ich dass schon gesehen.

Da wird nicht nur der Stachel und das E-Gerät eingesetzt, sondern auch das Böttchergeschirr. Damit wird der Fang des Hundes in Zwangsstellung nach unten gezogen (wie beim Pferd). Das ist ähnlich wie der "Geh bei FU?- Trainer". Der Kopf wird nach unten gezogen und die Leine geht durch die Beine nach hinten. Das Geschirr zieht sich zusammen und zwingt den Hund in Suchstellung.

Das ist ja schrecklich :(

Ich habe das auf Bildern mal gesehen, dass ein Hund beim Suchen ein TIG am Hals trug und überhaupt nicht verstanden was das sollte. Durch deine und Sturmgeweihts Beiträge wird mir einiges klarer. Das ist widerlich :(
 
Fast alle aus den so genannten "Leistungsvereinen", besonders in den Malivereinen. Da ist leider noch immer der Stachel und das E-Gerät an der Tagesordnung. Selbst auf der Fährte habe ich dass schon gesehen.


So viel wird da doch nicht gefordert. Mit tiefer Nase ruhig suchen, verweisen und die Fährte nicht verlassen. Dazu benötigt man doch keine Zwangsmittel.


Da wird nicht nur der Stachel und das E-Gerät eingesetzt, sondern auch das Böttchergeschirr. Damit wird der Fang des Hundes in Zwangsstellung nach unten gezogen (wie beim Pferd). Das ist ähnlich wie der "Geh bei FU?- Trainer". Der Kopf wird nach unten gezogen und die Leine geht durch die Beine nach hinten. Das Geschirr zieht sich zusammen und zwingt den Hund in Suchstellung.



Für einige Leistungsvereine gilt dass leider nicht.

Normaler Weise ist dass auch so. Aber eben nicht für manche Leistungsleute. Da heißt es dann" schnell, schnell!" Da zählt der Hund nicht viel, nur der Erfolg, also das Ergebnis.


Dafür benötige ich solche Mittel nicht. Dass geht auch ohne Schmerz.


Na ja, Bei einem Prüfungshund ist dass eine ungeliebte Pflichtübung für viele Halter. Mit "Spiel " hat dass nicht viel zu tun.

Nicht unbedingt. Es gibt viele Hundeführer, die auch ohne Gewalt arbeiten und trotzdem im oberen Punktebereich arbeiten. Ich würde sogar sagen, dass diese Hunde sogar besser suchen als Hunde, die gelernt haben unter Zwang zu suchen. Es ist schon vom weiten zu sehen, wie die Hunde gearbeitet wurden. Ein "zwangsgearbeiteter Hund" wird nie freudig arbeiten.


Oder es geht total in die Hose und der Hund wird nie gut suchen. Mit Angst arbeitet es sich nicht gut. Dass ist auch beim Hund so.

Ich habe in D zu den ersten Trainern/Ausbildungswarten gehört, die eine Trainerlizenz abgelegt hatten. Wir hatten da einen Landesausbildungswart, der uns sagen wollte, wie man den "guten Fährtenhund" bekommt. Beispiel waren seine eigenen Welpen. Bei ihm bekamen die Welpen schon mit wenigen Wochen (ich glaube es waren 6 Wochen) zum fressen ein Stachelhalsband um. Sie sollten damit groß werden und es als "normal" ansehen. Sie sind dann auch schon mit 8 Wochen mit auf Fährte (mit Stachel) gegangen. Auch die gesammte Ausbildung lief bei ihm ab Welpe mit Stachel und E-Gerät. Dass wollte er uns nun rüber bringen. Beim Lehrgang (fast 1 Jahr lang) waren Trainer aus allen Sportarten vertreten. Von AGI-VPG. Das Ergebnis seiner Ausführungen (Theorie und Praxis) war, dass die Hälfte der Teilnehmer aufgestanden sind und den Lehrgang verlassen haben. Dass obwohl die Hälfte des Lehrgangs schon geschafft war.
Die darauf folgenden Lehrgänge sollen dann wohl anders abgelaufen sein.
Leider gibt es aber auch heute noch solche Hundeführer, die mit solchen Methoden arbeiten. Meistens findet man die in den "Leistungsvereinen". Da sind diese "Hilfsmittel" auch heute noch "normal": Man sollte sich also seinen Verein genau ansehen. Gewalt bringt nicht automatisch auch hohe Punktzahlen in der Ausbildung. Oft ist das Gegenteil der Fall. Ich habe nie mit solchen Mitteln gearbeitet. Meine einzigen "Hilfsmittel" bei der Ausbildung waren die Leine, Futter und der Ball. Und für den, den es interessieren sollte (Hundesportler), meine Hunde sind immer im oberen Bereich gelaufen (auch der, der ja eigentlich nicht ausbildungsfähig war).Die beste Prüfung, die ich mit ihnen gelaufen bin war 100/100/98. 2 Punkte Abzug wegen "zu langsamen" Platz beim Voraussenden. Ein DSH ist eben kein Mali. Es geht also auch ohne Gewalt! Dauert möglicher Weise etwas länger, geht aber.

Ich sah es in der Tat auch häufiger total in die Hose gehen. Von derartigen Zwangsmitteln kann ich daher nur abraten. Viele Hundeführer schwören aber noch darauf.
 
Na ja, Bei einem Prüfungshund ist dass eine ungeliebte Pflichtübung für viele Halter. Mit "Spiel " hat dass nicht viel zu tun.

Ganz blöde Frage... warum macht man das dann? Warum tue ich mit dem Hund etwas, das beiden keinen Spaß macht und sogar mit Pflicht und Prüfungsdruck verbunden ist? Ich muss ja nicht alle Disziplinen machen, man kann ja auch sagen "Ich mache nur Schutzdienst, weil uns das Spaß macht. Fährte lassen wir weg".
Was bringt es mir sagen zu können man hat FH1 mit 100 Punkten oder FH2 mit 98 Punkte bestanden? Vor allem wenn ich nicht züchte und mir dadurch meinen Schäferhund-Zuchtrüden wertoller/teurer mache.

Bei einer Hundehalterin die ich kenne, die auch mit Zwang arbeitet, wirkt das niemals spaßig. Es ist nur Training, Training, Training, Prüfungen, Punkte, Training, Pflicht, Termine. Sie empfindet mit/für ihren Hund nur "Stolz" oder "nicht Stolz". Ich kann das nicht nachvollziehen.
 



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