Ratlos durch zu viel Recherche. Welcher Hund soll es werden?

Hallo Zusammen,

ich habe da ein kleines Problemchen und ich würde mich freuen wenn ihr mir bei der Lösung helfen könntet.

Ich überlege nun seit ca. 6 Jahren einen Hund anzuschaffen. Ich bin immer noch nicht zu einer Entscheidung gekommen, da ich eine Person bin die sehr viel nachdenkt und alle Eventualitäten beachtet.

Naja wie dem auch sei, trotz meiner Unentschlossenheit habe ich mir schon mal ein paar Rassen angeschaut die mich optisch ansprechen.
Danach habe ich mir die Charaktere und die Vorgeschichte dieser Rasse angeschaut und ausgesiebt.

Dabei sind die folgenden Rassen übrig geblieben:

Cane Corso
Boxer
Deutsche Dogge

Nun habe ich mir mal ein paar Beiträge in anderen Foren zu diesen Hunden angeschaut.

Der Boxer scheint recht beliebt zu sein.
Die Dogge ist laut Foren sehr anfällig und kostet einen Haufen Geld (Nicht meine Worte.)

Der Cane Corso, welcher mein Favorit ist, ist angeblich gefährlich, lässt fremde Menschen nicht in die Wohnung oder aus der Wohnung.
Über nimmt gerne die Rudelführung usw. und das alles selbst bei richtiger Erziehung, was ich mir kaum vorstellen kann.

Ich bin leider komplett ratlos. Egal welchen Hund man sich anschaut in vielen Foren wird fast jede Rasse in der Luft zerissen und jeder hat 20 gute Gründe warum man die Dinger davon lassen sollte.

Ist das wirklich so schlimm?

Nun mal zu dem Wesen von mir und meiner Freundin.

Wir sind beide sehr gelassen, streiten nie und sind sehr ruhige Personen.
Wir haben wenig Besuch von anderen Menschen und eine große Wohnung in der Stadt, doch der Wald ist nur 5 Minuten entfernt.

Wenn ich etwas anfange, dann lese ich mich vorher so lang in das Thema ein, bis ich einen kleinen Doktor darin schreiben könnte. (Stichwort Hundeerziehung)

Wir erwarten von einem Hund den gleichen Charakter den wir haben. Es wird viel mit dem Hund trainiert werden, denn ich lege großen Wert darauf, dass der Hund meine Kommandos, dass er viele davon beherrscht und dass mein Hund dadurch ausgelastet und zufrieden ist. (Natürlich gehört da noch mehr zu, ich weiß)

Naja das wars erst einmal.
Eventuell könnt ihr ja Licht ins Dunkel bringen.
Solltet Ihr noch weitere große Rassen kennen, könnt ihr gerne Vorschläge machen.

Gruß,

Pierre
 
Hallo Pierre,

für mich persönlich sind Cane Corso und Deutsche Dogge nicht die idealen Wohnungshunde. Wobei das nicht heißt, das es gar nicht geht. Hat mehrere Gründe z.B. Mitbewohner im Haus, Treppen je nachdem in welcher Etage man wohnt. Bewachende Eigenschaften. Beide Rassen sind zwar bei entsprechender Auslastung recht ausgeglichene und ruhige Zeitgenossen, können aber auch lebhaft und fordernd sein. Ich kenne ein Rudel Deutscher Doggen, die sehr flott unterwegs sind.

Boxer sind mobiler , aktiver , lebhafter und zumindest aus meiner Sicht eher wohnungskompatibel, werden von den Nachbarn sicher auch besser akzeptiert.

Mit der Erziehung großer Molosser z.B. Cane Corso ist es eine besondere Geschichte. Du musst halt mit der eigenwilligen Art und der molossertypischen Zeitverzögerung klar kommen. Den Gehorsam eines Schäfers kannst Du nicht erwarten.

Zum Boxer gibt es hier im Forum sehr erfahrene Halter, die Dir sicher viel dazu erzählen können.

LG Luuszi
 
Doggen sind teuer in der Haltung und werden leider meist nicht alt. Wäre für mich schon ein Ausschlußkriterium.

Davon mal abgesehen, Ihr habt eine Stadtwohnung? Ohne Garten?

Nicht das ein Garten für jeden Hund zwingend notwendig ist. Aber große Hunde brauchen einfach Lebensraum. Und sollten keine Treppen steigen. Jedenfalls nicht mehrmals täglich.

Dazu kommt, dass Molosser zwar eher ruhige Hunde sind, aber ihr eigentlicher Zweck war wachen und schützen. Und das ist auch noch drin. Vor allem beim Cane Corso. Aber auch Doggen sind wachsam.

Das heißt nicht, dass sie aggressiv sind und jeden Fremden angreifen. Aber sie melden. Und passen auf.

In einem Mehrfamilienhaus eher unerwünscht.

Der Cane Corso ist nicht nur wachsam, der hat auch Schutztrieb. Damit muß man umgehen und das lenken können. Sonst wird der Hund zur Gefahr.

Die molossoiden Rassen sind auch alle relativ eigenständig. Die hinterfragen gern mal, ob das jetzt wirklich so gemeint war, brauchen viel Konsequenz. Allerdings weder Härte noch zuviel Druck, dann schalten sie völlig auf stur.
Prompte "Befehlsausführung" kann man von einem Molosser eher nicht erwarten. Auch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit seinem Menschen ist nicht unbedingt sehr ausgeprägt.

Zu Boxern würde ich eher raten. Aber da gibts hier im Forum Boxerhalter, die bestimmt ausfühlicher dazu schreiben können.
 
Einen Cane Corso würde ich aufgrund des Wach- und Schutztriebs auch nicht unbedingt bei einer reinen Stadtwohnung empfehlen.
Beim Boxer wäre für mich wichtig, dass die Wohnung im Erdgeschoss liegt ... der Boxer hat leider so seine speziellen Wehwehchen, dazu gehört auch die Spondylose ... da würde ich mir - gerade wenn der Boxer älter ist - nicht wünschen wollen mehrere Stockwerke täglich mit dem Hund rauf und runter zu gehen, wenn er diese Zipperlein bekommen könnte ...
 
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OT: Man sollte nicht vergessen, dass es heutzutage in vielen Stadtwohnhäusern Aufzüge gibt. Wie es sich im Fall des TE verhält, weiß ich natürlich nicht :denken24:
 
Eine Dogge ist sehr ausgeglichen und ruhig, besonders in der Wohnung.
Gerade da wo viel Molosser reingezüchtet worden ist, da würde ich die Finger von lassen.
Sollte eine Dogge Treppen steigen müssen würde ich aber abraten.
 
Die Dogge und der Boxer haben keine hohe Lebenserwartung.
Wenn Dir im Durchschnitt 8 - 10 Jahre mit dem Hund reichen, warum nicht.
Mischlinge und gesunde Rassen werden dagegen oft 14 - 17 Jahre alt.

Bei der Dogge geht man von einer Lebenserwartung von 6 - 8 Jahren aus.
Die Dogge neigt sehr zur Magendrehung, die lebensgefährlich ist. Viele Doggen sterben durch die Magendrehung trotz sofortiger OP in jungen Jahren.

Der Cane Corso hat einen ausgeprägten Jagdtrieb, ist ausgesprochen arbeitswütig und hat einen ausgeprägten Schutztrieb.
Zudem wird er im Erwachsenenalter (mit circa 3 Jahren) oft unverträglich mit anderen Hunden - ernsthaft unverträglich.
Das bedeutet, man muss einen 50-Kilo-Hund halten können, wenn er einen anderen Hund töten will.

Hat man ein großes eingezäuntes Grundstück, welches der Hund bewachen soll, eine Herde, die er beschützen soll, will man mit ihm Wildschweine oder Bären jagen gehen, dann ist diese Rasse genau richtig.
In der Stadt und in Anfängerhänden kann das Leben mit einem Cane Corso sehr schwer werden.
 
Zudem wird er im Erwachsenenalter (mit circa 3 Jahren) oft unverträglich mit anderen Hunden - ernsthaft unverträglich.
Das bedeutet, man muss einen 50-Kilo-Hund halten können, wenn er einen anderen Hund töten will.

Kann ich nicht bestätigen. Der Cane Corso ist bei weitem nicht so unverträglich wie Dogo Argentino, Dogo Canario und American Bulldog ...
 
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Vielen Dank für eure antworten bisher.
Okay das hört sich ja alles sehr pro Boxer und Contra Cane Corso und Deutsche Dogge an.

Habt ihr denn noch andere Empfehlungen was große Hunde angeht, unter Berücksichtigung unserer Charaktere, natürlich. :)

Gibt es Jemanden hier der einen Cane Corso hat, oder nahestehende Freunde hat die einen besitzen?
Ich merke schon, dass der CC es vermutlich nicht wird, aber eventuell hat ja Jemand hier ein paar Erfahrungen die er mit mir teilen könnte.

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt :)

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Kann ich nicht bestätigen. Der Cane Corso ist bei weitem nicht so unverträglich wie Dogo Argentino, Dogo Canario und American Bulldog ...

Nicht so unverträglich wie ... bedeutet schon unverträglich aber nicht sooo sehr?

Oder ist das Erziehunhssache?

Ein unverträglicher Hund wäre natürlich nichts für uns und wir würden immer alles dran setzen, dass der Hund gut sozialisiert wird. Alles andere ist purer Stress in meinen Augen.
 
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