Wie viel "Klick" darf man realistisch erwarten?

Erster Hund
Lotta / Goldie
Hallöle liebe Community,
ich wende mich -mal wieder- mit einem mehr oder weniger großen Problem bei der Hundesuche an euch.
Bei uns soll ja ein Hund irgendwo zwischen 2- 99 Jahren einziehen und wir sind schon eine gaaaaanze Weile auf der Suche :nachdenklich1:

Nun waren wir gestern spontan bei einem TH im näheren Umkreis und haben uns beraten lassen, wer vor Ort alles ein Zuhause sucht und zu uns passen könnte.
Die Tierpflegerin (die mir bei dem ganzen Stress total leid getan hat, aber trotz Erkältung und viiiiieler Besucher durchgängig kompetent, hilfsbereit und geduldig geblieben ist - Respekt an dieser Stelle dafür!) hat uns zu einer 2,5 Jahre alten Rottweiler-Schäfi Mix Dame geführt, die mit ihrem 2.ten Ups-Wurf aus schlechter Haltung geholt wurde und jetzt zur Vermittlung steht.

Wir sind dann gestern 1,5 Stunden und heute 2 Stunden mit ihr Gassi gegangen. Was soll ich sagen... So ein ausgeglichenes und dankbares Wesen hab ich selten erlebt! Sie ist ein richtig toller Hund :girllove: Was ist nun also mein Problem?

Der Hund soll ja künftig in erster Linie "mein Hund" sein und ich wünsche mir, dass ich die erste Bezugsperson Hund bin. Nun hat die Hündin sich speziell heute mehr an meinem Mann orientiert als an mir. Sprich, immer mal wieder nach ihm geschaut und 1,2 Mal mehr zu ihm auf den kurzen Pausen gelatscht als zu mir. Und nun bin ich unschlüssig! Interpretiere ich in das Verhalten der Hündin für zwei kurze Spaziergänge zu viel oder sucht ein Hund sich direkt "seinen" Menschen aus so einem 2er Gespann aus? Wie seht ihr das?

Zweite wichtige Frage bezieht sich auf eine Krankheit die sie mitbringt. Beim in die Ferne schauen oder wenn sie Stress hat zuckt ihr Auge etwas. Die Pflegerin hat mir den Namen der Krankheit gestern gesagt, aber ich habe den Zettel wo ich es aufnotiert habe verbummelt :( Sie hat aber wohl keine Einschränkungen dadurch. Hat einer von euch eine Idee was das sein kann?

Und für jeden der sich mal ein Bild von der Maus machen möchte... Bitte sehr :happy4::girllove:

 
Ich würde da gar nicht so viel hinein denken.
Als ich meinen Hund vor fast 8 Jahren das erste Mal traf, war ich dem schnurz. Er zog wie ein Stier
an der Leine, schmiss seinen überfetteten Körper richtig als Gewicht rein, Nase immer am Boden, kannte
nicht mal seinen Namen. Er war sympathisch, freundlich aber sehr introvertiert & unabhängig - Liebe auf
den ersten Blick war´s nicht. Aber ein Gefühl war da das mir sagte, ich solle ihm helfen und dass wir
sicher gut miteinander auskommen würden. Das tiefere Gefühl zu ihm stellte sich sehr schnell ein, schon nach
2 Tagen gehörte er so zu mir, als wäre er schon immer da gewesen.
 
Hi,

also es ist durchaus denkbar dass sich ein Hund mehr an deinen Mann bindet als an dich.
Kann dir mit dieser Hündin passieren - kann dir mit jedem Hudn passieren.
Kann in den ersten 2 Spaziergängen apssieren. Kann in der 2. Woche nach dem Einzug passieren.

Ich würde da jetzt auch nicht zu viel reininterpretieren.

Am Wahrscheinlichsten ist es, dass die hündin zu dir eine bessere Bindung entwickelt -w enn du mehr mit ihr machst.

Bei uns gab es gar kein "Klick" ;)
Wir sind an die Hundeanschaffung sehr rational rangegangen - und Arek ist jetzt auch kein sehr menschenbezogener Hund.
Wir kamen von Anfang an super gut klar - toller Hund, tolles Team, toller Alltag - alles gut.

Aber nach so ca. 1,5 Jahren gab es, finde ich, einen deutlichen "Bindungsprung" (ich weiß grad nicht wie ich es anders ausdrücken soll).

Seit einigen Monaten ist es jetzt so, dass es mehrmals die Woche bei mir und Arek "klick" macht - immer wieder aus neue.
- wenn er draußen freudig auf mich zugerannt kommt
- wenn er so richtig Lust hat draußen mit mir zusammen zu arbeiten
- einfach wenn wir "kommunizieren"
- wenn ich mich zu ihm lege und er nicht weggeht sondern ganz zufrieden "schnauft" und die Füße streckt

Ich kann mich nicht erinnern dieses "Klick"-Gefühl die ersten 1,5 Jahre gehabt zu haben - es war gar nicht schlimm, es gab keinen Moment in dem ich die Entscheidung für Arek bereut hätte.
Und genauso hätte ich auch gerne bis zu seinem Lebensende "weitermachen" können
Aber der jetzige Bindungszuwachs (zugegeben, glaube kaum dass es bei anderen Mensch-Hund-Team ebenfalls so lange dauert ;) ) ist shcon was tolles - das i-Tüpfelchen quasi.

Was ich sagen will - es geht auch ohne toll!
Ich finde das "Klick" wird oft überbewertet.

Übrigens ist das auch nur bei Arek und mir so - weil ich die "tollen" Sachen mache - interessante Aktivitäten - gemeisname Erlebungen.
Mein Mann macht das Wichtige (Morgens und Abends Pipi) ;) - aber die Bindung ist lange nicht so ausgeprägt wie zu mir. Trotzdem liebt mein Mann arek auch udn der Alltag ist super - auch ohne das i-Tüpfelchen ;)


Zur Krankheit:
Wende dich mit dem genauen Namen an 1-2 Tierärzte.
Ich denke da bist du auf der sichereren Seite.
 
Über das zuckende Auge kann ich nix sagen.

Ich finde, du interpretierst zu viel in ihr Verhalten.
Vielleicht kennt sie es nur mit Männern und hatte noch nicht so richtig Kontakt mit Frauen :denken24:

Das kann sich natürlich ändern, wenn du die meisten Dinge mit ihr machst.
Aber es kann natürlich auch sein, dass sie sich trotzdem mehr an deinem Mann orientiert.

Aber ist das dann so schlimm?
Ich finde, wenn sie euch so gut gefallen hat und dein Herz ja sagt, wieso nicht?
Sie ist ja auch eine Süße :girllove:
 
Ein Hund bindet sich oft an die Person die mehr mit dem Hund unternimmt und die für den Hund „verlässlicher“ erscheint. Es kann also sein, dass der Hund sich deinen Mann als seine hauptsächliche Bezugsperson aussucht.

Mogli sollte „mein Hund“ werden und ich hatte ihn beim Gassigehen immer an der Leine, habe ihm alles neue beigebracht und war mit ihm in der Hundeschule. Trotzdem hat er eine stärke Bindung an meinen Mann weil er arbeitsbedingt öfters zuhause ist als ich.

Weil Mogli ein „leichtführiger“ Hund ist hat das keine besonderen Auswirkungen. Er hört auf mich genauso gut wie auf meinen Mann. Balou ist kein leichtführiger Hund und er ist weil er auch ein „Männerhund“ ist unsicherer bei mir und unberechenbar.

Sowas „kann“ dir also mit dem Hund passieren, „muss“ aber nicht.

Die Sache mit dem zuckenden Auge würde ich bei einem Tierarzt ansprechen und dort nach den Auswirkungen für den Hund fragen. Den Tierheimmitarbeitern würde ich erst mal nicht glauben.
 
Danke für eure Antworten! Irgendwie bin ich ein bisschen beruhigter :jawoll:
Letztlich war sie ja auch an mir nicht völlig desinteressiert, sondern hat sich einfach in lauteren Momenten (Motorrad, lärmende Kinder usw.) mehr an ihn gehalten als an mich. Und dramatisch ist das eigentlich tatsächlich nicht :verlegen1:

Habe jetzt mit dem TH telefoniert und einen neuen Gassi Termin für Mittwoch abgemacht, da werde ich dann eh allein hinfahren weil Männe arbeitet und mal gucken, wie wir Mädels uns allein so schlagen.
Die Krankheit die sie hat heißt Nystagmus hat man mir gesagt.
Wenn ich das in Verbindung mit "Hund" google, kommt immer Vestibulärsyndrom raus. Werde mich beim TA im Ort mal schlau machen, aber wenn ich es richtig verstanden habe, ist das eine Art Gleichgewichtsstörung?
Hat da jemand Erfahrung mit?

- - - Aktualisiert - - -

EDIT:

Habe jetzt mit der TA bei uns im Ort telefoniert und mir das mal erklären lassen. Sie sagt, Nystagmus ist lediglich ein Symptom und keine eigenständige Krankheit und deutet auf eine neurologische Störung hin. Dadurch dass die Hündin so jung ist, liegt wohl nahe, dass es sich um eine angeborene Störung handelt und sie würde vor der Adoption unbedingt von einem TA unserer Wahl abklären lassen, was der dazu sagt. Sie meinte, es kann durchaus sein, dass er die Aussage vom Tierheim bestätigt und sagt die Hündin kann soweit ohne Einschränkungen leben, es kann aber genauso gut sein, dass die Störung ausgeprägter ist und auf Dauer zur Erblindung/Verhaltensstörungen usw. führen kann...
Sie hat mir eine Empfehlung für eine Tierklinik und einen bestimmten Doktor in der nächstgrößeren Stadt gegeben.

Ich glaube, ich werde wenn ich Mittwoch beim Spaziergang bin mal ansprechen, ob eine nähere Untersuchung der Hündin auf unsere Kosten ein Problem für das TH darstellt. Dürfte ja eigentlich kein Thema sein, oder? :denken3:
 



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