Rat gesucht zum Thema Zweithund!

Ein erwachsener, souveräner Hund wäre eine Option - wenn Amicely schon aus der Pubertät raus ist und schon mindestens zwei Jahre alt ist.

Ein souveräner älterer Hund kann auch bei einem unsicheren/ängstlichen Hund eine große Hilfe sein. Auch wenn dieser grad in der Pubertät ist.

Unser Erwin hat der Rosie sehr gut getan. Und auch mit Ali ist das kleine Schisserchen gut unterwegs.

Aber - das wichtigste, wie schon geschrieben wurde, Du solltest den Wunsch nach einem 2. Hund haben. Nicht nur hauptsächlich als Gefährte für den ersten Hund.
 
Mein Rüde war relativ unsicher, als ich ihn bekommen habe, und ich denke meine ältere wesentlich selbtssichere Hündin tut ihm sehr gut.

ABER: bei uns war die Konstellation anders: Der selbstsichere Hund war zuerst da (hab ich als Welpen bekommen), und der unsichere Hund kam später als zweijähriger dazu. Sprich: ich kannte den sicheren Hund gut, konnte mich auf sie verlassen, und es waren keine Probleme da.

Ich glaub wenn du jetzt Probleme hast, und holst dir einen Welpen, dann holst du dir noch weitere Probleme ins Haus, weil so ein Welpe ja auch viele Ansprüche hat, und dir da Zeit weg kommt, die du sonst nutzen könntest, mit dem Ersthund an seinen Problemen zu arbeiten.
Und ich denke so ein Jungspunt Husky ist eine ganze Ecke Arbeit. (das wäre z.B eine Rasse die ich mir nur nehmen würde, wenn ich Garten hätte, und jeden Tag gedenke 4 Stunden durch den Wald zu rennen (also nie :) )
Einen Bullmastif würde ich mir auch nicht holen, wegen dem Größenunterschied.
Wenn du unbedingt einen zweiten Hund willst, würde ich schauen dass ich mir einen Hund hole, der größtentechnnisch und konditionstechnisch auf einer Welle liegt.
Ich selber hab zwei Terrierlein, und der eine hat Rücken. Sprich der eine möchte laufen laufen laufen, der ander würde gerne, kann aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt. Und dann kommst du an den Punkt, wo du eben beide Bedürfnisse befriedigen musst (bei Euch wär das Husky der viel rennen will und dazu noch erzogen werden muss, vs. Spitz mit dem eigentlich geübt werden muss).

Wie macht ihr denn beim Knurren beim Futterneid weiter?
Lasst ihr das so stehen? (wäre z.B, für mich ein Problem wenn der Hund ich immer noch anknurrt) Wie habt ihr daran gearbeitet?

Was für ein Verhältnis hat dein Hund denn zu deinem Freund? Wer füttert den Hund?

Ich würde schauen dass ihr ganz intensiv an ihren Problemen arbeitet, einen Welpen würde ich ncht dazuholen. Wenn, dann vielleicht später einen erwachsenen, ausgeglichenen Hund, der euch vertraut, dem ihr vertraut, der sich mit ihr versteht. Problem: den muss man erst mal finden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurz zu ihrer vorgeschichte:
Sie ist ein "Welpe ausm Zooladen" aber ein im Gegensatz zu den wohl meisten eine Überlegte anschaffung, da ich mit allem gerechnet habe(Gesundheitlich, etc) ich habe dann auch versucht gegen die Zooladenkette vor zu gehen aber leider nur mit wenig erfolg. Was wir rausfinden konnten ist eigentlich minimal, nur dass sie aus einer "besseren Zuchtfarm" in Ungarn kommt und dort wohl zumindest 5 strohhalme und ne Hütte in nem Zwinger mit etwas Tageslicht hatte. Hatte da auch intensiv Kontakt mit diversen Tierschutzorgas, DNA-Test machen lassen etc...

Das kommentiere ich jetzt nicht mehr. Dazu ist alles gesagt, und ich persönlich finde es müßig, jetzt noch darüber zu diskutieren, ob es okay war, Amicely zu kaufen, oder nicht. Sie ist nun da, und ihr wollt und könnt diese Entscheidung nicht rückgängig machen. So einfach ist das.

Wir haben dieses Jahr ebenfalls einen Welpen zu unserer pubertierenden Hündin dazugekauft, die damals auch noch einige "Baustellen" hatte (die teilweise auch heute noch nicht völlig ausgeräumt sind). Allerdings waren die Bedingungen bei uns etwas anders als bei euch:
1. Unsere Lucy ist als Zweithund aufgewachsen. Unsere Ersthündin Ronja ist ganz plötzlich verstorben, als Lucy 8 Monate alt war.
2. Bei uns teilen sich drei Personen die Betreuung der beiden Hunde.
3. Ich habe den kleinen Rico FÜR MICH gekauft. Lucy hat zwar unter dem Verlust Ronjas gelitten, und sie war unheimlich glücklich, als Rico einzog. Aber sie wäre über den Verlust hinweggekommen. ICH musste die Lücke füllen, die Ronja hinterlassen hatte.

Meine Erfahrungen bis jetzt sind diese:

Sie ist vom Kopf her teils ein sehr nervöser Hund, der teils richtig impulsiv handelt. Wir wollen unbedingt einen 2. Hund dazu, der sie gemütsmäßig etwas bremst und sie unterstützt.

Das ist unsere Lucy auch. Ich habe bisher NICHT den Eindruck, dass der Zweithund daran irgendetwas ändert. Rico ist meistens ziemlich gelassen, wenig ängstlich, sehr aufgeschlossen und im Allgemeinen sehr souverän. Das interessiert Lucy aber überhaupt nicht, wenn sie sich aufregt, dann regt sie sich auf. Meine Hundetrainerin meint, dass könnte sich evtl. ändern, wenn Rico richtig erwachsen ist. Dann könnte er evtl. die "Führung" übernehmen und Lucy dadurch Sicherheit geben. Muss aber nicht so kommen.

2. Frage wäre, von meiner seite aus könnte ich sofort einen welpen dazu nehmen, da ich 80% des Tages zuhause bin. Nun wurde aber die befürchtung geäußert das der 2. Hund dann so wird wie sie... was sind da eure Meinungen dazu?

Das kann passieren, denke ich. Bei Rico merke ich schon, dass er sich in manchen Situationen an Lucy orientiert, und z.B. anfängt zu bellen, wenn sie bellt. Bei Lucy ist es so, dass wir Rico relativ gut von ihren "Baustellen" fernhalten können. Lucy pöbelte andere Hunde an, wenn sie an der Leine war, und befand sich "im Krieg" mit den Hunden unseres Nachbarn direkt nebenan. Wir konnten also verhindern, dass Rico das mitbekommt, indem wir IMMER getrennt spazieren gingen und die Hunde IMMER nur getrennt in den Garten durften. Das hat gut hingehauen. Rico ist, anders als Lucy, freundlich zu fremden Hunden, und er sucht auch keinen Streit mit den Nachbarshunden. Inzwischen sind wir mit Lucys Training so weit, dass wir ruhig an fremden Hunden vorbeigehen könne, und dass sie die Nachbarshunde nicht mehr töten will. Deshalb gehen wir jetzt auch schon manchmal mit beiden Hunden gemeinsam spazieren und in den Garten. Aber nach wie vor immer nur zu zweit! Wenn ein fremder Hund aufkreuzt, braucht Lucy volle 100% meiner Aufmerksamkeit und Konzentration, damit sie gelassen bleibt - da bleibt nichts mehr für Rico über. Wenn ich mal einen Tag mit den Hunden alleine bin, bedeutet das also für mich, an dem Tag fünf bis sechs Spaziergänge zu machen, weil ich dann eben doch wieder getrennt gehen muss.
So viel Arbeit bedeuten also zwei junge Hunde. Du musst dich selbst befragen, ob du bereit bist, das auf dich zu nehmen. Dabei solltest du auch bedenken, dass auch der Zweithund "Baustellen" mitbringen kann. Wir hatten das Glück, dass Rico absolut unkompliziert ist, aber das muss ja nicht so sein. Unsere Lucy kommt z.B. aus einer sehr behüteten, guten Kinderstube. Es gab einen Beißvorfall mit den Nachbarshunden, und von einem Tag auf den anderen war sie ein "schwieriger" Hund. So etwas kann immer passieren, und dann habt ihr zwei Hunde, die ein besonderes Training benötigen. Wärt ihr auch dazu im Fall der Fälle bereit?

Futterneid, etc haben wir alles schon durch bzw. Relativ gut gegensteuern können und auf ein knurren reduzieren können.

Futterneid ist, denke ich, ein relativ geringes Problem. Meine Ronja hatte das auch recht ausgeprägt. Ihr müsstet halt drauf achten, dass die Hunde ganz strikt getrennt gefüttert werden (entweder zu unterschiedlichen Zeiten oder in anderen, voneinander getrennten, Räumen). Ein bisschen tricky kann es sein, wenn du mit beiden Hunden gleichzeitig trainierst. Es muss immer ganz eindeutig klar sein, für wen das Leckerli jetzt gerade ist. Also am besten immer direkt ins Maul geben und nie auf den Boden legen.

Sie kommt mit Veränderungen die plötzlich auftreten nicht klar heisst: wenn wir gassi gehen und mein Lebenspartner sich zb hinter einem Busch versteckt und dann hervor kommt knurrt sie ihn an und fürchtet(unsicherheit) sich total. Obwohl sie gesehen hat wie er dort rein gegangen ist und er sie auch ruhig anspricht und alles.

Wenn sie so große Probleme mit Veränderungen hat, meinst du dann, dass sie sich über einen Zweithund wirklich freut? Ein neues Familienmitglied ist immerhin eine sehr, sehr gravierende Veränderung. Natürlich kann es sein, dass sie sich mit dieser Situation - mehr oder weniger schnell - anfreundet, oder sie zumindest akzeptiert. Aber ihr solltet kritisch hinterfragen, ob ihr Amicely damit wirklich einen Gefallen tut. Was ist, wenn der Welpe da ist, und sich mit der Zeit herauskristallisiert, dass sie die neue Situation, auch nach der Gewöhnungsphase, nicht so prickelnd findet?

Meine gedankenfolge ist halt nun, wenn ein selbstsicherer "ruhiger" Welpe dazu kommt, das ihr das dann helfen würde sich selbst sicherer zu fühlen. Was meint ihr dazu? Einen rüden würde ich dazu nehmen weil die "generell gemütlicher" sein sollen charakterlich - ebenfalls laut Trainer

Wie oben schon beschrieben: Meine Erfahrung ist, dass sich ein pubertierender bzw. erwachsener Hund von einem Welpen nicht beeinflussen lässt. Egal, wie ruhig und souverän der Welpe ist. Erst, wenn beide Hunde vollständig erwachsen sind, könnte diese Rechnung aufgehen (muss aber nicht!).
Ob Rüden nun gemütlicher sind als Hündinnen, weiß ich nicht. Ich hatte bisher zwei hibbelige Hündinnen und einen deutlich ruhigeren Rüden. Ich glaube aber, dass andere Faktoren wie Rasse, individueller Charakter und besonders Prägung/Sozialisation wesentlich wichtiger sind als das Geschlecht.
Für einen Rüden würde jedoch vielleicht sprechen, dass sich die beiden dann evtl. besser anfreunden. Ronja und Lucy mochten sich und kamen gut miteinander aus. Ich glaube, sie beide empfanden die Anwesenheit der anderen als Bereicherung. Aber Lucy und Rico lieben sich heiß und innig, und zwar vom ersten Tag an. Sie haben eine noch viel innigere Beziehung als Ronja und Lucy sie hatten. KÖNNTE mit der Geschlechterkonstellation zu tun haben (muss aber nicht). Bei Rüde und Hündin muss man aber natürlich die Frage der Empfängnisverhütung für sich klären.

Fazit: Ich würde euch nicht grundsätzlich von einem Zweithund abraten. Aber ich denke schon, dass ihr eure Familiensituation ganz genau durchdenken solltet, bevor ihr euch entscheidet, und ihr solltet auch Amicely sorgfältig einschätzen, um abzuwägen, ob ein Zweithund wirklich eine Bereicherung für sie ist.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen zur Entscheidungsfindung beitragen.

Liebe Grüße,
Amica
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben