Probleme beim Fuß laufen

Reibungslos funktioniert dies allerdings nur mit einer professionellen Aufzucht und dessen Weiterführung. Dies ist aber selten der Fall.

Da kann ich dir nicht wirklich zustimmen, muss ich gestehen.
Ich habe schon mit vielen Hunden gearbeitet, die keinen guten Start ins Leben hatten und dennoch hat es funktioniert.

Wenn eine Hündin mit einem Jahr gelangweilt beim Fußlaufen hinterhertrottelt, ist es für mich schlichtweg mangelnde Motivation!

Korrekt, dann ist es mangelnde Motivation bzw. falscher Aufbau - der Hund wurde in die Fußposition gelockt anstatt für aktives Gehen bestätigt. Darin liegt der Fehler, den 95 % aller Hundehalter machen und der in den Schema F-arbeitenden Hundevereinen und Hundeschulen auch nicht bemerkt wird oder bemerkt werden will.

Prägephasen werden nicht ausgenutzt, das Welpenalter wird falsch von den Haltern interpretiert, schon stellen sich die ersten Fehlkommunikationen ein.

Ich habe die wenigsten Hunde, die bei mir leben, direkt als Welpen mit acht bis zwölf Wochen bekommen. Die meisten hatten bis zum Einzug bei mir sogar ein recht ärmliches Leben, mit wenig Ablenkung, wenig Dingen, die sie kennenlernen durften - ich habe die Sozialisierungsphase somit auch nicht genutzt - gar nicht nützen können.

Die erste Hundeschule wird besucht. Nach Schema F werden die Grundkommandos abgearbeitet, auf den einzelnen Hund wird nicht geachtet.

Dann ist es eine schlechte Hundeschule, wobei mir solche Dinge auch bei Trainern, die für sich allein arbeiten, schon untergekommen sind. Schema F, von dem wird nicht abgewichen, egal wie sich der Hund zeigt, der hat sich einfach anzupassen. Auch diese Leute haben dann ihren Beruf verfehlt, würde ich mal sagen. :denken24:

95% aller Verhaltensauffälligkeiten lassen sich demnach auf falsche Kommunikation zurückführen.
Sonst hätte Daysilein die Frage nicht gestellt.

Vielleicht, vielleicht auch nicht - die These ist auf jeden Fall interessant, aber zu Verhaltensauffälligkeiten gehört etwas mehr, als nur falsche Kommunikation.

Abgesehen davon, handelt es ich bei Daisyleins Problem um keine Verhaltensauffälligkeit im herkömmlichen Sinn - ihr geht es um die korrekte Ausführung des Fußlaufens nach der PO.

Die Konditionierung mit Leckerlies lässt sich bis zur Pubertät des Hundes aufbauen. Dies sollte der Grundstein einer jeden „Hundeausbildung“ sein. Wobei ich das Wort „Ausbildung“ nicht gern verwende, da unsere Hunde sich unserem Leben ungefragt anzupassen haben, wenn man sich die natürlichen Bedürfnisse näher anschaut.

Wieder etwas am Thema vorbei, es geht nicht um die Anpassung im Alltagsleben sondern um die sportliche und prüfungsmäßige Ausbildung der Gewandtheit laut PO.
Abgesehen davon, könnte ich meine Hunde nicht mit Futtertreiben oder über Futter bestätigen, weil ich sie ja nicht vom Welpenalter an hatte... Was definitiv nicht der Fall ist, denn alle meine Hunde werden über Futter ausgebildet - und ich rede hier, laut Thema, von der sportlichen und prüfungsmäßigen Ausbildung.

Ab dem Zeitpunkt der Pubertät scheint meistens alles Erlernbare vergessen zu sein. Dies auch mit einer Leckerlie-Konditionierung. Alternativ auch Dummy oder Ähnliches. Diesen Umstand können wir nicht kontrollieren. Es gibt wohl Hunde, die die Pubertät ausklammern, aber bei meinen unzähligen Hunden, die ich kennen gelernt habe, ist es eher die Ausnahme.

Ich sage eher, enorme Verhaltenauffälligkeiten während der Pubertät sind die Ausnahme, sofern man im Welpen- und Junghundealter korrekt und konstant aufgebaut hat. Viel zu viele Hundehalter reden sich nur auf die Pubertät aus, um eigene Fehler in der Aufzucht des jungen Hundes zu rechtfertigen.

Oft genug habe ich es mit der Leckerlie-Methode auch probiert, dauerhaft erfolgreich ist man nur, wenn man den Hund versteht:

Das ist überall und mit jeder Methode der Fall - vorausgesetzt man setzt Starkzwang ein, dann wird man kaum bis gar keine Probleme haben, auch ohne den Hund zu verstehen, weil der Hund keinerlei Aktion mehr setzen wird - von sich aus.

Unter Beachtung der Lerntheorie, einem gesunden Menschenverstand und genügend Bauchgefühl, Verständnis und Intuition wird man Erfolg haben. :denken24:

Es würde hier den Rahmen sprengen, wenn ich alle Hintergründe, vor allem aber alle Hunde und ihre Geschichten aufzählen würde, um deutlich zu machen, dass es nicht auf das Leckerlie ankommt, sondern auf den Halter bzw. Trainer!!

Wie gesagt, es geht um die Ausbildung nach Prüfungsschema, nicht um die Alltagstauglichkeit - und es hat auch niemand behauptet, dass es auf das Leckerlie ankommt, aber es erleichtert die Sache ungemein, wenn der Hund der Arbeit gegenüber positiv eingestellt ist. Und wenn man dazu unter anderem auch mit dem richtigen Leckerchen beitragen kann, warum sollte man es dann nicht tun?

Ich würde verrrückt werden, meine Große erst recht, wenn ich auf einmal mit einem Leckerlie in der Hand rumwedeln würde!

Tja, wer mit Leckerlies rumwedelt, hat das System nicht verstanden, würde ich mal ganz dreist behaupten. :D

Es kommt eben darauf an, wie man den Hund konditioniert: Grundgehorsam und dann ablegen, oder Bindung-Vertrauen-und dann Grundgehorsam.

Siehst du, das ist der Unterschied, ich wähle den Mittelweg aus Bindung-Vertrauen und gleichzeitig Grundgehorsam. :jawoll:

Liebe Grüße
Birgit
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhu,

ich habe nun immer Mal wieder die neuen Beiträge in diesem Thema durchschnüffelt und finde es besonders interessant, was die letzten Beiträge angeht...

Mal vorweg: wir haben lediglich einen Hund (Willow) im Welpenalter (knapp 16 Wochen) bekommen, also selbst hierbei die entscheinde Prägephase verpasst!
Keiner unserer Hunde wurde professionell aufgezogen - ganz im Gegenteil... Willow & Woodstock waren sich selbst überlassen, Mako wurde als Schrottplatz-Kleffer gehalten und misshandelt, YoYo war ebenfalls in komplett falscher Hand und hat -unter anderem durch ihre Aufzucht- sogar Verhaltensstörungen entwickelt.

Keiner der Hunde wurde entsprechend ihrer jetzigen Haltung und den Ansprüchen, die ich an sie stelle, geprägt und großgezogen und trotz allem habe ich super arbeitswillige und korrekt arbeitende Hunde!
Keine Frage - wenn man das Nötige Wissen hat, ist es einfacher, einen Hund von der Pieke an exakt in die Richtung zu bringen, in die man ihn gerne sehen möchte. Mit einem Hund im fortgeschrittenen Alter ist es folglich aufwendiger, aber durchaus gut möglich. Wichtig ist das WIE :zwinkern2:

Mein Border hat knapp 3 Jahre lang nichts run dürfen, als diverse Dinge zu hetzen, zu apportieren und Leinenterrorist zu spielen. Aber genau sie ist es jetzt, die nach etwa 1,5 Jahren in "kompetenter" Haltung das beste Arbeitsverhalten zeigt!
Sie ist nun 5 Wochen bei mir und zeigt jetzt schon regelmäßig, mit mir beim Arbeiten eine starke Einheit zu bilden - egal, ob ich sie mit Hilfe von Futter, Beutespielen oder bloßen Worten dabei lobe + bestärke. Die Bindung bauen wir mit Hilfe dieser gemeinsamen Arbeit (egal, in welche Richtung) auf...

Schema F hilft mir bei ihr nicht weiter; als Border hangelt sie sich schnell in manchen Situationen hoch, sodass es kontraproduktiv wäre, in solchen Situationen mit Spielzeug-Belohnung zu arbeiten (beispielsweise weil sie im hohen Erregungszustand immernoch leichte Ansätze der entwickelten Stereotypien zeigt). Dann gibt es widerum Alltags- und Arbeitssituationen, in denen mit die Belohnung durch Stimme oder Futter zu lasch erscheint, in anderen ist es wieder genau das richtige Belohnungssystem.
Welche die richtige Belohnung ist, muss ich JEDES Mal individuell entscheiden - also habe ich im Augenblick IMMER Futter, sowie Zergel in der Tasche!

Das arbeitsmäßige Fußlaufen habe ich nach mehrmaligen Anläufen anderer Methoden bei Allen über´s Futtertreiben aufgebaut - mit Erfolg.
Woodstock war z. B. überhaupt kein Freund davon, relativ nahe am Bein Fuß zu laufen. In meinem damaligen Verein hat man mir mit ihm aber nicht weiterhelfen können, ihn entsprechend zu motivieren, sich nach meinen Wünschen an meiner Seite zu bewegen... hier im Forum wurde ich dann auf die Dildei-Methode aufmerksam und habe mich daraufhin mit Leuten zusammengesetzt, die auf diesem Weg mit sensiblen Hunden arbeiten. Und siehe da, nach einigen Trainingshilfen, ettlichen Videos dazu und Gesprächen konnte selbst Woods gescheit bei Fuß laufen. Zur Zeit des Trainingsstarts war er etwa 2 Jahre alt :zustimmung2: und ich noch seeeehr neu auf diesem Gebiet. Mit Fachkompetenz hatte das bei mir nichts zu tun... und einen Trainer hatte ich im klassischem Sinne auch nicht an meiner Seite.

Für alles weitere, schliesse ich mir Trebor´s & Xafira´s Beiträgen an!

LG und an Daisylein viel Spaß & Erfolg bei der weiteren Arbeit :zustimmung:

Vanessa
 
Da kann ich dir nicht wirklich zustimmen, muss ich gestehen.
Ich habe schon mit vielen Hunden gearbeitet, die keinen guten Start ins Leben hatten und dennoch hat es funktioniert.



Korrekt, dann ist es mangelnde Motivation bzw. falscher Aufbau - der Hund wurde in die Fußposition gelockt anstatt für aktives Gehen bestätigt. Darin liegt der Fehler, den 95 % aller Hundehalter machen und der in den Schema F-arbeitenden Hundevereinen und Hundeschulen auch nicht bemerkt wird oder bemerkt werden will.



Ich habe die wenigsten Hunde, die bei mir leben, direkt als Welpen mit acht bis zwölf Wochen bekommen. Die meisten hatten bis zum Einzug bei mir sogar ein recht ärmliches Leben, mit wenig Ablenkung, wenig Dingen, die sie kennenlernen durften - ich habe die Sozialisierungsphase somit auch nicht genutzt - gar nicht nützen können.



Dann ist es eine schlechte Hundeschule, wobei mir solche Dinge auch bei Trainern, die für sich allein arbeiten, schon untergekommen sind. Schema F, von dem wird nicht abgewichen, egal wie sich der Hund zeigt, der hat sich einfach anzupassen. Auch diese Leute haben dann ihren Beruf verfehlt, würde ich mal sagen. :denken24:



Vielleicht, vielleicht auch nicht - die These ist auf jeden Fall interessant, aber zu Verhaltensauffälligkeiten gehört etwas mehr, als nur falsche Kommunikation.

Abgesehen davon, handelt es ich bei Daisyleins Problem um keine Verhaltensauffälligkeit im herkömmlichen Sinn - ihr geht es um die korrekte Ausführung des Fußlaufens nach der PO.



Wieder etwas am Thema vorbei, es geht nicht um die Anpassung im Alltagsleben sondern um die sportliche und prüfungsmäßige Ausbildung der Gewandtheit laut PO.
Abgesehen davon, könnte ich meine Hunde nicht mit Futtertreiben oder über Futter bestätigen, weil ich sie ja nicht vom Welpenalter an hatte... Was definitiv nicht der Fall ist, denn alle meine Hunde werden über Futter ausgebildet - und ich rede hier, laut Thema, von der sportlichen und prüfungsmäßigen Ausbildung.



Ich sage eher, enorme Verhaltenauffälligkeiten während der Pubertät sind die Ausnahme, sofern man im Welpen- und Junghundealter korrekt und konstant aufgebaut hat. Viel zu viele Hundehalter reden sich nur auf die Pubertät aus, um eigene Fehler in der Aufzucht des jungen Hundes zu rechtfertigen.



Das ist überall und mit jeder Methode der Fall - vorausgesetzt man setzt Starkzwang ein, dann wird man kaum bis gar keine Probleme haben, auch ohne den Hund zu verstehen, weil der Hund keinerlei Aktion mehr setzen wird - von sich aus.

Unter Beachtung der Lerntheorie, einem gesunden Menschenverstand und genügend Bauchgefühl, Verständnis und Intuition wird man Erfolg haben. :denken24:



Wie gesagt, es geht um die Ausbildung nach Prüfungsschema, nicht um die Alltagstauglichkeit - und es hat auch niemand behauptet, dass es auf das Leckerlie ankommt, aber es erleichtert die Sache ungemein, wenn der Hund der Arbeit gegenüber positiv eingestellt ist. Und wenn man dazu unter anderem auch mit dem richtigen Leckerchen beitragen kann, warum sollte man es dann nicht tun?



Tja, wer mit Leckerlies rumwedelt, hat das System nicht verstanden, würde ich mal ganz dreist behaupten. :D



Siehst du, das ist der Unterschied, ich wähle den Mittelweg aus Bindung-Vertrauen und gleichzeitig Grundgehorsam. :jawoll:

Liebe Grüße
Birgit

Hallo, Ihr Lieben!
Leider habe ich den Fehler gemacht und vielleicht ein bisschen zu viel geschrieben. Tja- ich werde versuchen mich kurz und knapp zu halten, um mögliche Fehlinterpretationen zu vermeiden. Es geht hier ja um unsere Hunde und dass diese glücklich sind.

Mein Beitrag wurde zitiert und teilweise korrigiert. Ich schreibe immer aus der Sicht des Hundes. Wie der Hund unsere Welt sieht und welche Möglichkeiten er hat, um sich in der artfremden Umgebung zurechtzufinden.

Mir war schon klar, dass es hier primär um die sportliche und prüfungsmäßige Ausbildung geht. Unseren Hunden ist es aber egal ob es für UNS eine Prüfung ist, oder wir im Alltag unterwegs sind. Egal ob Spaziergang, Restaurantbesuch oder Stadtbesuch- Dies sind für unsere Hunde die wichtigen Prüfungen. Denn das Leben besteht nicht aus der Prüfungsvorbereitung. In diesen Situationen wird auch das Verhalten aufgebaut. Für die Entwicklung des Hundes ist enorm wichtig auch in solchen Situationen richtig auf den Hund eingehen zu können.

Eine reibungslose Aufzucht und Eingliederung in das Leben nach unseren Vorstellungen funktioniert natürlich nur mit den notwendigen Kenntnissen über die Entwicklung des Hundes. Es fängt beim Züchter an und hört eigentlich nie auf, da unsere Hunde ihr angeborenes Verhalten nicht abstellen werden. Natürlich kann man den Schaden begrenzen, wenn man korrekt mit Hunden arbeitet, die keinen guten Start gehabt haben oder ihre Vergangenheit unbekannt ist. Bei vielen Besitzern reichen aber die Grundkenntnisse nicht aus. Sonst hätten wir nicht so viele Hundeschulen.

Zitat Xafira:
„Korrekt, dann ist es mangelnde Motivation bzw. falscher Aufbau - der Hund wurde in die Fußposition gelockt anstatt für aktives Gehen bestätigt. Darin liegt der Fehler, den 95 % aller Hundehalter machen und der in den Schema F-arbeitenden Hundevereinen und Hundeschulen auch nicht bemerkt wird oder bemerkt werden will.“

Mangelnde Motivation und falscher Aufbau sind richtig. Aber wie motivieren wir richtig? Ziel meiner Arbeit ist die primäre Motivation auf den Halter des Hundes. Nur wenn wir es schaffen den Hund des Halters willen so zu motivieren, dass er Spaß am Üben hat, läuft der Hund auch optimal an der Leine. Dies erreicht man nur, wenn man spielerisch die Grundausbildung aufbaut. Beginnt die GA mit der primären Konditionierung auf Leckerlies oder Spielzeug, fehlt die Verbindung zum Halter. Ohne diese aufgebaut zu haben, wird der Hund in Ausnahmesituationen ausschließlich sein instinktives Verhalten zeigen. Triebgesteuerte Ausbildung, die den sportlichen Aspekt als Basis hat, funktioniert reibungslos auf dem Hundeplatz oder Prüfungen. Da die Konditionierung auch über die Situation stattfindet, werden viele Hunde schon im Auto nervös, wenn sie die Autostrecke zum Hundeplatz erkannt haben.

Ein Test:
Nehmt Euren Hund an die Leine und geht ohne Leckerlie und ohne mit dem Hund zu sprechen an einer Koppel oder Tiergehege vorbei. Egal ob Pferde, Schafe, Hühner oder Ziegen.

Falls Euer Hund brav neben Euch mitläuft, habt Ihr viel erreicht. Optimal wäre es, wenn der Hund Euch mit seiner Körpersprache seine Aufmerksamkeit Euch gegenüber oder Gleichgültigkeit gegenüber den Tieren zeigt. Dies ist eine optimale Grundlage, um mit sportlichen Aktivitäten anfangen zu können.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben