Kläffen beim Hundesport (v.a. Agility)

Es ist aber anders, wie im Agi...
Da kommt noch höher, schneller, weiter dazu...

Während im Schutzdienst immer die "Ruhe und Kontrolle" abverlangt wird.
 
Wie hast du mit Patty daran gearbeitet, nicht zu bellen?

Mit Patty hab ich nur am Startproblem gearbeitet. Das meiste Bellen im Parcour war ja von meinen Fehlern her. Sie war allerdings auch nie ein sehr schneller Hund im Parcour.

Am Start war die Bellerei sehr extrem. Laut Übungsleitern hätte ich ihr mal ordentlich die Meinung geigen sollen (da war auch körperlich gemeint). Aber das wollte ich so gar nicht, also hat sie weiter gebellt. Dann hab ich irgendwo mal von einer Methode gelesen, die mir gefallen hat. Die hab ich ausprobiert. Ich bin zum Start gelaufen, Patty bellt, ich hab umgedreht und wir haben wieder an der Seite gewartet, ein anderer lief. Danach neuer Versuch, bin einen Schritt weiter gekommen, sie bellt, wieder umgedreht, der nächste startet. Das hab ich 4 Trainings lang gemacht und hatte danach einen Hund, der absolut ruhig am Start warten konnte. Im ersten Training kam ich nicht mal bis zur Starthürde :rolleyes: Sie hat es wirklich gut verstanden.

Sie hat auch immer an der Seite gebellt, da konnte mir nie jemand wirklich helfen. Die meisten werfen da immer Ketten oder Discs, völlig sinnlos, weil entweder hatte dann ich das Problem das mein Hund nichts mehr machen wollte, wenn der beworfene Hund anwesend war und zu dem, der Hund, dem es gegolten hatte, war es egal, der bellte weiter und weiter. Gut das er dann nicht mehr kam, sonst hätte ich die Gruppe verlassen damals.

Mittlerweile ist es so, bin ich bei Patty, bellt sie nicht, egal wer was macht, ob RO, Agi, Hoopern, viel Action, wenig. Früher hat sie beim Agi auch gebellt, wenn ich bei ihr stand. Sie hatte sich da immens hochgepusht. Ich kann gar nicht mehr genau sagen, wie es aufgehört hatte :oops: Dann hab ich sie immer ohne Leine am Parcour abgelegt gehabt, das klappte super. Beim RO Training oder Agi oder sonstiges, konnte ich mit Diego am Parcour sein oder mit einem anderem Hund schauen und sie war ruhig. Seit sie fast taub ist, binde ich sie immer an, denn ich kann sie nicht mehr rufen, wenn ein Hund zu dicht vorbei läuft oder sie doch mal wo hin will. Dann bellt sie wenn ich nicht bei ihr bin. Ist natürlich jetzt doof. Das ist das Problem, was wir Samstags im RO Training haben sobald ich mit Diego laufe.

In der Hobbygruppe ist sie meist während der Übungsstunde im Auto, ich hab da einfach zu wenig Zeit für sie. Ebenfalls beim Hoopern. Diego ist bei beidem kein Problem, der befindet sich beim Hoopertraining ohne Leine irgendwo in meiner Nähe und schaut ganz ruhig zu bis ich was von ihm möchte. Egal was ich mit einem anderem Hund mache oder die anderen Hunde sonst tun. Dennoch bellt er, wenn er nicht weiß, was ich gerade von ihm will, beim lauf selber ist er ruhig (wobei er nur Hoopert und RO macht)

Ich finde es auch einen Unterschied, ob der Hund im Parcour wirklich mal bellt, weil er Spaß hat und das Erregungslevel mal etwas steigt oder ob er dauerbellt und total überdreht ist. Das erste finde ich nicht schlimm, das zweite würde ich auch nicht wollen. Aber mit so einem Hund kommt man auch oft nicht weit, weil die so überdrehen und gar nichts mehr mitkriegen wo es lang geht. Ich war ja schon auf vielen Agi Turniere, und es gibt da auch wirklich tolle, schnelle Läufe mit Hunden, die etwas bellen. Es gibt auch die ganz ruhigen. Aber auch die Dauerbeller, aber die scheitern auch sehr oft.
 
Bei uns wird nicht gebellt. Wird auch untersagt. Es kann passieren, dass einer mal bellt kurz, nicht wegen dem Sport, wegen Unmut, Aufmerksamkeit... da haben wir letztens gleich gesehen wie der laufende Hund gleich erschrak, auswich und an der Hürde vorbei ist. Der andere Hund bellte kurz von hinten, war nicht zu sehen für den anderen. Wir sind allerdings auch noch in der Anfängergruppe. In der Fortgeschrittenengruppe wird gar nicht gebellt. Es birgt sonst auch echt ein Verletzungsrisiko für alle, da dadurch die Konzentration sinkt. Bin sehr zufrieden mit dem Verein. Die Hunde sind alle ausgeglichen und die meiste bzw auch ganze Zeit über entspannt. Sie werden am Zaun angebunden und ignoriert bis sie an der Reihe sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns wird nicht gebellt. Wird auch untersagt. Es kann passieren, dass einer mal bellt kurz, nicht wegen dem Sport, wegen Unmut, Aufmerksamkeit... da haben wir letztens gleich gesehen wie der laufende Hund gleich erschrak, auswich und an der Hürde vorbei ist. Der andere Hund bellte kurz von hinten, war nicht zu sehen für den anderen. Wir sind allerdings auch noch in der Anfängergruppe. In der Fortgeschrittenengruppe wird gar nicht gebellt. Es birgt sonst auch echt ein Verletzungsrisiko für alle, da dadurch die Konzentration sinkt. Bin sehr zufrieden mit dem Verein. Die Hunde sind alle ausgeglichen und die meiste bzw auch ganze Zeit über entspannt. Sie werden am Zaun angebunden und ignoriert bis sie an der Reihe sind.


Das finde ich persönlich schon fast übertrieben...
 
@Wautzi Auch bier würde mich interessieren, wie eure Agiliy-Trainerin mit den bellenden Hunden umgegangen ist.

Bei dem Hund der gebellt hat bevor er den Parcours gelaufen ist hat die Trainerin immer gesagt, dass er arbeiten möchte und das Bellen früher noch viel schlimmer war. Das Frauchen hat im Grunde nichts gemacht außer die Halle zu verlassen.

Wenn das mein Hund wäre hätte ich daran gearbeitet, dass er es erträgt zu warten und dass ein anderer Hund im Parcours ist.

Balou hat früher in der Hundeschule gebellt wenn andere Hunde gelaufen sind (z.B. beim Abruftraining) und er warten musste und Hermann ja bei jedem Hund den er gesehen hat. Mit beiden Hunden habe ich an dem Bellproblem gearbeitet damit sich die anderen Teilnehmer noch unterhalten und konzentrieren können. Für mich wäre das nichts meine Hunde bellen zu lassen weil es in der Situation dazugehört bzw. weil die Hunde in dem Moment in einer hohen Trieblage sind.

Bei dem Hund der im Parcous gebellt hat wurde der Lauf abgebrochen oder der Hund sollte ein sitz machen damit er etwas runter kommt.

Bei uns geht es ja auch nicht um höher/schneller/weiter sondern um eine gemeinsame Beschäftigung mit dem Hund.

Wenn Hunde mal bellen stört mich das nicht und meine bellen auch in verschiedenen Situationen aber ich möchte nicht, dass sich meine Hunde in das Bellen reinsteigern und dabei nicht ansprechbar sind.
 
Ich habe schon den Verein gewechselt, weil mir im Training zu viel gebellt wurde. Mir selber geht es auf die Nerven, als Trainer/Halter sollte man das unterbinden, würde ich auch tun, wenn es mein Hund wäre.

Gerade beim Agility sieht man viele Hunde die für dieses Hobby gar nicht geeignet sind, da sie zu schnell überdreht werden und dann eben kläffen.

Eine andere Sache sehe ich bei einigen Hundevereinen: Da stehen zig Autos mit Hundeanhängern rum. Die Hunde bellen dann stundenlang, weil sie ewig im Anhänger warten müssen. Sowas finde ich geht auch gar nicht.
 
ICH persönlich finde so ein Dauergebell auch schlicht und ergreifend nervig und könnte mir gar nicht eirklich vorstellen, auf Dauer einen Kurs zu besuchen, wo dies normale Hintergrundgeräuschkulisse ist.

Stört das denn die anderen Teilnehmer nicht? Bekommt man da überhaupt noch slles mit, was gesagt wird? Ein wenig rücksichtslos kommt es mir bei genauerem Nachdenken jetzt schon vor, mit einem wirklich von Anfang bis Ende lautem Hund zum Training zu gehen. Bellt der Hund einzig im Parcours, ist der Lärm ja zumindest auf diese kurze Zeitspanne beschränkt.
Mich nervt das auch.:rolleyes: Wie es den anderen Teilnehmern geht, kann ich natürlich nicht sagen; gesagt hat von den Teilnehmern bei uns bisher keiner etwas. Die Trainerin sagt halt schon was dazu, aber wenn der entsprechende Hundehalter trainingsfaul ist, kann sie sich ja auch nicht jede Woche aufs Neue an dem Kläff-Thema abarbeiten....o_O
Wobei unsere "Agi-Kläffer" beide nicht von Anfang bis Ende pausenlos bellen. In den Situationen, wo ein anderer Hund läuft und die "Kläffer" mit ihren Halterinnen warten müssen, haben die beiden das i. d. R. im Griff (durch Abstand vergrößern, den Hund hinter einen Sichtschutz setzen o. Ä. Zu Managementmaßnahmen sind beide wohl bereit, nur auf ein echtes Training hat die eine der beiden anscheinend keine Lust.). Einer der beiden Hunde bellt halt sehr extrem im Parcours, der andere vor allem, wenn sein Frauchen die Parcoursbegehung macht. Und da wird es dann oft nervig, weil die Trainerin uns den Weg zeigen oder ggf. besonders knifflige Stellen noch näher erklären möchte, und dann bekommt man manchmal nicht alles genau mit, weil im Hintergrund ein Hund herumbellt. Das sind dann auch die Situationen, wo es Seitenhiebe von der Trainerin gibt.;)

Liebe Grüße
Amica
 
Meine Trainerin nimmt dies nicht einfach hin. Wenn man neu in die Gruppe kommt und der Hund fängt an, solches Dauerbellen zu zeigen, gibt sie direkt Tipps, wie man dagegenarbeiten kann. Wenn der betreffende Hundehalter dann bemüht ist, an dem Gebell zu arbeiten, ist auch sie sehr bemüht und lässt sich ggf. neue Ansätze einfallen, wenn es mit ihren ersten Ideen nicht klappen will. Wir haben allerdings auch eine Hundehalterin in unserer Gruppe, die es nicht wirklich einsieht, an dem Problem zu arbeiten. Die bekommt inzwischen nur noch ab und zu einen verbalen Seitenhieb von der Trainerin, wenn diese wieder einmal etwas nicht erklären kann, weil im Hintergrund ein Hund so laut bellt.:rolleyes:

Konkret schlägt meine Trainerin bei Dauergebell folgendes vor:
- Dem Hund, wenn er Pause hat, etwas zu kauen geben, damit er zwischendurch sein Erregungslevel etwas herunterfahren kann.
- Mit dem Clicker arbeiten und mit Click + Belohnung bestärken, wenn der Hund nicht bellt. (Bei unserem Extrembeller bedeutet dies, dass nach jedem einzelnen Hindernis geclickt wird, bei dem er nicht gebellt hat.)
- Sobald das Gebell losgeht, abbrechen, den Hund anleinen und erst jemand anderes laufen lassen. (Funktioniert bei unserem Extrembeller nicht, weil er dann Frust bekommt und noch lauter wird.)
- Unser Extrembeller hat die Kontaktzonen (2on2off) gelernt, indem am Ende jedes Kontaktzonengeräts ein Bodentarget lag. Es fiel auf, dass er, obwohl er sonst fast permanent bellt, immer still ist, wenn er auf dem Bodentarget steht. Deshalb wird derzeit ein Ritual für den Startpunkt etabliert, welches beinhaltet, dass er sich auch am Start auf so ein Bodentarget stellen soll. Denn häufig fängt er schon an zu kläffen, wenn er am Start warten soll, und hat dann während des Laufens keine Chance, aus dieser Erregung herauszukommen.
- Einer unserer Beller sollte wegen Turnierambitionen der Halterin ziemlich hoch springen. Die Trainerin hat nun kürzlich entschieden, dass er testweise mal etwas niedriger springen soll, und seitdem bellt er merklich weniger.
- Die Halterin des Extrembellers neigt dazu, im Parcours alle Signale zu schreien. Weil ihr Hund sie sonst nicht hören würde und weil sie denkt, dass ihr Hund vor allem auf ihre akustischen Signale und nicht auf ihre Körpersprache achtet. Sie hat jetzt von der Trainerin die Aufgabe bekommen, deutlich ruhiger zu führen und die Signale maximal in normaler Sprechlautstärke zu geben.

Aber wenn ein Hund es nicht ertragen kann, anderen Hunden beim Agi zuzuschauen, ohne selbst völlig abzudrehen, ist das nicht auch ein Zeichen dafür, dass dieser Sport diesen Hund zu sehr hochdreht - auch wenn der Hund im Parcours leise ist?o_O

Du hast sicherlich recht, dass manche Hunde einfach schneller (d. h. schon bei geringerer Erregungslage) kläffen als andere. Nichtsdestotrotz ist Bellen immer ein Zeichen dafür, dass der Hund relativ erregt bzw. nicht wirklich entspannt ist. Deswegen ist Dauergekläff im Hundesport für mich immer ein Grund, den betreffenden Hund genauer im Blick zu haben und zu überlegen, wie man ihn ruhiger bekommen kann oder ob Agi der richtige Sport für ihn ist. Und ja, für einen ruhigeren, im Parcours entspannteren Hund würde ich auch schlechte Leistungen in Kauf nehmen, weil ich die Schneller-Höher-Weiter-Mentalität, die im Agility so weit verbreitet ist, mehr als fragwürdig finde. Selbst wenn ich Turnierambitionen hätte, würde ich mit einem Agi-Dauerkläffer eher auf Turniere (bzw. Turniererfolge) verzichten als diese ständige hohe Erregungslage hinzunehmen.
Außerdem: Klar, die Hunde, die auf Weltmeisterschaften antreten, bringen trotz Gekläff tolle Leistungen. In meinem Alltag habe ich aber noch keinen dauerkläffenden, aber trotzdem konzentrierten und fokussierten Hund im Agi gesehen....

Liebe Grüße
Amica
Mir gefällt, dass eure Trainerin bemüht ist, mehr Ruhe hineinzubringen und auch entsprechend Tipps gibt.

Ich glaube auch, dass Dauerbellen in den meisten Fällen schon auch etwas mit hoher Erregungslage zu tun hat.
Jasmin bellte ja beim Alleinbleiben durch Trennungsangst. Da war ihre Erregungslage sicher sehr hoch :(
Ein Hund, der am Zaun Randale macht, ist in der Situation sicherlich auch nicht tiefenentspannt.
Und dann gibt es ja noch die Balljunkies, die stundenlang bellend dem Ball nachjagen - auch da ist der Hund wohl in einer sehr hohen Erregungslage.
Bis jetzt scheint es mir daher auch logisch, dass dauerkläffende Hunde im Sport meist wirklich überdreht sind.

Ja, ich denke, das einfach zuviel gefordert wird. Und das grad mitHunden, die eh schon oft nervlich labil sind, schnell aufgeregt und der menschliche Ehrgeiz treibt diese Eigenschaften auf die Spitze.
Hüter, die wirklich noch arbeiten, sind im übrigen viel ausgeglichener und nervenstärker. Kein Viehbesitzer braucht einen Hund, der die Schafe/Kühe verrückt macht mit seinem Gekläff.
Das ist auch ein guter Punkt, dass die Hunde in ihrem ursprünglichen Aufgabengebiet ja auch nicht dauerhaft am Bellen sind. Vielleicht ist dies ja eben auch ein gutes Indiz dafür, dass eine andere alternative Beschäftigung für manche Rassevertreter besser wäre.


Ich mag Agility übrigens. Aber ich fürchte, die Höher, Schneller, Weiter-Mentalität wird manchmal doch zu sehr auf die Spitze getrieben, sodass das Wohlbefinden des Hundes in gewissen Fällen nicht mehr an erster Stelle steht, und das finde ich dann bedenklich.
 



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