Benutzer425
Gast
Reibungslos funktioniert dies allerdings nur mit einer professionellen Aufzucht und dessen Weiterführung. Dies ist aber selten der Fall.
Da kann ich dir nicht wirklich zustimmen, muss ich gestehen.
Ich habe schon mit vielen Hunden gearbeitet, die keinen guten Start ins Leben hatten und dennoch hat es funktioniert.
Wenn eine Hündin mit einem Jahr gelangweilt beim Fußlaufen hinterhertrottelt, ist es für mich schlichtweg mangelnde Motivation!
Korrekt, dann ist es mangelnde Motivation bzw. falscher Aufbau - der Hund wurde in die Fußposition gelockt anstatt für aktives Gehen bestätigt. Darin liegt der Fehler, den 95 % aller Hundehalter machen und der in den Schema F-arbeitenden Hundevereinen und Hundeschulen auch nicht bemerkt wird oder bemerkt werden will.
Prägephasen werden nicht ausgenutzt, das Welpenalter wird falsch von den Haltern interpretiert, schon stellen sich die ersten Fehlkommunikationen ein.
Ich habe die wenigsten Hunde, die bei mir leben, direkt als Welpen mit acht bis zwölf Wochen bekommen. Die meisten hatten bis zum Einzug bei mir sogar ein recht ärmliches Leben, mit wenig Ablenkung, wenig Dingen, die sie kennenlernen durften - ich habe die Sozialisierungsphase somit auch nicht genutzt - gar nicht nützen können.
Die erste Hundeschule wird besucht. Nach Schema F werden die Grundkommandos abgearbeitet, auf den einzelnen Hund wird nicht geachtet.
Dann ist es eine schlechte Hundeschule, wobei mir solche Dinge auch bei Trainern, die für sich allein arbeiten, schon untergekommen sind. Schema F, von dem wird nicht abgewichen, egal wie sich der Hund zeigt, der hat sich einfach anzupassen. Auch diese Leute haben dann ihren Beruf verfehlt, würde ich mal sagen. :denken24:
95% aller Verhaltensauffälligkeiten lassen sich demnach auf falsche Kommunikation zurückführen.
Sonst hätte Daysilein die Frage nicht gestellt.
Vielleicht, vielleicht auch nicht - die These ist auf jeden Fall interessant, aber zu Verhaltensauffälligkeiten gehört etwas mehr, als nur falsche Kommunikation.
Abgesehen davon, handelt es ich bei Daisyleins Problem um keine Verhaltensauffälligkeit im herkömmlichen Sinn - ihr geht es um die korrekte Ausführung des Fußlaufens nach der PO.
Die Konditionierung mit Leckerlies lässt sich bis zur Pubertät des Hundes aufbauen. Dies sollte der Grundstein einer jeden „Hundeausbildung“ sein. Wobei ich das Wort „Ausbildung“ nicht gern verwende, da unsere Hunde sich unserem Leben ungefragt anzupassen haben, wenn man sich die natürlichen Bedürfnisse näher anschaut.
Wieder etwas am Thema vorbei, es geht nicht um die Anpassung im Alltagsleben sondern um die sportliche und prüfungsmäßige Ausbildung der Gewandtheit laut PO.
Abgesehen davon, könnte ich meine Hunde nicht mit Futtertreiben oder über Futter bestätigen, weil ich sie ja nicht vom Welpenalter an hatte... Was definitiv nicht der Fall ist, denn alle meine Hunde werden über Futter ausgebildet - und ich rede hier, laut Thema, von der sportlichen und prüfungsmäßigen Ausbildung.
Ab dem Zeitpunkt der Pubertät scheint meistens alles Erlernbare vergessen zu sein. Dies auch mit einer Leckerlie-Konditionierung. Alternativ auch Dummy oder Ähnliches. Diesen Umstand können wir nicht kontrollieren. Es gibt wohl Hunde, die die Pubertät ausklammern, aber bei meinen unzähligen Hunden, die ich kennen gelernt habe, ist es eher die Ausnahme.
Ich sage eher, enorme Verhaltenauffälligkeiten während der Pubertät sind die Ausnahme, sofern man im Welpen- und Junghundealter korrekt und konstant aufgebaut hat. Viel zu viele Hundehalter reden sich nur auf die Pubertät aus, um eigene Fehler in der Aufzucht des jungen Hundes zu rechtfertigen.
Oft genug habe ich es mit der Leckerlie-Methode auch probiert, dauerhaft erfolgreich ist man nur, wenn man den Hund versteht:
Das ist überall und mit jeder Methode der Fall - vorausgesetzt man setzt Starkzwang ein, dann wird man kaum bis gar keine Probleme haben, auch ohne den Hund zu verstehen, weil der Hund keinerlei Aktion mehr setzen wird - von sich aus.
Unter Beachtung der Lerntheorie, einem gesunden Menschenverstand und genügend Bauchgefühl, Verständnis und Intuition wird man Erfolg haben. :denken24:
Es würde hier den Rahmen sprengen, wenn ich alle Hintergründe, vor allem aber alle Hunde und ihre Geschichten aufzählen würde, um deutlich zu machen, dass es nicht auf das Leckerlie ankommt, sondern auf den Halter bzw. Trainer!!
Wie gesagt, es geht um die Ausbildung nach Prüfungsschema, nicht um die Alltagstauglichkeit - und es hat auch niemand behauptet, dass es auf das Leckerlie ankommt, aber es erleichtert die Sache ungemein, wenn der Hund der Arbeit gegenüber positiv eingestellt ist. Und wenn man dazu unter anderem auch mit dem richtigen Leckerchen beitragen kann, warum sollte man es dann nicht tun?
Ich würde verrrückt werden, meine Große erst recht, wenn ich auf einmal mit einem Leckerlie in der Hand rumwedeln würde!
Tja, wer mit Leckerlies rumwedelt, hat das System nicht verstanden, würde ich mal ganz dreist behaupten.
Es kommt eben darauf an, wie man den Hund konditioniert: Grundgehorsam und dann ablegen, oder Bindung-Vertrauen-und dann Grundgehorsam.
Siehst du, das ist der Unterschied, ich wähle den Mittelweg aus Bindung-Vertrauen und gleichzeitig Grundgehorsam. :jawoll:
Liebe Grüße
Birgit
Zuletzt bearbeitet: