Petition gegen Jagdhundeausbildung an lebenden Füchsen

Vorab, ich habe den begriff schliefenanlange nie zuvor gehört - nur eben aus diesen beiden Posts hier.

Aber wieso wurden denn in der modernen Schliefenanlage Füchse gehalten, wenn der Hund (der ja zur Jagd auf sie ausgebildet wurde) sie niemals zu Gesicht bekam?

Der Hund muss lernen den Fuchs zielsicher aus dem Bau zu treiben. Das geht nur mit Fuchs im Bau.
Dass Hund und Fuchs sich nicht ohne Schutzgitter begegnen ist nicht nur dem Tierschutzgesetz geschuldet, das ist ganz gut so. Der Hund soll sich den Fuchs nicht im Bau packen, sondern ihn heraus treiben.

Wir hatten in der Anlage bei uns eher das Problem, dass die Füchse zu cool sind. Die haben keine Angst mehr vor den Hunden. Einer blieb immer provokant im Kessel sitzen um zu gucken, wie der Hund sich am Gitter abreagierte. Der war zeitweise ohne Schieber, sondern hatte ein festes Gitter, da konnte er dann seelenruhig sitzen und dem Hund zugucken. Eine Jungjägerin bei uns hat mit dem geklickert und die hatte er gut um den Finger gewickelt. Der ist rein in den Kessel weil es Hähnchenbrust gab und hatte ganz schnell rausgefunden, dass es noch mal Hähnchenbrust gibt, wenn man sich weigert den Kessel wieder zu verlassen.

Die Füchse sollen keine Angst haben. Es ist angenehm wenn man die Füchse händeln kann. Die engagierte Jungjägerin trainiert die auf einen target stick, damit kann man die super lenken. Ich war da weniger engagiert, auch weil ich doch eine Ecke fahren musste zur Anlage. Aber für Hähnchenfleisch folgen die eigentlich jedem, auch ohne target und solche Spielchen.
 
Der Mensch muss eingreifen, wo der Mensch Schaden verursacht hat. Das sind in dem Fall von Wild nun mal die Jäger. Natürlich gibt es Solche und Solche (wie bei allem).

Sicher finden das weder Fuchs noch Dachs schön, wenn da ein Hund in den Bau kommt. Rehe finden aber auch Mähbalken doof und Wildschweine feiern bei Treibjagden auch keine Freundenparty.

Es geht nunmal nicht anders, als den Bestand an Wildtieren in einer passenden Menge zu halten. Sonst geht das Gleichgewicht noch weiter auseinander, als es jeder eh schon zu verantworten hat.
Ja, wenn die Tiere keine Impfköder mehr bekommen, dann müssen weniger geschossen werden, die vereenden dann leidlich irgedwo im Wald. Dafür steigt das Risiko von Tollwut etc. aber wieder - das will ja auch keiner...

Steht dann aber mal ein Wildschwein innerorts auf der Straße (besser noch auf dem Spielplatz) ist das Geschrei groß!
 
Wenn die Schliefenanlage so "arbeitet" wie in Dieters Beispiel finde ich es besser, wenn die Hunde dort ordentlich ausgebildet werden anstatt "einfach so" auf Füchse losgelassen zu werden. Dann wird es für die gejagten Füchse nämlich garantiert unangenehmer.

Ob die Fuchsdichte wirklich so hoch ist, dass sie bejagt werden müssen, weiß ich nicht. Ich sehe Füchse, im Gegensatz zu Rehen, eigentlich nur selten. Aber wenn sie schon gejagt werden müssen, dann doch lieber von einem entsprechend ausgebildeten Hund, der ihnen nicht noch zusätzlich Leid zufügt.

Die Füchse, die dort aufgezogen und gehalten werden scheinen ja sehr vertraut mit Menschen zu sein und machen mir keinen gequälten Eindruck.
In freier Wildbahn ist es sicher auch kein Zuckerschlecken für sie. Sofern sie in Gefangenschaft ein ausreichend großes Gehege haben und ordentlich versorgt werden, spricht für mich nichts dagegen.
 
Es geht ja nicht nur um die reine Ausbildung des Hundes. Wichtig sind seine Anlagen, wie nehmen sie den "Bau" der Schliefenanlage an, energisch, unsicher-zögerlich oder auch nicht selten insofern garnicht, als sie nach ein paar Metern nicht mehr weiterlaufen.
Sie sie baulaut oder im Bau laut - ein Hund, der im Bau nicht laut ist, ist unbrauchbar. Baulaute Hunde - vergleichbar mit waidlaut - fangen schon an zu kreischen, wenn sie den Bau nur sehen, wie waidlaute Hunde schon anfangen, wenn sie nur im Wald sind. Diese Tiere haben meist schlechte Nerven und sind sehr oft unbrauchbar - grosse Fresse auf leerer Strasse sozusagen.

Wichtig ist auch, in der Schliefenanage zu erkennen, on es sich bei dem jeweiligen Hund um einen "Steher" oder "Flieger" handelt.

"Steher" sind die, die überpassioniert sind, überscharf und sich mit dem Fuchs eine Schlägerei liefern oder stumm ewig vorliegen. "Dumpfe Schläger", im Grunde unbrauchbar und öfter mal krankgeschrieben.

"Flieger" sind die - Sturmgeweiht hat es oben schon beschrieben -, die den Fuchs lauthals nerven, angreifen, sich zurückziehen, draufgehen, zurückweichen, nerven, kläffen, auch mal wieder nach oben gehen und schauen ob noch alles klar ist, dann wieder rein, Fuchs nerven - bis der den Bau verlässt, also springt.
Das sind die guten Bauhunde.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben