Patellaluxation - OP - Erfahrungen gesucht

Erster Hund
Perdita / Mischling (2)
Einen wunderschönen guten Morgen,

wir haben ja seit kurzem eine kleine Mischlingshündin.
Schon fast von Anfang an zog sie beim REnnen das rechte Hinterbein an. Beim ganz normalen Gehen war nie etwas zu sehen.

Dann waren wir vor knapp 2 Wochen das 1. Mal beim Tierarzt. Die Ärztin dort hat auch gleich die Diagnose Patellaluxation gestellt - einen Grad wollte sie nicht benennen. Nur, daß wir überlegen sollten, Perdita operieren zu lassen.
Mir kam es vor, als wäre nach dieser Untersuchung alles schlimmer geworden. Abends lag sie auf der Couch und hechelte sehr stark. Daraufhin bin ich am Montag zu einer anderen Ärztin - diese nahm sich Zeit und untersuchte gründlich und machte dann auch eine Röntgenaufnahme. Ergebnis: beidseitig Patellaluxation, wobei links nicht ganz so schlimm ist aber rechts schon Veränderungen am Knochen und der Kniescheibe zu sehen sind. Behandeln sollen wir erstmal mit Schmerzmitteln für die nächsten 2 Wochen und sollte es nicht besser werden, dann kämen wir wohl um eine OP nicht herum.

Es sind jetzt 5 Tage mit Schmerzmitteln vergangen und ich habe nicht den Eindruck, daß es sich arg gebessert hätte. Sie rennt zwar jetzt doch öfter mal auf 4 Beinen, aber gestern lag sie wieder da und hechelte. Auch wenn sie aufsteht humpelt sie stellenweise noch.

Bin ich jetzt nur zu ungeduldig oder sollte man jetzt wirklich schon mehr an Besserung sehen?

Mich würde vor allem Interessieren - wie geht es nach einer OP weiter? Physio?
Und was kann ich mit ihr an sportlichen Tätigkeiten machen, sowohl ohne als auch mit OP?

Perdita ist ja erst 2 Jahre alt und nur Gassi gehen und spazieren gehen mag ich eigentlich auch nicht - gut, wenn es nicht anders geht, dann gehts halt nicht. ABer ich würde mich schon freuen, wenn wir irgendwas zusammen sportlich machen können.
Agility habe ich schon von meiner Liste gestrichen. Rally Obidience (schreibt man das so?) würde mich auch reizen - ist aber wohl eher "Köpfchen"- Sport. Joggen gehen mit Hund?

Fragen, Fragen, Fragen ;) Ich hab echt lang überlegt ob ich hier posten soll - aber es läßt mich nicht los.

LG und danke für die Geduld
Nina

- - - Aktualisiert - - -

Ach ja, das Schmerzmittel erstmal um zu schauen, ob es nicht vielleicht "nur" eine Entzündung ist, die ihr Schmerzen bereitet
 
Hallo,

bevor Du über "Sport" nachdenkst, sollte es erstmal darum gehen, genau abzuklären, wie es um die Knie steht und den Hund erstmal zu behandeln.
Liest sich schon so, als würdest Du um eine OP zumindest rechts nicht herumkommen.

Meine Maus hat auch PL beidseitig, rechtes Knie wurde operiert. Da es mehrere OP-Möglichkeiten gibt, wird es Dir nicht viel helfen, wenn ich Dir schildere, was bei Ronja genau gemacht wurde. Das hängt halt einfach davon ab, WARUM die Kniescheibe nicht bleibt, wo sie hingehört. Bei uns lag es am Band, welches die Scheibe festhält. Dieses wurde leicht versetzt und so der Zug in die richtige Richtung erhöht. Nun bleibt die Kniescheibe im Gelenk. Bei manchen Hunden ist die Vertiefung der Rille erforderlich.

Ronja lebt gut mit der PL. Links springt die Kniescheibe sehr selten mal raus und rutscht auch selbständig nach 2-3 Schritten dann wieder zurück. Hier ist keine OP erforderlich. Die Gelenke unterstütze ich mit Muschelextrakt im Futter und ich füttere möglichst getreidefrei (-arm).

Alles, was die Gelenke belastet, sollte tabu sein für einen Hund mit PL. Dazu gehören Sportarten, wo es auf Schnelligkeit ankommt, wo der Hund viel springen muß und schnelle Wendungen machen muß. Auch das unkontrollierte Bällchen-Schmeißen ist Gift für die Hinterhand.

Je nach Schwere der OP kann Physio-Therapie hinterher sinnvoll sein. Gerade das Unterwasserlaufband baut schonend Muskeln auf, die die Gelenke zusätzlich stützen und stark machen. Eine gut bemuskelte Hinterhand kann eine leichte PL schon ausgleichen. Ansonsten sollte man mit dem Hund Dinge machen, die die Hinterhand aufbauen. Leichtes Joggen wäre z.B. völlig okay. Man kann auch eine Leiter flach auf die Wiese legen und den Hund so darüberführen, daß er die Stufen übersteigen muß, dabei muß er die Pfoten gezielt heben. Bergauf gehen fördert die Hinterhand (nicht klettern oder kraxeln!). Man kann einen Besenstiel oder Stock nehmen und ihn so halten, daß man den Hund drunter durch kriechen lassen kann. Geht auch zu Hause auf dem Boden z.B. unter dem gestreckten Bein durch. Auch das GEZIELTE Treppensteigen (rauf, nicht runter) hilft dem Muskelaufbau der Hinterhand. Langsam an der Leine, sodaß der Hund bewußt Stufe für Stufe nehmen muß.

Aber das sind alles Dinge, die NACH einer Behandlung oder OP sinnvoll sind, wenn der Grad der PL dies erfordert. Bei dauerhaften Symptomen und gar Schmerzen kommt nur eine OP in Frage. Hast Du eine Klinik in der Nähe, die sich auf Gelenksachen spezialisiert hat oder einen entsprechenden Tierarzt? Das wäre hilfreich, um genau abzuklären, WAS Deinem Hund langfristig hilft.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich denke auch, dass eine OP, zumindest am ganz schlimmen Bein kaum umgänglich und sinnvoll wäre. Beidseitig ist natürlich der Jackpot. :/

Also vor ca. 3 Monaten wurde die Rattler-Hündin meiner Mutter auch operiert und es war keine einfache OP. Das Knie wurde ordentlich versetzt, es musste wohl eine neue Rille gemacht werden, Knie drin befestigt, irgendetwas mit den Bändern - das volle Programm. Die Hündin ist 1 1/2 Jahre und es war absolut kein Zuckerschlecken für sie. Ausgelastet sein war wochenlang nicht drin. Erst nach 9 Wochen durfte sie wieder rennen, beim toben musste man aber trotzdem noch aufpassen. Nach etwa 2-3 Wochen (wenn ich mich nicht irre) durfte sie das Bein ab und zu wieder leicht belasten. Darauf folgten mehrere Wochen Training, da sie sich nicht mehr traute aufzutreten. Bis zur etwa 8. Wochen danach zog sie das Bein immer wieder hoch. Empfehlung des Tierarztes war dann eben an der Leine üben. Immer wenn sie das Bein hochzog leichten Druck in die Richtung des entsprechenden Beins ausüben damit sie auftreten muss. Kosten lagen bei etwa 430€ (wurde ja auch viel gemacht).

Zum positiven: heute läuft sie wieder gut. ganz selten zieht sie das Bein reflexartig noch hoch aber mittlerweile kaum noch. Muskeln müssen sich natürlich langsam wieder aufbauen, man hat richtig beobachten können wie das Bein immer dünner wurde. Aber auch das geht stetig bergauf. Das schöne ist dass sie nun wieder normal rennen und spielen kann, was vor der OP kaum möglich war. Man sieht zwar, dass das Bein etwas "verschoben" wurde, aber es war ja auch ein rieseneingriff und solang der Hund wieder normal leben kann ist das kein großer Abstrich. Auch springen kann sie wieder: aber du siehst das schon richtig: agility sollte abgeschrieben werden. Kenne Leute die trotz solcher OPs weiter agility gemacht haben.. Find ich nicht gut.

Falls du nach einem Tierarzt suchen solltest: wir waren in Klinikum Eberstadt (bei Darmstadt). Leisten diesbezüglich hervorragende Arbeit. Glaube das dürfte von Weinheim nicht allzu weit sein oder? Aber schätze ihr werdet zu eurem gehen - trotzdem mal zur Info. :)

Wünsche viel Glück & gute Besserung für euch.
 
Danke euch.

Nicht daß ich mich falsch versteht - der "Sport" steht bei mir nicht im Vordergrund. Das waren nur meine Gedanken, weil mich Agility halt besonders gereizt hätte. Das Perdita jetzt erstmal wieder schmerzfrei wird, hat für mich erst mal Priorität.

Danke für den Tip mit der Klinik - Peachester. Wir sind vom Tierschutz an Fr. Dr. Hagen in Bensheim verwiesen worden, die sich wohl sehr gut damit auskennt und auch beim letzten Termin einen sehr kompetenten Eindruck machte. Vor allem fühle ich mich da gut aufgehoben - was man vom anderen TA nicht sagen kann.
Soweit ich richtig informiert bin, operieren sie auch in Bensheim. Und ein Unterwasserlaufband gibts sogar auch dort. Was man vom anderen TA nicht sagen kann.

430 Euro klingt zumindest mal ganz anders in meinen Ohren, als der Preis, den ich in der ersten TA-Praxis genannt bekam - dort war von 900 Euro die Rede.

Ich hab nur Angst vor der Zeit nach der OP. Wobei Perdita im Moment alles andere als ein Wirbelwind ist. Sie hat zwar schon ihre 5 Minuten, an denen sie hier im Haus rumdüst wie von der Tarantel gestochen und auch jeden zum spielen auffordert - aber damit hat es sich schon. Wenn es raus geht, gibt es schon manche Runden wo sie dann vor lauter Freude an der Leine rumhüpft und vorrennt. Aber auch das ist eher selten. Also insgesammt eher eine ruhige Hündin.

Muß auch ganz ehrlich sagen, daß ich es im Moment nicht richtig einschätzen kann, ob die Schmerzmittel helfen - mal mehr mal weniger, würde ich sagen. Heute früh ist sie z.B. auf allen 4en vor mir hergehüpft - und das Schmerzmittel gabs für heute noch gar nicht. Gestern abend lag sie wieder hechelnd auf der Couch - da frage ich mich - interpretier ich das falsch, daß hecheln ohne Hitze und Anstrengung wirklich auf Schmerzen hinweißt?

Betty, die Ärztin hat mir das Röntenbild gezeigt und darauf war deutlich zu sehen, daß die Kniescheiben nicht da sind, wo sie hingehören. Und auch daß die Knochenstruktur rechts anders ist, wie links.
 
Geli hat auch eine Patella-OP hinter sich, das linke Knie, ging lange Zeit mal besser mal schlechter, mal ganz ohne Probleme und dann plötzlich ist die Kniescheibe nicht mehr zurückgesprungen, sie saß stationär am Innenknie fest.

Da es aber 14 Tage vor Weihnachten war, meinte die TÄ wir operieren Anfang Januar, als wir dann gleich den ersten Tag nach Neujahr in der Sprechstunde war, hatte durch die Schonhaltung auch das rechte Knie stark gelitten und innerhalb von 3 Wochen eine Pl 2. Grades ausgebildet.

Wir wurden daraufhin zum Spezialisten nach Chemnitz überwiesen und hatten Glück, gleich am nächsten Tag einen Termin zu bekommen, da ein Patient abgesprungen war.

Die OP bei Geli war sehr aufwendig, bei ihr wurde das Kniegelenk vom Unterschenkel getrennt und andersherum wieder aufgesetzt und genagelt, da nicht mehr genügend Masse da war, um die Rollrinne tiefer zu fräßen. Es ist aber alles sehr gut gelaufen, sie war allerdings schon knapp 10 Jahre, der Heilungsprozess verlief ganz normal, nur war es schon sehr anstrengend für mich, sie mußte ruhig gehalten werden, durfte 14 Tage gar nicht laufen, dann hatten wir wieder einen Vorstellungstermin, da wurden auch die Fäden gezogen und von da na durfte sie 4 Wochen 3 mal täglich 10 Minuten laufen, das wurde dann gesteigert, die nächsten 4 Wochen 15 Minuten und danach noch immer 4 Wochen Leinenzwang und immer auf weichen Untergrund gehen, ich hab mich auch strickt an die Anweißungen gehalten und es hat sich gelohnt, sie hat derzeit auch keine Probleme mit dem rechten Knie, springt die Kniescheibe ja mal raus, flutscht sie auch gleich wieder rein.

Auch wenn die 4 Monate stressig waren, der Aufwand hat sich bei uns jedenfalls gelohnt.

Ich drück euch alle Daumen:zwinkern2:
 
Hallo,

bei Ronja wurde die PL sehr früh erkannt, was wohl auch unser Glück war. Sie zeigte (typisch für die vererbte PL) mit etwa 7 Monaten die ersten Symptome. Mit 8 Monaten wurde sie operiert. Es waren noch keine großen Veränderungen im Gelenk festzustellen. Arthrose kann natürlich langfristig nicht ausgeschlossen werden, besonders am nicht operierten Bein. Da sie aber schmerzfrei ist und sich gut arrangiert mit der springenden Kniescheibe, kommt für uns eine weitere OP nicht in Frage. Da wird bei Grad1 sowieso von abgeraten.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Noch eine Frage - wie ist das mit spazieren gehen VOR der OP?

Darf das auch mal länger sein - solange nur gemütlich - oder wirklich nur kurze Runden?
 
Geli is ja kaum noch gelaufen, aber die Wochen zuvor habe ich sie gehen lassen, wie sie es wollte, wenns n ich mehr ging, hab ich sie heim getragen, kein Problem bei etwas über 4 kg :zwinkern2:

@ blackbetty2168, Grad 1 u d 2 operiert hier gar keiner.
 
Also im "Schritt" hat Perdita bisher überhaupt keine Probleme. Außer wenn sie länger gelegen hat, da humpelt sie etwas, was aber nach ein paar Schritten wieder aufhört. Die Probleme fangen erst bei "schnellerer" Gangart an, daß wird dann kaum noch auf 4 Beinen gelaufen - wobei mir wie gesagt heute aufgefallen ist, daß das 4. Bein doch öfter zum Einsatz kommt als vor 1 Woche.
 
Kenne die Bensheimer Klinik nicht, klingt aber sehr gut!

900€? Für beide Beine vielleicht? Oder wie groß ist deine Hündin, je größer der Hund desto teurer wirds ja auch. Aber gleich doppelt soviel? Hui...

Also vor der OP ließen wir sie auch normal Gassi gehen, auch spielen. Allerdings nicht mehr viel Ball oder ähnliches, da durch den plötzlichen Stop auch gern mal das Knie rausflutschte.

Und hab keine Angst vor der Zeit nach der OP. Leicht wird die Zeit nicht aber ihr kriegt das hin und es lohnt sich. Die ersten Tage sind die schlimmsten aber man lernt damit umzugehen und ratzfatz ist das Gröbste vorbei. :)
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben