Patellaluxation bei Welpe möglich obwohl Elterntiere Grad 0 aufweisen?

[Chiwi]

Oft sind die TA schnell mit den OP`s. Ich habe schon PL Operationen gesehen da hätte man gemeint dem Hund ist ein LKW über die Hüfte gefahren.
Halb lief er, halb zog er sich dahin - grausam.

Die PL ist vergleichbar mit der HD der Großhunde. Ein "Schreckgespenst" aber noch lange nicht jeder MUß operiert werden.

Sollte eine PL (interessant ist da auch der Grad) diagnostiziert werden, heißt das noch lange nicht das eine OP unumgänglich ist.
Man kann schon etwas tun, z.B. der Muskelaufbau ist da ganz wichtig. Bergauf laufen ist eine sehr gute Maßnahme. Auch kann man unterstützen mit Nahrungsergänzung. Einige haben auch gute Erfolge mit Anabolika. Allerdings hab ich da keinerlei Erfahrungswerte. Meine Luzie hatte PL 2 und 3. Kam aber super damit zurecht. Sprang auf Stühle und Sofas. Eigentlich hat man das nur gemerkt wenn das Wetter stark umschwang. Dann hat sie ab und an ein Bein hochgezogen. Sie bekam "Algentabletten" (genaue Bezeichnung weis ich nicht mehr, ist schon etwas her) vom TA sonst nichts.

...Bei Ronja war es die Sehne über der Kniescheibe, die aufgrund der leichten O-Beine hinten die Patella nach außen gezogen hat...

Ich weis nicht wo dein Hund her ist (Züchter - Tierschutz etc.) Aber dann hatte sie eine Fehlstellung die man aber auch im Welpenalter sehen sollte (zumindest das geschulte Auge)

 

[blackbetty2168]

Hallo,

eine PL ist immer eine Fehlstellung im eigentlichen Sinne. Gerade die kleinen Rassen sind betroffen. Teilweise ist es zuchtbedingt.

Das erkennt man nicht unbedingt schon beim Welpen. Es gibt Rassen, die sind da anfällig, haben diese Disposition (JRT, Chihuahua, Pinscher, Yorkshire Terrier...). Und es ist eben auch über Generationen vererbbar.

Nicht jede PL muß operiert werden. Meine wurde am rechten Knie operiert. Da lag die Scheibe mehr daneben als dort, wo sie hingehört und sie war in der Bewegung sehr eingeschränkt (knickte weg z.B.). Das linke Knie ist weniger betroffen, also keine OP nötig. Da luxiert die Scheibe selten. Zwei Tage nach der OP lief meine schon wieder als wäre nie was gewesen.

Nahrungsergänzung gebe ich auch kurweise. Grünlippmuschel und Chondroitin/Glucosamin. Das stärkt Knorpel und Gelenke.

Aber Du hast Recht, es ist irgendwie ein "Schreckgespenst". Die meisten Hunde können da gut mit leben, wenn man Einiges beachtet, Muskelaufbau betreibt und bestimmte Dinge meidet (heftige Stopps und Wendungen z.B. oder das unkontrollierte "Fliegen" über Treppen).

Liebe Grüße

BETTY und Ronja

 

[TinaH]

Patellaluxationsfrei züchten kann kein Züchter und es kann keiner behaupten, nie einen Welpen mit PL gehabt zu haben.

Warum man nicht frei züchten kann ist ganz einfach:
Das Problem kann auch erst im Alter auftreten, wenn der Hund vielleicht schon aus der Zucht ist.

Und PL frei x PL frei ergibt noch lange keine freien Welpen, selbst wenn die Großeltern auch frei sind - das wäre ja schön.
Es gibt genug betroffene Hunde von gesunden Vorfahren und auch umgekehrt.
Dazu ist das Thema PL genau wie HD noch viel zu komplex und unerforscht - ich gehe davon aus, dass da auch zu viele versteckte Gene verantwortlich sind.
Die TIHO Hannover sucht Blutproben von betroffenen und freien Rassehunden, um daran zu forschen und vielleicht irgendwann einmal einen Gentest zu entwickeln.

Zucht ist immer schwierig und teilweise eine Gratwanderung zwischen Gesundheit, genetischer Vielfalt und Charakter.
Nimmt man jetzt den Deckrüden der zwar bis in die 3. Generation PL frei ist, dafür aber einen fiesen Charakter hat und doch recht eng mit der Hündin verwandt ist?
Oder nimmt man den Rüden, durch dessen Stammbaum mit der Hündin eine zukünftige neue Linie entstehen kann und der einen tollen Charakter hat, dessen Großmutter aber eine leichte PL aufweist?

 

[Chiwi]

Sicherlich kann kein seriöser Züchter PL Freiheit garantieren, das sagt auch keiner. Ich schrieb das ich noch keinen Welpen mit PL gesehen habe/kenne, aber vielleicht habe ich das etwas unglücklich formuliert.
Ist wie mit Zahnfehlern, die kann man auch nicht "vorher sehen".
Aber die Wahrscheinlichkeit wird geringer wenn man PL freie Tiere zur Zucht nimmt.

Auch gebe ich Dir Recht das PL erst später auftreten kann. Das liegt aber zum Teil an den Läufigkeiten/Geburten, die lassen die Bänder schwächer werden. Man macht auch keine PL Untersuchungen kurz vor/nach oder während der Läufigkeit.

Ich sehe da in einer Alters PL weniger Schwierigkeiten, da hätte man ganz andere Baustellen.

...Nimmt man jetzt den Deckrüden der zwar bis in die 3. Generation PL frei ist, dafür aber einen fiesen Charakter hat und doch recht eng mit der Hündin verwandt ist?...

Dieses PL frei bezieht sich immer auf den Zeitpunkt der Zuchtzulassung, denn die wenigsten lassen ihre Hunde wirklich jährlich checken.
Dafür könnte ich jetzt wesentlich mehr als 3 Generationen frei bieten wenn es nach der AT geht :zwinkern2:

Hmmm... da ich Linienzucht (nicht Inzucht) befürworte, wäre bei mir der Charakter wichtiger.

...Oder nimmt man den Rüden, durch dessen Stammbaum mit der Hündin eine zukünftige neue Linie entstehen kann und der einen tollen Charakter hat, dessen Großmutter aber eine leichte PL aufweist?...

Wie bereits geschrieben, das mit dem outcross ist (für mich) immer so eine Sache. Man kann sich da mittlerweile echt fiese Dinge reinziehen, da leb ich noch mit einer PL wirklich gut.
Käme aber in meinem Fall nicht in Frage da bei uns im Verein beide PL 0/0 haben müssen.

 

[TinaH]

Sicherlich kann kein seriöser Züchter PL Freiheit garantieren, das sagt auch keiner. Ich schrieb das ich noch keinen Welpen mit PL gesehen habe/kenne, aber vielleicht habe ich das etwas unglücklich formuliert.

Das war gar nicht auf dich bezogen, sondern eher eine allgemeine Info.

 

[Chiwi]

O.K. dann hab ich es falsch interpretiert - sorry.
Bin ich halt doch "Forengeschädigt"
Oder vielwicht besser Kleinhundeforen geschädigt
Die ticken nämlich m.M. nach eh anders und sind teilweise fast schon gefährlich :nachdenklich1:

 

[Hope2016]

Dann ist ja gut das ich die Frage hier und nicht im chihuahuaforum gestellt habe wenn die da so bissig sein sollen. :frech3:

 

[TinaH]

Nein, mir geht es nur darum verständlich zu machen, warum auch in einer Zucht nicht immer alles perfekt sein kann, warum ein Züchter auch Risiken abwägen muss, warum es keine genetisch perfekten Lebewesen geben kann (auch nicht in einer Zucht), dass ein Unterschied zwischen Krankheiten besteht und dessen Erforschung,.....

Einfach weil man immer wieder liest:
- Was, Träger von Erkrankungen bleiben in der Zucht? Die müssen alle raus.
- HD kann man nur bekämpfen, wenn man alle Hunde mit B oder C Hüfte aus sämtlichen Zuchten wirft.
- Der Hund hat Epilepsie? Das kommt bestimmt aus der Zucht.
- Der Hund hat Krebs? Daran ist der Züchter Schuld.
- Wenn man nur PL frei verpaart, hat man PL freie Nachkommen.
......

Leider ist das halt alles nicht so einfach. Berücksichtigt werden müssen in Zuchten immer auch die genetische Vielfalt, die Zukunft der Rasse, ......
Es ist ein ständiges Für und Wider.

 

[Hope2016]

Ist das risiko denn ärmer bei pl 0 freien Tieren oder wieso ist das eine Zuchtauflage? Jetzt mal so blöd in den raum gefragt.
Also meine Maus hat seit dem zum glück keine fehlstellungen mehr aufgewiesen und fern ab davon ob sie nun betroffen ist oder nicht stellt sich mir einfach mal die frage.

 

[Chiwi]

Natürlich ist es geringer eine vererbte PL zu bekommen wenn die Ahnen PL frei sind. Ausschliessen kann man es natürlich nicht, dann wäre man Gott.
Das ist aber mit allem so, auch Zahnfehlstellungen, Herzerkrankungen usw.

Als Beispiel:
Wenn Du eine Herzerkrankung hast, dein Mann eine hat (also in beiden Familien Herzerkrankungen da sind) wird euer Kind von der Wahrscheinlichkeit her ein höheres Risiko haben auch eine Herzerkrankung zu haben, als wenn keiner etwas hätte.

Ich sage immer ein Züchter muß Ahnentafeln lesen können, und damit meine ich nicht die Namen :zwinkern2:

@TinaH

Ja, da hast du vollkommen Recht. Leider denken viele Leute das der Hund vom Züchter gesund sein muß.
Nun wir tun alles dafür, aber 100% auschließen kann man eben nichts.
Der Mensch weis auch nicht vorher ob sein Kind gesund ist. Da ist der Züchter schon ein Stück weiter und kann "Fehler" aussortieren.
Aber trotzdem geht die Natur manchmal seltsame Wege

Dann ist ja gut das ich die Frage hier und nicht im chihuahuaforum gestellt habe wenn die da so bissig sein sollen

Ich wurde vor Jahren einmal in einem davon gelöscht weil ich mich erdreistet habe das "falsche" Futter zu füttern und auch noch zu behaupten meine Hunde würden es gut vertragen. Die 2 "Haupt" Foren werden übrigens von Leuten geführt die keinerlei eigene Erfahrungen in Sachen Zucht/Aufzucht haben. Dementsprechend sind da auch manchmal die Ratschläge die einem Züchter mehr als nur die Haare zu Berge stehen lassen.

Ich erinnere mich mit grausen an den Ratschlag einen Züchter-Besucher-Tag einzulegen und von Züchter zu Züchter zu fahren... (So hat man alle an einem Tag gesehen, prima)