Huhu,
ich unterschreibe erst Mal ganz faul die Beiträge von FrauGrimm & Xafira!
Nun sind Woods und ich ja ein bissl mehr als "nur nebenbei" im Trickdogging aktiv und haben daher eine ganze Palette an Erfahrungen, was Verhalten und Gefühlslagen bei solchen Arbeiten angeht;
um aber eine solche Aufregung zu vermeiden und bei uns beiden Spaß & saubere Arbeit zu gewährleisten, haben wir parallel zum Tricksen auch verschiedene Ruheübungen eingebaut...
Die erste bedeutet einfach nur, dass der Hund abwartet, bis der entsprechende Trick gefordert wird - ich habe erst dann mit einem Trick begonnen, wenn ich wusste, dass Woods auch im Geiste wirklich bei mir und nicht nur beim Futterbeutel ist. Darüber hinaus konnte es auch schonmal sein, dass ich mich und den Hund erst in die "gewohnte Position" gebracht habe (sprich: ich setze mich vor Woods auf den Boden und lasse ihn absitzen), das Ganze dann aber wieder aufgelöst habe...
Der Grund war, dass ich eine Routine im üblichen Sinne vermeiden wollte (die Routie dabei: Hund und ich setzen uns hin und Hund meint, er legt dann einfach mal los)!
Daraus resultierte dann, dass Woodstock nicht gleich hochgefahren ist, sobald wir unsere Position eingenommen haben, sondern einfach erst Mal abwartet, was darauf folgt... so hat er relativ schonend eine höhere Frustrationsgrenze erfahren und hat gelernt, nur dann zu arbeiten, wenn ich es ihm sage.
Das 2. war, dass ich nur sehr selten "Block-Training" betrieben habe (eig. nur für Videos & bei Auftritten)!
Ich habe lieber hier und da ein paar Mini-Sequenzen an Tricks eingebaut; Beispiel: wir gehen 2 Std. spazieren, davon tricksen wir effektiv 30 Minuten - aber nicht "jetzt", sondern über den gesamten Spaziergang verteilt... hier mal 2 Tricks, da mal 2-4 Minuten, danach mal nur einen einzelnen und dann mal wieder 4-5 verschiedene Tricks in der Reihe.
Der positive Nebeneffekt war, dass ein Spaziergang nie langweilig wurde und der Hund mit der Zeit immer verlässlicher und immer ansprechbar & parat war!
Positiver Nebeneffekt 2: ich konnte kleine, einfache Tricks gut dazu verwenden, um Woods von potenziellen Fressfeinden (damals sämtlich Artgenossen) abzulenken und konnte ihn damit locker machen.
Part 3 sind Passivphasen während der einzelnen Tricks!
Ein Trick saß für mich erst dann, wenn Woods sie sauber und solange ausgeführt habe, bis ich diese aufgelöst habe!
Dies ist nicht bei allen Tricks möglich (oder sinnvoll), da sie keinen Raum für passives Verhalten bieten...
Beispiel für eine passive Phase bei einem Trick: beim "Schäm´ Dich" haben viele das Problem, dass der Hund sich nur über die Schnauze wischt und die Pfote nicht auf der Nase halten will!
Genau DAS (das halten der Pfote auf der Nase/ Schnauze) ist die Passivphase...
Diese Phasen baut man in kleinen Schritten auf (per Hinauszögern; funktioniert am besten, wenn man clickert!). Sie führen dazu, dass der Hund sich zwangsläufig besser bei der Arbeit konzentrieren muss, um die Auflösung nicht zu verpassen!
Hierzu ist vorab aber auch eine gewisse Frustrationstoleranz erforderlich, damit der Hund nicht gleich die Flinte in´s Korn wirft, nur weil es nicht postwendend eine Belohnung dafür gibt. :zustimmung:
Nun noch ein Tipp explizit zu Deinem Problem:
ich würde, wie oben von mir beschrieben, diese entstandene Routine (Du setzt Dich hin und Molly flippt aus!) brechen!
Setze Dich z. B. einfach nur mal so zu ihr auf den Boden, kuschel ruhig mit ihr, lass´ sie ruhig in Deiner Nähe abliegen, belohne sie für Ruhe...
Sollte sie während dessen hochfahren, brich´ das Ganze ab, ignoriere das Verhalten und setz´ Dich wieder auf Deinen ürsprünglichen Platz.
Wenn sie sich wieder beruhigt hat, das Ganze noch einmal...
Wichtig ist dabei, dass Du sie nie dabei puschst und Du dabei völlig gelassen bleibst!
Solltest Du dann letztlich doch mit ihr tricksen wollen, starte Du aus absoluter Gelassenheit heraus und aktiviere Molly erst dann, wenn sie entsprechend konzentriert und gelassen ist!!!
Alles andere bringt Euch beiden nichts als Frust... :zwinkern2:
LG