Malinois- die ach so schwierigen Hunde !:)

Hallo !:)

vorab möchte ich mir weder anhören das ein Malinois kein Anfängerhund ist, noch Dinge die demotivierend sind !:) ich habe mich für einen Malinois Welpen entschieden, BEWUSST, und somit ist dieses Thema gegessen ;).
Übrigens zu meiner Verteidigung, ich hatte mich auf das schlimmste eingestellt. Ich dachte an sowas wie alle 1-2 Stunden raus müssen, dem Welpen ununterbrochen hinterherrennen, und und und. Nach einigen Tagen war ich erleichtert. Ich hatte kurz bevor Marley einzog „kalte Füße“ bekommen. Dachte ich schaffe das nicht. Aber es läuft super. Alles was in diesem Text steht dient nur dazu, so viel Erfahrungen und Ratschläge zu bekommen, wie es nur geht.

Meine Malinois Hündin Marley ist am 20.08 geboren, dementsprechend etwa 4 Monate alt. Sie ist fröhlich, neugierig und (natürlich, wie ein Malinois ist) sehr lernwillig und intelligent. Sie kommt übrigens aus dem Tierschutz aus rumänien :).
Viele Dinge weiß ich schon, aber ich möchte liebend gerne viele Informationen von anderen Hundehaltern. Vielleicht von erfahrenen Malinois Haltern?
1. Erfahrung sammeln: Welche Bücher über Malinois sind empfehlenswert ? Die Psychologie des Hundes? Typische Welpen/Anfänger Bücher ? Welche kann ich bestellen und sicher sein dass mir da kein Blödsinn erzählt wird ?:) ( mit Gewalt am Boden halten, mit Wasser anspritzen oder sonst was)
-> Hundeschule wird bald auch besucht !:)

2. Auslastung : wie gesagt, ich weiß vieles aber würde sehr gerne wissen wie ihr es macht. Momentan ist mir wichtig das Marley lernt das ich die „ Rudelführerin“ bin, mir vertraut. Sitz hat sie gelernt, nein versteht sie, den Namen hat sie auch schon raus. (Sie ist erst etwa eine Woche da)
Dann gehe ich gerne mit ihr raus, am liebsten in die Natur, wo weniger Menschen und Hunde sind und wo wir zwei in Ruhe rumrennen und toben können. Zuhause wird auch mal getobt, bis sie anfängt zu knabbern oder zu fest zu beißen, dann ist es sofort vorbei !:) letztens habe ich auch einen Karton mit zerknittertem Papier vollgemacht und dort Futter versteckt, an dem schnüffel spiel hatte sie sichtlich Spaß.
Überall hört man: Malinois müssen vorallem geistlich, im Kopf ausgelastet werden! Wie?:)

3. Sozialverhalten: Meine Hündin hatte anfangs eine panische Angst vor Menschen und Hunden. Vögel, Autos? Alles egal. Nur die Menschen und Hunde sind angsteinflößend. Langsam habe ich eine Bindung zu ihr aufgebaut, und sie versteht auch das ich sie schütze, und das nein eben nein heißt. Ich halte sie erstmal fern von Hunden die bellen, zu wild sind. Bei ruhigen, evtl älteren Hunden kamen wir schon zu Annäherungsversuchen. Beim Tierarzt heute war sie nach einiger Zeit auch nicht mehr so ängstlich und hat ruhig und brav gewartet. Ich denke wir kriegen das gut hin, aber auch hier sind alle Ratschläge willkommen! :)

4. Ruhe: Da die Malinois ja als „Arbeitstiere“ gezüchtet wurden, und meine Marley aber ein Familienmitglied werden soll, ist die Ruhe wichtig. Also lernen das einfach mal nichts passiert und geschlafen wird. Das hat anfangs garnicht funktioniert, sie ist hin und her gesprungen und es schien unmöglich sie zu beruhigen. Jetzt aber verstehe ich langsam was sie mir sagen will, da läuft das auch.

5. Leine: Mein Traum ist es das Marley mit mir spazieren gehen kann, ohne an die Leine gebunden zu sein. Ich denke dafür soll man einen Wesenstest machen, um von der leinenpflicht befreit werden zu können ? Ist das richtig ? Ich kenne natürlich noch die Schleppleine, aber ich denke die Freiheit ist das tollste was es gibt. Ich weiß natürlich erstmal muss sie zu 100% auf mich hören und zurückrufbar sein! Wann kann ich meiner Maus vertrauen? Wie gehe ich da am besten vor ?

6. Die Chef Rolle: Immer und überall höre ich das jemand einen Schäferhund hat, vor dem die Besitzer fast schon Angst haben weil der Hund Chef zuhause geworden ist. Ich weiß die konsequente Erziehung soll das vermeiden. Das heißt klare Regeln und gleichzeitig liebevolle Erziehung. Ich möchte am liebsten garnicht erst in sowas reingeraten, was tue ich ?:)

7. Alleine bleiben: Das wovor ich etwas Angst habe. Zum Glück bin ich noch einige Monate zuhause, aber dann muss Marley auch mal 5 Stunden alleine sein. Zum Glück haben wir Noch Zeit dafür, um es ausgiebig zu trainieren. Was machen hier viele falsch ? Wie trainiere ich das am besten ? Es klappt schon gut wenn ich die Tür beim rausgehen schließe. Kein jaulen, kein bellen , ABER Marley wartet vor der Tür.

Ich würde mich sehr darüber freuen wenn mir jemand hier etwas zur Seite steht und sich etwas Zeit nimmt um mir zu helfen! Danke im Voraus 🥰
 
Laß die Dinge ruhig angehen, setze weder den Hund noch Dich unter Druck. Du hast die Kleine grad mal eine Woche, die ist noch nicht mal richtig angekommen.

Das allerwichtigste ist erst einmal Vertrauensaufbau. Alles andere hat Zeit.

Du mußt kein "Rudelführer" sein. Was Dein junger Hund braucht ist Liebe und Geborgenheit. Sei berechenbar und verläßlich. Zeige ihr in aller Ruhe ihre neue Welt. Gib ihr Schutz, wenn sie ihn braucht. Laß sie aber auch mal was ausprobieren und entdecken.
Respektiere Deinen Hund und er wird Dich respektieren. Da braucht es kein Rudelführer- oder Chef-Gedöns.

Der Thread hier im Forum "was Welpen wirklich brauchen" von bubuka ist sehr empfehlenswert.
 
Laß die Dinge ruhig angehen, setze weder den Hund noch Dich unter Druck. Du hast die Kleine grad mal eine Woche, die ist noch nicht mal richtig angekommen.

Das allerwichtigste ist erst einmal Vertrauensaufbau. Alles andere hat Zeit.

Du mußt kein "Rudelführer" sein. Was Dein junger Hund braucht ist Liebe und Geborgenheit. Sei berechenbar und verläßlich. Zeige ihr in aller Ruhe ihre neue Welt. Gib ihr Schutz, wenn sie ihn braucht. Laß sie aber auch mal was ausprobieren und entdecken.
Respektiere Deinen Hund und er wird Dich respektieren. Da braucht es kein Rudelführer- oder Chef-Gedöns.

Der Thread hier im Forum "was Welpen wirklich brauchen" von bubuka ist sehr empfehlenswert.
 
Also soll ich das ganze Chef gedöns weglassen ? Aber läuft das nicht darauf hinaus das meine Maus später die Macht über mich übernimmt ?:D Also Ich gestalte alles möglichst liebevoll, aber überall höre ich das eben :(
 
Also soll ich das ganze Chef gedöns weglassen ? Aber läuft das nicht darauf hinaus das meine Maus später die Macht über mich übernimmt ?:D Also Ich gestalte alles möglichst liebevoll, aber überall höre ich das eben :(
Das chef gedöns ist schon lange veraltet und wissenschaftlich wiederlegt. Mit jemandem der an die Alpharolle usw. glaubt lohnt es sich nicht über Hundeerziehung zu reden.
 
Du musst in sofern der Chef sein als dass du die Entscheidungen für euer Rudel/eure Familie triffst.
Aber ihr habt doch kein Chef/Angestelltenverhältnis, sondern eine Eltern/Kindverhältnis.
Sie braucht niemanden der totalitäre Macht ausübt, sondern jemanden der ihr liebevoll und vertrauensvoll die Welt zeigt und wie die Spielregeln dieser Welt u dieses Zusammenlebens lauten.
Dh. wenn sie später nicht aufs Sofa soll, zb, darf sie jetzt auch schon nicht aufs Sofa.
Soll sie später keine Menschen anspringen, darf sie das als kleiner süßer Welpe auch nicht usw.

Wenn du deinen Mali rassetypisch auslasten willst (als erwachsenen Hund) Guck dir entsprechende Hundesportvereine an.
Bis dahin kannst du sie mit allerlei Spielerein beschäftigen wie jeden anderen Hund auch. Also mit sowas wie der Kruschelkiste die du schon gebastelt hast. Da kannst du einfach sowas "Spiele für Hunde" oder sonstiges Googeln.
Die Spielereien kannst du natürlich auch noch machen wie erwachsen ist, nur ist die Wahrscheinlichkeit groß das ihr das dann nicht mehr reicht.

Die Welpen- und Rassespezifischen Bücher hättest du im übrigen besser vorher gelesen. Grade die Rassespezifischen Infos, ergänzt durch 1-2 Besuche, Spaziergängen mit Malihaltern oder Züchtern wäre eine gute Grundlage gewesen um die von dir Eingangs erwähnte bewusste Entscheidung für diese anspruchsvolle Rasse gewesen.

Natürlich ist es absolut OK daß du aus Marley keinen Diensthund machen willst und natürlich können Hunde dieser Rasse in privat Hand u als "Familienhund" glücklich werden. Solange der Hundehalter eben Willens und in der Lage ist die Bedürfnisse seines Hundes zu erfüllen.
Ob sie als reinen "Immer-dabei-wir-gehen-entspannt-spazieren-Hund" glücklich wird, ist fraglich. Klar gibt es auch mal solche Malis. Aber dich eher selten.
Was ist denn der Plan wenn sie eben mehr Auslastung braucht? Hast du dir da schon Gedanken gemacht an welchem Hundesport du auch Spass haben könntest?
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay das freut mich wirklich zu hören. Mir wäre es auch lieber wenn mein Hund mein Freund und nicht mein sklave ist ! So hört sich diese Chef Rolle nämlich an. Ich sehe das so das mein Hund auch Hund sein soll, ich finde viel zu oft werden diese nämlich vermenschlicht..
 
Das sinnvollste ist es, sich einen guten Hundesportverein zu suchen.
Mit Ausbildern, die diese Art Hund kennen und Erfahrung haben.

Der richtige Umgang von Anfang an erspart euch beiden viel Stress, Sorgen und Umwege.

Ich empfehle oft positiv arbeitende, gut ausgebildete, dutzi du-hundetrainer (innen).
Denke aber, dass dies für einen so speziellen Gebrauchshund nicht die richtige Anlaufstelle ist.

Es geht nicht um Druck und Autorität, Gewalt und Macht. Klar gibt es immer noch veraltete Methoden auf dem Hundeplatz, genau wie in manchen Schulen auch noch. Aufpassen und kritisch sein muss man eh.

Bin gerade nur am Handy, melde mich vielleicht später nochmal.

Edit:
Von Schäferhund Haltern habe ich schon öfters folgendes gehört.
"tolle Hunde, aber wenn man sie lässt, werden sie Mistviecher die ihr Umfeld terrorisieren, einfach weil sie es können"

Und die Schwierigkeit ist es eben, souveräne Führung (durchaus auch mit Autorität) NICHT mit Machtkämpfen, Druck und Gewalt zu verwechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:

Das ist meiner Meinung nach, ein sehr gutes Buch über "den Belgier" allgemein. Es gibt noch sehr viel mehr Literatur, aber vieles ist auf Hundesport bzw. Ausbildung ausgelegt und nicht als "Belgier als Familienhund".

Du kannst dich auch gerne an den DKBS wenden, ein sehr guter Verein für belgische Schäferhunde, der Neulinge sehr gut aufklärt.

Ich persönlich freu mich ja immer über jeden Belgier/Hollandse Herder - Halter hier und ich sage ebenso: Wer einen Belgier klug, konsequent und liebevoll führt, hat den besten Begleiter für sich (und seine Familie!) an seiner Seite.

Viele Grüße von mir und meinen 3 bekloppten Belgiern :)

PS: Unsere sind/werden übrigens - überwiegend - mit "dutzidutzi" erzogen ;) Auf nem DVG Hundeplatz... Also "dutzi" geht sehr wohl. Vor allem aber, stehen sie einfach auf klare Ansagen und eben Konsequenz. Ist man vorrauschauend und verlässlich, wird der Hund es danken - gilt für jede Rasse...

PPS: Die meisten stehen echt drauf, wenn sie ne "Aufgabe" haben. Du kannst zuhause und überall immer irgendwelche Kleinigkeiten mit ihr aufbauen und spielen: Verlorensuche, dich selbst verstecken (stärkt auch die Bindung), dir Sachen in die Hand geben lassen, die dir runter gefallen sind und sowas. Halt irgendwas, wo Malitier merkt: "Ich werd gebraucht!" :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also soll ich das ganze Chef gedöns weglassen ? Aber läuft das nicht darauf hinaus das meine Maus später die Macht über mich übernimmt ?:D Also Ich gestalte alles möglichst liebevoll, aber überall höre ich das eben :(

Hunde streben im allgemeinen nicht nach der Weltherrschaft. 😉 Von ihrer Natur her sind Hunde bereit, sich einzuordnen. Wenn sie eine klare, souveräne Führung haben. Was aber nichts mit Druck und "ich Chef, du nix" zu tun hat.
Als HH sollte man dem Hund vermitteln können, das man die Dinge im Griff hat und das Leben regeln kann.

Bei ängstlichen, unsicheren oder charakterlich instabilen Menschen wird ein selbstbewußter Hund allerdings versuchen, die Dinge selbst zu regeln.

Aber grundsätzlich ist das halt nicht so.

Eigentlich ganz simpel. Der Mensch verwaltet bspw. alle Ressourcen. Futter, Schlafplätze, ein sicheres Heim, Spaß und Spiel. Der kleine Welpe kommt in seine neue Familie und nimmt das als gegeben hin. Unsere Hunde sind ja von uns abhängig und wenn ich von Anfang an liebevoll konsequent mit meinem Hund umgehe, wird er auch als Erwachsener meinen Führungsanspruch und meine Hausregeln nicht infrage stellen. (von pubertären Aussetzern mal abgesehen 😗)

Ich persönlich finde Hütehunde auch ziemlich leicht zu erziehen. Die sind von ihrer Grundeinstellung doch kooperativ, sollten ja immer MIT ihrem Menschen zusammen arbeiten.
Ich hatte in meiner "Hundehalterkarriere" einen Schäferhundmischling, die Cora. Alles andere Terrier oder bullartige Terrier. Der Unterschied war schon deutlich.
Wo der Terrier schon mal gern hinterfragt "meinst du jetzt wirklich mich? soll ich das echt jetzt und gleich machen?" und auch ansonsten recht verhaltenskreativ ist, ist der SHMix schnell dabei "hab ichs gut gemacht? bekomme ich eine Belohnung, soll ichs noch mal machen?"
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben