Leinenführigkeit

Wenn ich mit dem Hund rausgehe, mache ich das ja in allererster Linie für den Hund. Es ist seine Zeit. Da soll er machen können, was er will. Er kann schnüffeln, pinkeln (wo geht), selbst entscheiden, welche Wege wir zum Ziel (Orte, wo die Leine ab kommt) nehmen.
Ich habe zwar bereits den gesamten Beitrag geliket, aber diese Passage finde ich irgendwie besonders wichtig! Leider sieht man häufig anderes im Alltagsgeschehen.
 
aber diese Passage finde ich irgendwie besonders wichtig!
So isses doch.
Gehe ich mit Hund , muß ich auch Zeit haben. Da kann der Hund überall Zeitung lesen, dann bleib ich halt so lange stehen.
Habe ich keine Zeit, bleibt der Hund zu hause.

Ich nutze eine normale 2m Lederführleine, die ich immer auf die längste Länge eingestellt habe. Da hat er etwas Spielraum und kann gut vor mir gehen, ohne daß ich ihm in die Hacken latsche. Im Bedarfsfall greife ich mit der 2ten Hand und kann so die Leine verkürzen, damit sie nicht auf dem Boden schleift oder er über tritt und das Teil zwischen den Beinen hängen hat.
 
Jolly und Leinenführigkeit-zwei Welten treffen aufeinander.Ich habe noch keine Methode in den vergangenen 7 Jahren gefunden um ihm klarzumachen,dass es für alle angenehmer ist,wenn er nicht ganz vorne in der Leine hängt.Er könnte es,aber die Ablenkung ist meistens viel zu groß.Betrifft aber hauptsächlich die Strecken von zuhause aus.Weil er gelernt hat,dass man die Hecken in der Siedlung nicht anpieseln darf. Auch wenn alle anderen das dürfen.Also führe ich ihn die 30 bis 50m je nach Strecke am Halti.Jolly ist auch Künstler im sich in die Leine wickeln.Kaum das Hauss verlassen,hängt die Leine unter mindestens einer Pfote.
Jimmy ist wunderbar leinenführig-bis er meint er hätte eine schnüffelstelle übersehen.(Die Pointer ziehen nur nach vorne)Aber im Alter kann man ja schon mal was übersehen und muss dann halt nochmal zurück.Die Zweibeiner sollen sich mal nicht so anstellen.
Pierrot ist angenehm an der Leine zu führen.An den Hecken muss man ihn halt sehr kurz nehmen,sonst hebt er mal so kurz newbenher das Bein.Der schnüffelt gar nicht erst.
Grundsätzlich sollen sie an der Leine links laufen gibt aber auch Stellen da sollen sie nach rechts.Schnüffeln und Pieseln ist grundsätzlich erlaubt, von o.g Ausnahmen abgesehen.Auch der Zaun vom Spielplatz ist tabu.
Außer Jolly haben es alle Hund einfach so im Alltag gelernt.
Flecki brauchte auch immer die Leine in Anlehnung.
 
  • Was ist dir wichtig bei der Leinenführigkeit?
Dass nicht gezogen wird, egal in welche Richtung und die Aufmerksamkeit (spätestens bei Ansprache, ich sag nur intakter Rüde und läufige Hündin vor der Nase) bei mir ist. Ob Hund dabei neben, vor oder hinter mir läuft, ist mir ziemlich latte.

  • Wo soll der Hund laufen? (Neben dir, hinter dir, egal wo hauptsache lockere Leine)
Siehe oben. Brösel läuft meistens etwas vor mir, Kritzel läuft hinter mir (schon immer, sie will nicht woanders laufen). Prinzipiell ist es mir egal. Erfordert es die Situation (Gegenverkehr, enger Weg o.ä.), nehme ich die Leinen etwas kürzer und gebe die Anweisung "bei mir" oder "hinter mir", danach löse ich wieder auf und die Leinen werden länger freigegeben.
Ausnahme ist bei manchen Hundebegegnungen, wenn ich merke, dass Brösel den anderen doof findet und lieber einen Bogen laufen möchte, dann lasse ich die Leine wieder lang und er darf auch nach vorne weg, auch wenn dadurch mal Zug auf die Leine kommt, um schneller aus der Situation raus zu sein. Da ist es mir wichtiger, dass er aufgrund der Enge nicht ins Prollen verfällt.

  • Unterscheidest du zwischen Geschirr und Halsband?
Bei den Schleppleinenhunden ja. Geschirr bedeutet Freizeit, da dürfen sie auch an der kurzen Leine schnüffeln und markieren (wenn der Ort passt und ich nicht rumgezogen werde). Halsband bedeutet neben/hinter mir laufen und kein schnüffeln/markieren, außer es gibt eine Freigabe meinerseits.

  • Wie viele und welche "Methoden" hattest du schon durch? (Falls zutreffend)
Gezählt hab ich noch nicht, aber vermutlich die üblichen Methoden. Richtungswechsel. Bei Zug auf der Leine stehenbleiben. Körperlich blocken. Laufen an lockerer Leine belohnen/loben. Kommt auf den jeweiligen Hund an, nicht jede Methode funktioniert bei jedem Hund. Bei mir ist es mittlerweile eher eine Mischung aus allem.
Außer bei Kritzel, die wurde schon leinenführig geboren.😃

  • Was war letztlich der "Durchbruch" oder Schlüsselmoment?
Geduld, Spucke und Konsequenz, vor allem bei den Hormonmonstern (so nennt meine Schwester unsere intakten Rüden). Den Schlüsselmoment kann ich gar nicht sagen, irgendwie spielt es sich im Laufe der Zeit ein.
 
Bei unserem funktioniert die Leinenführigkeit am besten ganz ohne Leine. Das haben wir nach der Adoption täglich bis zum Erbrechen geübt, gespielt, trainiert. Nur mental die Kontrolle übernehmen und dem Hund sagen, daß er bei mir gehen soll. Auch mit über 11,5 Jahren muss ich das immer wieder mal durchsetzen bis er sich damit abfindet und darauf einsteigt. Geht natürlich dann genauso mit lockerer Leine. Sobald da etwas Zug drauf wäre bockt unser Esel sofort und hält mit 40kg dagegen. Er hat uns den freundlichen Umgang und die lockere Leine beigebracht. Geht also nun alles über freundliche, durchsetzungsstarke Ansagen. Aber wir gehen auch zu 90% da wo er sich mit der 3m Leine fast frei bewegen kann oder dann ganz ohne Leine. Das geht natürlich nur wenn man einen freundlichen Hund hat der sich abrufen lässt und auf Kommandos hört.
Unseren muss man schon immer auch beobachten ob er Witterung aufnimmt o.ä. Dann sofort das Kommando übernehmen bevor er u.U. beschließt sein Ding zu machen.
 
  • Was ist dir wichtig bei der Leinenführigkeit?
  • Wo soll der Hund laufen? (Neben dir, hinter dir, egal wo hauptsache lockere Leine)
  • Unterscheidest du zwischen Geschirr und Halsband?
  • Wie viele und welche "Methoden" hattest du schon durch? (Falls zutreffend)
  • Was war letztlich der "Durchbruch" oder Schlüsselmoment?

- Das weder Hund noch Mensch zieht. Gemeinsam denkend laufen. Heißt auch gegenseitige Rücksichtsnahme.
Heißt Hund sollte auch nicht 3m nach hinten laufen weil da was gut gerochen hat aber wenn Hund normal stehen bleibt hab ich auch zu warten und nicht gleich penetrant das weiterlaufen einzufordern (außer natürlich mitten auf der Straße). Wie @Reykah sagt wenn ich mit Hund laufe muss ich das ganz grundlegend einplanen.

- Dort wo keine Gefahr für ihn herrscht. Also straßenabgewandte Seite mal als primäre Größe und das will ich nicht ständig sagen sondern der Hund muss das von sich aus händeln. Machen die allermeisten relativ automatisch bzw. flott. Ansonsten Hauptsache locker tatsächlich. Alles relevante erspür ich durch die Leine dafür muss ich den Hund nicht sehen.

- Ja Geschirr solange der Hund nicht leinenführig ist. Halsband wenn der Hund Leinenführigkeit beherrscht.

- Am Anfang primär die falschen. Teilweise wirklich üble Sachen die mir auch teilweilse stinken und wo ich explizit von mir selber angepisst bin inkl. so kranken Sachen wie Nackenpicken, Hund bewusst in die Leine laufen lassen und so nen Zeug. Ärgert mich noch heute nach bald 16 Jahren massiv.
Aber immerhin nicht über die kompletten Stunden sondern, als einziger kleiner Lichtblick an mein vergangenes ich, hab ich mich relativ schnell abgelehnt das weiter durchzuziehen und diese Methoden gegen die Einwände der Trainer im Unterricht verweigert.
Ich persönlich wurde großer Fan des Leinenführspiels (auch ohne Leine).
Im Fernseh war mal ein Trainer der meinte wenn die Leute lernen würden ihre Hunde ohne Leine zu führen, wäre die Leinenführigkeit wirklich überhaupt kein Thema. Ich weiß noch bei dem gab es wohl in den Welpenkursen auch überhaupt keine Leinen. Wie der hieß weiß ich aber nicht mehr nur das ist bei mir hängen geblieben weil ich das gut fand.

- Den Schlüsselmoment gab es nicht. Zuhause lief Luke ja die allermeiste Strecke leinenlos und nur Kurzstrecken ums Haus oder selten mal auswärts angeleint. In diesen Situationen war die Leinenführigkeit bei mir absolut tauglich (nicht perfekt) bei meiner restlichen Familie ausbaubar.
Wir sind im Jahr vor der Epi in den Hundesportverein hier vor Ort gewechselt und wollten ja auch die BH laufen um dann ins Agi zu können oder was auch immer wir vor hätten haben wollen. Da wurde nochmal richtig intensiv die Leinenführigkeit geübt vor allem mit entsprechenden Ablenkungen.
Vielleicht war der Schlüsselmoment als Luke tatsächlich erstmalig Halsband getragen hat (das wurde im Hundesportverein nämlich so gewünscht). Er lief wie gesagt schon halbwegs vernünftig am Geschirr aber am Halsband lief er dann monatelang als hätte man ihm was in den Popo gesteckt und das hat mit Sicherheit beim ersten Mal den entscheidenden Schubs gegeben.🤔

Nach Anfällen hatten wir häufiger teilweise auch extrem massive Rückschritte und ich durfte wieder von vorne anfangen. (Spätestens ab dem Zeitpunkt war auch die Sache mit dem Halsband komplett vergessen). Das hat den Hundesportverein dann so massiv gestört das sie mich u.a. deshalb baten nicht mehr zu kommen. Offiziell hieß es wegen potenzieller Anfälle wäre Luke eine Gefahr für andere und andere Hunde eine Gefahr für Luke. Nicht alle Trainer fanden das gut und haben mir unter der Hand mitgeteilt das der Verein von uns keine sportlichen Erfolge mehr erwartet bzw. überhaupt nen Fortschritt und deshalb keine weitere Arbeit investieren will / den Platz für andere frei räumen möchte.
 
Nicht alle Trainer fanden das gut und haben mir unter der Hand mitgeteilt das der Verein von uns keine sportlichen Erfolge mehr erwartet bzw. überhaupt nen Fortschritt und deshalb keine weitere Arbeit investieren will / den Platz für andere frei räumen möchte.
Ziemlich mies, sowas. In manchen Hundesportvereinen vor Jahren anscheinend aber nicht so selten. Wie es heute ist, weiß ich nicht.

Ich bin damals aus dem Verein raus, in dem ich mit Lea Agi gemacht habe, so aus Spaß eben. Da wurde mir dann nahe gelegt, ich möge mir einen "richtigen" Hund anschaffen, weil mein Staff nicht so schnell ist und für Wettkämpfe keinen Nutzen für den Verein bringt. Und ich daher (und überhaupt) ja an Wettkämpfen kein Interesse hatte.
 
Mein Ersthund musste ich tatsächlich nicht wirklich Leinenführigkeit beibringen. Ich bevorzuge nur eine leicht lockere Leine. Beim Zweithund half keinerlei Tricks, neue Techniken und alle Standartleinenführigkeiten die man so kennt. Was er früh kannte, war dieses sehr folgsame dichte Beifuß gehen, wenn es ein Kommando war. Sieht streberhaft aus, in der Hundeschule bekommt man neidhafte Blicke, aber ich finde es halt zum ****en 😂, weil ich einfach auch mal ohne Trainingsgedanken normal spazieren gehen will. Er geht mittlerweile wie ein Engel, entspannt mit lockerer Leine neben mir. Das absolute Geheimnis bei uns war: Das Ende der Pubertät! 🤣
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben