Leinenführigkeit und gemecker an der Leine

Erster Hund
Raika/DSH (1)
Hallo zusammen,

seit einigen Wochen wohnt eine knapp 1 Jahr junge Schäferhündin bei mir.
Raika gehörte eigentlich einer Familie bei uns im Haus die sie beim Umzug nicht mehr mitnehmen wollten und die daraufhin von jetzt auf gleich ins Tierheim sollte. Allgemein wurde sich wenig um sie gekümmert, war da anscheinend nur ein „Mitläufer“ 😥
Da die Süsse sich immer so sehr gefreut hat wenn sie mich gesehen hatte, wir sowieso auf der Suche nach einem vierpfotigen Familienmitglied waren und sie mir einfach nur leid tat, haben wir sie zu uns genommen.
Ich hatte früher schon eine Schäferhündin und weiß darum das es nur mit Mitleid haben nicht getan ist ;)
Raika ist eigentlich ganz lieb, versteht sich super mit meinen Kindern und kuschelt unheimlich gern, aber hat ein paar kleine und größere Baustellen.

Das fängt damit an das sie mit ihrem fast 1 Jahr noch nicht stubenrein ist. Okay, denke das bekommen wir schnell hin, alle 2-3 Stunden raus und dann lernt sie schon das drinnen wohl nicht so ideal ist die nötigen Geschäftchen zu erledigen. Nachts hält sie durch, da schläft sie mit bei mir im Schlafzimmer und weckt mich wenn es doch mal dringend werden sollte.

Nächstes Problem sie zieht an der Leine, hat natürlich gut Kraft. Daran müssen wir auf jeden Fall arbeiten. Probiere es bei jedem Gassigang das ich, sobald sie zieht, stehenbleibe und versuche sie erstmal zu mir zu rufen. Klappt auch, aber schon bei den nächsten Schritten hängt sie mir wieder in der Leine 🙄

Deshalb ist unsere größte Baustelle die wir haben auch nicht so einfach zu händeln.
Fräulein Hund bellt unterwegs echt jeden fremden Hund an. Erst bleibt sie bei Sichtkontakt stehen, stellt die Nackenhaare auf und dann geht’s auch schon los. Groß...klein...nah...weiter weg...keiner wird verschont.
Das sie dabei hinzieht und gut Kraft reinlegt versteht sich glaube von selbst.
Vor einiger Zeit kam ein unangeleinter Hund zu uns gerannt und mir blieb fast das Herz stehen, weil ich nicht wusste wie sie reagiert. Aber da war sie Hasenfuß, das bellen wurde immer höher und sie saß mir dann fast auf dem Arm. Also denke ich mal das es einfach nur Unsicherheit ist. Klar, sie hatte vorher anscheinend ja keinerlei Sozialkontakte.

Ach ja, bei fremden Menschen macht sie das auch. Unterwegs zwar nicht, aber wenn Besuch kommt, der wird angebellt. Oder auch wenn jemand bei uns am Garten vorbeigeht.
Sie tut aber nix, Besuch kommt einfach rein und ignoriert sie (dem würde sie dann auch liebend gern vor Begeisterung in die Arme hüpfen).

Letztens stand eine Nachbarin bei uns am Zaun, Raika natürlich gleich ihre Stimme erhoben. Als die Nachbarin dann einfach zu uns reinkam, hat Raika auch da nix gemacht, ausser sie ausgiebig beschnuppert und sich dann gefreut.
Zubeissen würde sie vermutlich auch da nicht.

Ich wollte wegen den Baustellen Leinenführigkeit und dem Anbellen von anderen Hunden gern in eine HuSchu mit ihr, aber dank Corona sind bei uns alle geschlossen und selbst Einzelstunden diverser Hundetrainer im Umkreis sind alle bis auf weiteres ausgebucht.
Ich habe natürlich den ein oder anderen Tipp von ein paar Hundetrainern am Telefon bekommen. Die beschränken sich aber auf unterschiedliche (nicht hilfreiche) Aussagen wie z.b. lieber Halsband, nein lieber Geschirr oder auch ein Halti was man um die Schnauze legt.
Einen konkreten Rat hatte keiner, ausser das man sich das vor Ort anschauen müsste.
Hm ja....ohne das man einen Termin bekommt wann das mal möglich ist, auch nicht so ideal.

Aber vielleicht hat ja hier jemand den ein oder anderen Tipp wie ich mit den Problemchen umgehen könnte, speziell das Anbellen anderer Hunde.
Glaube wenn wir das im Griff haben, ist der nächste Schritt dann die Leinenführigkeit.
Ich danke jetzt erstmal allen die es durchgehalten haben meinen langen Text zu lesen 🙈

LG, Anja mit Monsterchen Raika
 
Ich würde einige ausgewählte Kontakte im Freilauf zulassen. Sie muss ja lernen, das man nicht alle Hunde verbellen muss.
Wenn sie an der Leine bellt, würde ich den Abstand zum anderen Hund so weit vergrößern, das es kein Gebelle mehr gibt...natürlich geht das nicht überall, aber wo es geht...das hilft meinem ungemein bei seinen Dorffeinden
 
Als bekennende "Clickertante" würde ich den Clicker aufbauen und jegliches erwünschtes Verhalten erstmal mit dem Clicker bestätigen.
Fremder Hund in sicht-sie stellt nur Haare,bellt aber noch nicht-click! Dann aber aus dem Weg gehen,damit sie sich nicht doch aufregen muss.
Zusätzlich würde ich mir ein paar ausgewählte passende Kontakte suchen,wo sie den Umgang mit anderen Hunden im Freilauf üben kann.Das sollten ältere souveräne Hunde sein.
Auch die Leinenführigkeit lässt sich mit dem Clicker gut steuern.(Außer bei meiner Knalltüte,die nur Glitzerknete im Hirn hat)Erstmal jeder Schritt an lockerer Leine-click,dann jeder zweite .irgendwann brauchst du keinen Clicker mehr.
Auch das Verbellenkannst du damit abbauen.Entweder bevor sie loslegt,oder dann in jede Bellpause reinclickern.
 



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