Huhu,
ich muss sagen, dass ich den Begriff "Kontrollverhalten" bislang auch sehr häufig gefasst habe, allerdings für mich dabei unterschieden habe:
Mako ist meiner Mutter früher auf jeden Schritt hin gefolgt, konnte daher nie langfristig zur Ruhe kommen, da er ja immer mind. 1 Auge auf meine Mutter und das restliche Geschehen haben musste...
Er war zu dem Zeitpunkt noch unsicher, überfordert (wir haben ihn als "dominanten Hund" übernommen... eine Person, die ihn sicher führt und die richtigen Entscheidungen für ihn treffen kann, kannte er bis dato überhaupt nicht!) und war innerlich aufgrund dessen auch nicht wirklich gelassen/ entspannt!
Also haben wir versucht, ihm erst einmal Ruhe zu vermitteln, damit er ankommen und mal auspannen kann...
Auch musste er lernen, dass es ihm keine Vorteile mehr bringt, wenn er einer Person wehement hinterherlatscht!
Es hat einige Wochen gedauert, bis Mako soweit sicher war, dass er sich von selbst auf dieses "ruhig bleiben" eingelassen hat.
Von da aus konnten wir das Training dann (für uns) auch einfacher gestalten... hat einer den Raum verlassen und Mako wollte hinterher, haben wir ihn einfach "beiläufig" auf seinen Platz geschickt!
Ein paar weitere Wochen später, war es für ihn das Normalste in der Welt, dass jeder den Raum hier und da mal verlässt, er nicht hinterher rennen un gucken muss, da diese Person sowieso nichts (für ihn) interessantes macht und danach direkt wieder zurück kommt.
Bei Willow, die wir ja im Alter von 16 Wochen bekommen haben, war ich die "gebeutelte", die auf Schritt und Tritt verfolgt wurde!!!
Da habe ich mir allerdings keine ausführlichen Gedanken dazu gemacht, wie bei Mako... die Kurze hatte von der ersten Stunde an am meisten mit mir zu tun! Und was soll ein 16 Wochen alter Welpe schon mit sich anzufangen wissen, wenn die "ausgewählte Bezugsperson" einfach weg geht und nicht mehr für sie verfügbar ist?
Um dieses Hinterherlaufen abzuschalten, habe ich mit ihr ganz schlicht geübt, dass sie auf ihrem Kissen liegen bleibt, egal, ob ich nun aufstehe, rausgehe, tanze oder was weiß ich... es gab ein kurzes Signal (nachdem sie das Kommando für ihren Platz gelernt hatte), ich bin raus und konnte meine Sachen erledigen... ist sie aufgestanden, okay - hat sie ihren Platz aber verlassen, bin ich einfach wieder rein in´s Zimmer, Kommando nochmals angewiesen und wieder raus!
Sie hatte da schon nach kürzester Zeit begriffen, dass die Welt sich auch ohne mich weiter drehen kann und ich im Anschluss wieder voll für sie da bin. Es war für sie also das Beste, einfach liegen zu bleiben und weiter zushnachrchen.
Wenn ich sie draußen in meiner Anwesenheit "alleine lassen" würde, sprich: wenn ich nicht die Jenige bin, die Entscheidungen für unseren Verband trifft, also mich nicht wie eine führende Persönlichkeit verhalte, übernimmt Willow sofort das Kommando!
Diese Vermutung kann ich mir jeden Tag bestätigen lassen - handle ich nämlich fahrlässig oder einfach nicht rechtzeitig; während Mako und Woods einfach weiter darauf warten würden, dass ich etwas unternehme, sieht Will sich verpflichtet, dies für mich zu übernehmen... fremde Hunde dürften vermutlich nicht näher als auf 3 m an mich heran, würden grundsätzlich erst Mal scheinattackiert, sehr kritisch beäugt und dann EVENTUELL mal Kontakt zu den beiden Jungs aufnehmen.
Biete ich aber konstant eine kompetente Führung, alternative Verhaltensweisen und schaffe es, meine 3 Nasen sicher durch die einzelnen Situationen zu bringen, habe ich auch keine Hündin an meiner Seite, die der Meinung ist, die Weltherrschaft gehöre ihr allein!
Als Woodstock bei mir ankam, war er prinzipiell ja noch weltenfremd!
Da war ich anfangs sogar sehr froh, dass er immer in meine Nähe sein wollte, da ich das für mich genutzt habe, um relativ schnell eine gute Beziehung und Bindung zu ihm aufzubauen.
Nach und nach gab es bei dem Verfolgen immer mehr kleine Regeln und Aufgaben... ich habe dies deshalb so easy laufen lassen, da Woods trotz dieses Verhaltens (verhältnismäßig betrachtet!) entspannt war und dabei in keinster Weise aufdringlich oder ähnliches wurde.
Auch er hat dann relativ schnell gelernt, dass er auch einfach in dem Raum bleiben kann, in dem wir vorher waren und trotzdem nichts Weltveränderndes geschehen wird!
Heute stehe ich am Morgen auf, dusche, trinke Kaffe, pack´ meine Sachen und habe währenddessen einen seelig schnarchenden Hund, der es nicht für nötig hält, mit mir aufzustehen (er steht erst dann auf, wenn meine Gürtelschnalle Krach macht, da dies unmittelbar passiert, bevor ich meine Schuhe anziehe - und Schuhe anziehen bedeutet, dass wir rausgehen werden!)... ist eh viel zu früh!
Die jeweiligen Motivationen habe ich mir bisher gar nicht bewusst zu Gemüte geführt... ich bin da intuitiv ran gegangen und habe für mich entschieden, ob da akuter Handlungsbedarf besteht, oder ob das "halb so wild" ist!?
Ich meine, dass man grundsätzlich an einem solchen Verhalten arbeiten muss - allerdings mache ich da Unterschiede, wie man dieses Verhalten angeht!
LG