Hallo,
wenn ein Hund zum Spielen auffordert, heißt das ja nicht, daß er raufen möchte.
Gerade Straßenhunde haben das freie Spielen meist nicht gelernt. Da waren andere Dinge viel wichtiger.
Meine Ronja ist zwar kein Straßenhund, aber auch eher ängstlich und sie geht Konflikten aus dem Weg. Raufen ist nicht ihr Ding, wildes und rüpeliges Spiel mag sie gar nicht.
Anfangs wollte ich sie auch mal animieren, mit mir ein Zerrspiel zu machen. Sie brachte das Knotenseil auch zu mir, hat drauf rumgebissen. Sobald ich es angefaßt habe, ließ sie los und hat beschwichtigt.
Je mehr Selbstvertrauen ich bei ihr aufbaute, umso eher traute sie sich, auch mal mit mir ein Kräftespiel zu machen. Irgendwann hat sie dann auch mal gaaaanz vorsichtig geschüttelt, wenn ich das Seil festhielt. Sobald ich aber Gegendruck ausgeübt habe, also mal leicht gezupft habe, ließ sie wieder los, drehte den Kopf weg und leckte sich die Nase.
Das hat sich echt langsam aufgebaut...heute knurrt sie sogar und hält richtig dagegen, wenn wir Zerrspiele machen. Ich hab sie anfangs immer gewinnen lassen, also mal ne Minute gespielt und ihr dann die Beute überlassen. So haben wir auch langsam das Kommando "Aus" aufgebaut, hab es immer benutzt, wenn sie von sich aus losgelassen hat.
Manche Hunde müssen sowas tatsächlich in kleinen Schritten lernen. Gerade solche, die verunsichert und ängstlich sind und sich nicht trauen, sich gegen den Menschen zu stellen. Das müßte er ja tun, wenn er festhält und zerrt, obwohl ich es (aus seiner Sicht) ja haben will.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja