Junghund zieht ein. Unterschied zum Welpeneinzug?

In wenigen Tagen, genauer gesagt am Mittwoch, wird bei uns eine kleine 6 Monate junge Berner Sennen Mischlingshündin einziehen.
Ganz unerfahren sind wir nicht. Meinen ersten Hund habe ich mir mit 17 Jahren selbst gekauft und sie war mir 14 Jahre lang eine treue Begleiterin. Ihre Nachfolgerin haben mein Partner und ich zusammen gekauft, allerdings wurde unsere geliebte Hündin nur 2 Jahre alt.
Nun also soll wieder ein kleines vierpfotiges Wesen unser Leben bereichern. Wir sind dann, leider für die Kleine, schon die 3. Besitzer, die sie haben wird. Da allerdings gut überlegt und auch auf etwaige Schwierigkeiten vorbereitet (man weiß ja nicht was sie erlebt hat, Erzählungen nach nix Gutes) , haben wir nicht vor sie zum Wanderpokal werden zu lassen.

Unsere beiden Hunde haben wir damals im Alter von 10-12 Wochen bekommen und nun fragen wir uns, ob es bei einem Junghund im Gegensatz zu einem Welpen etwas besonderes zu beachten gibt. Wobei die Hündin ja auch erst 6 Monate alt ist.

Hat jemand auch schon mal einem Junghund ein neues zuhause gegeben und hatte den vorhergehenden Hund aber schon als Welpe zu sich geholt?
 
Ich hab meine Hündin zwar als Welpe in der 11. Woche zu mir geholt, aber ich kann mir vorstellen, dass kein großer Unterschied zu einem Junghund ist. Beim Welpen muss man halt wegen der Stubenreinheit anfangs noch ziemlich dahinter sein, das könnte bei der Junghündin vielleicht schon klappen.

Beim Welpen muss auch anfangs vielleicht noch an der Beißhemmung gearbeitet werden, das könnte oder sollte bei der Junghündin auch schon sitzen....ansonsten müsst ihr halt genau wie beim Welpen vorgehen.

Kommt halt auch drauf an, was die Hündin schon kennengelernt hat...wenn ihr jetzt schon der dritte Besitzer seid, wird sie vermutlich noch nicht viel kennen. Dann wird es wohl eher so sein wie mit nem Welpen, sprich ihr zum Beispiel erstmal die Bedeutung von "Nein" und vielleicht sogar ihren Namen noch beibringen.

Alles andere wie Sitz, Platz, Pfote, Bleib, KOmm, etc.....ist im ersten Jahr eh noch von eher untergeordneter Rolle und man bringt das dem Hund ohnehin eher spielerisch bei. Im ersten Lebensjahr gibts für Hunde noch soviel zu entdecken, zeigt ihr die Welt ganz ohne Druck, damit sind sie erstmal vollauf beschäftigt.
Die größeren Rassen sind eh etwas später dran in der Entwicklung und sind oft erst mit 2-3 Jahren vollends erwachsen.

Ich würde vorschlagen, ihr lasst sie erstmal in Ruhe ankommen und baut erstmal gegenseitiges Vertrauen auf. Geht mit ihr spazieren oder spielt mit ihr im Haus/Garten und gönnt ihr viel Ruhe.
Alles andere kommt nach und nach.
 
Unser Rex kam auch im Alter von 6 Monaten zu uns (jetzt ist er 8 Monate). Inwiefern es Unterschiede zum Einzug eines Welpen gibt, hängt vermutlich vor allem davon ab, was der Hund schon kennengelernt hat und schon kann. Rex z.B. war anfangs noch nicht stubenrein. Und er kannte anfangs andere Hunde noch nicht so gut - inzwischen möchte er aber mit jedem Hund in seiner Nähe spielen ;)
Und Welpen neigen ja eher dazu, dem Besitzer überallhin zu folgen, während Junghunde, haben sie sich erst mal eingelebt, doch schon "selbstständiger" sind und den natürlichen Folgetrieb nicht mehr haben.
Rex ist jetzt auch mitten in der Hundepubertät - das fing an, als er noch gar nicht so lange bei uns war. Kann anstrengend sein, andererseits ist ein Welpe, der mindestens alle 2 Stunden raus muss, natürlich auch nicht weniger anstrengend.



Ich finde es toll, dass ihr der Kleinen ein neues Zuhause geben werdet. Ihr werdet ja bald sehen, wie sie so vom Wesen und Verhalten her ist. Natürlich kann man nie genau wissen, was so ein Jundhund schon erlebt hat, was ihm früher erlaubt oder verboten war, aber das merkt man alles ja recht schnell. Und Hunde sind lernfähig.
In der ersten Zeit würde ich aber erst mal Vertrauen aufbauen und den Hund sein neues Umfeld erkunden lassen.
 
Rosie ist mit 5 Monaten bei uns eingezogen. Viel Unterschied zum Welpen war da nicht.

Der einzige Vorteil - in dem Alter können Hunde Blase und Darm schon besser kontrollieren. Rosie war fast stubenrein und hat auch länger durchgehalten, als so ein Welpchen mit 8-10 Wochen.

Erzogen war sie garnicht, da habe ich angefangen wie beim Welpen. War auch nicht problematisch, sie ist ein schlauer Hund und lernt schnell.

Was ein Problem war (und teilweise noch ist), fehlende Sozialisierung und Umweltprägung. Da ist im Welpenalter alles versäumt worden und trotz aller Bemühungen kann man nicht alles ausbügeln.

Das könnte Dir mit der neuen Hündin auch passieren, wenn sie bisher nicht so optimal aufgezogen wurde.

Ängste vor allem, Umwelt, Menschen, Hunde. Rosie ist charakterlich so, dass sie eher die Flucht ergreift, wenn ihr was Angst macht. Andere Hunde neigen zum bellen oder zur Attacke nach vorn. Damit muß man rechnen, das da was kommen könnte.

Ansonsten, die Sache ruhig angehen. Den Hund nicht gleich überfordern, erstmal ankommen lassen, Vertrauen aufbauen. Man hat ja schließlich noch ein ganzes Hundeleben Zeit...:zwinkern2:
 
Danke für eure Antworten :)

Viel wissen wir ja nicht wie es ihr in den ersten Lebensmonaten erging, nur, das sie beim letzten Besitzer erst seit 1-2 Wochen ist. Diese wollten eigentlich einen kleinen Hund, hatten sich auf eine Anzeige hin gemeldet wo ihnen auch Bilder von einem kleinen Hund geschickt wurden, standen dann aber am Abholtag vor einem doch schon recht großen Junghund.

Ursprünglich wollten sie absagen, aber nachdem sie mitbekommen hätten wie es dort zugeht (z.b. Kind vor den Augen Fremder geschlagen, alles verdreckt...) war dann doch das Mitleid stärker und sie haben die Hündin doch mitgenommen.

Allerdings haben sie dann gemerkt das kleines Kind und Hund wohl etwas Arbeit bedeutet und so muss die Kleine dort jetzt auch fort.

Vom Wesen her wäre sie sehr lieb, anhänglich, verschmust, versteht sich mit anderen Hunden, mit Katzen, würde auch mal alleine bleiben und wäre schon stubenrein.

Klingt so erstmal ganz gut und die jetzigen Besitzer wollten sie auch nicht gleich dem erstbesten in die Hand drücken der Interesse hat. Vielmehr wollten sie die Leute kennenlernen und auch wissen wo sie hinkommt.
Gab halt einige die da nicht so begeistert waren und gleich abgelehnt hatten. Wir hatten damit kein Problem, haben ja nix zu verbergen und am Samstag dann die endgültige Zusage bekommen :girllove:

Ich sehe da keine Probleme und sage mir es gibt nichts was es nicht zu lösen gibt.
 
Wenn das was ihr sagt mit stubenreinheit, Sozialisation, Katzen usw. alles tatsächlich schon so gut sitzt dann Glückwunsch.

Das wären nämlich sonst so die größten Baustellen gewesen.

Es ist, denke ich, schon ein Unterschied ob man einen Welpen oder einen schlecht erzogenen Junghund bekommt.

Allein stubenrein als Beispiel. Ein Welpe kann es noch nicht gut lange halten. Aber ein nicht stubenreiner Junghund hat gelernt das es ok ist in die Wohnung zu machen. Beim Junghund musst du also das eine löschen und das andere zeitgleich auf die Festplatte schreiben.

Umgang mit Menschen. Ein Welpe hat erstmal im besten Fall nur gute, oder gar keine Erlebnisse mit Menschen. Der Junghund aus schlechter Haltung hat eventuell sogar negative Erlebnisse und handelt in einigen Situationen unter Umständen entsprechend anders.

Beißhemmung. Welpenzähne tun weh aber ein Junghund hat dazu auch noch mehr Beißkraft und die wächst schnell.

Also die Frage ob es einen Unterschied gibt würde ich mit, Je nach Umstände, beantworten.
 
Die Hündin, Bella heißt sie, ist nun seit Mittwoch bei uns. Superlieb ist sie und wie es scheint tatsächlich stubenrein. Jedenfalls ging bisher nix in die Wohnung. die erste nacht bin ich noch 2x aufgestanden um mit ihr rauszugehen, vergangene Nacht habe ich leider vergessen meinen wecker zu stellen...aber sie hat durchgehalten.
Anderen Hunden gegenüber ist sie sehr aufgeschlossen und Katzen interessieren sie eigentlich gar nicht.

Wie es mit dem Grundgehorsam, oder Anfängen dahingehend, aussieht weiß ich noch nicht. Möchte sie hier erstmal richtig ankommen lassen.
An der Leine läuft sie halbwegs ordentlich mit. Klar ist unterwegs alles noch hochinteressant und jeder Grashalm muss erstmal genauestens untersucht werden bevor es weitergeht.
Ich habe aber gemerkt das sie etwas scheu gegenüber Fremden ist. Merke ich immer wenn uns jemand entgegenkommt. Da wird sich entweder hingesetzt oder hingelegt und solange nicht weitergegangen bis derjenige vorbei ist. Männern gegenüber scheint sie sehr ängstlich zu sein. Manchmal traut sie sich auch zuhause gar nicht an meinem Partner vorbei.
Da wir ja nicht wissen wie sie aufgewachsen ist, können wir nur vermuten das sie evtl. schlechte Erfahrungen machen musste.
Auch ihren Namen scheint sie gar nicht zu kennen, jedenfalls reagiert sie nicht darauf wenn man sie anspricht.

Ich sehe damit allerdings keine Probleme. Ich denke sie wird lernen das sie hier vertrauen kann.
 



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