Jeder Hund braucht eine wirkliche Aufgabe!?

Hallo,
ich mache mir in letzter Zeit immer mehr Gedanken darüber, ob ein Hund neben seinem Leben bei seinem "Rudel" nicht auch eine wirkliche Aufgabe für sich braucht, um glücklich zu sein. Dieser Gedanke kam mir, da ich einen Bordercollie-Mix habe und er im Training auch genau mit dieser Intelligenz brilliert. Doch es wirkt so als wäre ihm bewusst, dass alles Training entweder unserer Kontrolle oder Bespaßung dient (mal überspitzt ausgedrückt) und er damit nur etwas für uns tut, ohne einen wirklichen Nutzen zu haben, da wir alles was er macht auch selbst könnten oder es nicht wirklich zu einem Sinn führt. Auch bei der Fährtenarbeit sucht er ja etwas das wir vorher ausgelegt haben.
Ich möchte das unser Hund eine wirkliche Aufgabe für sich hat und zwar täglich und er damit das Gefühl hat einen wirklichen Beitrag zu leisten. Jetzt habe ich einen Bordermix und Schafe kann ich mir natürlich deswegen nicht anschaffen. Was kann man denn einem solchen Hund sonst für eine Aufgabe geben?
Ps:Denke ich vielleicht zu menschlich und ein Hund kann üerhaupt nicht unterscheiden was Sinn und Nutzen hat und was nicht?
Ich stelle diese Frage, obwohl ich sehr stark das Gefühl habe das unser Hund das kann und man ja auch in Büchern immer liest das Hunde eine Aufgabe brauchen, aber was für eine?
 
Vorab, ich denke, dass die größere Kunst ist einen Hund auch mal runterzufahren, ihn eine Weile auf einem niedrigeren Level verweilen zu lassen. Das übersehen viele Halter. Ich persönlich halte es für wichtig - mit der Erfahrung von heute - zehn Jahre mit Felix - einem Hund eine Aufgabe zu geben, die seiner Veranlagung entspricht. Hätte ich noch mal einen Jagdhund, einen jungen Jagdhund, würde ich mit ihm eine jagdliche Prüfung machen. Meine Meinung.
 
Ich glaube, der beste "Job" für jeden Hund ist es, wenn er seinen Platz im "Rudel" kennt, sich sicher fühlt und weiß, wie er sich zu verhalten hat und zudem seine Bezugspersonen für verlässlich hält.

Zu viele Reize, Aufgaben usw fordern den Hund nicht nur, sie überfordern auch ganz schnell und leider sehen die wenigsten Leute sowas.
Der Hund wird in Folge immer aktiver und immer hibbeliger.

Es reicht den meisten Hütehunden durchaus, wenn sie gelegentlich hüten dürfen ( vielen ist es gar nicht wichtig!).
Es ist Quatsch, dass so ein Arbeitshund jeden Tag seinen Hüte-Job braucht.
Es gibt Arbeitslinien und falsch gepägte/sozialisierte Hunde, welche wirklich nur für die Arbeit leben und sonst wenig wollen, meist auch wenig Nähe zum Menschen. Aber das sehe ich bei eurem Hund nicht.


Du hast einen 11 Monate alten Border-Mix, dem du schon sehr viel bietest ( meiner Meinung nach zu viel Action, für den wäre mehr Ruhe wichtig und das kann man trainieren).
Dein Hund tut sicher gern Dinge für euch ( Will to Please!! ;) ), aber es wird doch Dinge geben, bei denen er sich ganz offensichtlich freut, oder?
Zum Beispiel, wenn er im Spiel gewinnt? Wenn du einfach mal nur körpernah und ohne Spielzeug mit ihm spielst?

Er braucht einfach klare Strukturen, damit er weiß, was er zu tun und zu lassen hat, wie er sich in die Familie integrieren soll usw.
Seinen Trieben wirst du sicher auch gerecht, wenn du nur alle 2 Wochen mal mit ihm Hütetechnisch etwas tust.

Eine gute Alternative ist das Longieren, da es um Kommunikation auf Distanz geht ( wie zwischen Hund und Halter während des Hütens). Und dazu braucht man nur etwas Platz und eine gute Einleitung- nicht gleich Schafe, hihi.


Kennst du eventuell die DVD "Hundehalterschulung" oder "Rudelharmonie" von der Hundeteamschule?

Liebe Grüße,
Fee
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo joyin,

deine Gedanken kenne ich nur zu gut.
Auch ich habe keine "richtige" Aufgabe für meine Hütehündin.

Andererseits kenne ich sehr viele Hunde, die ebenfalls keinen richtigen Job haben und dennoch einen zufriedenen, ausgeglichenen Eindruck machen.

Mit dem Menschen etwas zu unternehmen, etwas, was ihren Veranlagungen entspricht und vielleicht noch halbwegs ihre Triebe befriedigt (z.B. Apportieren bei Retrievern) scheint ihnen zu reichen.
Ob sie noch "glücklicher" mit echtem Job wären..? Ist Spekulation.

LG
JoJu
 
Ich glaube, der beste "Job" für jeden Hund ist es, wenn er seinen Platz im "Rudel" kennt, sich sicher fühlt und weiß, wie er sich zu verhalten hat und zudem seine Bezugspersonen für verlässlich hält.

Zu viele Reize, Aufgaben usw fordern den Hund nicht nur, sie überfordern auch ganz schnell und leider sehen die wenigsten Leute sowas.
Der Hund wird in Folge immer aktiver und immer hibbeliger.
Liebe Grüße,
Fee
So sehe ich das auch.
Die Rolle im Rudel zu kennen, ist erst mal am Wichtigesten. Und natürlich die Bezugsperson.
Gerade eben bei Überreizung kann ich da Geschichten erzählen, aber wichtig ist wirklich, daß man sowas sieht, denn nicht jeder Hund zeigt das offensichtlich.

Ich bin ja mit Adelhaid (Labbi) im Besuchshundedienst ehrenamtl. aktiv, und da ist es wichtig, das ich erkenne, wann der Hund platt macht.
Wie gesagt, könnte da Geschichten erzählen... aber die Hauptaussage wurde oben schon getrofffen.

Ich
 
Der Hund an sich ist wirklich nicht sehr anspruchsvoll und wenn man seine rassetypischen Eigenschaften nicht unbedingt abdecken kann, so reicht es manchmal völlig aus den Hund simple Denkaufgaben in Form sinnfreier Kunststücke zu geben.

Oder man veranstaltet kleine Hütchenspiele usw usf.

Das alles gibt dem Hundekopf zu denken und das ist manchmal mehr wert als 2 Stunden Fahrradfahren. :)

Gruß
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben