Hund entscheidet sich anders

Erziehung muss schön und einfach sein, mit einem Hund, der Wert auf Belohnung legt :D

Wenn ich dem Hermes sage, dass er jetzt keine Belohnung bekommt, ernte ich leider bestenfalls ein müdes Lächeln. Da muss dann schonmal eine Strafe kommen. Je nach Verfehlung ein böser Blick, ein Räuspern, ein Aufstampfen,.. irgendwas, was er blöd findet,... leider kein einfacher Belohnungshund :(

Dieses Problem hatte ich bei Imani.
Wenn sie etwas ihrer Meinung nach absolut unsinnig fand, kam ich nicht weiter. Egal wie ich es angestellt habe.
Leckerlie, "strafender Blick", umlenken...also wirklich der Versuch ihr auf eine andere Weise als das reine Kommando (natürlich nur die, von welchen ich wusste das sie genau verstand was ich wollte...) verständlich zu machen: no way. Nichts als ein gelangweilter Blick.
Ich hätte mit nem halben Rind wedeln können, Spiele jeder Art fand sie komplett sinnfrei, strengere Tonlage als auch "sich zum Affen machen" um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen etc. hat sie in dem Moment 0 interessiert.

Emil war auch nicht immer ein ultimativer Sonnenschein-Roboter, und hat tageweise sonst sehr sicher sitzende Kommandos dann einfach mal "noch nie vorher gehört".

Bei ihm war es jedoch relativ einfach, ihn sehr schnell auf eine andere Art (wie oben bei Imani beschrieben), doch dazu zu bekommen, dass er ausführte was ich wollte, darauf habe ich auch immer bestanden und es nicht "einfach gut sein lassen".
Bei Imani jedoch war ich mit meinem Latein definitiv am Ende, bei ihr schlug es ja dann sogar letztendlich in Angriff um.

Ich hoffe hier kommen noch sehr Beiträge, um aus den Berichten für die Zukunft zu lernen.
 
Kommt immer drauf an, was es ist.

Wenn mein Hund sich entscheidet, mein "Hier" zu überhören und weiter im Mauseloch zu buddeln oder irgendwo ausgiebigst zu schnüffeln, gehe ich hin und leine kommentarlos an. Mit einem kurzen "weiter" ist der Spaß beendet.

Wenn der Hund Sitz oder Platz nicht ausführt, beharre ich auf der Ausführung. Bis er es gemacht hat.

Bei "Aus" kann ich grantig werden, wenn das nicht gleich klappt. Ich nehme dann auch ganz fix mal das Gefundene aus der Hundeschnauze. Oder wenn der Hund etwas weg ist, nicht in Griffweite, fliegt die Leine oder was auch immer.
So wie bei Ali, der letztens draußen was Totes fand und damit abhauen wollte.

Richtige Belohnung gibts bei zügiger Ausführung. Kommt das "Sitz" erst beim 3. Mal, gibts nur noch ein verbales Lob.

Immer vorausgesetzt, es sind Kommandos, die der Hund sicher beherrscht.
 
Kommt darauf an, was ich von ihr will. Wenn Madame mal ein Sitz nicht ausführt, nehme ich es nicht so krumm, weil die Kröte einfach mittlerweile durch die Hüfte und den Rücken manchmal einfach nicht kann, weil es weh tut. Deswegen lege ich sie z.B. auch fast gar nicht mehr ins Platz.

Beim Abruf sieht das anders aus. Wenn sie nicht sofort spurtet, ändert sich auch meine Tonlage und es folgt nen Anschiss. Da weiß Madame dann aber auch, dass jetzt Schluss mit lustig ist.
 
Kommt darauf an, was ich von ihr will. Wenn Madame mal ein Sitz nicht ausführt, nehme ich es nicht so krumm, weil die Kröte einfach mittlerweile durch die Hüfte und den Rücken manchmal einfach nicht kann, weil es weh tut. Deswegen lege ich sie z.B. auch fast gar nicht mehr ins Platz.

Beim Abruf sieht das anders aus. Wenn sie nicht sofort spurtet, ändert sich auch meine Tonlage und es folgt nen Anschiss. Da weiß Madame dann aber auch, dass jetzt Schluss mit lustig ist.

Wie würdest du reagieren, wenn der Hund bei Veränderung der Tonlage nach dir schnappt?
 
Als Aslan mal die Hundedamenspur abrichen wollte und ich es aber nicht wollte, kann es schon sein, dass er gar nicht auf mich hören konnte. Bin ich dann auch hin, angeleint, kurz am Geschirr angehoben und an der kurzen Leine dann weggeführt. Und in erträglicher Nähe, in der er noch ansprechbar war, mit guter Belohnung natürlich noch bissel gelaufen und absitzen lassen, als große Belohnung durfte er dann dort nochmals schnüffeln. Jetzt kann hier auch geschimpft werden, wie ich ihn dort weggeholt habe, aber auf andere Ansprache mit Belohnung (gutes Futter/ Spiel, mich zum Clown machen) konnte/wollte er nicht reagieren.
 
Wie reagiert ihr, wenn sich euer Hund im Zweifel entscheidet, ein von euch gegebenes Kommando nicht auszuführen? Gibt es da eine Konsequenz für den Hund?
Das kommt bei uns so gut wie nie vor,weil wir im Alltag so gut wie keine Kommandos haben,sondern so aufeinander eingespielt sind-und wenn doch,hat das Kommando einen Grund,und mein mein Hund merkt mir an,dass es jetzt wichtig ist,dass er das Kommando ausführt.
Es würde aber keine Konsequenzen geben,wenn er das Kommando nicht ausführen würde...denn dann wäre die Situation für die das Kommando galt, ohnehin schon vorbei.Ich würde aber für mich reflektieren,warum es jetzt nicht geklappt hat,und das Kommando nochmal festigen.
Was anderes ist,wenn die Situation bestehen bleibt.z.B.eine Katze die unter einem Auto liegt-normalerweise geht er da mittlerweile entspannt vorbei,wirft mal einen Blick unter´s Auto und gut.Würde er aber in frühere Gewohnheiten zurückfallen und aufgeregt hinziehen und die Katze scheuchen wollen,würde ich ich ihm solange "langsam,entspann Dich"signalisieren,bis er wirklich runtergekommen ist,und erst dann am Auto vorbeigehen und das gewünschte Verhalten natürlich belohnen.Konsequenzen für das "Fehlverhalten"gäbe es aber nicht,ich würde lediglich drauf reagieren.
Beim trainieren(Dummyarbeit,Kopfarbeit usw.)ist er so mit Eifer dabei,dass er die Kommandos normalerweise auch sofort ausführt.Manchmal ist er zu eifrig und "verheddert"sich dann.Wenn ich das merke fordere ich das Kommando nicht mehr ein,sondern biete ihm eine Alternative an(im Normalfall ein Kommando,das er im Schlaf kann).
 
Da würd ich mich zu allererst mal fragen, warum sie das tut. Und dann würde ich daran arbeiten.

Diese Frage hatte ich mir, als es mit dem abschnappen anfing, natürlich gestellt und daran gearbeitet, indem ich ihr Alternativen gegeben habe (geklautes Spielzeug der Kinder gegen was "Besseres", also Tauschgeschäft). Der Fehler lag, das weiß ich, zu 100% bei mir, weil ich ihr anfangs alles unbedacht einfach wieder abgenommen hatte.
Das Tauschgeschäft hat dann auch funktioniert.

Das wirkliche Problem begann, als sie die Kinder anfing abzuschotten. Umlenken hat nicht mehr funktioniert. Sie bekam einen starren Blick, war nicht mehr ansprechbar und ging vor.
Kam Besuch, ließ sie sich auch irgendwann einfach nicht mehr auf ihren Platz schicken.

Ich hatte mal im Imani-Thread Bilder gepostet aus der Garage. Dieses "anschmiegen" an meinen Mann deute ich mittlerweile als abschotten von mir. So hat sie es nämlich auch später bei Besuchern gezeigt: sie wurden "aufgehalten" wenn sie zu nahe an einen von uns kamen.

Das Problem an sich war in meinen Augen ein stark entwickelter Schutztrieb gegenüber bestimmter Personen.
Was mache ich, wenn der Hund in solchen Momenten auf tilt errror schaltet und ich, egal was ich anstelle, keinen Zugang mehr zu ihm habe? :confused:

Du hast Erfahrung mit nicht ganz einfachen Hunden, und wurdest ja auch, wenn ich mich recht erinnere, selber schon (von Linda, oder?) gebissen.
Deine Meinung bzw. Lösungsansätze zu solchen Fällen interessiert mich daher wirklich sehr.
 
Wenn ein Hund ein Kommando nicht ausführt, dann hängt das sicherlich auch damit zusammen, dass es vermehrt geübt werden muss. Oder vielleicht auch, dass man das Training anders angehen sollte. Aber es einfach dabei zu belassen, halte ich für etwas heikel. Besser wäre wohl in den meisten Fällen, dieses Kommando trotzdem durchzusetzen. Man sollte zwar (möglichst schnell) hinterfragen, warum der Hund nicht gehorcht hat, und am besten sofort die Taktik ändern, um doch zum Erfolg zu kommen, aber dies klappt sicherlich nicht immer zu 100%. Wenn man also solch eine Situation erlebt hat, ist es sicherlich ratsam, sich mögliche alternative Reaktionen zu überlegen, um beim nächsten Mal vorbereitet zu sein.
Wenn der Hund zum Beispiel aufgrund von Panik oder allgemeiner Überforderung nicht gehorcht hat, ist das für mich etwas anderes, wie wenn er halt lieber einem anderen Reiz nachgeht, den er interessanter findet. Wichtig ist in jedem Fall, die Aufmerksamkeit auf sich zu bekommen, aber die Methoden hierfür könnten variieren.
Je nach Hund und Situation ist es natürlich nicht immer einfach, vernünftig dagegen vorzugehen. Aber ich würde es wohl wenigstens versuchen und es nicht einfach laufen lassen.
 
@Luva - ah okay, jetzt verstehe ich, worauf du hinaus willst.

Tatsächlich hat mich Daisy insgesamt 3x "gebissen", bei allen drei Sachen war es aber kein bewusstes Angehen in dem Sinne, sondern Übersprungshandlung und niedrige Frustrationstoleranz gepaart mit wenig Impulskontrolle. An so etwas lässt sich leicht arbeiten.
Mit Hunden mit hohem Schutztrieb habe ich ehrlich gesagt wenig Erfahrung, auch wenn Daisy auch Tendenzen dazu hat. Letztendlich ist es aber so, dass Hunde ja ein bestimmtes Schema zeigen, was sie abspulen, bevor es eskaliert (bei euch z.B. das abschotten) und ich persönlich schon dann bereits greife, um den Hund runterzufahren. Ich trainiere für sowas ein Abbruchsignal, was natürlich sicher sitzen muss, eben auch dann, wenn der Hund ansonsten nicht mehr ansprechbar ist. Wie man ein Abbruchsignal trainiert, kommt auch auf den Hund an. Ich kenne einige, die das Signal aversiv trainiert haben, was an sich ja nicht mein Stil ist. Ich habe trotz allem, nachdem ich das Signal erstmal drinnen in entspannter Atmosphäre konditioniert habe, draussen bewusst mit Geschirrgriff, rumgreifen und nem Brüll gearbeitet, weil ich wusste, das bringt das Köterli nicht um, wenn ich das so umsetze. Ich musste es auch bewusst nur die ersten beiden Male so anwenden, danach war sie so beeindruckt, dass ab da meine Stimme schon reichte. Ich benutze halt mittlerweile aber auch viel das Entspannungssignal, um den Hund bei Erregung vorher schon runterfahren zu können.

Letztendlich bin ich halt jemand, der schon vorher managed, bevor es eskaliert, weil ich z.B. einen Hund, dessen Schutztrieb in den Genen liegt, wie bei Imani, nicht bestrafen will, weil ich gepennt habe. Das heißt im Umkehrschluss aber eben auch, dass ich beim Hund durchdringen muss, auch ernergischer, wenn es denn sein muss.
 



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