Öhm, bevor das jetzt eska
Für mich ist das nichts wesentlich anderes, wie ein Schläger, der mich regelmäßig bedroht und nur durch eine Kleinigkeit vom Angriff abgehalten wird.
Der Hund stürmt aus 25m sofotrt los. Mit gesträubtem Fell, Sabber ums Maul, Ohren angelegt und legt diese Drohgebärde auch nicht ab - der will nicht spielen (will ich eigentlich auch nicht, sonst hätte ich nen eigenen Hund) Ruhe bewahren habe ich eine Woche gemacht. Hat nix gebracht.
Mir ist das Leben und Wohlbefinden meiner Familie deutlich wichtiger als Nachbars Hund. Wer einen Hund hält, ist dafür verantwortlich und hat wenigstens für die Sicherheit seiner Umgebung zu sorgen.
Aber: Aus der Kommunikation mit den Nachbarn kam raus, dass sie jetzt einen hundetrainer haben, der auch vorbeikommen soll um Tipps zu geben, wie man die Situation entschärfen kann.
Ich habe keine Lust, jetzt 15 Jahre lang nen Aggro-Hund als Nachbarn zu haben...
Ich glaube (bzw hoffe doch nicht überlesen zu haben), dass auch niemand gesagt hat, dass der Hund spielen will.
Vermutlich ist es aber deutlich weniger gefährlich, als du denkst - gerade Menschen mit keiner oder wenig Hundeerfahrung schätzen Hundeverhalten gerne falsch ein, was durch die Angst, die bei den meisten hoch blitzt, sobald sie ein Zähnchen sehen oder ein Knurren hören, gerne noch verstärkt wird. Ein Hund, der mit großem Getöse viel Krawall macht, ist nicht per se schwer gefährlich (das ist bei Menschen übrigens auch so
). Und in deinem Fall hört es sich nach Unsicherheit und fehlender Erziehung an - was ja kein in Stein gemeißelter, ewiger Zustand ist.
Was es aber durchaus ist: ein Problem. Und ich behaupte durchaus auch deines, sonst hättest du dich hier nämlich nicht angemeldet und extra nachgefragt. Was du natürlich meinst ist, dass die Erziehung deines Nachbarhundes nicht deine Aufgabe ist. Das ist tatsächlich richtig. Das Problem bei der Einstellung ist allerdings, dass du in dem Moment, wo es um dich und den Hund am Zaun geht, halt dennoch beteiligt bist. Und wie du dich verhälst, wird maßgeblich mit beeinflussen, wie die Sache weitergeht.
Du hast nun also die Wahl, mimimimi zu machen, zu sagen "geht mich doch nichts an" und "der blöde Hund, das wird sowieso eskalieren" oder du könntest dir evtl sogar gemeinsam mit deinen Nachbarn überlegen, wie ihr die Sache lösen könnt. Denn ich verspreche dir eins: auch wenn Training die Aufgabe der Nachbarn ist und sie den Großteil der Arbeit machen werden müssen... das Training wird deutlich!!! effektiver sein, wenn du mit an Board bist und deinen Part gut und im Sinne des Trainings spielst (du willst gar nicht wissen, wieviele Hunde und Trainings schon massiv durch unbeteiligte Dritte, die es oft auch nur gut meinen, ordentlich versaut wurden). Und: du sorgst dich doch um deine Familie und möchtest, dass das gut klappt, oder? Oder ist das Ego und das "aber ich, hier, will, Punkt!" wichtiger? ... your choice
Zu deinem Vorgehen am Zaun: wenn man Glück hat und den richtigen Hund, die richtige Tonlage, etc erwischt, kann da mal dagegen wettern schon funktionieren. Es ist aber sehr viel wahrscheinlicher, dass sich das Problem dadurch vor allen langfristig nur noch mehr hoch pusht und du mit gemäß deinen Worten "das wird sowieso eskalieren" nur eine kleine self fulfilling prophecy in die Welt setzt.
Ich verstehe schon, dass du dir das nicht ausgesucht hast und dass das auch nervt. Ich verstehe auch, dass ein ordentlich Krawall machender Hund am Gartenzaun nicht angenehm ist. Aber so läuft das Leben manchmal. Du kannst nun meckern und den Konflikt suchen (dann kannst du vermutlich noch lange weiter meckern und streiten). Oder du suchst das Gespräch, setzt dich auch in positiver Absicht mit dem Hund auseinander (wer weiß, vielleicht werdet ihr sogar Freunde) und siehst, wie ihr die Sache lösen könnt.