Hund bellt ununterbrochen in der Hundebox

Erster Hund
Nero/Labrador (6 Monate)
Hallo,
unser Junghund ist nun knapp 6 Monate alt. Wir versuchen seit ein paar Wochen ihn an die Box zu gewöhnen, weil er nicht allein sein will. Er bellt und macht alles kaputt.
Er ist in der Box, liegt und schläft auch ab und zu drin und hat eigentlich kein Problem damit.
Wenn wir trainieren, hat er alles in der Box, damit er sich wohl fühlen kann. Decke, Spielzeug, ein T-Shirt von uns und einen Kong, mit dem er erst mal beschäftigt ist. Sobald jedoch der Kong leer ist, interessieren ihn die ganzen anderen Sachen nicht und er tut ununterbrochen bellen. Haben, wie von der Hundetrainerin gesagt bekommen, immer die Zeit gesteigert. Wenn er ruhig war gelobt etc. Aber es interessiert ihn nicht. er bleibt einfach nicht ruhig in der Box. Können noch nicht mal in Ruhe einkaufen gehen, geschweige denn mal wieder was mit der Familie wie Kino unternehmen, da man ja keine Ruhe hat, wenn man weiß, dass der Hund durchbellt.
Habt ihr noch irgendwelche Tipps, was ich machen kann?
 
Hallo,

pack die Box weg, organisiere eine neue Trainerin und baue das Alleinbleiben von vorne auf.

Hier ist Einiges schief gelaufen...allein der Aufbau des Trainings scheint mir hier nicht ganz gelungen zu sein. Der Hund wird in der Box mit "Kram" überschüttet, damit er sich irgendwie alleine beschäftigt. Das KANN nicht funktionieren bei einem Junghund. Er ist gerade mal 6 Monate alt. Die Erziehung eines Welpen/Junghundes erfordert Zeit und Management. Da ist Kino nunmal anfangs nicht drin, sorry.

Da er (wie Du sagst) dauerbellt in der Box, hattet Ihr doch noch gar keine Gelegenheit, die Zeiten zu erweitern, oder? Mit dem Boxentraining seid Ihr nicht einen Schritt vorwärts gekommen, verstehe ich das richtig?

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hmm, ich hab für meine ja auch einen Bench, allerdings nicht, um sie allein zu lassen. Ich finde es sehr praktisch, wenn ein Hund darin schläft, wenn er noch jicht stubenrein ist, dann steht er allerdings direkt neben dem Bett, so dass ich nur mit der Hand runterfassen muss. Oder in der ersten Nacht von unserem Neuzugang, da wir die Hund erst abends zusammenführen konnten und ich so entspannt schlafen konnte, ohne darüber nachdenken zu müssen, ob die Hunde wohl nachts Streit anfangen. Auch da steht er direkt neben dem Bett. Gefühlsmäßig könnte ich einen Hund nicht im Bench allein lassen. Wenn er da schon drin ist, bin ich direkt daneben (schlafen oder hinterm Steuer vom Auto).
Ansonsten ist das mit dem Alleinsein hier etwas, das irgendwie ganz natürlich nebenher läuft ohne besonderen Plan. Dann bringt man mal den Müll raus oder geht allein aufs Klo. Später eben kurz zum Bäcker usw.
Meine erste Frage wäre eigentlich, womit ihr den Hund auslastet? 6 Monate ist ein Alter, in dem Hunde noch ganz viel ausprobieren und tun wollen. Wenn er dann eigentlich noch Energie hat und dann im Bench bleiben muss, kann das nicht klappen.
Und solltet Ihr auf ihn mehrmals während des Bellens reagiert haben (ein Blick genügt), dann wird dieses Verhalten natürlich bestätigt.

Wir haben hier übrigens eine Kandidatin, die immer anfängt laut zu jodeln, wenn wir draussen sind, aber sie uns noch wahrnehmen kann. Fahren wir mit dem Auto weg, dann liegt sie ruhig auf dem Sofa und schläft
 
Hallo,

ein Hund, der in der Box bellt, ist arg verzweifelt, das sollte man nicht ignorieren.
Spielzeug, T-Shirts usw. helfen nicht.
Der Kong lenkt nur augenscheinlich in dem Moment ab, was du nicht als Zeichen des Erfolgs verzeichnen kannst.
Ich persönlich halte nicht viel vom "Boxen-Training" (bis auf wenige, spezielle Ausnahmen, die in diesem Thread keine Rolle spielen).

Der Hund ist noch sehr jung, damit ein Hund das Alleinesein lernt, gehört einiges dazu.
Damit meine ich nicht nur das langsame Heranführen und Geduld, sondern die gesamte Beziehung zum Hund.
Was macht ihr so täglich mit ihm?
Wieviel Aufmerksamkeit bekommt er?
Wie sieht der Tagesablauf aus?
Manchmal kann ein gut gemeintes "Zuviel" auch Auslöser sein, dass der Hund so gar nicht alleine bleiben mag.
Ich bin eher der Hundehalter, der sagt, "weniger ist manchmal mehr", anstatt den Hund, wie es modern ist, noch mehr auszulasten.
Meist löst das die Probleme nicht, eher im Gegenteil.

Vielleicht magst du alles genau beantworten, sodass man ggf. ein paar Tipps geben könnte.

LG Leo
 
Wo fang ich an. Wir haben den Hund von Vorbesitzern bekommen, die ihn wohl von Anfang an allein gelassen haben. Somit hat er natürlich Probleme mit dem Alleinsein. Wir gehen sehr viel spazieren mit ihm, gehen in die Hundeschule, trainieren zuhause viel und machen auch Nasenarbeit bzw. Suchspiele. Da unser Hund schwer zur Ruhe kommt sollte man ihn laut Trainerin nicht mit noch mehr aufpuschenden Sachen wie später Agility auslasten, sondern eher mit Nasenarbeit, dass eben den Kopf auslastet.
Wir arbeiten von zuhause aus beide, weil wir selbstständig sind. Dennoch versuchen wir ihn auch immer wieder mal für einige Minuten alleine zulassen. Wenn wir unten im Büro sind und er dann oben bleibt. Damit haben wir angefangen und haben uns dann natürlich immer abgewechselt mit den Einkäufen und soweiter, damit er eben am Anfang nicht allein ist. Jedoch springt er gegen die Tür, zerfrisst Bücher und macht auch sonst alles kaputt, sobald er keine 5 Minuten alleine ist. Daher der Rat von der Trainerin den Hund an die Box zu gewöhnen, um natürlich auch ihn zu schützen. Denn er leckt auch Steckdosen aus und geht an Stromkabel etc.
Wir sind beim Training mit der Box immer erst hin, wenn er ruhig war und haben ihn gelobt und wenn er wieder anfing zu bellen, sind wir in den anderen Raum. Wir haben es dann bis 20 Minuten mal geschafft, dass er ruhig war. Aber das war eben einmalig und klappt bisher auch überhaupt nicht mehr. Wenn mein Mann unterwegs ist und ich mal einkaufen müsste, geht das gar nicht, da er ja ununterbrochen bellt.
Also, wir haben das wirklich langsam aufgebaut, aber irgendwie kommen wir nicht weiter.
 
Jeder Hund muss erstmal lernen Ruhe zu halten. Wenn die Angabe stimmt, ist der Hund 6 Monate alt. Mit einem 6 monatigen Hund muss bzw sollte man sowieso noch nicht zu viel machen und besonders so etwas wie Agility noch nicht. Was verstehst du denn unter "viel spazieren"?

Ich würde GANZ von vorne anfangen mit dem Alleinebleibtraining. Also nicht mit 5 Minuten, sondern mit 10 Sekunden. Anfangen mit Jacke anziehen, Schuhe anziehen, raus, Tür zu, Tür wieder auf. Und das gaaaaanz langsam steigern. Und das mit der Box... tja, klingt, als hättet ihr es ihm verdorben.
 
und wenn er wieder anfing zu bellen, sind wir in den anderen Raum.

Hallo,

ich hab mir diesen Satz mal rausgepickt, weil ich das fatal finde. Der Hund ist verzweifelt, bellt und jault. Und genau in dem Moment bekommt er von Euch das Feedback, daß er komplett richtig lag mit seiner Panik ---> Ihr laßt ihn TATSÄCHLICH alleine...!

Das Bellen ist nur ein Symptom für eine Emotion.

Nachdem ich nun ein wenig über die Vorgeschichte gelesen habe, kann ich Dir sagen, daß Du Dir da in Bezug auf das Alleinebleiben eine ganz schöne Aufgabe gestellt hast. Durch den Vorbesitzer ist die Basis dafür schon "versaut". Es ist absolut negativ behaftet für ihn, von seinen Menschen allein gelassen zu werden. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, daß es die Box noch schlimmer macht. Die Zerstörung ist nur ein Ventil zum Stressabbbau.

Mit der jetzigen Trainerin kommt ihr da mit der "Methode" langfristig kein Stück weiter. Es sei denn, es stellt sich irgendwann der Effekt der erlernten Hilflosigkeit ein und der Hund gibt schlicht auf. Oder aber die Trainerin hat einen "Plan B" und baut das Training mit Euch zusammen neu auf.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Box würde ich an eurer Stelle nur noch für das Auto verwenden.

Insgesamt betrachtet finde ich, dass ihr zu viel mit ihm macht.
Er ist erst 6 Monate jung, willst du das Programm bzw. später mehr noch 15 Jahre so durchziehen?
Ich weiß, dass ihr das gut meint und ich bestimmt nicht böse, aber meiner Erfahrung nach, werden die "Nicht alleine bleiben können - Probleme" mit so einem Beschäftigungsprogramm eher noch forciert als reduziert.
Zu Hause würde ich gar nichts mit ihm üben, mit "gar nichts" meine ich auch wirklich nichts! :D
Selbstverständlich darf er seine Streicheleinheiten bekommen und angesprochen werden, schließlich ist ein Hund ein hochsoziales Tier, aber er soll erst mal lernen, sich im Haus von euch abzunabeln, es wird ihm umso schwerer fallen, je mehr er in den Mittelpunkt (durch gut gemeintes Training/Beschäftigung) geschoben wird.
Wie oft und wie lange geht ihr denn heraus?
Da er erst 6 Monate alt ist, sage ich mal, dass 3 x tgl. 45 Minuten reichen sollten, wenn er schon stubenrein ist.
Kurze Pipigänge schließe ich nun aus, wenn es dann auch "nur" 2 x 45 Minuten werden, finde ich das in dem Alter auch ok.
Draußen könnt ihr ein bisschen Kopfarbeit machen, aber so ein junger Hund sollte sich auch selbst beschäftigen, schnuppern, die Welt erkunden.
Auch dort müsst ihr ihn nicht 45 Min. bespaßen.
Versucht, etwas mehr Ruhe in den Kerl hineinzubekommen.
Wenn Lebewesen so beschäftigt werden, drehen sie auf - auch bei Kindern ist es so.
Je aufgedrehter er ist, umso schwieriger wird es für ihn, alleine zu bleiben.
Einem müden, entspannten Hund fällt es leichter.
Fangt an, indem ihr eine Gassirunde von 45 Min. macht, danach gibt's was zu futtern/kauen.
Kauen entspannt und dann ist Pause angesagt.
In diesen Pausen beginnt ihr langsam aufzustehen und den Raum kurz zu verlassen.
Beginnt erst damit, wenn euer Hund begriffen hat, dass im Haus keine Bespaßung mehr stattfindet, also dann, wenn er in ein paar Tagen etwas ruhiger wird.
Dann schrittweise die Zeiten erhöhen.

LG Leo

PS:
Mit der Box verlagert ihr das Problem nur in einen Käfig, löst aber das grundsätzliche Problem nicht.
Natürlich kann (!) er dort die Wohnung nicht mehr zerlegen, aber dort fällt ihm das Alleinesein nicht leichter.
 
Zuletzt bearbeitet:
das Programm ist viel zu viel. Der arme Kerl kann ja gar nicht zur Ruhe kommen.

Mein Hund musste auch Ruhe lernen. Da ist Weniger oft viel mehr.

Die Trainerin würde ich ebenfalls mal überdenken. Die Box ist für mich nur ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Unter dem Motto: wegsperren und gut ist.

Ich weiß nicht wie lange ihr den Kleinen schon habt aber für mich klingt das nicht nach Vertrauen, das er da zu euch hat.

Da muss komplett auf Anfang gespult werden und in kleinen Schritten ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden um überhaupt irgendwann mal " Forderungen " an den Hund zu stellen.
 
Ich schließe mich mit dem "Reset" an....alles zurück auf Anfang und erstmal entspannen lassen.
 



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