Hat mein Hund ein schönes Leben?

Hallo, vorab:
ich möchte mich einmal öffnen und mir Meinungen einholen. Allerdings möchte ich hier nicht beleidigt oder schlecht gemacht werden.

Ich habe seit August 2021 einen Vizsla Rüden namens Sam (mittlerweile 8 Monate). Damals hatte ich noch einen Partner, der mir mit der Erziehung und Betreuung geholfen hat. Nun haben wir uns getrennt und ich wohne mit Sam alleine. Ich arbeite Vollzeit und habe aber die Möglichkeit, Sam immer mal mit auf Arbeit zu nehmen. Ansonsten geht er die ganze Woche in den Hundekindergarten.

Unser Tagesablauf ist wie folgt: Ich gehe früh eine Stunde mit ihm Gassi (bei uns ist ein Wald in den wir immer gehen). Dann bekommt er sein Futter über den Schnüffelteppich. Anschließend bringe ich ihn dann in den Hundekindergarten und hole ihn nach der Arbeit ab. Meistens ist er dann vom ganzen Spielen platt und wir gehen abends nur eine kleine Runde und machen ein paar Minuten Grundkommandos. Donnerstags ist immer Hundeschule angesagt. Am Wochenende gehe ich mehrere große Runden, auch über Feld und durch den Wald und zu Hause wird bissl trainiert.

Nun folgendes: Ist es schlimm, wenn er von Montag-Freitag im Hundekindergarten ist? Mache ich zu wenig Training, wenn wir nur am Wochenende trainieren und Donnerstags in die Hundeschule gehen?

Er fühlt sich wohl und zeigt auch, dass er mich gern hat. Nur zweifle ich daran, dass ich ihm wirkliche gerecht werde.
Ich danke schon einmal vorab für eure Meinungen.
 
Das Training sollte ein Hund nicht nur in der Hundeschule bekommen, sondern erfolgt ständig im täglichen Umgang mit dem Hund .
Eigentlich dient die Schule dazu, den Hundehaltern die Möglichkeiten für ein Training zu zeigen .
Ein Hundekindergarten kann vorteilhaft sein , aber wenn die Voraussetzungen dort schlecht sind , auch das Gegenteil bewirken .
Wichtig ist immer eine individuelle Betreuung , welche auf den Entwicklungsstand und die besonderen Bedürfnisse des Hundes ausgerichtet sein sollte .

Um zu beurteilen ob Dein Hund ein schönes Leben hat, sind deine Beschreibungen für mich zu wenig aussagekräftig .
 
Für mich hört sich das doch garnicht so schlecht an.
Was ist wenn der Hund erwachsen ist ,kann er dann tagsüber auch noch in den Kindergarten?
Habt ihr Haus mit Grundstück oder Wohnung?
 
Es kommt auf die Fremdbetreuung an und ob darauf geachtet wird, dass die Hunde in kleinen zusammen passenden Gruppen untergebracht sind oder ob 20/30 Hunde in einer Gruppe sind die Konflikte "unter sich klären". Zwingerhaltung und wenn die Hunde den ganzen Tag allein in einem Zimmer ohne menschlichen Kontakt untergebracht sind wäre für mich ein weiters NoGo.

Ich denke es ist normal, dass man am Wochenende längere Runden geht und dann mehr Zeit hat um sich mit seinem Hund zu beschäftigen.

Training findet bei mir aber jeden Tag und bei jedem Gassigehen zusätzlich zu den Hundeschulbesuchen statt damit das in der Hundeschule gelernte gefestigt und im Alltag geübt wird.

Ob dein Hund ein schönes Leben hat kann man als Außenstehender, der deinen Hund und dich nicht kennt, aber nicht beurteilen.

Was machst du als rassetypische Auslastung mit Sam bzw. was hast du geplant?
 
Er fühlt sich wohl und zeigt auch, dass er mich gern hat.
Hier gibt's Du Dir doch eigentlich schon selbst Deine Antwort. Ich verstehe aber, warum das Thema eröffnest, weil Du wahrscheinlich an die Zukunft denkst.

Ich selber habe einen Scheidungshund. Allerdings teilen meine Ex-Frau und ich uns diesen ziemlich genau 50:50. Trotzdem kenne ich diese Gedankengänge, ob man dem Hund gerecht wird. Du stellst das Training so in den Vordergrund:
Mache ich zu wenig Training, wenn wir nur am Wochenende trainieren und Donnerstags in die Hundeschule gehen?
Ich frage mich: wieso?! Was soll Dein Hund denn können, was nicht mit 1 bis 2 mal pro Woche abgedeckt werden kann?

Ich habe vor kurzem ein Thema gelesen, da war das genaue Gegenteil der Fall. Da wurde mit dem Hund täglich 4 bis 5 Stunden etwas unternommen. Extrem lange Spaziergänge und übertrieben häufig und lang Training. Der Hund reagierte entsprechend, die Interpretation des TOs ging aber dahin, dass er sogar noch mehr machen wollte.

Der Maßstab ist Dein Hund. Wenn Du das Gefühl hast, er ist zufrieden, dann finden alle Sorgen nur in Deinem Kopf statt. Dann gilt es, diese Gespenster aus Deinem Hirn zu vertreiben.

Ich denke, dass die Teilnahme an der HuTa nicht zu unterschätzen ist. Du bist zwar nicht dabei, aber das ist für Deinen Hund anstrengend. Wenn Du jetzt nur alleine auf Deine eigenen und von Dir als zu wenig empfundenen Aktionen in Verbindung mit Deinem Hund schaust, kann natürlich das Gefühl entstehen, dass es zu wenig sein könnte. Ich habe das Gefühl anfänglich nach Trennung von meiner Ex auch erst gehabt. Ich hatte ihn 3 oder 4 Tage nicht gesehen und irgendwie hatte ich das Bild im Kopf, als hätte mein Hund diese Zeit gar nichts gemacht (weil ich ja nichts mit ihm gemacht hatte) und ich müsste jetzt so richtig Gas geben, um ihn auszulasten. Zum Glück hat sich das bei mir ganz schnell wieder gelegt.

Deine Situation ist jetzt etwas anders, zugegeben, aber Dein Hund hat ohne Deine Anwesenheit Auslastung. Das musst Du Dir vor Augen halten.

Ich würde den Fokus weniger auf die Auslastung legen, als auf die Beziehung. Wenn Du das Gefühl hast, dass Eure Beziehung, die Bindung von ihm an Dich, nicht adäquat ist, dann solltest Du schauen, was Du ändern kannst. Wenn er Deine Kommandos ignoriert z. B., oder sonst im Verhalten zeigt, dass er (auf deutsch gesagt) Dich nicht für voll nimmt.

Gruß
Matthias
 
Ohne euch zu kennen ist es nicht wirklich möglich das richtig zu beurteilen.

Ich kann also nur meine Gedanken dazu aufschreiben:

Erstmal eine Grundsatzfrage: Wieso habt ihr euch für einen Jagdspezialisten entschieden?
Hast du einen Jagdschein?
Hast du vor mit ihm richtig Dummyarbeit, Trailen o.ä. zu machen?

Wäre es mein Hund, würde ich nicht wollen, dass er jeden Tag vom "spielen" (oft ist es nämlich nur mobbing und kein Spielen) so müde ist. Wie läuft das in der Betreuung denn genau ab?
 
Der Viszla ist ein sehr sensibler Hund. Selbst wenn in der Hundegruppe alles Friede Freude Eierkuchen ist, ist er nach so einem Tag alleine von den ganzen Eindrücken platt.
Um Auslastung an sich würde ich mir bei ihm eher keine Gedanken machen. Tendenziell sogar eher weniger machen.

Ich würde auch meinen Fokus auf Beziehungsarbeit legen, da er ja leider sehr oft fremdbetreut ist. Aber hilft ja nichts, irgendwie musst du den Alltag ja regeln.

Wenn er in der Betreuung gut aufgehoben ist, sehe ich es also nicht als Weltuntergang.
 
Ist das nicht eine Grundsatzfrage wie bei Kindern in Fremdbetreuung? Es gibt viele gute Gründe dagegen und dafür und wird immer eine individuelle Entscheidung bleiben. Und eine weitere Parallele: auch bei der KiTa kommt es entscheidend auf die Qualität an: gibt es gleichbleibende, empathische und zugewandte Betreuungpersonen? Kleine und ausgeglichene Gruppen? Ist ausreichend Raum für Bewegung und Kreativität? Genug Frischluft und Freispiel? Begleitung beim Konfliktelösen? Ruhepausen? Gesundes Essen?
Die Punkte kannst du fast 1:1 auf die HuTa übernehmen. Wenn du sie mit ja beantworten kannst und vor und nach der Arbeit eine gute Zeit mit deinem Hund verbringst, ist doch alles in Butter!

Wie schon die Vorschreiber sehe ich kein Defizit beim Training/der Auslastung. Ab dem frühen Erwachsenenalter würde ich aber eine Beschäftigung statt Hundeschule beginnen, die dem Viszla gerecht wird.
 
Hallo, vorab:
ich möchte mich einmal öffnen und mir Meinungen einholen. Allerdings möchte ich hier nicht beleidigt oder schlecht gemacht werden.

Ich habe seit August 2021 einen Vizsla Rüden namens Sam (mittlerweile 8 Monate). Damals hatte ich noch einen Partner, der mir mit der Erziehung und Betreuung geholfen hat. Nun haben wir uns getrennt und ich wohne mit Sam alleine. Ich arbeite Vollzeit und habe aber die Möglichkeit, Sam immer mal mit auf Arbeit zu nehmen. Ansonsten geht er die ganze Woche in den Hundekindergarten.

Unser Tagesablauf ist wie folgt: Ich gehe früh eine Stunde mit ihm Gassi (bei uns ist ein Wald in den wir immer gehen). Dann bekommt er sein Futter über den Schnüffelteppich. Anschließend bringe ich ihn dann in den Hundekindergarten und hole ihn nach der Arbeit ab. Meistens ist er dann vom ganzen Spielen platt und wir gehen abends nur eine kleine Runde und machen ein paar Minuten Grundkommandos. Donnerstags ist immer Hundeschule angesagt. Am Wochenende gehe ich mehrere große Runden, auch über Feld und durch den Wald und zu Hause wird bissl trainiert.

Nun folgendes: Ist es schlimm, wenn er von Montag-Freitag im Hundekindergarten ist? Mache ich zu wenig Training, wenn wir nur am Wochenende trainieren und Donnerstags in die Hundeschule gehen?

Er fühlt sich wohl und zeigt auch, dass er mich gern hat. Nur zweifle ich daran, dass ich ihm wirkliche gerecht werde.
Ich danke schon einmal vorab für eure Meinungen.
Der typische Welpenblues.
Du machst alles richtig und ein Hundeleben ist lang, da werden noch einige Änderungen in eurem gemeinsamen Leben passieren. Hast doch gerade die Erfahrung gemacht, vom Partner getrennt und schon sieht die Planung mit Hund ganz anders aus.
Ich denke du kriegst das auch alleine hin. Immer das Wohl des Hundes im Auge, ohne daß du dabei zu kurz kommst, dann klappt das auch.
 
Hunde sind erstmal recht anspruchslos.

Eine Bezugsperson, Futter und im Optimum ein warmer, trockener Schlafplatz und der Hund hat ein glückliches Hundeleben. Und klar je mehr Zeit mit der Bezugsperson umso besser.

Es wird Hunde geben die kämen mit diesem Leben eher schlecht zurecht. Andere würden es lieben. Meiner hätte es geliebt, sein einer Bruder auch. Ein andere hätte es gehasst eben so, garantiert, die Schwester.

Training ist so eine Sache. Die meisten verstehen unter Training das erlernen von Kommandos. Davon brauchen Hunde gar nicht viel. Wichtiger ist das "unbewusste" Training. Alltagstraining. Sozialisierung. Das Aufbauen von Vertrauen und Selbstvertrauen.
Insgesamt hängt es aber auch vom Hundekindergarten ab.

Wenn die Hunde da nur in einem abgesperrten Bereich sind und du nur die eine Stunde Wald am Tag + eine kleine Abendrunde potenziell auch Richtung Wald/Feld machst wäre mir das beispielweise etwas wenig "Zivilisations"-Sozialisierung.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben