Halti pro und contra

Erster Hund
Missy / Terrier-Dackel-Mix
Ich zitiere mal folgenden umfassenden Text zum Thema aus einer frei zugänglichen Quelle.


Zitat Anfang

Kopfhalfter-
Erziehungshilfe, Halsband-Ersatz oder Management-Lösung?

Von Dr. Ute Blaschke - Berthold (überarbeitet im Dezember 2004)

Sie sind ein alltäglicher Anblick geworden - Hunde, die statt eines Halsbandes eine Leinenkonstruktion am Kopf tragen, die einem Pferdehalfter nicht unähnlich ist. Bei den Hundehaltern werden diese Hilfsmittel sehr unterschiedlich auf- und angenommen. Die Meinungen reichen von "Super!! Endlich kann ich meinen Hund mit links führen" bis "Dieser neumodische Kram ist überflüssig und verschandelt nur das Aussehen der Hunde!" Ganz extreme Meinungen gehen schlicht von Tierquälerei aus. Wie so oft liegt auch hier die Wahrheit irgendwo in der Mitte, und wo die Mitte nun genau ist, hängt nicht unerheblich vom Standpunkt des Betrachters ab. In solchen Fällen ist es immer hilfreich, ganz unvoreingenommen die nackten Fakten zu betrachten, um sich so Klarheit zu verschaffen, worüber man eigentlich redet oder sich ereifert. Bei Pferden, Kamelen und anderen Haustieren sind Kopfhalfter ein Jahrtausende alter Hut. Aber ganz so neumodisch wie so mancher sich das denken mag, sind Kopfhalfter für Hunde nicht. In den USA von Dr. Richard K. Anderson und Ruth E. Forster[1] entwickelt sind sie dort schon beinahe seit 30 Jahren gebräuchlich. Anfang der 70er kam dann ein von dem britischen Tierpsychologen Dr. Roger Mugfort entwickeltes Kopfhalfter hinzu, das in Deutschland den Namen für alle Kopfhalfter prägte: HALTI®. In den 80er Jahren bei uns noch eine ausgesprochene Seltenheit, wurde der Einsatz von Kopfhalftern ein wesentlicher Bestandteil verhaltenstherapeutischer Arbeit vor allem im Umgang mit Hunden, die übertrieben aggressive Verhaltensweisen zeigten. Heute sieht man sogar auf Ausstellungen Hunde, die am Kopfhalfter geführt werden. In einigen Hundeschulen werden inzwischen Kopfhalfter prinzipiell anstelle von Halsbändern eingesetzt.
Wie wirkt ein Kopfhalfter?

Auf welche Art und Weise verändert ein Kopfhalfter das Verhalten des Hundes? Die Idee, die hinter diesen Kopfhalftern steckt, ist auf den ersten Blick einleuchtend und zieht eine Argumentation aus dem artspezifischen Verhaltensmuster der Hunde heran. Viele Kopfhalfter sind so konstruiert, daß bereits ein sanfter Zug an der Leine die Schlaufe zusammenzieht, die den Fang umgibt: Es entsteht ein Schnauzgriff, der von vielen Hunden als Blockade des gerade gezeigten Verhaltens verstanden werden soll, weil er Bestandteil der Hundesprache ist! Wann immer der Vierbeiner in die Leine springt oder daran zieht, sekundengenau (weil durch den Zug an der Leine ausgelöst) erfolgt daraufhin das Veto des Sozialpartners Mensch - ohne Rucken, ohne laut zu werden und für den Hund von Natur aus verständlich. Soweit die Argumentation. Wir sollten aber nicht davon ausgehen, daß tatsächlich jeder Hund versteht, was dieser Griff um seine Schnauze bedeutet. Michael Fox (1978)[2] ordnet den Schnauzengriff unter Hunden als eher selten auftretendes Signal ein. Auch ist Schnauzengriff nicht gleich Schnauzengriff! Ein sanfter Druck auf die Schnauze bedeutet eine vertraute Kontaktaufnahme (!), ein etwas kräftigerer Druck ist eine SPIELAUFFORDERUNG. Der Schnauzengriff als Drohäußerung ist unter Hunden ein sehr schneller, sehr starker Druck[3].

Und selbst wenn der Hund den Zug am Kopfhalfter als Schnauzengriff verstanden hat - wie geht es weiter? Die normale Abfolge wäre, dass der Hund submissives Verhalten zeigt: Vermeiden des Blickkontaktes mit dem Menschen und evt. Vergrösserung des Abstandes zu ihm. Für die Arbeit mit einem Kopfhalfter aber werden gegensätzliche Ziele beschrieben: Der Hund soll sich auf seinen Menschen konzentrieren und der Blickkontakt wird durch Zug am Kopfhalfter hergestellt. Wer den Einsatz des Kopfhalfters mit der Durchführung eines Schnauzengriffs begründet und rechtfertigt, muss sofort nach dem Zug am Halfter die Leine wieder lockerlassen und das Wegdrehen des Kopfes als Submission des Hundes akzeptieren.

Druck auf die Schnauzenregion üben alle handelsüblichen Modelle aus. Der stärkste Druck wird durch das original Halti® und alle "Nachbauten" erzeugt. Bei diesen Modellen umfasst eine locker anliegende Schlaufe die Schnauze des Hundes. Bei Zug an der Leine kann sehr starker Druck erzeugt werden, weil die Schlaufe nach dem Prinzip eines Endloswürgers gebaut ist - sie hat keinen "Stop"! Ein großer Nachteil dieses Typs ist, dass es feste Größen gibt und die Passform der Schlaufe nicht individuell einstellbar ist. Ist die Schlaufe zu weit, dann rutscht sie bei Zug in die Augenregion und quetscht diese! Dies ist keine tierfreundliche Alternative zum Halsband! Ist die Schlaufe zu eng, so drückt sie permanent auf die Lefzen und der Hund kann die Schnauze nicht vollständig öffnen.

Andere Modelle (Gentle Leader, Head Halter) bilden eine Schlaufe oberhalb der Schnauzenregion direkt unterhalb der Augen. Diese Schlaufe liegt eng an, ist individuell einstellbar (!) und kann sich nicht weiter zusammenziehen oder verrutschen. Diese Konstruktion ist sehr viel tierfreundlicher als die oben beschriebene.

Ein Halti® oder ähnliches Modell kann eigentlich nur dann empfohlen werden, wenn der Hund ein Sicherheitsrisiko für andere ist; neigt ein Hund zum Schnappen, Zufassen oder Beissen, so ist ein Halti® aus Sicherheitsgründen allen anderen Kopfhalftern vorzuziehen.

Wird ein Kopfhalfter aber lediglich zur Kräfteregulation eingesetzt, so sollte den individuell verstellbaren Modellen der Vorzug gegeben werden.

Hunde sind Meister der subtilen Kommunikation, sie beherrschen eine Fülle fein abgestufter Signale. Und wir? Laute Stimme. Kräftiger Ruck an der Leine. Grotesk deutliche Sichtzeichen. Im Vergleich mit unseren Hunden benehmen wir uns wie Grobmotoriker!

Das Kopfhalfter ist ein Instrument, das Signale fein weitergibt und mit dem man sehr subtil arbeiten könnte. Hundehalter mit unruhigen Händen aber, die ständig an der Leine zupfen und ruckeln, übertragen so ihrem Hund eine verwirrende Fülle von Signalen auf einen kommunikativ sensiblen Körperbe-reich. Bestenfalls lernt der Hund, daß die Signale seines Sozialpartners (einmal mehr) keinen Sinn ergeben und am besten "überfühlt" werden. Schlimmstenfalls wird der Hund überfordert, nervös und zappeliger am Kopfhalfter.

Manche Befürworter der Kopfhalfter betonen, ein Kopfhalfter würde beruhigend auf den Hund wirken, weil sich auf dem Nasenrücken ein Akupunkturpunkt befinden würde, der bei Stimulation (= Druck) beruhigend wirke. Auf dem Nasenrücken befinden sich in der Tat solche Punkte; sie werden dem Meridian "Lenkergefäß" zugeordnet. Einer dieser Punkte befindet sich direkt vor dem Nasenspiegel, der nächste kopfwärts zwischen den Augen. Auf der gesamten Länge dazwischen befindet sich kein psychisch wirksamer Akupunkturpunkt. Der nächstgelegene, psychisch wirksame Punkt befindet sich viel weiter oben auf der höchsten Stelle des Schädels zwischen den Ohren[4]. Das Kopfhalfter wirkt am Nasenrücken auf keinen Akupunkturpunkt ein! Direkt unterhalb der Augen befinden sich drei eng hintereineinanderliegende Punkte des Magen-Meridians. Diese Punkte sind von den individuell fest einstellbaren Kopfhalftern betroffen: Zu eng anliegende Halfter oder Dauerzug führen zu einer Dauerstimulation dieser Punkte, was Störungen zur Folge haben könnte. Es gibt "Halti"-Nachbauten, die an den Seiten des Gesichtes über einen kleinen Ring vernäht sind. Auch dieser Ring liegt im Bereich von einem Punkt des Magen-Meridians. Bei Kopfhalftern diesen Typs ist auf das lockere Anliegen im Bereich der Wangen zu achten. Akupunktur/ Akupressur sind ernstzunehmende Heilmethoden; sie sollten nicht unwillkürlich als "Nebenwirkung" eines Erziehungshilfsmittels in Kauf genommen werden. Ein Kopfhalfter sollte sehr sorgfältig eingestellt werden; ist es zu locker, so verrutscht es und quetscht die Augenpartie - sitzt es zu eng, dann übt es Dauerdruck aus.
Lernen und Kommunikation

Die zeitlich punktgenaue Bestrafung durch das Zusammenziehen der Fangschlaufe oder das seitliche Wegdrehen des Kopfes genügt den Regeln des Lernens. Damit sie aber auch den Regeln hundlicher Kommunikation genügt, ist eines zu bedenken: Einer körperlichen Einwirkung gehen Warnsignale voraus! Es ist nicht üblich unter Hunden innerhalb einer vertrauten Gruppe, ohne Vorwarnung einen Schnauzgriff zu praktizieren. Wo bei der Anwendung eines Kopfhalfters liegt die Vorwarnung? Wo ist das Signal, das die Blockierung des Verhaltens ankündigt? Dieser wichtige Aspekt wird bei der Anwendung von Kopfhalftern oft übersehen. BEVOR der Hund sich so verhält, daß er durch das Kopfhalfter geblockt wird, muß er von uns ein Signal bekommen, welches er mit der Einwirkung am Kopf verknüpfen kann. Unterlassen wir dieses, so verhalten wir uns aus der Sicht des Hundes unberechenbar aggressiv! Eine Möglichkeit ist es, das Kopfhalfter mit Halsband oder Geschirr zu kombinieren; die Leine mit zwei Karabinern wird sowohl am Kopfhalfter als auch an Halsband/Geschirr befestigt. Die Doppelleine wird so gehalten, daß der Hund ZUERST Zug am Halsband/ Geschirr spürt, bevor das Kopfhalfter aktiviert wird. Das Gefühl am Körper ist das Warnsignal, welches die Einwirkung am Kopf ankündigt. So hat der Hund wenigstens die Chance zu lernen, welches Signal das Unangenehme ankündigt; nur so hat er die Chance, das Unangenehme zu vermeiden!

Alle Kopfhalfter-Modelle wirken mechanisch auf den Hundekopf. Nähert man sich mit dem angeleinten Hund einer Reizquelle, so kann der Mensch den Kopf seines Hundes ganz sanft zu sich heranziehen und den Blickkontakt herstellen. Damit ist es möglich, die Konzentration des Hundes wieder auf seinen Menschen zu lenken und aggressive Verhaltensweisen zu unterbrechen. Dies ist eine Lösung aus dem Management, die sehr schnell das Verhältnis von Mensch und Hund entspannen kann. Der Satz "führt man den Kopf eines Tieres, so führ man es ganz!" trifft auch auf Hunde zu. Mit Hilfe eines Kopfhalfters werden kräftemäßig auch sehr ungleiche Partner wieder ins Gleichgewicht gebracht. Hunde, die durch heftig aggressive Verhaltensweisen an der Leine sich, ihren Menschen und Andere gefährden, können mit Hilfe eines Kopfhalfters sicher geführt und trainiert werden. Safety first!! Diese Forderung gilt aber nicht nur, um Gefahren abzuwenden, die von einem individuellen Hund ausgehen könnten; sie gilt auch, um den Hund, der das Kopfhalfter trägt, vor Schaden zu bewahren! Mechanische Einwirkung bedeutet, daß Kräfte auf den Hundekopf wirken; Kräfte, die bei unsachgemäßer, unangepaßter Dosierung auch Schaden anrichten können.

Leinenrucke am Kopfhalfter sollten TABU sein. Doch wer trainiert die Hundebesitzer, die von einem Halsband auf ein Kopfhalter umsteigen? Wer hilft ihnen, den immer noch gelehrten Leinenruck aus ihrem eigenen Verhaltensrepertoire zu löschen? Beim Training ist nicht nur der Hund Lernprozessen unterworfen, auch der Mensch verknüpft bestimmte Bewegungsabläufe mit bestimmten Situationen. Der Hund zieht an der Leine? Der Leinenruck ist nicht von heute auf morgen aus dem Muskelgedächtnis des Menschen verschwunden, nur weil der Hund jetzt eine andere Ausrüstung trägt. Gerade das Umsteigen von der Leinenruck-Technik mit Halsband auf die Führung mittels Kopfhalfter erfordert vom menschlichen Partner ein Höchstmaß an Konzentration und Selbstkontrolle. Neue Hilfsmittel helfen nur dann beim Training, wenn der Mensch umdenkt und umlernt: Hilfsmittel sind keine externen Gehirne: sie nehmen uns nicht das Denken ab! Nichts bereitet den Hund auf die plötzliche, harte SEITWÄRTSBEWEGUNG des Kopfes vor; die Gefahr von Schädigungen der Halswirbel liegt durchaus im Bereich des Denkbaren. Macht ein Hund mehrfach die Erfahrung, daß sein Kopf unvermittelt zur Seite gerissen werden kann, verkrampft er zunehmend im Bereich der Halsmuskulatur; auch dies hat wiederum Nebenwirkungen auf benachbarte Gelenke. Vermieden werden kann dieser gesundheitsschädigende Nebeneffekt durchdoppelte Führung über Halsband/Geschirr UND Kopfhalfter. Der Hund sieht damit aufgerüstet aus? Egal! Hier geht es um die Minimierung gesunheitlicher Risiken!

strikter Verzicht auf die Leinenruck-Technik

Das Kopfhalfter dient nur der Sicherung. Blickkontakt zum Menschen kann durch gezieltes Training und Körpersprache besser hergestellt werden als durch Zug am Kopfhalfter

Meiner Erfahrung nach scheint ein Kopfhalfter auch die Mimik des Hundes zu verstellen. Wir alle kennen die Abbildungen von Hundeköpfen, die Drohmimik verdeutlichen sollen. Ein wesentliches Zeichen dieser Mimik ist die FALTENBILDUNG auf dem Nasenrücken. Der Nasenriemen des Haltis hebt sich optisch vom Nasenrücken ab und betont diesen. Das könnte eventuell erklären, weshalb manche Hunde unsicher auf andere Hunde mit Kopfhalfter reagieren. Ich erlebe, daß Hunde mit Kopfhalfter von anderen heftig verbellt oder attackiert werden, wenn diese an ihnen vorbeigehen. Auf den betreffenden Hund OHNE Kopfhalfter dagegen reagieren sie nicht auf diese Weise.

Manche Hunde reagieren auf das Kopfhalfter auch sehr gedrückt; nicht immer hilft eine erneute Eingewöhnung. Es gibt Hunde, die auch nach Monate langem, korrekten Gebrauch eines Kopfhalfters einen sehr gehemmten, depressiven Eindruck machen. Hunde, die am Kopfhalfter
überhaupt kein oder nur wenig Erkundungsverhalten mehr zeigen

die nicht mehr schnüffeln oder markieren

sollten so schnell wie möglich vom Kopfhalfter befreit werden. Entweder sie reagieren sehr sensibel auf die Umfassung ihres Kopfes oder sie sind nicht ausreichend an das Tragen des Halfters gewöhnt worden oder aber der Mensch hat durch unsachgemäße Anwendung für genügend schlechte Fehlverknüpfungen gesorgt. Jede einzelne dieser drei Ursachen ist Grund genug, die Anwendung des Kopfhalfters nochmals zu überdenken!

Kopfhalfter sind eine Managementlösung. Mit ihrer Hilfe können Trainingssituationen geschaffen werden, die ohne sie nicht denkbar wären: Körperliche Sicherheit für den Menschen und mehr Entspannung für den Hund. Oberstes Ziel sollte es sein, das Training so effektiv zu gestalten, daß Kopfhalfter nur zeitlich begrenzt verwendet werden müssen. Kopfhalfter als Dauerhilfsmittel zur Führung eines Hundes sollten nur wenigen Ausnahmen vorbehalten bleiben. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anwendung von Kopfhalftern:
Sorgfältige Gewöhnung des Hundes an das Tragen eines Kopfhalfters Eine gute Beschreibung der Gewöhnung eines Hundes ein Kopfhalfter findet sich bei Linda Telligton-Jones[5]. Eine ruhige, gezielte Gewöhnung des Hundes an dieses Ding an seinem Kopf ist Grundbedingung! Es ist durchaus eine gute Idee, JEDEN jungen Hund an ein Kopfhalfter zu gewöhnen. Keiner kann lebenslange Garantien für das eigene und das Verhalten seines Hundes abgeben. Es ist immer ein Pluspunkt, wenn ein Hund bereits an das Tragen eines Halfters gewöhnt ist, wenn es tatsächlich einmal "brennen" sollte.

Doppelte Führung am Kopfhalfter mittels Halsband/Geschirr und Leine mit zwei Karabinern. Sinnvolles Lernen findet nur dann statt, wenn der Hund konstant VOR der Einwirkung durch das Halti ein Signal erhält; dieses Signal sagt ihm (nach gelungener Verknüpfung) die unangenehme Einwirkung vorher, so daß er reagieren kann, um diese zu vermeiden.

Der menschliche Partner sollte über eine gute Selbstkontrolle verfügen! Wir Menschen neigen dazu, Frustration durch Bewegungen mit Armen und Händen auszudrücken und abzureagieren: jede kleine Bewegung überträgt sich über ein Kopfhalfter direkt auf einen sensiblen Körperbereich des Hundes! Mensch sollte sich sehr gut überlegen, WAS er eigentlich mit seinen Händen "sagt".

Zum Kopfhalfter gehört unbedingt ein Trainingsplan. Genau die Situationen, die dazu beigetragen haben, dem Hund ein Kopfhalfter anzuziehen, sind die Trainingssituationen. Es geht nicht darum, mit Hilfe des Halfters "irgendwie" durch die Situation zu kommen. Ein Kopfhalfter sollte nicht als Bestrafungswerkzeug bei unerwünschtem Verhalten mißbraucht werden. Im Gegenteil! Der Vorzug von Kopfhalftern liegt darin, daß der Hund während des Trainings auch in alltäglichen Situationen viel häufiger belohnt werden kann! Ein Kopfhalfter hilft, dem Hund auch in für ihn schwierigen Situationen Konzentration auf den Menschen und Entspannung zu lehren.

Nichts nimmt uns das Training ab - weder Kopfhalfter noch andere Hilfsmittel! Kopfhalfter prinzipiell als Halsbandersatz zu nutzen ist der bequeme Weg - für den Menschen. Gleichzeitig ist dies auch ein Armutszeugnis für die Beziehungsfähigkeit - des Menschen.

Zitat Ende

Quelle
 
Aye ein wirklich schöner und zutreffender Text.

Die beste Erziehungshilfe ist unsere Körpersprache...:zustimmung:

Aber was genau ist das denn für eine Seite/Quelle? ^^
 
Ein Kopfhalfter sollte nicht als Bestrafungswerkzeug bei unerwünschtem Verhalten mißbraucht werden.

Tja leider, solange diese Dinger frei verkäuflich für Hinz und Kunz sind, wird diese Meinung darüber wohl weiterhin vorherrschen.

Wenn ich einen Hund mit Halti sehe, frage ich -wenn möglich- den Mensch nach dem Grund.
Geschätzte 80% der Leute sagen: dann zieht er net mehr.
Fertig, das war`s, nix Training, nix Umlenkung.
Mir tun die Hunde oft unsäglich leid, denn was da in dem Text geschildert wird, den geknickten, unglücklichen, verkrampften Hund, den sieht man oft unter diesem Halfter.

Schöner Text, sollte Pflichtlektüre vor der Anwendung sein.
Danke dafür.

Liebe Grüße
JoJu
 
also mich wundert immer wieder, welch ein "Affentanz" um dieses Halti gemacht wird, während bereits 5 - 6 jährige Kinder wahre "Riegelweltmeister" im Pferdesport sind und so manche Mutti, die hier im Forum über den Benutzer eines Haltis die Nase rümpft (dies ist nur ein Beispiel !!) oder sogar verbal auf diesen losgeht, steht in der Reithalle und erfreut sich an der Schleife, die Junior wieder gewonnen hast.
DAS nur mal zum Nachdenken.

ich selbst benutze ein Halti um z.B. bei diesem Wetter nicht hin zu fallen, weil mein Hund es besonders eilig hat (auf glattem Untergrund) oder in besonderen Situationen, um meinen Hund irgendwo vorbei zu führen, wo er sonst 3 m groß würde.
ich hör jetzt schon die "Rufer", alles Erziehungssache !!
aber meine Hundetrainerin hat gesagt und genauso sehe ich das auch, der Hund muß "in dem Augenblick"gebändigt werden. Besser er geht mit einem ruhigen Halter relativ ruhig an dem "Störfaktor" vorbei, als dass er den Halter eventuell zu Fall bringt (dies ist auch ein Beispiel).
dazu muß ich aber sagen, dass ich

1. eine ganz ruhige Hand habe, die
2. an einer Stelle (oft Tasche) liegen bleibt
3. habe ich das Halti zusätzlich zum Geschirr, stelle es ein, so nah der Hund bei mir gehen soll.
also beide Leinen liegen ganz ruhig in meiner Hand und der Hund kann entweder "ordentlich" laufen oder er spürt das Halti.
alles zusammen hat uns das schon einen großen Schritt weiter gebracht.
ich benutze das Halti nicht täglich, aber Ayko hat es oft um.
das stört ihn aber überhaupt nicht.
ansonsten gehe ich aber z.B. Rüdenbegegnungen auch gerne aus dem Weg, d.h. dass ich ausweiche, den Hund abliegen lasse und später weitergehe, da hat Ayko schon gute Fortschritte gemacht.
also das Halti ist nicht mein "Geheimrezept", sondern wir üben natürlich auch weiter ohne.
 
toller bericht, tolle quelle. da ich ja gestern das erste mal ein halti benutzt habe, freue ich mich, mich auch weiter darüber informieren zu können.

finn läuft damit nicht wie ein geprügelter hund, im gegenteil mir kommt es so vor, als wäre seine ganze anspannung aus dem körper raus. wo ich vorher einen, vor aufregung, zitternden hund hatte, habe ich jetzt einen entspanneten begleiter neben mir!
natürlich benutze ich es mit halsband (ohne HB oder geschirr, wäre für mich unverstellbar ö.Ö) und wenn ich schon merke/sehe, da kommt was reizbares für ihn, sage ich auch vorher "nein", bevor er erst ins halsband rennt und ich dann das halti antippe.

natürlich soll, das keine dauerlösung für uns bleiben, ich werde weiter mit richtungswechsel ohne halti üben.

ich halte die leine mit zwei händen, so dass das halti-ende immer durchhängt, also unbewusste rucke gibt es nicht.

habe mich vorher nie getraut ein halti zu testen, eben weil man viel falsch machen kann, aber mein trainer hat es mir gezeigt, sonst hätte ich es nicht genommen.
 
ich selbst benutze ein Halti um z.B. bei diesem Wetter nicht hin zu fallen, weil mein Hund es besonders eilig hat (auf glattem Untergrund) oder in besonderen Situationen, um meinen Hund irgendwo vorbei zu führen, wo er sonst 3 m groß würde.

Dafür gibts eine tolle Lösung: Schuhspikes! Die sollte sich jeder Hundehalter für diese Wetter anschaffen; seitdem ich die Teile habe, fallen nur noch meine Hunde auf die Mors, wenn es glatt ist, ich nicht mehr. :zwinkern2:
 
Ich muß zugestehen, daß ich für unseren Pflegi Selma für einen Tag auch ein Halti hatte, daß ich aber dann wieder am nächsten Tag umgetauscht habe.
Weder ich noch der Hund kamen damit klar - ergo: nicht einfach kaufen und dann läuft das schon...
Rückwirkend betrachtet bin ich froh und stolz, daß ich die Leinenführung auch ohne dieses Instrument dem Hund "beigebracht" habe.

Allerdings kann ich es auch in einer Beziehung nachvollziehen, wenn man ein Halti benutzt. Eine ehrenamtlichen Kollegin aus unserer Besuchshundegruppe führt ihren weißen Schäfi nur mit Halti, da sie Rheuma hat. Das ganze unter Anleitung und "Zuruf" ihrer Hundetrainerin. Das tut sie aber nicht wegen der Leinenführung, so glaube ich, denn ihr Hund läuft tadelos an der Leine.
 
Ich frage mich auch WER die Person ist, die die Inhalte dieser Homepage verfasst. Klar, der Name lautet Marianne Muller, wie aus dem Impressum zu ersehen ist, aber WER diese Frau ist und inwieweit sie mit allerlei hündischen Dingen zu tun hat, ist nirgends beschrieben.

Ist sie nun also eine einfach Hundehalterin mit viel Erfahrung, oder ist sie gar Kynäkologin/Hundetrainerin:nachdenklich1:, oder Tierärztin, oder, oder, oder?
 



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