Getreidefrei?

Meiner Ansicht nach macht es sich der Herr Rückert viel zu einfach. Getreide ist nicht gleich Getreide, genauso wie Öl nicht gleich Öl ist, etc.

Meiner Ansicht nach ist es auch alles andere als nur eine reine Werbemasche. Viele haben einfach festgestellt, dass es ihnen bzw. ihren Hunden wesentlich besser geht, wenn sie ganz oder auf bestimmtes Getreide verzichten.

Torsten
 
Interessant sind auch die Berechnungen und Vergleiche von Prof. Okin.

Gregory Okin, Professor an der University of California, hat in einem erst vor kurzem erschienenen Artikel überschlagsweise ausgerechnet, dass die US-amerikanischen Hunde und Katzen 25 Prozent (ein Viertel!!!) der aus der Nutztierproduktion stammenden Kalorien verschlingen.

http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=20117

Absurd finde ich die Schlussfolgerung, die Rückert daraus zieht.
Hunde und Katzen können nichts dafür, dass sie hauptsächlich Beutefresser sind.

Das Problem ist, dass die Hunde- und Katzenhaltung so ausgeartet ist, geradezu zu einer Mode verkommen ist. Es gehört offenbar zum Lebensstandard, sich ein Haustier zu halten. Mit Tierliebe hat das oft wenig zu tun.
Katzen würden sich sogar ohne Probleme selbst mit Fleisch versorgen, wenn man sie nach draußen lassen würde.
Aber das ist den lieben Tierfreunden ja oft zu "gefääährlich". Auf eine Katze zu verzichten, wenn man in der Großstadt wohnt - darauf kommen die Leute auch nicht.

Würde es jetzt in Mode kommen, dass jeder Tierfreund einen Löwen hält, sähe es für den Planeten Erde noch schlechter aus.
Soll man dann die ganzen Löwen mit Getreide füttern?
Oder sollte man die Mode mal in Frage stellen?
 
Das Problem ist, dass die Hunde- und Katzenhaltung so ausgeartet ist, geradezu zu einer Mode verkommen ist. Es gehört offenbar zum Lebensstandard, sich ein Haustier zu halten. Mit Tierliebe hat das oft wenig zu tun.

Die meisten Menschen, die ich kenne und die sich ein Haustier halten tun das, weil die Tiere ihnen etwas bedeuten.
Da von "oft" zu sprechen, halte ich für deutlich überzogen.

Katzen würden sich sogar ohne Probleme selbst mit Fleisch versorgen, wenn man sie nach draußen lassen würde.
Aber das ist den lieben Tierfreunden ja oft zu "gefääährlich". Auf eine Katze zu verzichten, wenn man in der Großstadt wohnt - darauf kommen die Leute auch nicht.

Auch das stimmt nicht immer.
Ivan und Paula können jederzeit nach draußen, Mäuse gibts auch genug, trotzdem fangen sie höchst selten eine Maus und noch weniger fressen sie die.

Und wo sollen bitte all die Wohnungskatzen hin, die es gibt?
So viele freigängertaugliche Plätze gibt es nämlich nicht. Und ja, es gibt durchaus Katzen, die mit Wohnungshaltung glücklich werden können, wenn sie es nie anders kennengelernt haben und die Wohnung entsprechend gestaltet ist.

Meine Katzen ziehen jedenfalls ihr getreidehaltiges Futter deutlich jedem "gesunden" Futter vor, obwohl ich mich lange bemüht habe, das zu ändern.
Und jetzt kriegen sie das, was sie gern fressen, nämlich das böse Trockenfutter, dazu Discounter Nassfutter, ab und zu rohes Fleisch und Joghurt, ab und zu eine Scheibe Wurst.
Und wenn es sie zweimal im Jahr überkommt, dann fangen sie tatsächlich eine Maus und fressen sie zu einem Viertel.

Oder sollte man die Mode mal in Frage stellen?

Na dann würde ich mit gutem Beispiel vorangehen und keine Tiere mehr vermitteln.
 
Die meisten Menschen, die ich kenne und die sich ein Haustier halten tun das, weil die Tiere ihnen etwas bedeuten.
Da von "oft" zu sprechen, halte ich für deutlich überzogen.

"weil die Tiere ihnen etwas bedeuten" will ich gar nicht bestreiten.
Haustiere haben Bedeutung als Kinderersatz, als Lückenfüller für alleinstehende Menschen, als Konsumobjekt um das Konsumbedürfnis zu befriedigen, als Prestigeobjekt oder um eine allgemeine Lebensunzufriedenheit zu kompensieren.

Wenn ich die Hunde- oder Katzenhaltung von früher mit heute vergleiche, dann hat sich grundlegend etwas geändert.
Hunde und Katzen wurden früher gehalten um eine Aufgabe zu erfüllen oder von einigen Liebhabern mit Hundeverstand oder Katzenverstand.
Das findest du heute nur noch selten.
Die Menschen wollen heute einen Hund, gehen an die Anschaffung heran wie bei einem Autokauf und stellen dann fest, dass sie ohne Trainer und tausend Bücher völlig aufgeschmissen sind.
Oft fehlt ihnen jegliches Bauchgefühl im Umgang mit dem Hund und für die Bedürfnisse des Hundes.

Auch das stimmt nicht immer.
Ivan und Paula können jederzeit nach draußen, Mäuse gibts auch genug, trotzdem fangen sie höchst selten eine Maus und noch weniger fressen sie die.

Das beweist doch nur eins: Du bist nicht konsequent genug um ihnen eine natürliche Nahrung zu ermöglichen.
Bei mir haben Katzen nur im Winter zusätzlich Futter bekommen.

Und wo sollen bitte all die Wohnungskatzen hin, die es gibt?
So viele freigängertaugliche Plätze gibt es nämlich nicht.

Die Frage stellt sich ja erst jetzt, seitdem Wohnungshaltung als artgerecht angesehen wird.

Und ja, es gibt durchaus Katzen, die mit Wohnungshaltung glücklich werden können, wenn sie es nie anders kennengelernt haben und die Wohnung entsprechend gestaltet ist.

Das ist ein Witz. Sie sind damit zufrieden, weil sie nie etwas anderes kennengelernt haben.
Katzen sind anpassungsfähig, weil sie überleben wollen - genauso wie Hunde.
Das Wort "glücklich" ist für mich Hohn. Warum sitzen Katzenhalter auf einem Balkon unter einem Sicherheitsnetz?
Weil sie wohl begreifen, dass auch eine Katze eigentlich frische Luft und Sonne braucht.
Eine Freigängerkatze kann man selten an die reine Wohnungshaltung gewöhnen.
Komisch oder?
 
Jo, immer alles rein in den Hund!
Wie gesund sind denn dann diese Hunde?
Warum haben immer mehr Hundehalter mit den Allergien, Unverträglichkeiten, Infektanfälligkeiten, Verdaungsproblemen und Gewichtsproblemen ihrer Hunde zu kämpfen?
Trotz des "guten" Fertigfutters, in dem alles drin ist was Hund so braucht, plus allem möglichen Getreide- und Abfallkrams der nicht bei 3 auf dem Baum ist.
Hätte Gott den Hund zum Getreidefresser gemacht hätte er ihm ein Mahlgebiss verpasst.
Ich habe immer mehr das Gefühl das dem gute Herrn sein Erfolg zu Kopf steigt und er seinen Erfahrungsschatz etwas überschätzt.
Da wird auf jedem Thema rumgeritten das sich gerade anbietet, Hauptsache likes.
 
Ein spannender Gedanke, dass die Haustiere nun an der Massentierhaltung und der Ernährungsmisere beim Menschen Schuld sind. Vor allem, wenn gleichzeitig auch die Vegetarier und Veganer gleich mit abgewatscht werden, die ihrem Haustier Fleisch füttern. Meine Logik, die hartnäckig was behauptet davon, wie eine vegetarische Lebensweise so einigen Nutztieren viel Leid erspart und dass diese Tiere vor allem wegen des Filets so gehalten werden und nicht wegen des Pansens, der dann für den Hund abfällt - tja, diese meine Logik hat das wohl irgendeinen Hänger...
 
Meiner Ansicht nach macht es sich der Herr Rückert viel zu einfach. Getreide ist nicht gleich Getreide, genauso wie Öl nicht gleich Öl ist, etc.

Natürlich macht er es sich einfach - und das weiss er auch. Er will polarisieren und somit im Gespräch bleiben.
Letztlich ist doch getreidefrei oder nicht - und wenn ja, wieviel Getreide - eine der ältesten Kisten in der Hundeernährung.
Und dem guten Prof. Okon ist entgegenzuhalten, dass auch in den USA "Fleisch" im Hundefutter ist, was Menschen nicht essen würden, mithin Schlachtabfälle.

Mir ist auch nicht wegen irgendeiner "Macht" bange, die irgendwann irgendwo hinschaut - so wie es Rückert mystisch andeutet.
So lange sich diese Gesellschaft leisten kann, Rindfleisch in einer Menge wegzuschmeissen, die u.a. 230.000 Rindern, 4,1 Millionen Schweinen und 45 Millionen Hühnern entspricht, passiert da garnichts.

Hunde und Katzen wurden früher gehalten um eine Aufgabe zu erfüllen oder von einigen Liebhabern mit Hundeverstand oder Katzenverstand.

Sicher - und das war´s auch. Mangelhafte Ernährung, keine tierärztliche Betreuung, ein Leben an der Kette oder isoliert im Zwinger und wenn sie nach vielen Jahren nicht mal mehr bellen konnten, dann kriegten sie einen Knüppel über den Schädel und einen Tag später hing der nächste Hund an der Kette.

Von den Prügeln für die Gebrauchshunde mal ganz zu schweigen.

Meine Fresse haben die Viecher ihre Aufgaben gerne erfüllt.

Ich bin bei Dir bei diesem fatalen Hang zum Hundetrainer, bei der Ablehnung des Methodenwahns und der technischen Anleitungen und damit verbunden oft Unverständnis für den Hund und dessen Seele - aber allemal besser als früher.
 
Ich habe immer mehr das Gefühl das dem gute Herrn sein Erfolg zu Kopf steigt und er seinen Erfahrungsschatz etwas überschätzt.
Da wird auf jedem Thema rumgeritten das sich gerade anbietet, Hauptsache likes.

Genauso ist es.

Ich habe Herrn Rückerts Artikel anfangs geschätzt, aber nur so lange, bis es mehr wurden - da hat sich für mich nämlich gezeigt, das er sich einfach ins Gespräch bringen will.


Dass ein Hund Getreide verträgt, das weiß man auch ohne Herrn Rückert, weil sonst alle Hunde schon gestorben wären, die regelmäßig genussvoll ihr Leberwurstbrot verspeisen....oder die Reste vom Mittagessen.

Aber wenn man sich nur ein wenig informiert, dann weiß man auch, dass die hauptsächlichen Mahlzeiten tunlichst aus Fleisch bestehen sollten, weil Getreide für einen Fleischfresser eben NICHT gar so gesund ist, wie Herr Rückert das propagiert.

Mittlerweile lese ich Herrn Rückerts Artikel meist gar nicht mehr.
 



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