Gesundheit Rassehund vs. Mischlingshund: Studie

2 Dinge sind mir aufgefallen:

1. Es ist keine Erklärung zu finden, auf welcher Grundlage die reinrassigen Hunde deklariert wurden. Hat man sich auf die Aussagen der Besitzer gestützt, nach FCI-Papieren gefragt oder nur nach genetischer Analyse entschieden?
Das hat einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, denn in gut kontrollierten Zuchten dürften einige Krankheiten deutlich seltener sein als bei unkontrollierten.

2. Krankheiten die man typischerweise bei Mischlingen erwarten würde, sind nicht erfasst. Man hat nur nach Krankheiten mit bekannter spezifischer genetischer Ursache geschaut. Probleme, die auftreten, weil z.B. Beine eines Dackels nicht mit dem Körper eines Huskys verträglich sind, wurden nicht untersucht.
Man sollte also vorsichtig sein, aus der Studie zu schlussfolgern, dass Mischlinge i.A. gesünder sind als reinrassige Hunde.


Dennoch finde ich gut, dass sowas nun auch wissenschaftlich mal tiefergehend untersucht wird, denn ich finde gerade in Hinblick auf (Ein)Kreuzungen und ähnliches wird viel zu sehr nach Vorurteilen und zu wenig nach Fakten beurteilt.
Einige Anstöße das moderne Rassebild und den Umgang damit zu überdenken, können nicht schaden.
 
Hmm, also ich persönlich fühl mich da ja bei einem Rassehund, bei dem ich aufgrund der Herkunft eine ganze Reihe Erbkranken ausschließen kann, sicherer als bei den meisten Mischlingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Einwände von AracKnight berechtigt, kann denen nur zustimmen :jawoll: Aber was noch im Blog steht, weiß ich nicht, weil irgendwas mit dieser Seite nicht stimmt...

Bei Mischlingen ist immer die Frage, ob sich die typischen Erbkrankheiten quasi aufheben oder doch verdoppeln. Oder weder noch...
 
Der systematische Fehler beginnt dabei, dass nur Hunde erfaßt werden, die in der Klinik vorgestellt werden.
Eine saubere Studie würde so aufgebaut, dass man Würfe dokumentiert, die unter ähnlichen Bedingungen aufwachsen und diesen dann im Lebensverlauf folgt. Dabei müßten auch die Lebensverhältnisse (z.B. Futter, Bewegung) im Lebensverlauf möglichst ähnlich sein.

Dazu müßte die Unterscheidung Rassehund vs. Mischling in der Tat aufgrund von Stammbaum vs. Kein Stammbaum erfolgen.

Dass bestimmte genetische Erkrankungen sich bei bestimmten Rassen häufen, ist kein Geheimnis und liegt im Wesen der Rassehundezucht begründet. Der Kleine genetische Pool wird durch die Konzentration auf wenige "Champions" im Laufe der Zeit noch kleiner. Trägt einer dieser Champions das Gen für einen genetischen Defekt in sich, dann kann er das an weit mehr als Hundert Welpen weitergeben. Und so setzt sich das fort im Verlaufe der Generationen. Irgendwann treffen dann zwei Nachkommen dieses Vorahnen aufeinander, die das (rezessive) Gen tragen und die ersten Hunde erkranken.
Wenn man hier jetzt die richtigen Schlüsse ziehen würde und in der Folge, diese Hunde nicht mehr mit Nachfahren dieses Champions verpaaren würde und bekanntmachen würde, was in dem Wurf geschehen ist und dass die Eltern vor 4 oder 5 Generation Champion X in der Linie hatte, man also Nachfahren von ihm nicht miteinander verpaaren sollte, wäre die Gefahr der Ausbreitung gering. Aber so geschieht es leider nicht.
 
Der systematische Fehler beginnt dabei, dass nur Hunde erfaßt werden, die in der Klinik vorgestellt werden.
Eine saubere Studie würde so aufgebaut, dass man Würfe dokumentiert, die unter ähnlichen Bedingungen aufwachsen und diesen dann im Lebensverlauf folgt. Dabei müßten auch die Lebensverhältnisse (z.B. Futter, Bewegung) im Lebensverlauf möglichst ähnlich sein.
Im Prinzip gebe ich dir Recht, aber da hauptsächlich Krankheiten untersucht werden, die eindeutig genetisch verursacht sind, kann man die Umstände weitestgehend ignorieren. Die Ernährung ändert an den Genen ja nichts.

Dass bestimmte genetische Erkrankungen sich bei bestimmten Rassen häufen, ist kein Geheimnis und liegt im Wesen der Rassehundezucht begründet. Der Kleine genetische Pool wird durch die Konzentration auf wenige "Champions" im Laufe der Zeit noch kleiner. Trägt einer dieser Champions das Gen für einen genetischen Defekt in sich, dann kann er das an weit mehr als Hundert Welpen weitergeben. Und so setzt sich das fort im Verlaufe der Generationen. Irgendwann treffen dann zwei Nachkommen dieses Vorahnen aufeinander, die das (rezessive) Gen tragen und die ersten Hunde erkranken.
Wenn man hier jetzt die richtigen Schlüsse ziehen würde und in der Folge, diese Hunde nicht mehr mit Nachfahren dieses Champions verpaaren würde und bekanntmachen würde, was in dem Wurf geschehen ist und dass die Eltern vor 4 oder 5 Generation Champion X in der Linie hatte, man also Nachfahren von ihm nicht miteinander verpaaren sollte, wäre die Gefahr der Ausbreitung gering. Aber so geschieht es leider nicht.
Bei der Zucht gibt es sowieso einige Dinge, die man mal modernisieren könnte. Das fängt bei der Genetik an, geht über die Rassestandards bzw. Zuchtzulassungen bis zu den Zuchtordnungen.
Man sperrt sich mit einer verborten Vehemenz gegen Einkreuzungsprojekte und ähnliches, das es an Fanatismus grenzt, vor allem wenn man die "Argumente" betrachtet...
 
Hmm, also ich persönlich fühl mich da ja bei einem Rassehund, bei dem ich aufgrund der Herkunft eine ganze Reihe Erbkranken ausschließen kann, sicherer als bei den meisten Mischlingen.

Geht mir auch so....:jawoll:



Der Kleine genetische Pool wird durch die Konzentration auf wenige "Champions" im Laufe der Zeit noch kleiner. Trägt einer dieser Champions das Gen für einen genetischen Defekt in sich, dann kann er das an weit mehr als Hundert Welpen weitergeben. Und so setzt sich das fort im Verlaufe der Generationen. Irgendwann treffen dann zwei Nachkommen dieses Vorahnen aufeinander, die das (rezessive) Gen tragen und die ersten Hunde erkranken.
Wenn man hier jetzt die richtigen Schlüsse ziehen würde und in der Folge, diese Hunde nicht mehr mit Nachfahren dieses Champions verpaaren würde und bekanntmachen würde, was in dem Wurf geschehen ist und dass die Eltern vor 4 oder 5 Generation Champion X in der Linie hatte, man also Nachfahren von ihm nicht miteinander verpaaren sollte, wäre die Gefahr der Ausbreitung gering. Aber so geschieht es leider nicht.

Ja - stimmt.

Und wenn ich so die Entwicklung bei den Boxern sehe......da gehen immer mehr Züchter auf das ein, was Du schreibst. Die holen sich schon Hunde aus dem Ausland, oder einfach mal einen unbekannten Deck-Partner.
Tiefgreifende Veränderungen sind natürlich nicht so einfach durchzuführen.
Aber gerade bei den Boxern habe ich den Eindruck, dass diebezüglich mittlerweile viel getan wird.
 



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