Gebrauchshunde, Jagdhunde, Hütehunde... Vergleich untereinander.

Da frag mich - ausgerechnet ich bin ja der totale Hütehundfan :denken24::happy2:
Aber so weit ich weiß, müssen das alle Hütehunde bei Wanderschäfern - ob nun Gelbbacke, Altdeutscher ....
 
Zuletzt bearbeitet:
...was habe ich für einen Helfer, kennt er Dobermänner? Weiß er wie sie beissen?

Ich "komme" ja von den Schäferhunden.Deine Beschreibung ist richtig, im Vergleich zu vielen Jagdhunden sind DSH durchaus "dumme" Hunde, dennoch aber leicht auszubilden.

Wie - bzw. wie "anders" im Verhältnis zum DSH - beissen Dobermänner denn?
 
Sorry, ich habe aktuell nur Dobermannherzen im Kopf, Krümel wird ja morgen untersucht :verlegen1:


Ohne den Gesundheitsaspekt, schwer zu sagen. Dobermänner sind ja schon länger raus, das merkt man bei der Zuchtauslese. Mit den heutigen Hunden und dem heutigen Genpool? Nein, ich denke nicht, dass er stark repräsentiert wäre. Ein paar mehr wie aktuell sicherlich, aber Malis wären definitiv zahlenstärker. Hat einen entscheidenden Grund, sehr gute Leistungshunde kannst du mit der Lupe suchen. Die Zeiten wo ganze Würfe an die Behörden verkauft wurden, sind lang vorbei. Dobermänner gehen in Privathand, selbst die meisten Sportler wollen eher einen Hund, der nett und sozial ist, keinen Besuch frisst und das ohne viel Aufwand in Sachen Erziehung. Ja, so ein bisschen Ärmel lutschen ist nett, UO kann jeder Hund mit anständigem HF, Fährte beschrieb ich oben.
Mit solchen Ansprüchen kriegst du keine Zuchtauslese auf Leistung hin. Leistungshunde müssen ein bisschen gaga im Kopf sein.

Um mal einen Dobermannleistungszucht mit Dracos Zucht zu vergleichen:

Eine Bekannte hatte einen sehr guten, sehr leistungsorientierten Dobi-Wurf, die Welpen hatten beste Anlagen. Von 12 Welpen hat sie zwei in erfahrene Sporthände verkaufen können (IPO3 gelaufen), einer ging zu einem Sportler der schon Meisterschaften lief, vier ging in Sportlerhände auf OG-Niveau (mal ne IPO1 oder Obe1 gelaufen) und die anderen fünf gingen zu HF die am Hundesport interessiert waren. Bedeutet hinten raus: Man verliert erfahrungsgemäß mindestens sieben bis zehn Welpen aus der "Leistungsselektion", weil man nie was von ihnen hört, sie vielleicht mal ne BH machen, oder ne IPO1 aber eben nicht richtig gefördert werden (aus trainingstechnischen Gründen, weil der HF keine Lust mehr hat, aus privaten gründen nicht weiter macht usw.). So kann man die vererbung der Leistungsaspekte nicht korrekt bewerten als Züchter, agiert im Blindflug. Und: Man muss die neun "Anfängerwelpen" mit einrechnen. Man kann keinem Hundesportanfänger einen absoluten Leistungshund geben und sagen "mach mal." Das geht in 98% der Fälle schief.

Bei Draco waren sechs Welpen. Drei sind in den Behördendienst gegangen, zwei in den privaten Sicherheitsdienst und nur Draco in den Sport. Gut, privater Sicherheitsdienst, kann man drüber streiten, das kann so ziemlich jeder Hund *hust* Ist keine echte Leistungsselektion. Aber bei den drei Behördenhunden, kriegt der Züchter garantiert eine Rückmeldung. Die werden nämlich zurück gegeben, wenn sie nicht taugen. Erst mit etwa anderthalb Jahren, nach eingehender Prüfung ist der Verkauf fix. Ich bin ja nun auch kein Sportneuling :denken24:
Aber Dracos Züchter konnte sich halt darauf verlassen, dass er die Hunde los wird. An geeignete Käufer. Zur Not hätte er z.B. die beiden Privaten behalten, wären sie nicht so gemäßigt im Charakter gewesen. Hätte angefangen sie auszubilden und sie wären mit spätestens sechs Monaten weg gewesen. Da er halt auch einen enstprechenden Ruf hat.



Wäre die Zucht so weiter gelaufen wie damals (vor 20-30 Jahren) und hätten sich nicht die ganzen wirklich guten Leistungssportler vom Dobermann abgewendet, sähe die Welt anders aus. Dann hätte der Dobermann sicherlich eine Schnitte gehabt. Einfach weil er ein sehr guter Schutzhund ist/war. Da wäre man sicherlich auch bereit ihm die benötigte Zeit zu geben. Zumal Malis halt auch Schwächen haben.
Aber die Zeiten sind wohl leider unwiderbringlich verloren.

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Nöö, machen sie nicht "immer". Das machen sie nur bei schlechter Ausbildung.

:zustimmung2:

Da hat er Recht der Dieter. Und es gibt (leider) auch extrem viele Dobis die nach packen oder nabbeln.

Dieter, du musst den Dobermann "aktiver" im Ärmel halten. Zumindest in der Ausbildung. Die sind so hektisch, das sie schnell anfangen rauszufallen, wenn das Ärmel halten zu öde wird. Das gilt es unbedingt zu vermeiden, weil sie es natürlich angewöhnen.
Insgesamt muss der Aufbau abwechslungsreich gestaltet werden, weil der Dobermann sich sonst einfach langweilt auf Dauer. Nur nach Schema hetzen ist tödlich.
Dann z.B. lange Flucht: Viele DSH zeigen sehr früh an, ob sie rechts oder links gehen. Der Dobermann kommt oft frontal auf dich zu und zeigt erst im letzten Moment wo es hingeht.
 
Sorry, wenn ich so blöd frage, aber könntet ihr den Thread vielleicht etwas Laientauglicher gestalten? :D

Was bedeutet denn 'in der Furche' bei Hütern?
Und was heißt 'nachgreifen'? Dass der Hund loslässt und nochmal zupackt?
Danke für die Aufklärung.
Obwohl ich keinen Gebrauchshund habe, finde ich das Thema trotzdem sehr spannend und freue mich, wenn ich Euch auch folgen kann :)
 
So kann man die vererbung der Leistungsaspekte nicht korrekt bewerten als Züchter, agiert im Blindflug.
Stimmt.
Das ist übrigens der Grund, warum Nichtjäger in der Regel keinen Hund der klassischen kontinentalen Jagdhunderassen bekommen (Golden Retriever und Labradore zähle ich nicht zu den Jagdgebrauchshunden im klassischen Sinne. Und ich kenne die genervten Blicke der Jagdhundeleute, wenn da so eine "Retrievertusse" [so werden die nun mal genannt] auftaucht).

Nicht weil sie die nicht auslasten könnten. Jemand, der ernstzunehmendes Mantrailing oder andere Rettungshundearbeit macht, kann das sehr wohl.

Aber bei Jagdhunden ist eine Brauchbarkeitsprüfung gesetzlich vorgeschrieben, die gibt es in verschiedenen Schwierigkeitsgraden.

es gibt eine Unzahl Prüfungen verschiedenster Art und je nach Hunderasse. In der Regel legt ein Jagdgebrauchshund der üblichen Rassen (Deutsch-Drahthaar, Deutsch-Kurzhaar, Deutsch-Langhaar, Weimaraner etc.) auch die Verbandsgebrauchsprüfung ab, das ist schon eine Leistung.

Aber selbst die Anlagenprüfung "Verbandsjugendprüfung" lässt sehr gute Rückschlüsse auf den Vererbungswert der Eltern zu.

Die Züchter haben auf die Ergebnisse Zugriff und wissen in der Regel immer, wo sie stehen.
 
Sorry, einfach nachfragen. Manchmal ist man halt so in den Fachbegriffen, dass man sie nicht mehr wahrnimmt.

Nachgreifen heisst, dass der Hund sich zwar den Ärmel (Hier sieht man ihn gut: http://www.frabo.de/media/images/oliver-neubrand-vdh-dm-2010-1.jpg) packt, aber nicht komplett tief im Maul hält sondern nochmal kurz aufmacht und halt nachfasst mit dem Maul. Sie lassen in der regel nicht komplett los, sondern machen halt nur kurz die Kiefer auf. Das ist unerwünscht. Der Hund soll direkt tief und fest zupacken und vor allem auch ruhig halten, nicht die Kiefer öffnen, niemals knabbern, nicht den Biss neu setzen. Auch dieses kräftige Kopfwerfen ist eigentlich unerwünscht (lässt sich aber gerade bei hochtriebigen Hunden nur schwer abstellen).
 



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