Gebrauchshunde, Jagdhunde, Hütehunde... Vergleich untereinander.

Huhu

Wo liegt der Unterschied in der Arbeitsweise, dem miteinander zum Führer, die Vor- und Nachteile wie sie arbeiten? Was kann der Wachtelhund besser, schlechter als der Field Spaniel? Oder der Riesenschnauzer und der Dobermann? Der Harzer Fuchs im Vergleich zum Border Colli?

Wo liegen die stärken, oder schwächen, weswegen sich der Hundeführer gegen/für die Rasse entscheiden könnte? Gesundheit ist hier mal außen vor!

Die genannten Rassen sind Beispiele. Wenn jmd nen Deutschen Schäferhund mit dem Mali vergleichen möchte, gerne. Oder den Weimeraner mit dem Deutsch Kurzhaar. Oder oder oder...

Jeder Kenner seiner Rasse kann sich hier mal austoben :winken3:

Ich denke, die Sache ist recht komplex?
Schreibt einfach was euch dazu einfällt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe Hütehunde, bei meinen ist es so:

Sheltie: extrem weich, extrem leicht zu motivieren, wachsam, aber letztlich nur "Sirene", reserviert Fremden gegenüber, findet mich grundsätzlich interessanter als alles andere, liebt Zusammenarbeit, sehr wenig Jagdtrieb, quasi unbegrenzt freilauffähig und liebt Hundesport (Agi, Obedience) und überhaupt alles, was ich so vorschlage

die Aussies: wesentlich willensstärker, denken sehr mit, recht "hart" Außenreizen gegenüber, wachsam, gut zu motivieren, deutlich eigenständiger im Vergleich zum Sheltie. Jagdtrieb vorhanden, aber kontrollierbar. Wollen einen Sinn sehen, in dem, was sie tun. Dennoch viel Arbeitswille und auch viel Wille zur Zusammenarbeit. Gehen in potentiellen Konflikten nach vorne, wenn sie das für nötig halten und das auch deutlich (mein Sheltie niemals)

Wobei meine Aussies da sicher kein Vergleich zu einem Mali sind...

Meine Hütehunde (allesamt) sind nasentechnisch etwas minderbemittelt... Das fällt schon auf... Auch zeigt keiner von ihnen großartig Neigung zum Apportieren. Sie sprechen auf Bewegungsreize an, weniger auf Gerüche. Sie finden Zusammenarbeit grundsätzlich toll und zumindest die Aussies lernen auch sehr schnell und denken sehr mit. Mein Sheltie macht das mit Eifer wett oder so :jawoll:. Mein Sheltie ist jedenfalls der unkomplizierteste Hund, den ich je kennen gelernt habe (wenn man das Wesen an sich mag)

Alle 3 sind nicht leise... vor allem mein Sheltie nicht...
 
Hm, ein Thema wo man unendlich referieren könnte. Von den Gebrauchshunderassen (sind ja eigentlich alle, aber halt "Schutzhunde") ist das Alleinstellungsmerkmals des Dobermanns, dass er der einzige ist, der allein zu Schutzhundzwecken selektiert wurde. Alle anderen Rassen haben mindestens ein zweites Einsatzgebiet (Schäfer=Koppelgebrauchshunde, Rottis=Treibhunde, Airedale=Jagdhund usw.), die den Charakter natürlich mitbestimmen. Der klassische Dobermann (den es heute so nicht mehr gibt) ist der kompromissloseste, härteste der Gebrauchshunde. Zeigt sich auch in der IPO (als letztes verbleibendes Einsatzgebiet).

Aber, der Dobermann ist bei aller Härte kein Knecht. Einen DSH kann man eine Stunde um den Platz prügeln (sieht man heute zum Glück nur noch sehr selten) und der freut sich immer noch einen Keks über sein Herrchen. Ein geflügeltes Wort: "Das Ausbleiben von Schmerz ist Lob". Leider passt das beim DSH. Egal was man ihm antut, er bleibt seinem Herrn ergeben. Da kommt auch diese typische SV-Platz-Haltung her (wie gesagt, alles historisch, auch die Schäferhundleute denken langsam um).
Im Gegensatz dazu der Dobermann (und auch die Belgier). Die drehen sich um und gehen gegen den HF, wenn man sie zu hart anpackt. Klar, so ein pubertärer Stöpsel versucht auch mal, ob man das Herrchen nicht einnorden kann (Tyson hatte das damals ja auch drauf :girllove:), lässt sich dann aber wieder in entsprechende Bahnen lenken.
Insgesamt sind Dobermänner sensibler gegenüber Einwirkungen durch den Hundeführer als fast alle andere Gebrauchshunderassen. Nur die Belgier sind noch führerweicher.

Zur Arbeit hatte ich schonmal ein paar Videos rausgesucht für einen Thread hier, meine ich.
 
Japp, hast recht, alles was ich nannte ist so gesehen ein Gebrauchshund.
Ich wollte es noch in Schutz und wachhunde umändern, aber war zu spät. Egal :)
 
Kein Problem. ich sag zu "meinen" ja auch immer Gebrauchshunde. Die Jäger sind dann Jagdgebrauchshunde. Da "Schutzhund" ja leider inzwischen negativ besetzt ist.
 
Wo liegen die stärken von, zum Beispiel, Schäferhunde und Dobermann, entweder im Dienst, oder im Sport beim IPO? Gibt es da etwas, wo der andere besser ist oder schlechter?
 
Im Dienst: Der Dobermann ist raus. Dobermänner findest du nur noch im privaten Bereich (auch privater Sicherheitsdienst, aber da müssen/dürfen die nichts anderes können als "böse gucken"). Es gibt in NRW noch einen Dobermann bei der Polizei. Ist da ein absoluter Exot. Grund ist zum einen die extreme Spätreife, vor drei jahren sind sie ja noch nicht erwachsen, und zum anderen die gesundheitlichen Probleme. Ein Hund mit insgesamt vielleicht 2-3 Jahren Diensttauglichkeit leistet sich keine Behörde.
Früher waren die Dobermänner halt Schutzhunde. Direkt im Getümmel, nach vorne gehend, gut in der Hand des HF stehend. Oft auch über Wehrtrieb zuverlässig arbeitend (also bei Bedrohung durch den "Gegner" den direkt angehend. Intelligent und selbstdenkend.
DSH sind eher "Multi-Talente". Sie arbeiten gut im Schutz. Sind aber auch als Spürhunde ausbildbar. Durch ihre Erscheinung und ihren Ruf weltweit bekanntt. Sehr leicht auszubilden. Mit "wenig" Intelligenz ausgestattet, daher auf Befehle des Hundeführers vertrauend.

Im Sport, naja, DSH sind leichter auszubilden. Für Dobermänner braucht man ein "Händchen". DSH sind auch (gefühlt) unkomplizierter. Ich muss bei einem Dobermann in Ausbildung darauf achten, was habe ich für einen Helfer, kennt er Dobermänner? Weiß er wie sie beissen? Wie er reagieren muss bei ungehorsam? Z.B. braucht man die Peitsche bei einem Dobermann nicht rausholen. Die sind so triebig, die dreht man damit völlig über die Uhr (nein, der Hund wird nicht verprügelt, sind Luftschläge). Bei einem klassischerweise etwas trägerem DSH kann das durchaus sinnig sein, mit Peitsche zu arbeiten. Wie man einen DSH arbeitet weiß und kann eigentlich jeder halbwegs erfahrene Helfer (auch hier ist besser natürlich besser, nicht falsch verstehen).
Insgesamt empfinde ich Dobermänner in allem als schneller. Schneller denkend, schneller revierend, schneller handelnd und schneller Unfug bauen. Bubba ist ja nun kein schlechter Hund, sondern sehr gut ausgebildet, sehr triebstark und sehr zuverlässig. Aber er ist (für mein Empfinden) laaangsam.

Stärken in den Abteilungen sehe nicht rasseunterschiedlich. Das kommt extrem auf den Hund und dessen Genetik an. Klar, ein Dobi wird nie so "einfach" das extreme Fuß laufen wie ein Mali, aber das wird ein guter Richter auch nicht fordern. Fährte ist (für mein Empfinden) angeboren. Man kann zwar ein bisschen eingreifen, aber ob der Hund gut sucht oder nicht ist Genetik. Und da halt Rasseunabhängig.
 
Ich kann zum eigentlichen Thema nur wenig beitragen, habe aber mal im Radio ein interessantes Interview mit jemanden aus irgendeinem Verband der Schäfer gehört. Damals ging es ursprünglich um irgendwelche Hütehundmeisterschaften und anlässlich dessen kam auch das Gespräch seitens des Radiomoderators auf Border Collies und ob diese nun die alten Hütehunderassen verdrängen würden.

Daraufhin kam als Antwort, dass er das nicht glaube, da insbes. bei Wanderschäfern noch andere Anforderungen gelten. Mir blieb im Hinterkopf, dass er damals sagte, dass Border ungeeignet zur Arbeit in der Furche seien. Aber diese Arbeit in der eigentlichen Heimat der Border auch nicht ansteht.
 
Grund ist zum einen die extreme Spätreife, vor drei jahren sind sie ja noch nicht erwachsen, und zum anderen die gesundheitlichen Probleme. Ein Hund mit insgesamt vielleicht 2-3 Jahren Diensttauglichkeit leistet sich keine Behörde.

Gnaa, den Gesundheitszustand wollte ich doch rauslassen :denken24:
Wenn das nicht wäre, wäre er noch im Dienst zu sehen? Oder durch die spätreife durch den Malinois komplett ersetzt? Soll ja bis jetzt mit die beste Rasse sein, als Diensthund und Polizeihund?



LueLa

Ja furchen laufen tun ja die Harzer Füchse, wa?
 



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