Fremdhunde stellen und abblocken ?

Ich weiß nicht ob das Tierschutzrelevant ist, wenn mein/andere Hunde belästigt werden.
Dene sogar weh getan wird. Ich glaube zb. nicht, dass für Iva angenehm war als der Windhundmix im Vollspied ins Gesicht springt.
Mir tut die Hunde leid, die das alles ertragen müssen nur weil Besitzer meinen, dass die Hunde ja Kontakt haben müssen.

Übrigens, wenn ich hier "ach die sozialen" Hunde sehe die mit jedem Hund zurecht kommen aber bellende kläffend in der Leine hängen
während mein Problem Hund locker an der Leine vorbei läuft, den komplett ignoriert und mich anschaut...
Ah, finde den Fehler
 
Tja, da ist die Frage, wo man die Grenze zieht. Ist Anschreien des eigenen Hundes tierschutzrelevant? An der Leine rumreißen und zerren? Oder ist es tierschutzrelevant, wenn man den Halter aus den Wohngebiet kennt und alle anderen Hundehalter, die man so trifft bestätigen, dass der Hund zu keinem Kontakt haben darf, also isoliert leben muss, obwohl er deutliches Interesse (Verlangen) an einem Kontakt einzeigt? Mir tut es in der Seele weh, wenn ich so manchen Hund sehe, der von seinem Herrchen/Frauchen gegängelt wird und ich dann seinen Blick wahrnehme. Den Schmerz, den ich in dem Moment empfinde, empfindet der Hund sicherlich ebenfalls.
Tierschutzrelevant ist es für mich wenn mein Hund Schmerzen oder negativen Stress hat der sich nicht vermeiden lässt. Wenn der Hund nicht reagiert wenn er angeschrieen wird dann wäre das für mich nicht tierschutzrelevant. Wenn der Hund durch das Leine ziehen keine Schmerzen oder Stress hat dann ist es nicht tierschutzrelevant. Unterscheiden würde ich noch ob jemand einen Klein(st)hund am dünnen Halsband hinter sich herzerrt oder einen 50 Kilo Hund am Geschirr.

Zu deinem Beispiel: Vielleicht fährt der Hundehalter einmal am Tag mit dem Hund zum Gassigehen weg und der Hund hat dort Kontakt zu Hunden, die du und die anderen Hundehaltern, die du kennst nicht kennen. Überleg mal wie du dich fühlen würdest wenn du jeden zweiten Tag mit deinem Hund weg fährst und der Hund hat über die Woche verteilt 10 oder 15 unterschiedliche Hundekontakte und deine Nachbarn mit Hunden tauschen sich darüber auf, dass dein Hund mit ihren Hunden keinen Kontakt haben darf und daher bestimmt nie Kontakt mit anderen Hunden hat.

Und zu dem deutlichen Interesse: Vielleicht soll der Hund lernen an anderen Hunden gesittet vorbeizugehen. Nachbarn von mir haben eine Pudel-Mix Hündin die sich immer auf den Boden legt wenn wir ihr begegnen. Das würde ich als Interessen deuten, denn unsicher ist die Hündin nicht. Trotzdem gibt es keinen Kontakt mit meinen Hunden und das verstehe ich auch denn mir würde es auch nicht gefallen wenn sich mein 20 Kilo Hund auf den Boden legt und vorgibt ob wir weitergehen oder nicht. Von meiner Seite aus wäre der Kontakt, wie bei allen Hündinnen, okay. Ich weiß aber nicht was die Hundehalter sonst mit ihrer Hündin machen und erlebe sie nur bei diesem Gassikontakt.

Ja, manche Hundehalter sind unnötig grob mit ihrem Hund und das Verhalten ist in der Situation nicht hilfreich oder zeigt Wirkung auf das Verhalten des Hundes. Wenn mich das stört und ich dem Hund helfen möchte dann muss ich den Hundehalter ansprechen.
 
Mir tut es in der Seele weh, wenn ich so manchen Hund sehe, der von seinem Herrchen/Frauchen gegängelt wird und ich dann seinen Blick wahrnehme. Den Schmerz, den ich in dem Moment empfinde, empfindet der Hund sicherlich ebenfalls.
Ähm... ich dachte, wir sprechen über Fremdkontakte, ob gewünscht oder nicht, ob zugelassen oder nicht und ob es dafür eventuell gute Gründe geben kann oder eben auch nicht....

"Gängelei" war hier doch gar nicht das Thema. Dass es immer irgendwelche Honks geben wird, die grob mit ihrem Hund umgehen steht außer Frage und dass das nicht gut zu heißen ist auch nicht.
 
@Wautzi
Du findest gute Gründe gegen einen Kontakt. Du kannst aber genauso all Deine Beispiele umkehren und als Beispiel pro Kontakt anführen. Z. B.: was, wenn der Nachbar eben nicht wegfährt? Etc etc.
Ich finde es spannend, dass viel Energie (nicht nur von Dir) darauf verwendet wird, Beispiele und Gründe gegen einen Konakt zu finden.
 
Gibt halt viel mehr Gründe die gegen ein Kontakt sprechen als für ein Kontakt
 
"Gängelei" war hier doch gar nicht das Thema.
In dem Moment schon, finde ich, wenn es eben darum geht, einen Kontakt zu unterbinden.

Natürlich könnte ich im Strahl ****en, wenn ich sehe, wie ein Hund fast schon mit brutaler Gewalt am Halsband von einer Schnüffelstelle weggezerrt wird, kommentiert mit gleichzeitigem "Pfui", obwohl es nur eine allgemeine Pinkelstelle ist. Aber, das ist jetzt tatsächlich hier nicht das Thema.
 
Eben das sehe ich anders.
Ist mir noch gar nicht aufgefallen 🤣

Was spricht dafür?
1. Es gibt hunde wollen kontakt.
2. Besitzer sind nicht fähig auf die hunde auf zu passen.
3. Hunde sollen sich austoben weil Besitzer kein bock hat was mit den hunde zu machen


Mehr fällt mir spontan nicht ein auch wenn ich mir Mühe gebe
 
Ich gehe davon aus, dass eine Spezies unter sich ein Gruppengefühl erzeugt, dass ein Mensch seinem Hund in der Form nicht bieten kann. Einfach mal nur Hund unter Hunden sein zu können, ohne dass gleich das Riesenspiel ausbrechen muss, oder ein pausenloses Beschnüffeln oder anderweitiges Interagieren stattfindet.
 
Ich gehe fast täglich am Hundestrand entlang, hier gibt es kaum Hunde , die an der Leine geführt werden .
So kann ich seit Jahren erleben , wie die unterschiedlichsten Hunde sich frei untereinander verhalten .
Dort kommen zum Wochenende die Hunde aus der halben Stadt zusammen , alltags trifft man Hundesitter mit ganzen Wagenladungen
von Hunden , die hier ihren Auslauf bekommen sollen . Bis auf sehr seltene Ausnahmen , gab es hier aber kaum Probleme zwischen den Hunden.

Ist leicht erklärbar.
Menschen, die Hunde wie Kira haben tun alles, um solche Vergnügungsausläufe zu vermeiden.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass du dort in aller Regel die Hunde triffst, die gern Kontakte zu anderen Hunden haben.
Daraus lässt sich aber kein Rückschluss auf alle Hunde und alle Begegnungen ziehen.

Natürlich haben die meisten Hunde, sobald sie erwachsen sind, nicht das Bedürfnis auf Kontakt mit jedem Artgenossen , jedoch können
sie es auch selber deutlich zeigen was ihnen gefällt , dann muss es aber in der Regel nicht zu einer gefährlichen Auseinandersetzung kommen.
Hunde können auch ohne jedes Interesse, ruhig aneinander vorbei gehen, sich nur kurz beschnuppern , oder auch deutlich zeigen ,
wenn sie sich belästigt fühlen , häufig schnappen Hündinnen, aufdringliche Rüden deutlich weg .
Hunde in einer gewissen Größe, ja, die können die Dinge selbst regeln.
Es gibt aber Gründe, weshalb es nicht immer sinnvoll ist, Hunde alles selbst regeln zu lassen.

Kira war mehr als froh, als ich zuverlässig das "Regeln" übernommen habe. Sie vertraut mir und das verspiele ich nicht, um irgendeinem Schlauberger schwarz auf weiß zu beweisen, dass sie wirklich keinen Kontakt will.

Lässt man dagegen Kleinhunde "allein" regeln, dann kann das für diese Hunde gefährlich bis tödlich enden.
Schon allein die Masse eines heranstürmenden Labbis ist nicht wirklich gesund für einen kleinen Hund, von allem anderen mal abgesehen.

Gefährlich, wie schmerzhaft kann es werden , wenn große , lauf-starke Hunde, ohne Rücksicht herum preschen und alles und jeden über den Haufen rennen. Womöglich ziehen sie noch eine lange Schleppleine hinterher , die sich um die Beine aller Anwesenden tüdeln kann und
dadurch noch zu einer zusätzlichen Gefahr wird .

Solche, wie Geschosse herankommenden und kaum zu beeindruckende Hunde zu blocken, ist schon ein Problem , wo ich an meine Grenzen stoße.
Ich habe dadurch schon recht heftige Prellungen und Zerrungen am Knie davongetragen , oder habe auch Brandwunden bekommen,
wenn sich bei mir die Schleppleine der laufenden Hunde, um die Beine gewickelt hat .

Dann würde ich an der Technik arbeiten.
Ich bin nicht groß und nicht schwer, habe schon Hunde aller Größen und Rassen geblockt und bisher erst einen oberflächlichen Biss in die Wade kassiert, von einem tobenden 35cm Hund, der mal gar nicht einsah, weshalb er Kira jetzt nicht beißen darf.

Auch wenn an Hundestränden wohl kaum häufig Problemhunde auftauchen und darum deren Zahl für mich nicht einzuschätzen ist ,
erlebe ich täglich , dass Hunde ganz ohne Leinenführung und Beeinflussung durch einen HH, auch im Freilauf friedlich miteinander sind .
Das freut mich für dich.
Daraus ergibt sich aber nicht, dass nur diese Art der Begegnung normal ist und auch nicht, dass die Halter, die anders agieren es falsch machen.

Ich zwinge ihm aber keine Kontakte auf, sondern lasse ihn entscheiden, wenn die Gegenseite mit der grundsätzlichen Kontaktmöglichkeit einverstanden ist. Und so kommt es in letzter Zeit häufiger vor, dass meiner einen Bogen macht oder nur ein paar Sekunden schnüffelt und dann war's das schon. Daraus aber jetzt für mich als Hundehalter den Rückschluss zu ziehen, ich müsse ihn jetzt vor jeglichen Kontakten schützen, weil's ihm in seinem Leben jetzt reicht, würde ich für Overprotecting halten.

Das wäre in der von dir beschriebenen Situation auch völlig unnötig.
Allerdings, du hast einen großen Hund, der sich im Ernstfall wehren kann und wehren wird.
Du hast einen Hund, dessen Jagdtrieb so gut kontrollierbar ist, dass er sehr häufig ohne Leine unterwegs sein kann und dadurch freier in seiner Aktion ist.
Du hast einen Hund, den du seit der 8. Woche kennst und bei dem du weißt, dass er keine schlechten Erfahrungen gemacht hat.
Du hast einen Hund, der rassebedingt für Kontakte aufgeschlossen ist.

Auf deinen Hund bezogen sind deine Hinweise und Handlungen nachvollziehbar und haben ihre Berechtigung.

Die Hunde, die du draußen triffst, über die weißt du erst mal gar nichts.

Ich beziehe es jetzt mal auf Kira.
Sie läuft teilweise frei, aber nur, wenn ihr Verhalten und die Umgebung das zulassen.
Sie läuft auch viel an der Leine, insbesondere in der Brut,- und Setzzeit.
Ihr Jagdtrieb ist nicht gänzlich kontrollierbar, das was machbar war, habe ich erreicht.

Für Kira finden solche Kontakte also häufig an der Leine statt, während der andere Hund frei läuft.
Das allein wäre, hätte man Anstand, für einen anderen Halter Grund genug, dafür zu sorgen, dass sein Hund uns nicht zu nahe kommt.

Kommt nun solch ein freilaufender Hund auf uns zu, dann habe ich in den Anfangsjahren immer wieder mal überprüft, ob Kiras Haltung noch dieselbe ist und nicht sofort geblockt, wenn ersichtlich war, der Hund will wieder mal nur Hallo sagen.

Kiras Verhalten hat sich von der ersten Sekunde bis heute nicht im kleinsten Detail geändert.
Sie weicht zurück, läuft um mich herum, tut alles, um den Kontakt zu meiden. Und ist sichtlich irritiert, dass ich nicht eingreife und regele.

Natürlich gab es auch Kontakte im Freilauf, war ja insbesondere in den früheren Jahren wichtig für mich, um zu schauen wie sie sich da verhält.

In den ersten beiden Jahren passierte dann regelmäßig dasselbe, sie gab Fersengeld und war für Minuten bis zu einer Stunde komplett verschwunden. Sie war derart schnell, dass es niemals ein Hund schaffte, sie einzuholen.

Ich erinnere mich an eine Situation vor vielen Jahren.
Freie Felder, abgemäht, überall gute Sicht, der Waldrand relativ weit entfernt, die Straße knapp einen Kilometer entfernt.
Kira lief frei, in Bögen um mich herum. Dann tauchte ein Mischling auf, etwa Kiras Größe. Ich kannte ihn vom Sehen und wusste, er ist soweit verträglich.

Also machte ich, was du ständig forderst, ich ließ die Situation laufen, war quasi Zuschauer.
Die Hunde erblickten sich, der Mischling lief auf Kira zu und die im Renntempo davon, in meine Richtung.
Der Mischling änderte aber die Richtung und schnitt ihr damit den Weg zu mir ab.
Ich rief dem anderen Halter, der noch relativ weit weg war zu, er solle bitte seinen Hund zu sich rufen, damit Kira zu mir kommen kann.
Der machte genau nix, wie immer.
Als Kira sah, dass der Hund wieder in ihre Richtung rannte, von mir aus, da drehte sie sich um und rannte in die entgegen gesetzte Richtung.
Und der Mischling hinterher.

Beide erreichten die Straße, beide überquerten die Straße, es war Glück, dass dort kein Auto fuhr, denn es ist dort unübersichtlich kurvig, eine Landstraße.

Ich hatte erst gar nicht gerufen, weil ich in der Situation wusste, es wäre aussichtslos.
Der Halter des Mischlings dagegen fing dann in Dauerschleife an zu brüllen, was nix bewirkte.
Und dann beschimpfte er mich, dass mein Hund seinen Hund dazu gebracht hätte wegzulaufen.

Um Kira machte ich mir relativ wenig Sorgen, gerade in den ersten beiden Jahren hatte ich öfter mal das Problem, dass sie "unterwegs" war und ich wusste, sie kam zurecht.

Tat sie auch. Sie wartete auf der anderen Seite der Straße in einem Abhang über dem dortigen Feld bis ich ankam.
Der andere Halter hatte unter weiterem Schimpfen seinen Hund mittlerweile eingefangen, der allerdings nochmal die Straße überquert hatte und zurückgelaufen war.

Nach diesem Vorfall änderte ich mein Verhalten und sorgte im Freilauf dafür, dass Kira zu mir kam, bevor irgendein Hund die Chance hatte, sie zu jagen. Und nach etwa 2 Jahren bei mir, als sie allgemein Vertrauen aufgebaut hatte, brauchte ich nichts mehr zu tun.
Wenn Kira frei läuft und ein Hund kommt in Sicht, dann läuft sie zu mir und bleibt hinter mir.
Bis heute.
Und damit sagt sie mir überdeutlich was sie will.

Ein paar Jahre später hatten wir Kontakt im Freilauf zu einem Labbi.
Wir liefen einen Waldweg hoch, der mehrere Biegungen machte, Kira auf dem Weg, mal vor, mal hinter mir.

Irgendwann tauchte ein Labbi auf, blieb erst stehen, Kira ebenfalls, Herrchen war nicht zu sehen.
Dann kam Kira an meine Seite und der Labbi auf uns zu.

Ich tat nichts, wollte mal wieder "überprüfen" was passiert.
Der Labbi lief auf Kira zu und er ähnelt einem der Hunde, die Kiras Freunde sind (mittlerweile leider waren, er ist letztes Jahr über die Regenbogenbrücke gegangen). Sie haben sich beschnüffelt, in dem Moment tauchte dann auch mal der Halter auf und teilte sich lautstark mit.
Daraufhin wurde der Labbi etwas übermütig, sprang Kira an, die zurückwich.

Sie kreisten um mich herum, Kira versuchte sich den Annäherungen zu entziehen, ging auf keine Spielaufforderung ein.
Also ging ich dazwischen, wollte den Labbi abdrängen.
Da faselte der Halter wieder mal etwas davon, weshalb ich die beiden nicht in Ruhe lasse, sie würden doch so schön spielen.
Ich sah ihn ungläubig an und in dem Moment hatte auch Kira genug, sie zeigte Zähne, knurrte, legte die Ohren an und war im Begriff auf den Labbi loszugehen. Und nein, ich kenne Spielverhalten, es war kein Spiel, sie meinte das bitter ernst.


Also blockte ich den Labbi, sagte dem Halter, er solle ihn jetzt anleinen und leinte Kira an.
Die stand sofort ruhig hinter mir, aber der Labbi wollte scheinbar unbedingt sein Spiel haben.
Also ließ er sich nicht anleinen, sondern sprang um seinen Halter herum, dem das irgendwann peinlich wurde, so dass er laut wurde.
Mit dem Ergebnis, dass der Labbi umdrehte und den Weg wieder hochrannte, der Halter hinterher.

Kira und ich setzten uns dann auch in Bewegung, kamen an die nächste Biegung und der Labbi rannte förmlich in uns rein, Kira war noch immer angeleint.
Ich blockte, nicht gerade sanft, aber das schien ihn nicht zu stören. Beim nächsten Anlauf griff ich ins Halsband und rief nach dem Halter.
Der kam dann um die Kurve, hielt sich die Hand, die leicht blutete und schimpfte vor sich hin, dass er jetzt noch einen Verbandskasten mit in den Wald nehmen müsse. Er war wohl hingefallen, beim Versuch seinen Labbi einzufangen.
Und selbstverständlich war alles meine Schuld, weil ich die Hunde nicht "spielen" lasse.

Das waren jetzt zwei der amüsanteren Begegnungen.
Man möge mir verzeihen, dass auch ich mittlerweile generalisiere und dazu neige, andere Halter zu ignorieren und nicht ernst zu nehmen.

Und für die, die fragen, was ich denn machen würde, wenn sich schnell herausstellt, dass ein kurzes Schnüffeln meinem Hund gereicht hätte, der andere aber distanzlos bis pöbelnd auftritt und es somit für meinen Hund kein angenehmer Konakt mehr ist? Na, dann trenne ich die beiden halt.
Kann dann aber für einen 27cm Hund wie Murphy, der gern Kontra gibt schon zu spät sein.
Hätte ich dagegen einen gutmütigen Labbi würde ich auch anders agieren.

Und Kira zeigt mir schon in dem Moment, in dem der andere Hund im Anmarsch ist, dass sie nicht will.
Weshalb soll ich also abwarten bis sie richtig genervt ist und dann auch jedes Vertrauen verliert, dass ich ihr künftige missliebige Begegnungen erspare?

Meiner wirft mir inzwischen recht schnell einen hilfesuchenden Blick zu und dann ist es schön zu beobachten, dass er sich immer häufiger hinter mich zurückzieht und mir den anderen Hund überlässt. Seitdem scheint sein Vertrauen zu mir gewachsen zu sein, so dass er auch besser auf meine Kommandos hört.
Dann haben wir doch was gemeinsam.
Kira zieht sich sofort hinter mich zurück, wenn ein anderer Hund in Sicht kommt und seit ich zuverlässig dafür sorge, dass sie keine Begegnung mehr durchstehen muss, ist ihr Vertrauen deutlich gewachsen.

Ach so, noch eins: natürlich weiß ich, dass es da draußen reichlich Hunde gibt, die echte Probleme mit (Fremd)-Kontakten haben. Ich bin ja nicht naiv. Mit diesen Hunden muss man halt entsprechend umgehen. Aber es stellt sich mir die Frage, wieviele von diesen Hunden durch falsches Verhalten seitens des Halters erst dazu gemacht worden sind?
Und wieso ist das deine Sache?
Für mich macht es den Anschein, als ob du ständig nach Fehlverhalten von anderen Haltern suchst.
Und dabei dein Verhalten als den Nonplusultra Maßstab ansetzt.

Das tue ich nicht.
Von mir aus können alle Halter (in gewissen rechtlichen Grenzen) tun was sie möchten, solange sie dafür sorgen, dass ihre Hunde uns nicht zu nahe kommen und mich mit ihren Weisheiten verschonen.

Wenn Aramis kein Interesse an Kontakt zeigt und ignoriert, warum sollte ich ihn dann dazu ermuntern? Seine Wahl. Wir gehen dann einfach weiter, oder weichen aus, wenn der andere Hund zu "nachdrücklich" Kontakt sucht und Aramis seine Rückenbürste aufrichtet.
Wenn ich einen Hund mit Aramis Statur und Charakter hätte, würde ich auch anders agieren.

Für Kira und Murphy dagegen tue ich das, was ich für richtig halte.


Tja, da ist die Frage, wo man die Grenze zieht. Ist Anschreien des eigenen Hundes tierschutzrelevant? An der Leine rumreißen und zerren? Oder ist es tierschutzrelevant, wenn man den Halter aus den Wohngebiet kennt und alle anderen Hundehalter, die man so trifft bestätigen, dass der Hund zu keinem Kontakt haben darf, also isoliert leben muss, obwohl er deutliches Interesse (Verlangen) an einem Kontakt einzeigt?
Wie sieht denn dieses deutliche Verlangen für "die anderen" aus?
Und weshalb muss man bei einer gemeinsamen Unternehmung mit dem Hund ständig andere Halter analysieren und beobachten?

@Bullerina hat den Kern getroffen, als sie schrieb, dass manche Menschen gerade das Alleinsein mit ihrem Hund auf dem Gassigang genießen,
weil sie in ihrem Beruf/Alltag ständig Kontakte haben und andere Menschen um sich herum.
Wenn sie dann noch einen Hund haben, der seine notwendigen Kontakte privat bekommt und der auch noch deutlich anzeigt, dass er keine zusätzlichen Fremdspieler braucht, dann sollen diese Halter sich trotzdem sozial korrekt verhalten, mit jedem nett plaudern, den eigenen Hund als Spielball für die anderen zur Verfügung stellen, damit sie als "normal" gelten?
Damit die Analyse "positiv" ausfällt und man nicht den Stempel "ängstlicher Halter" bekommt?
Weil manche Mitmenschen keinen Unterschied zwischen Beruf und Freizeit kennen?

Mir tut es in der Seele weh, wenn ich so manchen Hund sehe, der von seinem Herrchen/Frauchen gegängelt wird und ich dann seinen Blick wahrnehme. Den Schmerz, den ich in dem Moment empfinde, empfindet der Hund sicherlich ebenfalls.
Deine Interpretation.
Der Blick kann etwas ganz anderes bedeuten, du kennst diesen Hund schlichtweg nicht.
Nach meiner Ansicht würde dir etwas mehr Gelassenheit beim Spaziergang ganz gut tun. 🙂
 



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