Die Kastration des Rüden aus verhaltensbiologischer Sicht.

Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen:

Erschreckend finde ich, dass nicht in erster Linie aus (wirklichen) gesundheitlichen oder um keine Welpen zu produzieren (was für einige hier Argument ist), kastriert wird, sondern bei Hündinnen als Vorsorgemaßnahme und bei Rüden (was Ursprungsthema war) wegen Verhaltensproblematiken.

Daher bleibe ich dabei:
Zu viele Kastrationen werden unnötigerweise durchgeführt.

Viele Grüße
Peter
 
Die Realität ist aber so es geht auch um die Ahnungslosigkeit der Hundehalter und um die Gleichgültigkeit.
Sehe ich genauso, die Ahnungslosigkeit der Hundehalter sorgt für eine unnötige Kastration der Tiere.

Oder meinst Du die Masse von Welpen macht sich selbst ?
Es ist jetzt nur rein subjektiv von mir, aber ich denke das diese "ups" Würfe überhaupt kein wirkliches Problem darstellen sondern vielmehr die gezielte Vermehrung und im allgemeinen das Unwissen und die Unlust der Hundehalter sich mit den Bedürfnissen seines Haustieres wirklich auseinander zu setzen (Thema Vermenschlichung).

Wer einen Hund kastrieren lässt, weil er sonst aus dem Fenster springen würde, hat in seiner Hundeerziehung massive Fehler oder besser gesagt, nicht die Fähigkeit darüber nach zu denken was besser wäre: Das Fenster zu kippen oder dem Hund Organe zu entnehmen.

Was ist schlechter ein frühkastrierter Hund oder eine Hündin die mit 9 Monaten ihren ersten Wurf hat ?
Deine Argumente sind echt witzig. Denn du meinst also das eine Schlechte, ist besser als das andere schlechte. Also was ist denn nun besser. Das abschieben der Verantwortung durch Frühkastration oder das Versagen darin?

Ich sage dir wie es ist, beides ist gleich schlecht!

Es ist einfach gegen Kastration zu sein, schwieriger und teurer ist es, etwas zu tun damit das Elend mit den Welpen nicht stattfindet.
Und da platzt mir bei dir regelrecht der Kragen. Denn gegen Kastration zu sein ist alles andere als einfach und Geld sparen (Mit Kopf gegen die Wand renn) Das ich nicht lache!

Gegen Kastration zu sein bedeutet:
Mit dem Verhalten des Hundes umgehen zu lernen!
Mit ihm zu trainieren!
Sich für seinen Hund und seine Bedürfnisse zu interessieren!
Wachsam zu sein und an sich selbst zu arbeiten!

Das alles kostet von der vielen Zeit und Geld die man in die Erziehung steckt noch eine gehörige Portion Selbstreflektion, denn man Bastelt sich seinen Hund nicht zurecht in dem man ihm gefügig operiert.

Wohingegen sich für die Kastration auszusprechen doch nun wirklich das einfachste von der Welt ist oder?

Es ist Bequemlichkeit, nicht mehr und nicht weniger.

Ich meine von dir lese ich ja auch dauernd Argumente wie.. Hach Labbitreffen und alle waren suuuuuper brav, nur die zwei Unkastrierten haben sich aufgeführt. Du bist in meinen Augen voll mit drin in der Verhaltensveränderung durch Kastration.

Gegen die Kastration zu sein bedeutet für mich = Verantwortung zu übernehmen!


Das es Vermehrer gibt und das es upswürfe gibt entschuldigt nicht, das man jeden Hund kastrieren sollte.
Die Logik ist sowieso sehr schubladendenkend.

PS: Das Elend der Welpen.... Wie steht es mit dem Elend der kastrierten Hunde? Darüber hast du noch nie nachgedacht oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Phoenic - bin genau deiner Meinung. Sehr gut erklärt.
 
Ich denke auch, dass Hundeelend nicht durch Ups-Würfe entsteht. Sondern durch gezieltes Vermehren und Achtlosigkeit in allen Bereichen. Man lässt seine läufige Hündin gedankenlos frei laufen, man "schaut mal, ob was passiert", oder lässt sie absichtlich decken.
Würfe entstehen in den seltensten Fällen unbeabsichtigt. Und wenn das Unglück schon geschehen ist, schmiedet sich die Kette weiter. Denn anstatt sich ernsthafte Gedanken um die Vermittlung zu machen, werden Welpen in der Mülltonne entsorgt, ersäuft, ausgesetzt oder verramscht. Dass durch diese Aspekte im Tierschutz generell kastriert wird, verstehe ich aber absolut.

Allerdings finde ich, darf man das Thema Kastration nicht einfach nur emotional sehen, sondern muss auch die medizinischen Aspekte betrachten. Bei dir, Labbibube, weiß ich nicht, ob man sich ernsthaft mir dir darüber unterhalten kann, weil ich leider das Gefühl habe, dass du dich für deinen eigenen frühkastrierten Rüden unentwegt zu rechtfertigen versuchst (was du meiner Meinung nach nicht musst, jedenfalls nicht so vehement) und deshalb für die medizinische Betrachtung gar nicht zugänglich bist. Fakt bleibt, dass dein Timmy größer ist, als er sein sollte und Hochwuchs eine der Konsequenzen sein kann, die eine Frühkastration nach sich zieht. Kommen dazu, als Folge der Frühkastration, ein schwaches Bindegewebe und unausgereifte Muskeln... Natürlich sind diese Konsequenzen kein MUSS, aber dass eine Kastration vor oder während der Pubertät zu Hochwuchs und einem instabilen Skelett, Gelenkbeschwerden, schwachen Muskeln und Bindegewebe führen kann, weiß man, im Bezug auf die menschliche männliche Kastration, schon seit den 60er Jahren. Es wäre schon etwas naiv anzunehmen, dass Tiere davon ausgenommen sind, soooo einzigartig ist der Mensch nun auch wieder nicht.

Es ist ja nicht nur Udo Gansloßer, der sich mit den medizinischen Folgen der Kastration und Frühkastration beschäftigt. Zu diesem Kreis gehören eine Vielzahl von Biologen. Und wenn ich mich auf den Eingangstext beziehe, lese ich da nirgendwo heraus, dass Herr Gansloßer "gegen die Kastration" ist, sondern lediglich, dass eine Negation aggressiven Verhaltens bei Rüden nicht einfach mit einer Kastration geschehen kann, da Aggressionen eben nicht gleich Aggressionen sind. Wenn der eigene Fiffi jeden Hund, der ihm auf seiner Pipirunde begegnet, gleich auffressen will, ist es ein Unding, diesen einfach zum Pferdedoktor zu kutschieren und ihm die Kronjuwelen abschnippeln zu lassen. Vielmehr geht es doch in dem Text darum, wann eine Kastration tatsächlich sinnvoll ist und wann sie einfach nur aus Bequemlichkeit geschieht und dass man immer im Hinterkopf behalten muss, dass eine Kastration schaden KANN.
Der Hauptgrund, aus dem Rüden kastriert werden, ist die prophylaktische, also vorsorgliche Entgegenwirkung eventuellen aggressiven Verhaltens (was, mit Verlaub, riesengroße ******e ist. Man kann doch nicht einfach einen Hund operieren lassen, um etwas zu negieren, was noch gar nicht geschehen ist und vielleicht sogar nie geschehen wird) und die Aufhebung oder Abmilderung bereits ausgebrochenen aggressiven Verhaltens. Und im Bezug darauf nimmt Herr Gansloßer Stellung und sagt, dass das so einfach nunmal nicht ist und man seinem Hund, wenn man ihn aus diesen Gründen kastrieren lässt, oft mehr schadet als nutzt. ganz besonders, weil Hundebesitzer diesbezüglich nur vor Augen haben, was sich eventuell bessern kann, aber nicht, was im Körper des Hundes genau geschieht. Und mal ehrlich, wie viele Tierärzte klären darüber genau auf?

Und: Warum keine Sterilisation? Warum wird darüber nicht einmal nachgedacht? Ich habe damals auf die Kastration meiner Hündin bestanden, weil sie mir ein gefühl der Sicherheit vermittelte. "Es ist wirklich alles raus, da kann nichts mehr passieren". Jetzt, wo ich mich mehr damit beschäftigt habe, stelle ich fest, dass es eine Sterilisation genauso getan hätte. Auch beim Rüden. Wenn es uns wirklich nur darum geht, ungewollten Nachwuchs zu verhindern und nicht darum, uns unsere Hunde "konstruieren" zu lassen, warum dann keine Sterilisation? Das frage ich mich auch beim Tierschutz. Warum keine Sterilisation? Billiger, schneller, schonender. Und der Hund erhält alle Sexualhormone, die er für sein Wachstum und sein Erwachsenwerden braucht. Er kann nur keinen Nachwuchs mehr zeugen und das ist es doch, was letztendlich zählt.

Übrigens finde ich die Gegenüberstellung der Frühkastration mit einem Wurf eher seltsam. Einfach weil ich es generell Blödsinn finde, wenn ein Schlechtes mit einem anderen Schlechten aufgewogen werden soll, um eines davon zu rechtfertigen. Dieses Phänomen findet man überall und bei jedem Thema und es zieht absolut nie. Ich denke, dass es einem frühkastrierten Hund, der mit HD, ED und einer Inkontinenz kämpfen muss, herzlich egal ist, ob im Hof einer Bierbrauerei neun Mischlingswelpen auf die Welt gekommen sind. Oder soll er sich jetzt sagen: "Egal, immerhin war ich nie dazu in der Lage, Nachwuchs zu zeugen, da lohnt sich das Leiden allemal."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das genauso wie Kailyn und Phoenic...Ihr sprecht mir aus der Seele ;)

Der Mensch hat die Verantwortung für seinen Hund und ich finde es furchtbar wenn man die Tiere einfach kastriert, weil man meint danach sind sie wie kleine Eckerchen die keiner Fliege was zu leide tun wollen.

Kastration ist in den meisten Fällen unnötig. Ich möchte meinen Hund mit allen Ecken und Kanten und wenn ich wirklich Interesse für das Tier habe, versuche ich alles um ihn so gut wie möglich zu erziehen. Und das ohne ihm irgendwelche Organe zu entfernen.

Wenn man will, dass das Tier zeugungsunfähig wird reicht auch eine Sterilisation...
 
Die Hundehalter, die sich über "ungewollte" Deckakte, Hundevermehrung und Vermeidung dessen gar keine Gedanken machen, sind auch in der Regel nicht diejenigen, die den Weg der Kastration wählen, um das zu verhindern, da sie arglos, unbedacht, nicht informiert und vielleicht auch desinteressiert sind.
Wie schon erwähnt, gibt es auch die Unfruchtbarmachung durch Sterilisation.

Die Statistik zeigt, dass die Masse der Hundehalter aus ganz anderen Gründen kastrieren lässt und die Gründe, warum sie es machen (Rüden wegen Verhaltensproblemen und Hündinnen, um Krankheiten vorzubeugen), sind eigentlich keine Indikationen.

Versehentliche Deckakte sollen vorkommen, aber dass diese gänzlich unbemerkt bleiben, mag ich nicht glauben, anstatt dann noch zu handeln (Alizin), wartet man ab, fragt nacht vier Wochen in Foren nach, ob die Hündin trächtig sein könne und der Wurf nennt sich dann "Ups-Wurf".

Gegen Dummheit, Bequemlichkeit, Naivität und gewollte "Meine Hündin soll einmal werfen" würden theoretisch nur Zwangskastrationen/Sterilisationen helfen (Tierschutzhunde).

Wer wirklich Verantwortung übernimmt, keine Welpen in die Welt setzen will, weil es genug Hundeelend gibt, sollte das auch ohne Frühkastration hinbekommen.
Eine ganze Menge Hundehalter sind dazu in der Lage.
Wer sich das nicht zutraut, kann den Weg der Sterilisation wählen, aber selbst diesen Unterschied kennen viele Hundebesitzer nicht.

Aber die ganze Diskussion dreht sich nun um Kastration + Verhütung.
Wie schon mehrfach erwähnt, wird die Masse aus anderen Gründen kastriert.
 
ja ich bin fürs kastrieren, und sei es nur der grund der bequemlichkeit.
immer wenn das thema kastrieren auf den tisch kommt wird es auch die gegner gegen kastrieren geben.

ich persönlich finde es nicht schlimm einen hund zu kastrieren.

und labbibube hat schon recht wenn sie ihre punkte zur kastration nennt.

man darf nicht vergessen das der größte teil der hundehalter keine ahnung haben, was die läufigkeit der hündin an geht, genauso wenig erkennen sie gleich eine gebährmutterentzündung.
genauso gibt es auch die masse an rüdenhalter die einfach ihren rüden laufen lassen und dann, wenn eine hündinnen besitzerin sagt meine ist läufig, die dann sagen ach der ist ja noch zu jung da zu der kann das noch nicht.

man darf nicht vergessen das die masse an hundehalter sich nicht so was hundehaltung angeht so sich den kopf zerbrechen wie hier ein paar die im forum sind.
und deshalb finde ich es gut das man hunde kastrieren kann.
 
Das is ja mal ne ganz tolle Einstellung!

Kastration statt Aufklärung.. Super Lösung. Trifft sich für dich ja gut als "Züchter"

Wer sich einen Hund holt, sollte sich informieren und oder wenigstens bereit sein dazu zu lernen. Menschen die nicht mal in der Lage sind ein Fenster zu kippen, gehört aus meiner Sicht kein Tier in die Hand, so einfach ist das! Ich unterstütze keine Tierquälerei unter dem Deckmantel Tierschutz und Kastration.

Ich versteh euch hier in diesem Forum sowieso nicht. Hier wird auf CM und co rumgehackt weil er ein Würger, Stachler und all so ein Zeug nutzt. Hier werden Leute verjagt weil sie mal an der Leine rücken, ja hier wird 10000 Fach aufgeklärt, geschimpft und einem die Hundehaltung untersagt.

Kastration is aber dann super, denn niemand will dem anderen zumuten müssen, mal nach zu denken und einen Hund Artgerecht (So gut es geht) zu halten. Nein ihm wird noch empfohlen, hol dir doch noch ne Hündin zu deinem Rüden, dann macht man Schnipp Schapp und alles is Prima.
 



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