Der Kehlbiss

Erster Hund
Juno / Podengo-Mix (3)
Seid gegrüßt,

Da ich nun schon viele unterschiedliche Meinungen zum Kehlbiss gehört hatte, war ich daran interessiert, was ihr von diesem Verhalten haltet.
Wenn ein Hund einer Beute in die Kehle beisst, dann um es zu töten.
So weit so gut.
Aber was, wenn Hund einem Hund in die Kehle beisst?
Unter Welpen habe ich das recht häufig gesehen und gesagt bekommen, dass sie daran das Beute/Jagd-Verhalten erlernen. Sie üben, wie man richtig zupacken kann.
Meine kleine Podenco-Hündin nutzt diese Form oft innerhalb eines Spieles.
Ist es zu wüst und sie kann sich nicht durchsetzen (ihr wisst ja, sie hat Null Selbstbewusstsein und kann sich nicht ordentlich durchsetzen), dann "pinnt" sie ihr Gegenüber auf den Boden und hält es an der Kehle fest.
Dabei kommt nie ein Hund zu schaden und auch unter anderen Hunden, scheint es "in Ordnung" zu sein, wenn sie unten liegen. Eine Hundepsychologin meinte zu mir, dass dieses spielerische "Himmel Hilf - der Chihuahua tötet mich!" völlig gefahrlos sei.

Tja, das sieht der Besitzer eines kleineren Hundes allerdings anders und fürchtet um das Leben des Vierbeiners, der sich das entspannt gefallen lässt. (Wobei auch schon der Kangal-Besitzer hysterisch wurde, als die Kleine unten am Hals hing und versuchte den Großen runter zu ziehen).
Bisher ist - zumindest bei mir - noch nie etwas passiert; einen Rollentausch gab es aber auch noch nie.

Was haltet ihr vom "spielerischen" Kehlbiss?
Ernst, oder Spaß? Frech, oder Erziehungsmethode? Unterbinden, oder nicht?

Einen schönen Montag-Abend euch.
Ach, hier noch ein Link, wo ich gesehen hatte, was ich meine:
http://dogranch.homepage.t-online.de/Galerie Unsere Hunde/page-0168.htm
 
Hallo,

vermutlich hat dein Hund in irgendeiner Phase seines Lebens nicht wirklich gelernt, dass er mit diesem Verhalten etwas zu weit über das Ziel hinaus stößt und kennt keine Alternative.
Das mag sicher harmlos sein aber wie viele Hunde werden das auch so verstehen?

Das erste Lebensjahr meines Hundes hatten wir täglichen Kontakt zu einem gleichaltrigen braunen Labrador. Die 2 haben immer schön miteinander gespielt. Eines Tages fing der Labrador aber damit an, an meinem Hund das "Unterdrücken" zu üben oder auszuprobieren. Das wurde so penetrant, dass mein Hund zuletzt nur noch am Boden lag und Minuten lang nach unten gedrückt wurde.
Am Anfang war das alles noch nicht so wild und nicht besorgniserregend aber irgendwann ging es zu weit und ich habe es immer unterbunden und meinen Hund beschützt. Ein normales Spiel war zu der Zeit von meinem Hund aus schon gar nicht mehr gewünscht.
Das Ende von der ganzen Story ist eigentlich, mein Hund kann keinen normalen Kontakt mehr zu braunen Labradoren aufbauen, jeder wird als "Feind" angesehen.
Es müssen für meinen Hund also schon auch keine schönen Erinnerungen sein um so zu reagieren trotz der vielen Jahre die nun vergangen sind.

Der Labrador hat das nicht böse gemeint, für ihn war das okay aber für meinen Hund irgendwann nicht mehr.


Damit möchte ich nur aufzeigen, dass man irgendwann in eine Situation geraten kann, in der ein anderer Hund das ganz anders verstehen kann und es zu Konflikten kommen kann.
Ich persönlich würde das unterbinden und versuchen meinem Hund eine Alternative zu zeigen, z.B. zu gehen o.Ä.

Ich kenne ziemlich viele Hunde und habe ehrlich gesagt noch nie in meinem Leben gesehen wie einer an dem anderen versucht diese Handlung spielerisch auszuüben außer eine kurze Phase im Welpenalter.
 
Der Kehlbiss wird spielerisch eingesetzt und auch zur Maßregelung.
Wenn Hunde miteinander spielen wird an und an der Kehlbiss ( was ja kein Biss ist ) abwechselnd praktiziert.
Eine Maßregelung da muß man die Situation im Auge haben und gegebenfalls das Ganze abbrechen.
 
Der Kehlbiss und der Schnauzgriff sind hier quasi Begrüßungsritual. Dobby schläft ja in der oberen Etage, und wenn er morgens runterdüst, nimmt Lobo als erstes mal seinen Kopf in den Mund. Wenn Dobby ihn zu wüst bedrängt, immer an ihm hochspringt und ihm die Schnauze ins Gesicht bollert, dreht Lobo ihn auf den Rücken und hält ihn am Hals fest. Ganz unbrutal und ruhig, Dobby bleibt auch total entspannt dabei.
Ich unterbinde so etwas erst, wenn der Große zu aufgeregt und hibbelig beim Spielen wird, dann hat er seine Koordination nämlich nicht mehr so ganz unter Kontrolle, und das wird mir beim Dackeltier dann doch zu gefährlich. Bei einem gleichgroßen Hund würde ich gar nichts unterbinden - solange es zur Erziehung benutzt wird und nicht aus Jux und Dollerei.

Gerade jetzt kann ich es wieder beobachten: Dobby springt an Lobo hoch und der nimmt kurz mal seinen Hals ins Maul und hält ihn kurz so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Spielverhalten von Hunden zeichnet sich doch dadurch aus, dass Sequenzen aus dem "Ernstkampf" im Spiel gezeigt werden, mit dem Unterschied, dass die Endhandlung nicht vollzogen wird.

Im Spiel geht es Hunden doch darum Situationen nachzuspielen: es wird eine Hetzjagd inszeniert, dann eine wilde Beisserei und zum Schluss wird eben "getötet". Wenn Emil mit seinen Kumpels spielt meint man, es geht um Leben und Tod, es ist laut und sieht gefährlich aus. Emil und seine gute Auswahl an Hundefreunden würden aber außer einem wirklichen Erzfeind keiner Fliege was zuleide tun.

Man sollte allerdings aufpassen, dass der eigene Hund nicht plötzlich meint, er könnte mit allen Hunden so umspringen. Und man sollte natürlich auch aufpassen, dass kein Hund gemobbt wird, weil er mit diesem Spiel nichts anfangen kann.
Daher unterbinde ich das bei uns fremden Hunden, womit Emil aber dann auch kein Problem hat, er weiß mit welchen Hunden er Spaß haben kann/darf.
 
Man sollte allerdings aufpassen, dass der eigene Hund nicht plötzlich meint, er könnte mit allen Hunden so umspringen. Und man sollte natürlich auch aufpassen, dass kein Hund gemobbt wird, weil er mit diesem Spiel nichts anfangen kann.
Daher unterbinde ich das bei uns fremden Hunden, womit Emil aber dann auch kein Problem hat, er weiß mit welchen Hunden er Spaß haben kann/darf.

So sehe ich das auch: Beim Spiel von bekannten Hunden untereinander kann man mehr laufen lassen als beim Spiel mit unbekannten Hunden.

Bei unbekannten Hunden würde ich den Kehlbiss und das unterwerfen unterbinden. Bei Hunden die ihr kennt und die das als Spiel einschätzen können würde ich nicht eingreifen.

Mogli und Hermann rangeln manchmal mit den Schnauzen miteinander und wenn einer zufällig unten liegt knabbert der andere an der Kehle des unten liegenden. Aber unterworfen hat Balou Hermann erst einmal und da hat er ihn genervt.
 
Die Mädels machen das auch im Spiel, Kritzel öfters als Keks. Allerdings beschränkt sich das eher auf Spiele unter den beiden, ab und zu noch bei guten Hundebekannten. Bei Fremdhunden konnte ich es bisher noch nicht beobachten und würde ich auch nicht zulassen, außer es sind vom Spieltyp her sehr gleichwertige Hunde.

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Rosie macht das auch im Spiel mit Ali.

Der legt sich dann auch noch hin, damit sie richtig rankommt.:happy:

Bei Hunden, sie sich gut kennen, bestenfalls miteinander leben, sehe ich da auch keinen Bedarf, einzugreifen.

Meine früheren Hunde haben das auch gemacht.

Im Spiel mit Fremdhunden würde ich das unterbinden und die Sache erstmal etwas "runterfahren", eh es kippt.
 



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