Der böse große schwarze Schäferhund ...

Erster Hund
Asti (mit 12 verstorben)
Zweiter Hund
Balu (1,5)
Hallo alle zusammen ...

meine Überschrift teilt die Gedanken der meisten Kleinhundebesitzer, wenn sie meinem Schweinebraten begegnen.
Für mein eigentliches Problem muss ich etwas weiter ausholen:
Mein Schweinebraten ist ein 1,5 Jahre alter unkastrierter Rüde. Ziemlich groß und fast 40kg schwer ... Als er Welpe war, habe ich versucht viel sozialen Kontakt zu knüpfen, was sich nicht gerade einfach gestalten lies. Die meisten kleinen Hund haben ihm schon im Welpenalter sehr viel in seine Hundenase gebissen, weil er als Welpe schon größer war als sie und einfach nur spielen wollte. Dies drückte er mit wildem Sprüngen aus und warf immer seine Pfoten "um sich". Das hat sich bis heute auch nicht geändert. Wenn er einen Hund aus der Ferne sah, dann fing er an wie wild zu bellen und rannte (beim Einverständnis des anderen Hundbesitzers) wie wild auf den anderen Hund zu, stoppte, schnüffelte und drehte dann ab. Wenn er weg geknurrt oder weg gebissen wurde, ging er auch weg, ohne darauf ein zu gehen. Wenn auf der Hundewiese andere Hunde sich "prügelten" suchte meiner immer das Weite. Auch wenn einer mit ihm anfing zu stänkern, ging er ohne etwas von sich zu geben fort. Leider kam es dabei öfters vor, das kleine Hunde im sehr oft böse in seine Nase oder Lefzen gebissen hatten. Nie hatte er sich gewehrt, da es auch Hundekumpels gab, die mit ihm spielen wollten. Bis zu unserer letzten Begegnung mit einem Mischlingsrüden, der meinem Schweinebraten wohl etwas zu sehr erwischt hatte und sich meiner zum 1.Mal in seinem Leben wehrte. Da ich das von meinem nicht kannte, nahm ich ihn sofort unter strengem Kommando "Nein" am Geschirr bei Seite und der Mischlingsrüde biss mir ins Knie .... Das konnte meiner absolut nicht verstehen und wollte Zähnefletschend auf den Rüden los, was ich sofort unterbunden habe.
Durch diese Begegnung hat er nun sämtliches Vertrauen in andere Hunde verloren und greift jetzt sogar seinen Hundekumpel an, mit dem er von klein auf aufgewachsen ist.
Zur Info: Grundstück mit Haus, bewohnen ich und meine Ersatzmama mit ihrem Hund und ich mit meinem Hund.
Wenn ich jetzt mit meinem spazieren gehe und wir einem anderem Hund begegnen, bekommt er einen "Hahnekamm", bellt und knurrt. Ich versuche ihn mit Platz und Leckerlie zu beruhigen.
Aber sobald auch nur etwas vierbeiniges mir zu nahe kommt bellt und beißt er alles weg ...

Ein kurzer Einblick in unser Zusammenleben, vielleicht liegt auch darin der Fehler, was ich mir nicht vorstellen kann, da es bis zu "dieser" Auseinandersetzung super mit ihm geklappt hatte:

Mein Schweinebraten darf sich überall im Grundstück frei bewegen, er passt auch fein auf seinen Zaun auf. Im Haus darf er sich auch frei bewegen. Er hat seine eigene Couch, wo nur er liegen darf und er weiß auch, dass er nicht auf meine Couch darf. Wenn ich esse, bekommt er auch etwas kleines von seinem Futter in seinen Napf. Wenn ich ins Bett gehe, geht er in sein Körbchen und da bleibt er bis ich wieder aufstehe. Ich spiele auch viel und gerne mit ihm, aber nur wenn ich das will. Er bleibt auch super gut alleine Zuhause. Wenn ich mit ihm "kämpfe" ist er auch ganz vorsichtig und dreht sich auch freiwillig auf den Rücken und ich kann über ihm stehen oder "auf ihm" liegen, ohne dass er da etwas dagegen hat.
Also ich denke ich habe sein volles Vertrauen.

Was habe ich falsch gemacht, bzw wie kann ich schlimmeres verhindern, bzw wie bekommt er das Vertrauen anderen Hunden gegenüber zurück?

Ich möchte nicht, dass er dem Ruf "böser großer schwarzer Schäferhund" gerecht wird....

Ich bin für jede Kritik und jeden hilfreichen Tipp dankbar ...

Liebe Grüße aus Leipzig ...
 
Ich bin für jede Kritik und jeden hilfreichen Tipp dankbar ...
Ich könnte da nun einiges schreiben, was ich herausgelesen habe und was ich alles so vermute. Aber ich denke wirklich, dir kann hier eine Hundeschule am effektivstem weiterhelfen. Dort kannst dann du lernen, was du alles falschgemacht hast und wie du es richtig machen kannst, so dass dein Hund in dir wieder Vertrauen gewinnt.

Hier ist nämlich das Hauptproblem, wie ich zumindest einschätze.


Liebe Grüße Paolo
 
Muss es denn immer gleich Hundeschule sein?
Es hatte bis zu diesem Ereignis super mit ihm geklappt gehabt, also denke ich nicht, dass es am fehlendem Vertrauen mir gegenüber liegt.
Er kommt ja auch in jeder Situation zu mir. Er hat aber halt mit ansehen müssen, dass ein Hund mich gebissen hat,
woraufhin er ja nun keinen anderen Hund mehr an mich ran lässt und sofort anfängt zu drohen.
Bitte verbessere mich, falls ich das was irgendwie falsch sehe ...

Ich möchte aber gerne, dass er das Vertrauen anderen Hunden gegenüber wieder gewinnt, aber wenn möglich nicht Hundeschule, weil beim alltäglichen spazieren gehen begegnen mir nicht immer super erzogene Hunde, was in der Hundeschule aber der Fall ist. Ich möchte schon gerne in seinem gewohntem Umfeld mit ihm "trainieren" ...

LG
 
Ich denke du vermenschlichst deinen Hund zu sehr. Ich wurde vor meinen eigenen Hunden auch schon mehrfach gebissen, solang man souverän bleibt sollte es Hunde nie jucken..
Eventuell bist du auch sehr verunsichert, weil du nun eine schlechte Erfahrung gemacht hast?

Nimmst du deinen Hund nun immer an die Leine? Hast du eine Schleppleine?

Ich würde dir übrigends empfehlen einen Trainer aufzusuchen. So kannst du in seinem gewohnten Umfeld trainieren und dir Tipps geben lassen. :jawoll:
 
Muss es denn immer gleich Hundeschule sein?
Es hatte bis zu diesem Ereignis super mit ihm geklappt gehabt, also denke ich nicht, dass es am fehlendem Vertrauen mir gegenüber liegt.
Er kommt ja auch in jeder Situation zu mir. Er hat aber halt mit ansehen müssen, dass ein Hund mich gebissen hat,
woraufhin er ja nun keinen anderen Hund mehr an mich ran lässt und sofort anfängt zu drohen.
Bitte verbessere mich, falls ich das was irgendwie falsch sehe ...

Ich möchte aber gerne, dass er das Vertrauen anderen Hunden gegenüber wieder gewinnt, aber wenn möglich nicht Hundeschule, weil beim alltäglichen spazieren gehen begegnen mir nicht immer super erzogene Hunde, was in der Hundeschule aber der Fall ist. Ich möchte schon gerne in seinem gewohntem Umfeld mit ihm "trainieren" ...

LG

Huhu, ich habe das Gefühl du sprichst mir aus der Seele... Sowohl mit der Beschreibung deines Hundes als auch das mit der Hundeschule. Nur Ferndiagnosen können auch ganz doof nach hinten los gehen und viele Köche versalzen die Suppe.
Weswegen ich von einer Hundeschule abrate ist (ich spreche da von eigener Erfahrung): meine Hündin fühlte sich am Anfang nicht wohl und denn war sie ein Musterhund. Hundeschule alles gut, Training super und keine Probleme, sogar in ner viertel Stunde spielen mit anderen Hunden. Und wir waren in 3 Hundeschulen, immer das gleiche Muster.
Auch beim privaten Hundetrainer und Hundepsychologen, hat sich nicht viel getan. Vielleicht auch weil ich mich da zu doll reinsteiger. Dennoch würde ich an deiner Stelle einen guten Hundetrainer raten, der sich in gewohntem Umfeld deinen Hund und die Situation anschaut.

Was uns sehr gut hilft ist, sich mit sozialen ruhigen Hunden ein paar mal treffen, an der Leine gehen und den Kontakt bei ruhigem Umgang zulassen. Meine spielt denn meistens ruhig und normal. Wenn es doch zu viel wird abbrechen. Wir haben ausserdem angefangen zu klickern und damit den Blickkontakt zu üben, wenn andere fremde Hunde kommen, denn kommt sie an die Leine und wir klickern solange es möglich ist, laufen rückwärts wenn sie doch abgelenkt ist usw.

Funktioniert natürlich auch nicht immer (gibt ja denn auch viele Leute den es egal ist das man keinen Kontakt zulassen möchte), aber bisher ist es das was am besten geht.

Ich glaube auch nicht, dass das Vertrauen fehlt (ist nicht die Lösung aller Probleme), sonder vielleicht hast du aus Hundesicht "versagt".

Denn schau doch mal ob du deinen Hund spielerisch oder mit Leckerlies ( je nach dem was dein Hund für Vorzüge hat) von anderen Hunden ablenken kannst, die Leine nicht zu doll straffen, Bögen laufen und und und vielleicht denkt dann dein Hund, dass du die Situation im Griff hast. Bellen würde ich garnicht kommentieren...

Hoffe sowas kann vielleicht helfen?!
 
Dein Hund versucht es für dich zu regeln,so das kein anderer Hund an dich ran darf.Aber du hast zu entscheiden welchen Hund zu streicheln willst oder nicht.
Ich würde dir auch zu einem Trainer raten
 
Hallo,

es gibt ja auch Hundeschulen, in denen man Gruppenunterricht machen kann, aber auch Einzelstunden, in denen der Trainer dann nach Hause kommt oder dich an einem Ort außerhalb des Hundeplatzes mit ihm triffst. Kann man ja auch beides machen. Dann übt man es ganz grundsätzlich auf dem Hundeplatz und kann es dann mit dem Einzelunterricht auf alltägliche Situationen übertragen.
Oder halt nur Einzelunterricht :zwinkern2:

Liebe Grüße
 
Es gibt genug Trainer, die zu dir ins Haus kommen und mit dir in deiner täglichen, gewohnten Umgebung üben. DIE können dir Fehler im Training aber SOFORT aufzeigen und dir direkt die korrekte Handlung zeigen.

Wie du am Anfang schreibst, ist dein Schweinebraten einfach nur unhöflich gewesen. Sorry dass ich dir das so sagen muss, aber wer nicht reagiert und sein Verhalten ändert, wenn er von ängstlichen, schwächeren dazu aufgefordert wird, der hat auch aus seinem Elternhaus nicht die richtigen Antworten bekommen. Scheinbar spiegelt sich das jetzt wider!

Da ich hier aber keine Ferndiagnosen stellen möchte: geh zu einem Trainer! Es ist sicher nicht förderlich, wenn du allein und vllt sogar falsch vor dich hintrainierst.

Ich wünsche viel Glück für dich und den großen Schwarzen!
 



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