Barf-Neuling tipps zur Verbesserung erbeten.

Das mit dem öl habe ich allerdings noch nicht so ganz verstanden, ich dachte immer das sei dafür da um die vitamine im gemüse zu binden und deswegen gibt man täglich was dazu..das brauche ich also gar nicht?

Der Sinn von Öl - und daher sollte es Fischöl sein, Pflanzenöl bringt das nicht - ist, das Missverhältnis der Omega6 zu Omega3-Fettsäuren im (modernen) Fleisch aus Massentierhaltung auszugleichen.
Würdest Du Wild füttern, brauchtest Du kein Öl.

Im natürlichen Fleisch - also von Tieren, die auf der Weide waren oder sich wie Wild ernährt haben - hat es ein O6- zu O3-Verhältnis von ungefähr 2 : 1.
Im Fleisch aus Massentierhaltung ist das Verhältnis teilweise 20 : 1, also völlig verschoben.
Grob kann man sagen, dass Omega6-Fettsäuren Entzündungen fördern und Omega3-Fettsäuren Entzündungen hemmen. Ein vernünftiges Verhältnis dieser beiden wichtigsten Fettsäuren ist also wichtig.

Daher braucht es ein Öl, welches ausgesprochen Omega3-lastig ist und das Mißverhältnis ausgleicht - und das ist eben ein bestimmtes Fischöl.

Ich füttere das von Doppelherz, 80 Kapseln kosten bei Rossmann oder im Supermarkt ca. 7,-- €.
Mit 80 Kapseln kommst Du bei deinem Hund fast 3/4 Jahr hin. Die Kapseln steche ich mit der Nadel auf und tropfe das Öl übers Futter.

https://www.nu3.de/doppelherz-omega...lCptwRcYmUdodPHMq8whRZY_l7t3byERyjxoCPKPw_wcB

Um Öl wird beim Barfen mitunter ein gewaltiger Aufriss gemacht, die Leute haben ganze Batterien verschiedener Öle im Schrank und kochen sich in den sozialen Netzwerken in die höchsten Höhen.
Im Grunde sind die ganzen Öle - ausser eben o.a. Fischöl - für den Laternenpfahl.
Und es wird ein Haufen Mist verkauft. Es gibt ein 3-6-9-Barfer-Öl, das überwiegend aus Pflanzenöl besteht. Vollkommen witzlos - aber die Leute kaufen das.

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Hab ich vergessen, noch was zu Vitaminen:

Es gibt fett- und wasserlösliche Vitamine. Fettlösliche sind die Vitamine A, D, E und K, der Rest - vor allem die B-Vitamine - sind wasserlöslich.
Bekommt das Köterchen nun genug Fett in der Nahrung, wird das auch "genutzt", diese Vitamine zu lösen und überhaupt erst verfügbar zu machen.

Vergiss den Unfug mit Öl und Vitaminen im Gemüse. Das mag in der Theorie stimmen, in der Praxis holt sich der Hund nur Vorstufen aus Gemüse und muss das erst in Vitamine umwandeln.
Die Vitaminzufuhr geht über Fleisch/Innereien deutlich einfacher und effizienter für das Tier.
 
Das mit dem öl habe ich allerdings noch nicht so ganz verstanden, ich dachte immer das sei dafür da um die vitamine im gemüse zu binden und deswegen gibt man täglich was dazu..das brauche ich also gar nicht?

Fett soll die Aufnahme von bestimmten Vitaminen verbessern.
Die Vitamine bekommt der Hund hauptsächlich durch die Innereien. Fett soll im Muskelfleisch ausreichend enthalten sein. Also schon dadurch kann er die Vitamine optimal verwerten.

Ob ein Hund die Vitamine aus Gemüse aufnehmen kann, möchte ich mal stark bezweifeln.
Gemüse gehört nicht zur natürlichen Nahrung des Hundes. Es kommt unverwertet hinten wieder raus.
Beim Obst mag das etwas anders sein, weil Obst nicht so feste Zellstrukturen hat.
Wenn ein Hund gar kein Obst und Gemüse frisst, ist das auch nicht schlimm.

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Das wollte ich noch hinzufügen:
Einen Bedarf an Öl gibt es beim Hund nicht.
Wie Dieter schon erläutert hat, dient Öl nur dazu, das Fettsäurenprofil von Schlachttieren aus der Stallhaltung auszugleichen. Bei einer artgerechten Haltung der Schlachttiere ist der Bedarf an Öl gleich 0.

Das Fettsäurenprofil kann nur mit bestimmten Ölen ausgeglichen werden, hier ist Fischöl gut geeignet.
 
Der Barfplan von Dieter ist perfekt, um erstmal den Einstieg zu finden.
Mit der Abwechslung sehe ich das etwas anders - jedenfalls auf längere Sicht.

Dieter, ich bin der Ansicht, dass grüner Pansen und Blättermagen durchaus sinnvoll ist.
Nach meiner Kenntnis gehen nicht alle Vitamine, Enzyme und Darmbakterien durch das Einfrieren kaputt.
Ich glaube schon, dass der Hund von dem grünen Inhalt profitiert. Die pflanzlichen Anteile im Pansen liefern ja auch sekundäre Pflanzenstoffe - neben den Vitaminen usw.
Auch diese bleiben beim Einfrieren erhalten.

Den Anteil Pansen/Blättermagen aus dem Barfrechner würde ich auch mal durch andere Schlachtabfälle ersetzen. Wenn ein Hund ein Beutetier frisst, dann frisst er nicht nur reines Muskelfleisch, sondern auch bindegewebshaltige Fleischarten, wie Haut, Lunge, Euter, Pansen usw.
Muskelfleisch macht beim Beutetier ungefähr 50 % aus, also nur die Hälfte.

Abwechslung bekommst du in den Speiseplan, wenn du verschiedene Beutetiere fütterst (Huhn, Rind, Lamm, Kalb, Fisch, Wild usw.) und auch verschiedene Fleischarten, z. B. bei den Innereien nicht nur Leber, sondern auch mal Niere oder Milz. Bei den Knochen nicht nur Hühnerhälse, sondern auch mal Lammrippe oder Kalbsbrustbein.

Wenn man sich Nährstofftabellen ansieht, dann erkennt man, dass die Nährstoffe sich von einer zur anderen Tierart unterscheiden und natürlich auch innerhalb eines Beutetieres, je nachdem welchen Teil des Tieres man nimmt.

Die Leber vom Kalb enthält z. B. doppelt soviel Zink wie die Leber vom Rind auf 100 g gerechnet.
Ein Kalbsbrustbein hat etwa 10 mal so viel Calcium wie ein Hühnerhals pro 100 g.
Die Rindermilz hat doppelt so viel Kalium und Eisen wie die Rinderleber.

Wenn du etwas Sicherheit gewonnen hast, kannst du den Barfplan dann etwas abwechslungsreicher gestalten. Rechnen muss man dabei nicht. Ein Hund würde auch nicht rechnen, sondern heute ein Kaninchen fressen, morgen ein paar Mäuse und übermorgen ein Reh.
 
Ah super vielen dank für die Erläuterung. :) wahnsinn wieviel mist teilweise verbreitet wird. :denken3:
Sprich also wenn ich nun zu einem artgerechten biobauern gehen würde, dessen tiere das ganze jahr auf der weide stehen usw usf.. und ich dort vom hof direkt das Fleisch her beziehen würde bräuchte ich in der theorie garkein öl mehr das den bedarf decken würde? Hab ich so richtig verstanden oder? Ich meine am anfang würde ich es jetzt eh erstmal wie in der Auflistung machen aber da mein hund ja nie die riesen mengen verputzen würde wäre das ja auch preislich nicht groß mehr.
 
Sprich also wenn ich nun zu einem artgerechten biobauern gehen würde, dessen tiere das ganze jahr auf der weide stehen usw usf.. und ich dort vom hof direkt das Fleisch her beziehen würde bräuchte ich in der theorie garkein öl mehr das den bedarf decken würde? Hab ich so richtig verstanden oder?

Richtig.
Nicht nur in der Theorie, sondern auch praktisch musst du gar kein Öl zugeben, wenn das Fleisch vom Bio-Bauern stammt. (Evtl. nur im Winter, wenn die Kühe im Stall stehen)
 
Ah super vielen dank dann denke ich werde ich mich auf längere sicht gesehen hier mal schlau fragen bei den bauern..soweit ich hier weiß gibt es einen bio bauern mit kühen und einen mit puten hier im näheren umfeld. :)
 
Hast du meinen Beitrag von 18:29 Uhr gelesen? Wir haben wohl zeitgleich geschrieben.
Etwas Abwechslung würde ich bald reinbringen bei einem Welpen.
 
Der Barfplan von Dieter ist perfekt, um erstmal den Einstieg zu finden.
Mit der Abwechslung sehe ich das etwas anders - jedenfalls auf längere Sicht.

Es ging ja um den Einstieg bzw. darum, der TE Unsicherheiten und Verwirrungen zu nehmen.
Sicher kann man Abwechslung reinbringen, muss man aber nicht.


Dieter, ich bin der Ansicht, dass grüner Pansen und Blättermagen durchaus sinnvoll ist.
Nach meiner Kenntnis gehen nicht alle Vitamine, Enzyme und Darmbakterien durch das Einfrieren kaputt.

Die weitaus meisten Bakterien im Pansen leben streng anaerob, d.h. unter sauerstofflosen Bedingungen. Kommen die "an die Luft" war´s das. Dann leben sie in einer bestimmten Temperatur (37 bis 39 Grad), haben da ihr Optimum und werden im übrigen durch weitere, nur im Wiederkäuer vorhandene Bedingungen am Leben erhalten.
Dies sind durch Ammmoniak, Bicarbonat und Phosphat gepufferte Speichel-/Mineralstofflösungen mit einem PH-Wert von 5,8 bis 7,3.
(Quelle: Schlegel, Allgemeine Mikrobiologie, 6. Auflage Mikrobielle Umsetzungen im Pansen, S. 404 ff.)

Kommt der Pansen an die Luft, wird gereinigt und gar mehr oder weniger lange tiefgefroren, ist der nicht wertiger als andere tierische Bestandteile. Er ist im Gegenteil eher fett- und eiweissarm und daher eher ein Diätfuttermittel.
Nicht das ich falsch verstanden werde, ich hab nichts gegen Pansen. Den bekommt mein Hund auch ein wenig, aber das ist ein 10-jähriger zum Übergewicht neigender Senior. Im Leben würde ich einem wachsenden Hund keinen Pansen oder Blättermagen füttern.


Ich glaube schon, dass der Hund von dem grünen Inhalt profitiert. Die pflanzlichen Anteile im Pansen liefern ja auch sekundäre Pflanzenstoffe - neben den Vitaminen usw.
Auch diese bleiben beim Einfrieren erhalten.

Das kann sein, aber die bekommt das Tier einfacher über den Gemüseanteil.
Wie gesagt, ich hab nichts gegen Pansen. Ich hab nur was gegen die fast mystifizierende Wirkung, die diesem Zeugs entgegengebracht wird (was Du jetzt nicht gemacht hast, das meine ich allgemein)und was ,an an solchem Unfug wie Pansen- oder Blättermagentagen erkennt.


Den Anteil Pansen/Blättermagen aus dem Barfrechner würde ich auch mal durch andere Schlachtabfälle ersetzen. Wenn ein Hund ein Beutetier frisst, dann frisst er nicht nur reines Muskelfleisch, sondern auch bindegewebshaltige Fleischarten, wie Haut, Lunge, Euter, Pansen usw.
Muskelfleisch macht beim Beutetier ungefähr 50 % aus, also nur die Hälfte.

Kann man machen, keine Frage. Wenn man von der Idee des ganzen bzw. anteiligen Beutetieres ausgeht. Das mach ich zwar grundsätzlich auch, schaue aber schon, dass der Dackel insoweit die "besseren" Teile bekommt. Warum soll ich ihn bindegewebsreichen Euter fressen lassen?

Wenn du etwas Sicherheit gewonnen hast, kannst du den Barfplan dann etwas abwechslungsreicher gestalten. Rechnen muss man dabei nicht. Ein Hund würde auch nicht rechnen, sondern heute ein Kaninchen fressen, morgen ein paar Mäuse und übermorgen ein Reh.

Ja, sie soll erstmal Sicherheit gewinnen, darum ging es mir.
Hat sie die, findet sie ohnehin ihren eigenen Weg, es gibt ja ohnehin nicht "das" Barfen, jeder macht es ein bischen anders. Ich füttere z.B. keine Milz, weil da nichts drin ist, was in Leber nicht auch wäre.
 
Es ging ja um den Einstieg bzw. darum, der TE Unsicherheiten und Verwirrungen zu nehmen.
Sicher kann man Abwechslung reinbringen, muss man aber nicht.

Das habe ich auch so verstanden und finde den Plan gut.

Kommt der Pansen an die Luft, wird gereinigt und gar mehr oder weniger lange tiefgefroren, ist der nicht wertiger als andere tierische Bestandteile. Er ist im Gegenteil eher fett- und eiweissarm und daher eher ein Diätfuttermittel.
Nicht das ich falsch verstanden werde, ich hab nichts gegen Pansen. Den bekommt mein Hund auch ein wenig, aber das ist ein 10-jähriger zum Übergewicht neigender Senior. Im Leben würde ich einem wachsenden Hund keinen Pansen oder Blättermagen füttern.

Die Vitamine, Enzyme und sekundären Pflanzenstoffe im grünen Pansen gehen auf jeden Fall durch das Einfrieren nicht verloren.
Ich finde Pansen und Blättermagen besser als Gemüse.
Die Proteine im Pansen sind nicht besonders wertvoll, das macht aber m. E. Sinn, damit die Gesamtmahlzeit nicht zu proteinhaltig wird. Einfach vom Gefühl her finde ich es besser, nicht ausschließlich Muskelfleisch und Innereien zu füttern, weil dies im Beutetier auch nicht so ist.


Das mach ich zwar grundsätzlich auch, schaue aber schon, dass der Dackel insoweit die "besseren" Teile bekommt. Warum soll ich ihn bindegewebsreichen Euter fressen lassen?Ja, sie soll erstmal Sicherheit gewinnen, darum ging es mir.

Euter enthält z. B. viel Calcium und Fett. Alle Teile im Beutetier haben irgendwo ihren Sinn und sind nicht besser oder schlechter - wenn sie im richtigen Verhältnis gefüttert werden.

Hat sie die, findet sie ohnehin ihren eigenen Weg, es gibt ja ohnehin nicht "das" Barfen, jeder macht es ein bischen anders. Ich füttere z.B. keine Milz, weil da nichts drin ist, was in Leber nicht auch wäre.

Milz hat z. B. doppelt soviel Kalium und Eisen wie Leber. Niere enthält viel mehr Selen als Leber oder Milz.
Darum finde ich die Abwechslung bei der Fütterung besser.

Den Barfplan finde ich völlig in Ordnung. Ich würde nur zügiger etwas Abwechslung reinbringen.
 
Milz hat z. B. doppelt soviel Kalium und Eisen wie Leber. Niere enthält viel mehr Selen als Leber oder Milz.
Darum finde ich die Abwechslung bei der Fütterung besser.

Kalium und Eisen sind in vernünftigen Ration hinreichend enthalten und Niere füttere ich ja wegen des Selengehaltes.
Vielleicht würde ich einen anderen Hund - einen größeren - anders ernähren und mehr Euter oder Blättermagen füttern.
Aber bei dem Dackel muss ich so aufpassen, dass er nicht zu moppelig wird (kastriert), dass ich mir einfach nicht leisten kann, bei der Ration weniger gute Bestandteile zu füttern. Sonst gerate ich schnell in den Mangel.
 



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