Ängstlicher Hund aus dem Tierschutz

Mein Tipp für dich: mach es dem Hund angenehm in diesen Situationen.

Z. B. könnte der Mann den Hund bei jedem Kontakt ganz enthusiastisch begrüßen, oder wenn es zum Gassi geht den Hund richtig freudig animieren beim anleinen. Das sind so kleine Dinge...

Würde ich auch nicht machen.

Da ich einen Puli habe, mache ich bzw. meine Frau auch extrem viel Sport mit ihm, jeden Tag mindestens 10 km Wandern in zwei Gängen (2 x 5 km), vormittags und nachmittags, alle zwei Tage eine längere Radtour von 20 bis 30 km... Der Hund läuft dabei ca. 90% frei.
Nach den Radtouren ist er immer besonders ausgeglichen. Das kommt vielleicht ein wenig auf die Rasse an.

Was willst du damit sagen?




Gaaaanz früher hatten meine Eltern bzw. Papa auch ein Hund.
Der hat damals noch draußen gelebt.
Als sie kastriert wurde wollten meine Eltern sie drin lassen ( hatten da eigenes Haus und nicht mehr
bei Oma ). Der Hund fand es drinne richtung unschön. Sie war das nicht gewöhnt.
Hatte dort Stress obwohl sie jetzt kein Angsthund war.


Ansonsten viel Zeit und Geduld und ein gutes Gefühl für den Hund.
Manchmal machen kleine Sachen es aus.
Aktuell findet Iva es nicht schön, wenn sie direkt an einem Hund vorbei läuft der kläfft/zu ihr hin zieht.
Da reicht es schon aus, wenn ich sie auf die andere Seite nehme und ich dazwischen bin ( oder halt allgemein
bissel platz ). Zwar ist das Ziel, dass sie immer auf der linken Seite läuft egal was ist aber wir tasten uns langsam
ran.
 
Gaaaanz früher hatten meine Eltern bzw. Papa auch ein Hund.
Der hat damals noch draußen gelebt.
Als sie kastriert wurde wollten meine Eltern sie drin lassen ( hatten da eigenes Haus und nicht mehr
bei Oma ). Der Hund fand es drinne richtung unschön. Sie war das nicht gewöhnt.
Hatte dort Stress obwohl sie jetzt kein Angsthund war.
Ob diese Information der TE nützlich ist?
 
Ich würde das bei einem Angsthund nicht machen. Solch überschießende Handlungen können vom Hund auch anders interpretiert werden.
Ich habe selbst einen Hund, welcher nicht gut sozialisiert wurde (wenig gesehen, wenig erlebt …in einer bestimmten Phase)
Bei so einem Hund empfinde ich es wichtig, das der erste Schritt vom Hund ausgeht. Meiner findet manche fremden Menschen sehr suspekt, schauen sie ihn an…bellt er . Ignorieren sie ihn, tritt er nach einiger Zeit, von sich aus in Kontakt.
wie @Digirunning schreibt, können solche überschwänglichen Handlungen vom Unsicheren Hund falsch interpretiert werden 👍
 
Dein Mann könnte Leckerli streuen. Ohne den Hund zu beachten.Ebenso könntet ihr Leckerli im Hauseingang verstreuen um das reingehen positiv zu belegen.Immer vorausgesetzt der Hund ist in der Lage Leckerli zu nehmen.
Trotzdem empfehle ich euch einen Trainer der sich mit Angsthunden auskennt und gewaltfrei arbeitet.
 
Bei so einem Hund empfinde ich es wichtig, das der erste Schritt vom Hund ausgeht.
Genau so sieht's aus. Man braucht dann nur noch Geduld, manchmal sogar weniger als man vorher geglaubt hat.

Wenn ich auf einen Angsthund treffe, dann verhalte ich mich immer gleich. Hinhocken, seitlich nicht frontal, kein Blickkontakt. Mal habe ich dabei ein Leckerchen in der Hand, mal nicht. Das Leckerchen soll seine Nase aktivieren. Es ist nicht meine oberste Priorität, es dem Hund auch geben zu wollen. Wird er neugierig und setzt die Nase ein, hat man schon einen sehr großen Schritt geschafft. Die Hände bleiben dabei bei einem selber, anfassen ist nicht.
Manchmal sind die Hunde hin- und hergerissen und sind unschlüssig, fangen dann das Bellen an. Davon sollte man sich nicht irritieren/erschrecken lassen. Man darf sich nicht von der Unsicherheit anstecken lassen.

Mein ehemaliger Nachbar hat eine Angsthündin aus dem Tierschutz übernommen. Da er ja mein ehemaliger Nachbar ist, sehen wir uns nur noch extrem selten. Er hat die Hündin jetzt ungefähr ein halbes Jahr und in der Zeit haben wir uns vielleicht 5x getroffen. Blieb die Hündin anfänglich ungefähr auf 20m+ Abstand, hat sie sich vorgestern bis auf ungefähr 1m an mich herangetraut. Mein ehemaliger Nachbar meinte, dass das bei der extremen Seltenheit unserer Kontakte schon erstaunlich wäre, denn andere, die sie häufiger sehen würde, kämen nicht so nah in Kontakt mit ihr.
 
Mein ehemaliger Nachbar hat eine Angsthündin aus dem Tierschutz übernommen. Da er ja mein ehemaliger Nachbar ist, sehen wir uns nur noch extrem selten. Er hat die Hündin jetzt ungefähr ein halbes Jahr und in der Zeit haben wir uns vielleicht 5x getroffen. Blieb die Hündin anfänglich ungefähr auf 20m+ Abstand, hat sie sich vorgestern bis auf ungefähr 1m an mich herangetraut. Mein ehemaliger Nachbar meinte, dass das bei der extremen Seltenheit unserer Kontakte schon erstaunlich wäre, denn andere, die sie häufiger sehen würde, kämen nicht so nah in Kontakt mit ihr.
Ich sehe gerade dass ich mich bei dir entschuldigen muss. Ich hatte deinen etwas destruktiven und wenig hilfreichen Post kritisiert.
Aber:
Du schreibst ja hier zu jedem Problem. Das ist sehr schön und hilft die sozialen Kontakte zu vervielfältigen. Also ist das auch ohne konkreten Bezug zum Problem des TE gut an sich.
 
Ich gebe hier mal meinen Senf dazu...

Erstens: "Angsthund" ist nicht gleich "Angsthund" - die unterschiedlichen Dimensionen, die sich hier ergeben können sind riesig und wo beim einen "Angsthund" ein paar Leckerchen und zwei Wochen ausreichen, damit alles gut ist, frisst ein anderer monatelang nur, wenn ihm keiner zusieht und braucht mitunter sehr lange, um halbwegs in der Gegenwart von Menschen zu entspannen. Ich persönlich tu mir somit immer schwer damit, die "Angsthunde" aus dem Tierschutz in einen Topf zu werfen und noch schwerer mal locker flockig gegebene Ratschläge zu lesen und welche zu geben.

Zweitens: eine der allgemeinsten Erfahrungen, die ich mit ängstlichen Hunden aller Art machen durfte, vor allem aber bei jenen, die sich nicht mit drei Leckerlis und einmal Hinhocken beruhigen lassen... je mehr man versucht sie zu "ändern", umso mehr machen sie dicht. Der erste Schritt wäre für mich somit immer Akzeptanz. Akzeptiert, dass euer Hund Angst hat! Respektiert seine Grenzen! Das ist die Basis, um Vertrauen aufzubauen. Erst wenn dieses Vertrauen da ist, macht Training (auch die beste "positiv basierte XY-Methode") überhaupt Sinn. Wenn der Hund Nähe sucht, ist das toll. Wenn nicht ist es auch toll. Dass er Rückzugsorte haben sollte und der Haushalt im Allgemeinen eher ruhig als turbulent geschaffen sein sollte, erklärt sich von selbst (aber ich sag's halt dennoch mal). Viele Versuche sich aufzudrängen, auch wenn es gut gemeint und mit lieben Worten und Käse begleitet ist, sind aber oft kontraproduktiv. Diese Hunde brauchen Akzeptanz, Zeit und Verständnis. Die Menschen müssen lernen von ihrer (verständlicherweise) enttäuschten Idee, wie das Leben mit dem Hund so werden wird, zumindest für die erste Zeit Abstand zu nehmen. Die Erwartungshaltung steht nämlich meist im Gegensatz zu dem, was der Hund braucht. Das ist schwer, weshalb Angsthunde (vor allem jene, die nicht nur ein wenig unsicher sind 😉) für mich immer noch zu den großen Herausforderungen gehören, die Mensch sich stellen kann.

Stellt euch darauf ein, dass es Zeit brauchen wird, und zwar evtl. nicht nur ein paar Wochen. Freunde von mir sind mit ihrer ängstlichen Hündin aus dem Tierschutz nun nach einem dreiviertel Jahr zum ersten Mal spazieren gegangen - das war ein langer Weg und es kommt noch mehr auf sie zu, aber dieser Weg lohnt sich zu gehen, denn es gibt auch nichts Schöneres, als diesen Hunden zuzusehen, wie sie Vertrauen gewinnen und lernen ihr Leben zu lieben. Viel Spaß, viel Geduld, viel Kraft (wenn's mal wieder nicht einfach ist) und viel Erfolg wünsch' ich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das was Blumenfee schreibt kann ich so bestätigen. Bei Bounty hieß es auch "Angsthund" und das sehe ich so nicht bei ihr. Sie ist in vielen Situationen unsicher, braucht Zeit, aber bei ihr hieß es vom tierschutz auch, Angsthund.

Und ja, es hat unheimlich viel geholfen sie den ersten Schritt immer machen zu lassen. Je weniger ich von ihr wollte, je mehr hat sie mitgemacht.

Hier haben halt noch 2 sichere Hunde sehr geholfen. Sonst hätte es wohl etwas länger gedauert, aber wäre auch gegangen.
 



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