Ängstlicher Hund will nicht Gassi gehen und hat Angst vor mir (männlich)

Wir werden demnächst vermutlich eine Galga aufnehmen, die aktuell auf einer Pflegestelle ist. Die Pflegestelle hat gesagt, dass die Hündin die ersten 3 Monate nur in den Garten ging und nicht Gassi gehen wollte. Außerdem hat sie sich einen Platz auf dem Sofa ausgesucht, den sie die ersten paar Wochen nicht verlassen hat. Damit sie im Garten ihr Geschäft erledigte, musste man sie holen, aber an Gassi gehen war wie gesagt nicht zu denken.
Jetzt hat die Galga aber keine schlechten Erfahrunge gemacht, sondern halt außer STall und Jagd einfach partout nix kennen gelernt. Wenn der Hund dann noch dazu schlechte Erfahrungen gemacht hat...

3 Tage ist da dann rein gar nix. Das hätte man euch aber auch sagen müssen, wenn ihr einen Hund mit ungewisser Vorgeschichte aus dem Ausland aufnehmt.
 
Und als Letztes,
versuch nicht, mit zuviel "Kopf" an die Sache zu gehen.
Macht euch nicht zu viele Gedanken und Sorgen (auch das spürt der Hund), bemitleidet ihn nicht - das hilft ihm nicht und verunsichert ihn eher.
+1

Man kennt die Vorgeschichte nicht und muss viel beobachten.
In der ersten Nacht mit unserem Hund aus dem TH hat sich meine Frau zu ihm in die Küche auf ein Feldbett gelegt. Ich lag anfangs nachts mit ihm auf dem Boden und er hat seinen Kopf in meine Hand gelegt. In der letzten Nacht war es ähnlich. Auf dem OP-Tisch habe ich dann bald 10 Minuten lang nicht gewagt, meine Hand unter seinem Kopf weg zu nehmen...

Zwischendurch ging es aber durchaus auch mal derb zu.
 
Leider ist es so das Männer auf Hunde einschüchternd wirken. Häufig wird bei Hunden aus dem Ausland argumentiert sie hätten schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht. Das mag in vielen Fällen sicherlich stimmen. Häufig dürfte ein Grund aber auch sein das diese Hunde einfach unzureichend auf Männer sozialisiert worden sind. Im Tierschutz aktiv sind nun einmal überdurchschnittlich häufig Frauen.
Im schlimmsten Fall dann sogar beides.

Aber selbst bei Hunden mit einem perfekten Start ins Leben ist das zu beobachten das sie auf unbekannte Männer eingeschüchtert reagieren.

Männer sind größer, haben einen kräftigeren Körperbau, eine tiefere, manchmal schon fast knurrige Stimme. Häufig fällt es Männern auch schwerer sich "peinlich" zu benehmen.
Mir fiel es beispielweise immer extrem leicht mit Hunden Kontakt aufzunehmen. Gerade Angsthunde haben sich bei mir sehr schnell geöffnet und sicher gefühlt. Bis ich meinen Stimmbruch hatte. Über Nacht haben Hunde die mich seit Jahren kannten Abstand gehalten. Eventuell waren diese von meiner veränderten Stimme irritiert. Aber auch mit unbekannten Hunden nahm ich längst nicht mehr so schnell, so einfach und so enge Bindungen auf wie davor.
Ich bin in dieser Zeit nicht mehr gewachsen, bin nicht breiter geworden und hab mein Verhalten kein kleinstes bisschen verändert. Es war ausschließlich die Stimme die diesen Effekt hatte.
Ich versuche nun weniger über Stimme Kontakt aufzunehmen sondern mehr über Körpersprache. Wenn ich rede dann betont leiser und, wenn ich dran denke, gezielt auch etwas höherer Stimmlage.

Am wichtigsten bei Angsthunden sind aber wie schon genannt wurde die Faktoren Raum und Zeit.
 



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