Ängstlicher Hund aus dem Tierschutz

Hallo,
natürlich ist jeder Hund anders und ein individuelles Wesen ,welches immer einer anderen Behandlung bedarf .
Ob Angsthunde sich verstecken und fortlaufen , oder mit Aggressionen reagieren , dabei aber auf völlig unterschiedliche Auslöser reagieren ,
die zu ihrem Verhalten provozieren, bedarf einer anderen , besonderen Art und Weise der Vorgehensweise ihrer Halter .

Doch um eine erste Verbindung und die Möglichkeit zu einem Kontakt zu den Tieren aufzubauen, ist aber Futter meistens ein guter Anreiz .
Dieses wirkt natürlich umso stärker , je hungriger das Tier ist , darum kann eine Fütterung ausschließlich aus der Hand der Halter
eine gute Möglichkeit zur Manipulation und für die Erziehung sein , oder auch dabei helfen um angstbesetzte Ereignisse zu überwinden .
Vielleicht kann diese Methode auch bei Angsthunden helfen , egal welche Schwierigkeiten und Probleme diese auch immer machen .
Auf jeden Fall braucht es bei den Haltern solcher Tiere immer viel Geduld und Ausdauer , besonderes Einfühlungsvermögen und ein spezielles Hundewissen , weit über die normale Hundeerziehung hinaus .
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich auf einen Angsthund treffe, dann verhalte ich mich immer gleich. Hinhocken, seitlich nicht frontal, kein Blickkontakt. Mal habe ich dabei ein Leckerchen in der Hand, mal nicht. Das Leckerchen soll seine Nase aktivieren. Es ist nicht meine oberste Priorität, es dem Hund auch geben zu wollen. Wird er neugierig und setzt die Nase ein, hat man schon einen sehr großen Schritt geschafft. Die Hände bleiben dabei bei einem selber, anfassen ist nicht.
Manchmal sind die Hunde hin- und hergerissen und sind unschlüssig, fangen dann das Bellen an. Davon sollte man sich nicht irritieren/erschrecken lassen. Man darf sich nicht von der Unsicherheit anstecken lassen.

Find ich persönlich bei einem Angsthund fast schon zu viel.

Ich krieg im Tierheim offensichtlich häufiger die großen, kräftigen Hunde die aufgrund fehlender Erziehung für die meisten Frauen wohl zu kräftig sind aber gleichzeitig "Angst" vor Männern haben.
Aus meinen Beobachtungen kann ein sich hinsetzen/in die Hocke gehen, Leckerchen hinhalten ja selbst ein wegdrehen bereits zu viel Druck sein. Am besten kommen sie klar wenn man einfach die Leine nimmt und los läuft als wäre es das selbstverständlichste jetzt mit nem wildfremden Kerl loszulaufen.

Wobei ich eben auch der Meinung bin das darunter bisher keiner ein "wirklicher Angsthund" war sondern maximal fehlende Sozialisierung + schwierige ungewohnte Situation.
 
Doch um eine erste Verbindung und die Möglichkeit zu einem Kontakt zu den Tieren aufzubauen, ist aber Futter meistens ein guter Anreiz .
Dieses wirkt natürlich umso stärker , je hungriger das Tier ist , darum kann eine Fütterung ausschließlich aus der Hand der Halter
eine gute Möglichkeit zur Manipulation und für die Erziehung sein , oder auch dabei helfen um angstbesetzte Ereignisse zu überwinden .
Vielleicht kann diese Methode auch bei Angsthunden helfen , egal welche Schwierigkeiten und Probleme diese auch immer machen .
Auf jeden Fall braucht es bei den Haltern solcher Tiere immer viel Geduld und Ausdauer , besonderes Einfühlungsvermögen und ein spezielles Hundewissen , weit über die normale Hundeerziehung hinaus .

Ja, es kann! eine gute Möglichkeit sein, muss aber nicht. Die Voraussetzung: der Hund kann OHNE Konflikt aus der Hand des Menschen fressen. Und auch dann braucht es Feingefühl im Einsatz von Futterlocken, wenn es um Ängste geht (etwas Anderes ist die Belohnung von mutigem Verhalten 😉). Bei manchen funktioniert das gut, manche wirst du damit ohnehin nicht kriegen und wieder andere bringst du damit in einen massiven Konflikt zwischen ihrem Wunsch nach Futter und ihrer Angst. Das entbehrt dann jeglicher Sinnhaftigkeit und macht den Hund noch unsicherer. Es macht in vielen Fällen einfach viel, viel, viel mehr Sinn, den Hund mal sein zu lassen und ihm Zeit zu geben. Und dann zu sehen, wo man ihn (unter Umständen auch mal mit Futter) unterstützen kann, wenn es konkrete Schwierigkeiten gibt.

Einen Hund, der nicht ohne Konflikt aus der Hand eines Halters fressen kann, weil ihm soviel Nähe einfach auch zuviel ist, über längere Zeit hungern zu lassen und ihn somit dazu zu zwingen, aus der Hand zu fressen, halte ich übrigens für tierschutzrelevant. Vertrauensfördernd ist es in keinem Fall.

Find ich persönlich bei einem Angsthund fast schon zu viel.

Ist es bei vielen auch, manch' unsicherer Hund springt aber gut drauf an. Das merkt man dann aber eh schnell und ich gebe zu, ich hab mich da auch schon das ein oder andere Mal verschätzt. Wenn mir die Menschen aber schon sagen, dass der da ein Problem hat, ignoriere ich Hunde einfach und versuch's gar nicht.
 
Tatsächlich hätte bei Bounty anfangs Handfütterung gar nicht funktioniert. Sie hätte nichts aus der Hand genommen. Aber ich wollte auch keine Handfütterung machen, das hat mir die Tierschützerin zwar geraten, aber ich mag es nicht so.

Ich hab sie ignoriert, wenn sie von alleine kam gestreichelt. Wobei man da sagen muss, sie ist unheimlich verschmust und liebt es gestreichelt zu werden. Und wenn ein anderer Hund vorging ist sie dazu gekommen. Allerdings geht sie zurück, wenn man sie anspricht. Also nicht mehr bei mir oder Leuten die sie gut kennt, aber bei Fremden, je mehr jemand was von ihr möchte, je mehr Abstand hält sie.

Anfangs hab ich nur Futter von mir weg geworfen. Immer wenn ich mit den anderen zwei was gearbeitet hatte, hat sie die Arbeitsportion geworfen bekommen. An mir vorbei wäre ihr noch zu viel gewesen, aber von mir weg war in Ordnung. An dem Spiel hatte sie nach 2 Wochen dann auch so viel Spaß, das sie in der Wohnung an mir vorbei lief ohne erschrocken zur Seite zu springen.
 
Lucy hat nach dem Umzug in ihrem neuen zuhause nur noch aus der Hand gefressen und zwar merkwürdigerweise nur aus meiner.
Bei einer stark mangelernährten Hündin kannste dann auch nicht sagen "stell ich Napf hin die frisst schon wenn sie Hunger hat".
Also jeden Tag vor der Arbeit Sack Futter genommen, in der Mittagspause und nach der Arbeit und solange aus der Hand gefüttert bis sie nichts mehr genommen hat.
Ansonsten hatte sie den ganzen Tag Zugang zum Futter hat sich aber wochen-/monatelang nicht getraut.

Vom Niveau der Angsthündin her.

Bei Männern eingekniffener Schwanz, Häufchen Elend
Bei kleingewachsenen untersetzen Männern hat sie vor Angst uriniert.
Als ihr Herrchen nach Jahren mal gedankenlos mit Gürtel in der Hand durch die Wohnung gelaufen ist völlig Eskalation. Panische Flucht, lautes Schreien, als das Frauchen daraufhin aus der Toilettentüre raus kam Flucht durch eben jene, weil offene, Türe und 12h! lang war sie nicht dazu zu bewegen hinter der Toilette hervorzukommen und tagelang konnte sich das Herrchen, dem sie sonst ihr Leben anvertraut hätte, sich ihr nicht mehr nähern ohne das sie aufgeschrien hätte.
 
Dieses wirkt natürlich umso stärker , je hungriger das Tier ist , darum kann eine Fütterung ausschließlich aus der Hand der Halter
Würde ich persönlich für einen ängstlichen Hund nicht empfehlen, ausschließliche Handfütterung.
Fressen ist ein Grundbedürfnis eines Hundes. Wenn ein Hund schon extreme Vertrauensprobleme mit Menschen und sogar Angst vor diesen hat, setzt man den Hund unnötigem Stress aus, um dieses Grundbedürfnis Fressen in einer unangenehmen Situation zu befriedigen.
Erstmal würde ich daran arbeiten, dass der Hund lernt - Menschen tun einem nichts, und vor allem mein Mensch will nur Gutes für mich.
Fressen würde ich ihn daher in einer Ecke lassen, in der er sich einigermaßen wohlfühlt, und wo er dann langsam selber aussuchen kann, wann er sich dem Menschen nähert.
Druck erzeugt Gegendruck, mMn ist es zielführender, nichts zu erzwingen, sondern einfach zu zeigen: Ich sehe dich, ich verstehe dich, und ich respektiere dich und deine Bedürfnisse.
 



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