Abrufbar

Hallo,

ich habe einen Mischlingsrüden, 1,5 Jahre alt, kastriert, recht groß.

Bei unseren Gassirunden üben wir zur Zeit Rückruftraining, wir spielen Leckerlie verstecken, über Baumstämme klettern usw. Oskar ist gut dabei und hat glaub auch Spaß dran.

Er darf auch viel frei laufen, aber zur Zeit ist das Abrufen von Tag zu Tag verschieden. An manchen Tagen klappt es total klasse, ein paar Tage später habe ich das Gefühl, seine Ohren sind nur zur Zierde am Kopf.

Dann laufen wir mal wieder vermehrt an der Schleppleine, da funktioniert er super. Sogar das stehenbleiben an der Straße - kein Problem, ohne Leine, interessiert es ihn die Bohne (mache ich ja natürlich nur an Pampastraßen wo selten ein Auto kommt).

Meine Frage: Ist das in dem Alter alles normal. Ich weiß, das er gerade seine Grenzen testet, aber ist das wirklich so, daß es von Tag zu Tag unterschiedlich ist.

Er bekommt sein Futter fast ausschließlich vom Futterbeutel, entweder daß ich den Beutel draußen werfe und er apportiert (klappt ganz gut) oder eben durch Spiele, wo er die Leckerchen suchen muß. Wenns Wetter total bescheiden ist, wird das Futterbeutelthema auch mal nach drinnen verlegt.

Es ist nicht so, daß er wenn ich rufe gar nicht kommt, aber manchmal läuft er grad weiter weil ihn was anderes interessiert, oder ich muß eben mehrmals rufen, an anderen Tagen steht er sofort nach dem 1. Rufen bei mir.

Würde mich über Eure Erfahrungen mit Junghunden freuen.

LG Sabine
 
Hallo!

Ich glaube dass das normal ist. Am Anfang hat mein Pepino auch mal an einem Tag super gehört und am nächsten wieder überhaupt nicht. Er probiert natürlich in dem Alter auch aus, ob das was du gestern gemeint hast, heute auch noch gültig ist. Dann der 2. Punkt wäre euer Schleppleinentraining. Wir haben das auch gemacht, fast ein ganzes Jahr. Und man sagt nicht umsonst einmal Schleppleine immer Schleppleine (für die Dauer der Trainings), denn dein Hund ist ja nicht doof, der weiß wann die Leine dran ist und wann nicht. Er kapiert wann er mehr Freiheit hat und wann nicht. Ich würde an der Schleppleine ein Aufmerksamkeitstraining machen, stumme Richtungswechsel, so lernt er mehr auf dich zu achten.
Am anfang lässt man den Hund von sich aus kommen (das ist auch wiklich wichtig), später wenn er eh schon kommt verbindet man das kommen mit dem Kommando z.B. "Hier" und es gibt eine rießen Belohnung (Spiel, Lob oder/und Leckerchen). Das ganze stärkt eure Bindung und die ist vorraussetzung für ein gutes Abrufen. Er muss GERNE zu dir kommen.
Damals bei unserem Schleppleinentraining habe ich auch noch einen "Alarmpfiff" eingebaut. Wir hatten eine 20m-Leine, 10 davon habe ich aufgewickelt getragen und 10m hat er bekommen. Wenn er nun mal nicht aufmerksam war hab ich abrupt die restlichen 10m Leine hingeworfen (das Ende natürlich noch in der Hand) hab laut gepfiffen und bin weggerannt. Das hat ihn so verunsichtert, dass er mir auf jeden Fall hintergerannt ist. Dann gab es aber das absolute SUPER-Leckerchen und überschwenliche Freude meinerseits. Dieser Pfiff klappt heute überall und sofort. Ab und an wiederhole ich das wegrennen heute noch, wenn ich den eindruck habe, dass er nicht so aufmerksam ist.

LG
Monika
 
Er bekommt sein Futter fast ausschließlich vom Futterbeutel
Es ist nicht so, daß er wenn ich rufe gar nicht kommt, aber manchmal läuft er grad weiter weil ihn was anderes interessiert

Bitte jetze nicht falsch verstehen, aber die Vorgehensweise zeigt, dass nur das Füttern außerhalb des Napfes auch nicht DIE Lösung für den Gehorsam ist. Es ist doch logisch, dass der Futtertrieb, gerade bei einem noch in der Pubertät stehendem Hund von manchen Sachen übertroffen wird.

Pepino hat es klasse beschrieben. Mit den Aussetzern und dem Alter Deines Hundes solltest Du mindestens 6 Monate nur an der Schlepp üben, je nach Fortschritt. Falls Dein Hund sich anders an der Schlepp verhält als off, dann würde ich die Schlepp aber erst anwenden, wenn Dein Hund diese akzeptiert hat.
 
Meine Frage: Ist das in dem Alter alles normal. Ich weiß, das er gerade seine Grenzen testet, aber ist das wirklich so, daß es von Tag zu Tag unterschiedlich ist.

Finde ich völlig normal. Passt zeitlich zur "2. Pubertät". Also der Hund hat nochmal nen großen Schritt ins "Erwachsen-sein" und da wird auch nochmal getestet wer wirklich die Hosen an hat :happy2:

Es ist nicht so, daß er wenn ich rufe gar nicht kommt, aber manchmal läuft er grad weiter weil ihn was anderes interessiert, oder ich muß eben mehrmals rufen, an anderen Tagen steht er sofort nach dem 1. Rufen bei mir.

Das habe ich selbst jetzt noch bei meiner Hündin :zwinkern2: Ich erwarte aber auch keinen "Kadaver" Gehorsam von meinem Hund. Zumindest nicht mehr. In den brenzlichen Phasen ihrer Entwicklung war ich strenger als ich es jetzt bin. Grund dafür ist, dass ich eben jetzt weiß das ich mich im Notfall auf sie verlassen kann. D.h. wenn es wirklich Not tut dann hört sie - immer. Aber wenn sie gerad am Schnüffeln ist 2Sek und ich ruf sie, mei dann atmet sie halt noch zu Ende eh sie reagiert :denken24: was solls.
 
Grund dafür ist, dass ich eben jetzt weiß das ich mich im Notfall auf sie verlassen kann. D.h. wenn es wirklich Not tut dann hört sie - immer.

Das ist wahres Vertrauen:zustimmung:

Der Hund merkt instinktiv dass was im Busch ist. Solche Sitationen haben aber mit der Konditionierung (ich nenne es gern mechanisierung) wenig zu tun, aber mit Vertrauen. Und das wächst im Lauf der geimeinsamen Zeit.

Meine sucht sich tatsächlich Situationen aus, in denen Sie schnüffelt, aber mich mit einem Auge beobachtet. Sie wartet grad drauf, dass ich sie abrufe -ich mach halt mit- schnüffelt nochmal extra zwei, drei Sekunden und dann sprintet sie mit einem lachendem Gesicht los. Zum schießen!
 
Genau so ist es :)

Ich hatte gestern einen Fall wo es mir wieder 100% bestätigt wurde. Auf unserer inoffiziellen Hundetreffwiese (wo tgl Hundehalter unterwegs sind) lässt ab Herbst immer ein Schäfer seine Herde weiden. Die letzten Jahre waren diese immer komplett eingezäunt und Probleme gab es meines Wissens nach auch nie. Gestern, es war schon duster, lauf ich auf die Wiese und sehe das die Weide wieder etwas verschoben wurde - Yu schaute neugierig. Dachte mir nichts bei udn lauf in die Richtung (komm ja nur so zum anderen Ausgang). Plötzlich hoppelt eines der Schafe los und ich erkenn das da gar kein Zaun zwischen mir und der Herde ist. Erstmal total erschrocken. Dachte ich erst die sind ausgebrochen und wollte zum Zaun auf der anderen Seite laufen und schauen ob die da durchgebrochen sind. Ich lief in so einem Abstand das die Schafe zwar schauten aber keien Angst bekamen - die grasten einfach weiter.

Yu blieb die ganze Zeit bei mir, schnüffelte rum, schaute ab und an der Herde zu... als wir am Zaun waren lief sie wie ein kleienr Hütehund den zaun auf und ab (war ulkig) aber nirgends ein Loch. Scheinbar war das wohl Absicht oder so :denken24:

Mein Hund blieb bei mir. Sie machte weder anstalten von Stress oder dem Willen dahin zu wollen. Sie war neugierig aber das war ich ja auch. Man hat ja nciht tgl ne Schafsherde vor der nase :zwinkern2:

Ich war jedenfalls irre stolz auf mein Mädchen :zustimmung: ich weiß also das die Übervorsicht meinerseits in ihrer Jugend doch ihren Zweck erfüllt hat. Sie kennt unseren Radius. Sie weiß in welchem Umkreis sie um mich tüdeln darf ohne das ich eingreifen muss. Sie weiß wie sie sich verhalten soll auch in solche Situationen die man ja nun wirklich nicht alltäglich hat. Die Schafe kennt sie ja aber ohne Zaun dazwischen - das war neu.
 
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