Abbruchsignal wie habt ihr das aufgebaut?

[Bienelly]

Ich halte es wie rosali, Abbruch wurde Aversiv aufgebaut. Alternativverhalten hinterher und das dann belohnen.

 

[derDobermann]

Wie oft wird es am Anfang trainiert, wann wird es das erste mal in den Situationen angewendet und was ist, wenn es da doch nicht so gewünscht funktioniert?

Man darf es nicht zu oft "missbrauchen" doch muss es nicht immerzu geübt werden?
Damit es auch weiterhin sicher ausgeführt wird und gefestigt bleibt?

 

[Bienelly]

Na ja, also ich habe zweimal eingewirkt. Ich muss es auch nicht "aufladen"!
Ist nicht jedermanns Sache - aber mir war es wichtig ein Signal zu haben was notfallmässig und zuverlässig funktioniert

 

[derDobermann]

Wie hast du es genau gemacht?

 

[Bienelly]

Es gab hier vor drei Jahren mal einige Landwirte die Gift gegen Mäuse und Ratten am Feld aufgestellt hatten. Die hatten die Erlaubnis weil es ne Plage war. Ein Landwirt hatte mich angesprochen und gewarnt. Also hab ich mir Gedanken gemacht wie ich verhalten ( explizit Mäuse fangen) abbrechen kann. Ich hab es mit nem Schreckreiz gemacht. Sie sprang Richtung Mauseloch, ich nein und Schlüssel neben sie geworfen. Das abwenden vom Mauseloch gab den Jackpot.
Einmal musste ich es wiederholen. Seither reicht ein Nein. Sie darf Richtung Mauseloch springen aber sonst nix. Das weiß sie mittlerweile dass sie das nicht soll. Da muss ich nix mehr abbrechen.
Mit nein kann ich alles abbrechen. Sie lässt Futter liegen, buddeln, etc. ich musste den schreckreiz nur die zwei mal anwenden.
Wichtig dabei dass das Timings stimmt und man ein Signal dazu etabliert. Weil ich will ja nicht ständig den Hund erschrecken.

 

[Zufallsprodukt]

Man darf es nicht zu oft "missbrauchen" doch muss es nicht immerzu geübt werden?
Damit es auch weiterhin sicher ausgeführt wird und gefestigt bleibt?

Deswegen habe ich zu Anfang überhaupt nur das Signal als Wort meinem Hund beigebracht bzw. schöngeclickert, damit sie das Wort mit etwas angenehmen verbunden hat, obwohl ein Abbruch erfolgte. Das hab ich fast 2 Monate lang nur IM HAUS geübt, bevor ich das Ganze nach draussen unter Ablenkung eingeführt habe. Einzig und allein immer die selbe Übung: ich werfe entweder ein richtig geiles Lecker (Wurst, Käse, Frikadelle, Fisch, Bratwurst) oder den absolut tollsten Lieblingsball/-knochen und bevor der Hund rankam, hab ich meine Hand drübergelegt, STOPP gesagt und sobald sich der Hund abwandte, gab es den Click.
Ich musste irgendwann die Hand nicht mehr benutzen und ich musste immer wieder neue und bessere, noch verlockendere Varianten erfinden, weil mein Hund nicht dumm ist. Irgendwann war das STOPP so im Kopf verankert, dass der Hund automatisch darauf reagierte.
Ich benutze das Wort Stopp aber nicht wie ein normal ausgesprochenes "nein". Es wird von mir ausschliesslich laut, bestimmt, scharf und streng ausgesprochen. Das sitzt.

 

[derDobermann]

Danke für die Erklärung :zustimmung:

 

[carlos96]

@Zufallsprodukt: das ist aber doch eher die erste Variante, so wie in diesem Video praktiziert:

https://www.youtube.com/watch?v=VavV8QfpCwE

Das ist die 2. Variante:
http://markertraining.de/hey-lass-das/

 

[Zufallsprodukt]

Nein. Denn ich hab zu Anfang nur das Wort ohne jegliche Art von Interaktion benutzt. Das Lecker/Ball werfen kam erst danach, das war die Ablenkung. Erst im Haus, dann draussen. Das Hand drüberlegen habe ich nur ganz am Anfang gemacht, vllt. 3-4x, damit sie weiß, worum es geht.

 

[carlos96]

Ich muss nochmal doof nachfragen: du hast die erste Zeit im Haus geübt, also scharf "STOP" gesagt und dann kam der Klick und das Leckerchen? Ohne dass der Hund was dafür machen musste, außer dich anzusehen?