Ganz langsam wird es besser. Da gibt es jetzt so super neue Methoden: Zeigen und benennen. Ich wusste gar nicht, dass ich so modern bin.
Ich erkläre meinen Hunden seit 20 Jahren die Umwelt: bunte Tüte auf der Straße - sch*ße, lächerlich, schreienden Kinder - sch*ße, lächerlich, Radfahrer...
Bevor der Hund auf etwas "spitz" wird, sage ich ihm: "Kindchen, sch*ße, lächerlich."
So hat man Kindern schon vor tausend Jahren die Welt erklärt, und nun kommen die Trainerinnen mit Kaisers neuen Kleidern, als hätten sie das Rad erfunden.
Auf diese Weise hat der Hund nun auch Enten, Nachtigallen, Amseln, Krähen - eine Krähe ist zahm und bekommt von uns Leckerchen - Hasen, Marder... kennen gelernt.
Nachmittags waren wir zu dritt mit der Schleppleine unterwegs. Naja, besonders war es nicht. Die Frau verfing sich in der Schleppleine und flog auf den Acker...
Aber die Nachtrunde war super. Es war zuerst ganz ruhig, weshalb der Hund mal nicht zerrte. Er durfte sich aber den Weg aussuchen, und auf einmal wollte er auf eine Wiese in 50m Entfernung. Dort fand er etwas im Dunkeln. Ich habe mit dem Fuß dran getippt. es muss wohl ein Igel sein. Die Igel waren hier seit einigen Jahren ausgestorben, weil sie den Hunden die
Giftköder weg gefressen hatten.
Und nun weiß ich wieder, warum ich nicht so richtig mit positiver Bestärkung klar komme:
Vor etwa 7 Jahren hatte ich mir vorgenommen: Beim nächsten Hund
Futter nur zu Hause!
Das mit dem Igel zeigen hatte ich dem vorigen Hund beigebacht: "Igelchen, Leckerchen, zu Hause". Ich hatte davon geträumt, dass das mit dem neuen Hund auch so wird. Und dass das auf Anhieb automatisch funktioniert, macht mich glücklich.