Kastration wegen Scheinschwangerschaften?

Magst du so sehen, ja. Andere sehen es offensichtlich nicht so. (mich eingeschlossen)

Du antwortest irgendwie nur ausweichend.
Glaubst du, dass bei einer Scheinträchtigkeit das hormonelle Gleichgewicht nicht mehr gegeben ist?
Dann wäre eine Scheinträchtigkeit ja eine Störung oder Krankheit.

Oder glaubst du, dass Bioresonanz oder Homöopathie nicht schaden können, weil sie keine Nebenwirkungen haben?
 
Du antwortest irgendwie nur ausweichend.
Glaubst du, dass bei einer Scheinträchtigkeit das hormonelle Gleichgewicht nicht mehr gegeben ist?
Dann wäre eine Scheinträchtigkeit ja eine Störung oder Krankheit.

Oder glaubst du, dass Bioresonanz oder Homöopathie nicht schaden können, weil sie keine Nebenwirkungen haben?

Im hier genannten konkreten Fall handelt es sich meines Wissens nach um eine Störung im Hormonhaushalt.

Unabhängig davon ist es natürlich in diesen Bereichen immer schwierig zu beurteilen, wo das "natürliche" aufhört und dann "unnormale" beginnt.

Alles hat irgendwie Nebenwirkungen. Muss man halt jeweils abwägen welche Probleme / Folgen ggf. gravierender erscheinen.

Torsten
 
Im hier genannten konkreten Fall handelt es sich meines Wissens nach um eine Störung im Hormonhaushalt.

Eine einmalig etwas ausgeprägtere Scheinträchtigkeit ist noch lange keine Störung.
Auch bei einer Frau ist nicht unbedingt jeder monatliche Zyklus wie der andere.
Sehr viele Faktoren können einen Zyklus beeinflussen, selbst Stress kann das schon verändern.
Auch das Verhalten und die Stimmung der Frau kann einem Außenstehenden merkwürdig erscheinen.

Zitat:
Auch bei einer Frau wirken sich die Hormone auf die Stimmung aus.
So geben 75 Prozent der Frauen an, dass ihr Zyklus ihre Stimmung beeinflusse. Dass es in der zweiten Zyklushälfte häufig zu innerer Anspannung, Reizbarkeit, Streit und gelegentlich sogar zu depressiven Phasen kommt, ist wohl auf einen Mangel der beiden Hormone Östrogen und Gestagen zurückzuführen, die in dieser Zeit in geringerer Konzentration im Blut zirkulieren.

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/04/hormone-haushalt-botenstoffe/seite-2

Warum wird bei einem Tier von einem Leiden ausgegangen, während Frauen jeden Monat ein ausgeprägtes unangemessenes Verhalten zeigen können?
 
Solche Überlegungen kann man immer nur im Einzelfall anstellen. Es gibt kein absolut richtig.

Und das würde ich gern mindestens dreimal liken!

Am Thema Kastration erhitzen sich ja gerne die Gemüter. Was vor allem daran liegt, weil viele da kein rechts und kein links mehr sehen, sondern strikt auf ihrer Linie beharren, rein aus Prinzip. Und zwar schon regelrecht militant! Die einen wollen generell jeden Hund kastrieren, weil man das halt so macht, und es überhaupt viel bequemer ist. Die anderen wollen keinesfalls kastrieren, egal was das bedeutet. Und wehe jedem, da sind sie sich einig, der das etwas differenzierter sieht!

Da kann ich jedem, der vor der Entscheidung steht, nur raten: Lasst euch nicht verrückt machen, weder von den einen noch von den anderen. Sondern schaut euch euren Hund ganz genau an, überprüft euer Gefühl, und entscheidet dann ganz dem eigenen Urteil folgend.
 
Wenn ich eine solche Entscheidung treffen müsste, würde ich mir überlegen, ob ich mit den negativen Folgen einer Kastration, falls solche auftreten sollten, leben könnte, bzw. wollte.

Da es genügend Kastrationen gibt, die gut gehen, und keinerlei negative Folgen haben, wäre das für mich einfach eine Risikoabwägung.

Ich kenne allerdings auch viele Fälle, in denen etwas schief lief. Die häufigste Folge ist wohl die Inkontinenz. Dazu gibt es Zahlen, nach denen man googeln kann. Ich finde es nicht besonders angenehm, wenn ein Hund lebenslang inkontinent ist. Das wäre für mich persönlich schon ein Grund gegen eine Kastration.

Besonderes Negativ-Beispiel aber ist für mich die Hündin einer Freundin, die unmittelbar nach der Kastration alles mitgenommen hat, was man haben kann: Richtig schlimme Hautprobleme, Schwierigkeiten mit dem Bewegungsapparat (insbesondere wurden zwei Bandscheibenvorfälle operiert), und sie roch zeitlebens, als wäre sie läufig, was besonders problematisch war, weil Rüden aufreiten wollten, was aber für den angeschlagenen Rücken Gift war.

Der Hund hat sein Leben quasi bei Tierärzten, Physiotherapeuten und Osteopathen und beim Heilpraktiker verbracht. :rolleyes:
Die Zweithündin wurde nicht mehr kastriert und ist gesund.

Es ist halt schlecht, dass man erst hinterher weiß, ob man zu denjenigen gehört, die Pech hatten. :(
 
Am Thema Kastration erhitzen sich ja gerne die Gemüter. Was vor allem daran liegt, weil viele da kein rechts und kein links mehr sehen, sondern strikt auf ihrer Linie beharren, rein aus Prinzip. Und zwar schon regelrecht militant!

Die anderen wollen keinesfalls kastrieren, egal was das bedeutet.

Ein ziemlich überheblicher selbstgefälliger Beitrag.
Ich sehe hier niemanden, der sagt, man dürfe unter keinen Umständen kastrieren.

Geh mal auf die erste Seite dieses Threads, dann siehst du, dass die Scheinschwangerschaft von Anfang an zu einem Problem aufgebauscht wurde.

Jetzt hat Abby das erste Mal wirklich etwas mehr Probleme und schon wird hier von einigen einer Kastration zugestimmt.
Dabei gehe ich davon aus, dass schon die Behandlungen bei den vorigen Malen dazu beigetragen haben, dass die Scheinträchtigkeit nicht mehr problemlos verläuft.

Man kann es auch im Polar-Chat oder in anderen Foren verfolgen:
Wenn schon unproblematische Scheinschwangerschaften mit Pulsatilla oder Lactostop behandelt werden, dann wird jede weitere Scheinschwangerschaft schlimmer.
 
Es ist halt schlecht, dass man erst hinterher weiß, ob man zu denjenigen gehört, die Pech hatten.

Genau so ist es, in beide Richtungen. Es kann so oder so gut gehen, und so oder so schiefgehen. Bei der Hündin von Freunden entwickelte sich auch eine Inkontinenz, die auf die Kastration zurückgeführt wurde. Sie haben damit bald zwei Jahre lang ziemlich was mitgemacht, bis endlich ein schlauer TA auf den naheliegenden Gedanken kam, statt all der hormonellen Behandlungsversuche doch mal einen gründlichen Ultraschall zu machen. Ergebnis: Ein gutartiger Tumor in unmittelbarer Nähe zum Schließmuskel der Blase. Das Ding wurde entfernt, und die Inkontinenz war Geschichte. Ups. Bei anderen wieder zeigen sich tatsächlich Nebenwirkungen wie Fellveränderungen oder Inkontinenz. Weiß man halt nicht vorher.

Umgekehrt kann es aber genauso gehen. Ich hatte damals Pünktchen nicht kastrieren lassen, wie viele auch aus dem Gedanken heraus, dass die Läufigkeiten natürlich sind und dazu gehören. Später habe ich es bitter bereut, als sie an Cushing erkrankte und die Behandlung wegen einer mehr oder weniger Dauerscheinträchtigkeit nicht durchgeführt werden konnte. Und zu diesem Zeitpunkt und mit diesem Bild ging dann eine Kastration nicht mehr. So ein "zu spät" gehört wohl zum schlimmsten, was man gesagt bekommen kann. Noch unter dem Eindruck dieser Geschichte und auf Anraten der damaligen Tierärztin habe ich Kaya dann schon in jungem Alter kastrieren lassen. Sie wurde problemlos alt, hatte nie irgendwelche Schwierigkeiten dadurch. Das waren nun meine Erfahrungen - ich weiß aber auch, dass es in beiden Fällen auch genau umgekehrt hätte laufen können.

Es bleibt also für mich Fakt: Niemand hat das recht, andere massiv für ihre Entscheidungen anzugehen. Das einzige, was man von jedem wirklich erwarten darf und sollte: Sich vorher darum Gedanken machen, und die Entscheidung bewusst treffen.

Ein ziemlich überheblicher selbstgefälliger Beitrag.

Nun, dann beruht unsere Einschätzung der Tonlage wohl auf Gegenseitigkeit. Ich würde mir jedenfalls nicht rausnehmen wollen, jemanden in so einer Entscheidung so massiv Druck machen zu wollen wie ich es hier rauslese.
 
Beim ersten mal gab ihr ein Tierarzt ein Medikament, an das ich mich nicht mehr erinnere

Nun beim zweiten mal war ich bei einer Chiropraktikerin und Tierärztin in Behandlung, die erst mal abwarten wollte. Abby ging es trotz Scheinschwangerschaft sehr gut und sie verhielt sich fast normal.

Allerdings produzierte sie dann Milch, weshalb sie dann 6 Tage lang Laktostop bekam
.

Nun höre ich von allen Seiten, auch von Tierärzten, dass man sie unbedingt kastrieren lassen müsse. Dass die Scheinschwangerschaften immer schlimmer werden, dass Abby darunter leiden würde.

So ist es. Man macht einen natürlichen Vorgang so lange zu einem Problem, bis er ein Problem wird.
 
Da es die vorigen Male ja nicht so schlimm war würde ich noch eine Läufigkeit abwarten. Verläuft es beim nächsten mal wieder so heftig würde ich auch kastrieren. Da Abby ein großer Hund ist würde ich mich darauf einstellen das sie dann das "tröpfeln" anfängt was man aber mit Tabletten gut in den Griff bekommt. (Ich kenne jetzt zumindest keine große, kastrierte die das nicht hatte)

Meine recht große Mischlingshündin Cora habe ich mit ca. 3,5 Jahren (nach der 4. oder 5. Läufigkeit) kastrieren lassen. Eben aus dem Grund, weil jede Scheinträchtigkeit schlimmer verlief, als die vorherige.
Cora wurde im hohen Alter, mit über 13 Jahren, inkontinent. Was aber durchaus auch einfach am Alter gelegen haben konnte.

Sieh dir mal zwei 10jährige Hündinnen gleicher Rasse nebeneinander an, eine kastriert, eine unkastriert.
Der kastrierten hängt die Haut relativ lose unterm Bauch. Die unkastrierte hat rundum festes Bindegewebe.

Und diese meine o.g. Cora hatte Zeit ihres Lebens einen straffen Bauch. Sie war schlank, sportlich und hatte keine gesundheitlichen Probleme.
Sie roch auch dann nie nach läufiger Hündin, weil wir den Kastrationstermin passend in die Mitte des Zyklus gelegt haben.

Und sie war nach der Kastra entschieden besser drauf. Immer fröhlich, freundlich, verspielt, ausgeglichen. Keine wochenlangen Depriphasen mehr. Kein Rumgeheule, nicht rausgehen wollen, Spielzeug horten, Aggressionschübe gegen die anderen bei uns lebenden Hunde.

@Bubuka

Auffälligkeiten bei Scheinträchtigkeiten verschlimmern sich manchmal einfach auch so. Ohne das evtl. vorangegangene Behandlungen daran schuld sein könnten.
Ich habe Cora nie behandeln lassen, weil ich dachte, wird sich alles noch einspielen, so wie bei meinen anderen Hündinnen. War aber nicht so.
 
Und sie war nach der Kastra entschieden besser drauf. Immer fröhlich, freundlich, verspielt, ausgeglichen. Keine wochenlangen Depriphasen mehr. Kein Rumgeheule, nicht rausgehen wollen, Spielzeug horten, Aggressionschübe gegen die anderen bei uns lebenden Hunde.

Mir sind 2 Hündinnen bekannt, die aufgrund regelmäßiger Probleme während/nach der Läufigkeit - bis hin zu massiven depressiven Zuständen - mit ca. 4-5 Jahren kastriert wurden und danach "wie ausgewechselt" waren und deutlich an Lebensqualität gewonnen haben.
Die Besitzer haben sich schwarz geärgert, dass sie diesen Schritt nicht früher gegangen sind.

Mit "natürlich und normal" ist nicht alles zu rechtfertigen. Eine regelrechte Depression ist nicht normal und deutlich massiver als eine "etwas intensivere Scheinträchtigkeit". Da liegt bereits die erforderliche medizinische Indikation vor.
 



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