Kastration wegen Scheinschwangerschaften?

Ich weiß im Moment nicht weiter und hoffe ihr könnt mir helfen.

Abby war nun bereits 2 mal läufig und beide Male danach Scheinschwanger.
Beim ersten mal gab ihr ein Tierarzt ein Medikament, an das ich mich nicht mehr erinnere. Er meinte man müsse sie unbedignt kastrieren.

Nun beim zweiten mal war ich bei einer Chiropraktikerin und Tierärztin in Behandlung, die erst mal abwarten wollte. Abby ging es trotz Scheinschwangerschaft sehr gut und sie verhielt sich fast normal. Allerdings produzierte sie dann Milch, weshalb sie dann 6 Tage lang Laktostop bekam. Seit dem ist alles wieder gut.

Nun höre ich von allen Seiten, auch von Tierärzten, dass man sie unbedingt kastrieren lassen müsse. Dass die Scheinschwangerschaften immer schlimmer werden, dass Abby darunter leiden würde. (Meinem Empfinden nach war Scheinschwangerschaft Nr. 1 aber schlimmer als die letzte, vor allem für sie vom Kopf her).

Die Tierärztin/Chiropraktikerin von der ich viel halte sagt, wir sollten erst mal abwarten. Sie ist weder für das eine noch für das andere und kann mir keine klare Aussage geben. Ich habe das Gefühl, dass sie von Kastrationen nicht so begeistert ist, aber von ihrer Klinikleitung dazu angehalten wird, über die Vorteile zu beraten. Darum sind ihre Aussagen sehr schwammig und helfen mir kaum weiter.

Nun frage ich mich,
kann man solch ein Mittel wie Laktostop nicht einfach immer geben wenn Abby Milch produziert? Sie veträgt es gut, hat keinerlei Nebenwirkungen.
Sie belastet die Scheinschwangerschaft nicht. Sie ist gut gelaunt, normal, spielt. Nur ihre Spielsachen "bemuttert" sie dann etwas mehr, daher nehme ich ihr diese dann langfristig weg. Bei Milchproduktion habe ich Sorge, dass sich ihre Zitzen vielleicht entzünden, daher mein Gedanke dann einfach künftig jedes mal das Laktostop zu geben, wenn es so weit kommt.

Als Laie erscheint mir eine 6tägige Gabe eines gut vertragenen Medikamentes 1 bis 2 mal im Jahr schonender, als eine Kastration. Die Kastration wirkt auf mich.... unnatürlich. Ich will das irgendwie nicht für meinen Hund. :(
 
Hör auf dein Bauchgefühl.

Scheinschwangerschaften sind komplett natürlich, Milch geben ist auch nicht schlimm. Ich gebe solche Medis nur wenn die Hündin an ihr Gesäuge geht. Sonst hört das auf, wenn man nicht dran rum manipuliert.
Ich halte die Hündin ausgesprochen schmal und Sorge für sehr viel Bewegung. Stofftiere wegnehmen, Nester zerstören usw. Mach ich auch nicht, ich empfinde es so als angenehmer für die Hündin. Ist hier meist schnell vergessen.


Wobei Mausi auch schon zweimal Amme gespielt hat (wurde selber nie gedeckt, da gesundheitlich fragwürdige Linie). Tat ihr gut, aber man muss auch die Möglichkeiten Haben als Besitzer.
 
Als Laie erscheint mir eine 6tägige Gabe eines gut vertragenen Medikamentes 1 bis 2 mal im Jahr schonender, als eine Kastration. Die Kastration wirkt auf mich.... unnatürlich. Ich will das irgendwie nicht für meinen Hund. :(

Das Thema Scheinträchtigkeit ist ein ständiges Thema hier.
Liest Du da eigentlich nie mit?

Die Scheinträchtigkeit ist keine Krankheit, auch die Milchbildung nicht.
Ich würde meiner Hündin kein Cabergolin geben. (Wirkstoff in Lactostop)
Der Wirkstoff wirkt im Gehirn in der Hypophyse. Es kann neben Übelkeit, Magenschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Bewegungsstörungen auch zu einem Blutdruckabfall führen.

Es ist echt unsinnig, eine Hündin wegen einer normalen Scheinträchtigkeit zu kastrieren.
Eine Kastration hat viele gesundheitliche Nachteile für einen Hund.

Bei Milchproduktion habe ich Sorge, dass sich ihre Zitzen vielleicht entzünden

Nein, die entzünden sich nicht durch die Milchproduktion. Ein leicht gerötetes, warmes Gesäuge ist normal.
Die Milchbildung ist auch nicht schmerzhaft. Die Hündin leidet nicht.
Eine wirkliche Entzündung könnte man auch gut mit Quarkwickeln behandeln. Aber ich hatte noch nie eine Entzündung bei einer Hündin.

Die Spielsachen würde ich der Hündin nicht wegnehmen. Sie ist hormonell auf Nachwuchs eingestellt. Das würde nur ihr Vertrauen stören.
 
Wenn Deine Hündin nicht weiter drunter leidet, würde ich sie nicht kastrieren lassen.

Und es ist nicht gesagt, dass die Scheinträchtigkeit von mal zu mal schlimmer wird.

Kann sein, hatte ich bei einer Hündin. Die wurde dann mit 3,5 Jahren kastriert, weil wirklich Leidensdruck dahinter war.

Bei einer meiner anderen Hündinnen war die Scheinträchtigkeit nach der 1. Läufigkeit auch sehr ausgeprägt. Später dann nicht mehr. So nach der 3. oder 4. Läufigkeit war kaum noch was zu merken.
 
Bei uns im Verein gibt es eine junge Doberfrau, die es bei der ersten Läufigkeit auch übel erwischt hat, mit entzündeten Zitzen und allem. Zum Glück sind die Besitzer auch eher kastrationskritisch. Wenigstens erwachsen sollte die Maus vorher werden.

Sie bekommt jetzt etwas homöopatisches (ich glaub da ja nicht dran, aber schaden kanns ja nicht...)

und eine befreundete Züchterin hat den Tipp gegeben, dass sie in der Läufigkeit darauf achten sollen, dass gar keine Rüden jemals in die Nähe von ihrem Hinterteil kommen und dass sie sie in der Zeit auch nicht am Bauch anfassen sollen. Quasi alles vermeiden sollen, das dem Körper signalisieren könnte, es habe eine Befruchtung stattgefunden.

Ich weiß nicht, ob das wirklich was bringt, oder ob das nur ein Märchen ist. Jedenfalls war es bei den folgenden Läufigkeiten schon deutlich besser.

Also selbst wenn diese Mittel nicht wirklich was bewirken, so wird es dann wohl doch mit dem Alter eher besser als schlimmer.

Sollte es bei Deiner aber wirklich bei jedem Mal schlimmer werden, würde ich ggf. auch über eine Kastration nachdenken. Scheint aber so nicht der Fall zu sein.
 
Danke für die Antworten.
Ich werde wirklich erst mal die nächsten Läufigkeiten abwarten und mit meiner Tierärztin vielleicht ein schonenderes Medikament besprechen.
 
Huhu :girllove:
Das Spielchen haben wir mit Candy auch.Sie ist so gut wie jedes aber wirklich jedes mal nach ihrer Läufigkeit Scheinschwanger...
Allerdings meinte unser TA das wir sie lieber nicht kastrieren sollten weil sie dann zu 99% Urin verlieren würde aufgrund ihres Alters und weil sie schon ein bisschen stabiler ist.
 
Hallo Lichterflug,
ich hatte das Thema auch mit der Scheinträchtigkeit bei unserer Hundedame. Bei der ersten Läufigkeit war sie stark Scheinträchtig mit Milch. Jetzt sind wir in der 8. Woche der zweiten Läufigkeit und die einzigen Symptome sind etwas Schlappheit und Futtermäkelei. Laut Tieräztin keine äußeren Symptome einer Scheinträchtigkeit. Ich habe ihr ab der 3. Woche Mönchspfeffer gegeben. Eine Tablette täglich, verpackt in Leberwurst:zustimmung: Der senkt den Prolaktinspiegel und somit die Milchproduktion. Mich wollten auch alle Tierärzte überreden zu kastrieren. Aber ich war standhaft, denn ich habe keine Lust auf die möglichen Nebenwirkungen wie schon die beschriebene Inkontinenz. Homöopatisch sind wir übrigens nicht weit gekommen. Gib ihr noch Zeit und versuch's doch mal mit Mönchspfeffer/Agnus Castus/Apotheke.
Viel Erfolg
 
Sie belastet die Scheinschwangerschaft nicht. Sie ist gut gelaunt, normal, spielt. Nur ihre Spielsachen "bemuttert" sie dann etwas mehr, daher nehme ich ihr diese dann langfristig weg. Bei Milchproduktion habe ich Sorge, dass sich ihre Zitzen vielleicht entzünden,

Aus dem Gedanken-Thread:
"Heute lange mit Abbys Tierärztin geredet. Sie rät nach reichlicher Überlegung nun doch zur Kastration. Hm....... :/"

Nach reichlicher Überlegung.....:rolleyes:
Eine Scheinschwangerschaft ist keine Krankheit.
Abby leidet auch nicht, wenn sie fiept. Das ist menschliches Denken.
Absolut kein Grund zu einer Kastration zu raten.

Die Milchproduktion gehört auch zu einer Scheinträchtigkeit, sie ist sogar der Sinn der Scheinträchtigkeit. Schließlich hat die Natur sich dabei etwas "gedacht".
Entzündungen sind extrem selten. Ein geschwollenes, sehr warmes Gesäuge ist normal.
Eine Entzündung könnte man auch einfach mit Quarkwickeln behandeln.

Abby hat doch schon Probleme mit Arthrose durch ihren Beinbruch, wenn ich mich richtig erinnere?
Wenn man einem Hund die Geschlechtshormone nimmt, dann riskiert man schwache Knochen, schwache Bänder (Kreuzband) und auch die Muskeln bauen ab.

Zitat:
Dabei klagt über die Hälfte der Frauen in den Wechseljahren über Symptome wie Gelenk- und/oder Muskelschmerzen oder Gelenksteifigkeit. Einigen Untersuchungen zufolge berichten bis zu 70 Prozent der Frauen über derartige Wechseljahresbeschwerden.

Östrogene beeinflussen das Immunsystem, die Schmerzverarbeitung und den Stoffwechsel in Knorpel und Knochen. Bestimmte Immunzellen in den Gelenken weisen zum Beispiel Andockstellen für Östrogene (Östrogenrezeptoren) auf. Ein Mangel des Hormons kann Entzündungsprozesse im Gelenk fördern und Beschwerden auslösen. Ähnliches gilt für die Schmerzverarbeitung.

https://www.hormontherapie-wechselj...nkschmerzen-in-den-wechseljahren-id81173.html

Außerdem steigt durch eine Kastration das Risiko um ein Mehrfaches, an bestimmten Krebsarten zu erkranken (Mastzelltumore, Hämangiosarkom, Lymphosarkom, Osteosarkom (Knochenkrebs)).

Das will deine Tierärztin ernsthaft in Kauf nehmen, weil Abby unruhig ist in der Scheinschwangerschaft???
Wenn sie wirklich extrem leiden sollte, könnte man mit der Homöopathie auch noch ausgleichend behandeln.
 
Diese Scheinschwangerschaft belastet sie massiv. Sie ist getresst, hat abgenommen und ist nun sogar krank. Sie schläft Nachts nicht mehr und kommt kaum noch zur Ruhe - heute lief sie bis halb 3, bis ich sie zu mir holte, in der Küche auf und ab und hat laut gejammert.
Die letzten 2 Jahre war es noch "Spiel" für sie und sehr harmlos, sie hat sich tagsüber noch ganz normal mit anderen Dingen beschäftigt (spielen, rausgehen, schlafen, etc.). Dieses Mal erkenne ich sie gar nicht wieder.
Homöopathisch haben wir in den letzten Jahren schon einiges versucht und auch aktuell, da hilft bisher nichts.

Ich vertraue unserer Tierärztin und meiner eigenen Einschätzung zu Abbys aktueller Befindlichkeit mehr als dir.
 



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