Planung ist eigentlich ein Entlebucher Sennenhund, hier sind wir auf der Suche über den SSV nach entsprechenden Züchtern. Nun scheint es derzeit jedoch gerade mal keine Welpen in einigermaßen vertretbarer Nähe zu geben.
Was bedeutet "vertretbare Nähe"?
Ich weiß nicht wie viele Züchter es für diese Rasse gibt, aber wichtiger als die Nähe finde ich, dass man sich bei dem Züchter gut aufgehoben fühlt. Für Smilla bin ich etwa 500 km gefahren.
Falls es nicht Unmengen von Züchtern gibt, muss man etwas Wartezeit in Kauf nehmen. Aber das gibt einem die Gelegenheit, den Kontakt mit dem Züchter enger zu knüpfen (er sollte ja ein Hundeleben lang Ansprechpartner bleiben), sich ordentlich vorzubereiten,.....
1. Muss ein Züchter in einem Verein vertreten sein? Was bedeutet es wenn es nicht so ist?
Mir ist klar das bei Züchtern ein geringeres Risiko von eventuellen Erbkrankheiten besteht und sich Vereine nicht mit Mischlingen (Hybriden) befassen, bedeutet dies trotzdem als "Anfänger" hier Gefahr zu laufen?
Wenn ein Züchter nicht in einem Verein ist sollte man sich immer fragen, "warum"?
In einem Verein muss ein Züchter sich Regeln unterwerfen.
Das geht schon damit los, wie und wo die Welpen aufgezogen werden, wie oft und in welchen Abständen eine Hündin gedeckt werden darf, ab welchem Alter sie aus der Zucht gehen muss, welche Gesundheitsuntersuchungen vorliegen müssen, was man nicht verpaaren darf (z.B. zwei Trägerhunde einer Krankheit), wie oft dieselben Hunde miteinander veraart werden dürfen,.....
Der Wurf wird von einem Zuchtwart angeschaut, der auch die Zuchtbedingungen kontrolliert,......
Das sind nur einige der Regeln und nicht jeder möchte sich solchen unterwerfen.
Oder man hat keine Lust, alle Gesundheitsuntersuchungen machen zu lassen oder der Hund würde aufgrund irgendwelcher Probleme gar keine Zuchtzulassung bekommen.
Vielleicht wird die Mutterhndin auch ständig gedeckt und man will jede Läufigkeit ausnutzen (Gebärmaschine) oder mehr als vielleicht vorgeschriebene 5x decken.
Also sollte man das "Warum" immer hinterfragen.
Natürlich kann man auch bei Züchtern im Verein einen kranken Hund bekommen, die Natur trägt immer ihren Teil dazu. Die Wahrscheinlichkeit ist aber in der Regel kleiner, weil Krankheiten, die man per Gentest ermitteln kann, ausgeschlossen sein sollten.
Schlechte Züchter findet man überall, ob im Verein oder außerhalb (in jeder Lebenssparte gibt es schwarze Schafe). Man muss sich die Zeit nehmen und den Züchter richtig kennenlernen.
2. Der Preis soll bei 1.500EUR liegen, klingt das fair?
Für Rassenhunde sind mir diese Preise bewusst, daher bin ich nicht sonderlich geschockt. Hier würde mich aber die Meinung aus diesem Forum interessieren.
Für einen Mix ist das viel zu viel Geld. Meine Rasse kostet so zwischen 1.500 und 2.000 EUR. Meist überlegen sich die Züchter auch genau, warum sie welchen Deckrüden nutzen. Was bringt so eine Verpaarung z.B. für die Zukunft der Rasse? Da geht es nicht allein darum, Welpen in die Welt zu setzen.
Bei Mischlingsveraarungen hat man es oft (nicht immer), dass man halt den netten Rüden von nebenan nutzen kann oder einen eigenen hat, der immer wieder decken darf, weil es bequemer ist.
3. Ist auch ein solcher Hybride zu empfehlen?
Geplant war ein Entlebucher, ich habe ein wenig die Angst das eine Art Torschlusspanik beim Rest der Familie einsetzt und daher nun auch ein Swissydog interessant erscheint. Wie sind hierzu die Meinungen?
(ich werde hier aber keinem Kauf zustimmen bei dem ich das Gefühl habe dass die Familie um jeden Preis einen Hund bekommt! Das meine ich hiermit nicht. Es geht mir um einen Mischling/Hybriden.)
Ich halte von gezielter Mischlingszucht nicht so viel, denn tolle Mixe gib es in Tierheimen genug, die eine Familie suchen. Das finde ich diesen Hunden gegenüber irgendwie unfair.
Natürlich kommt es darauf an, warum denn gerade so ein Mix gezüchtet wird.
Aber bisher habe ich bei allen Mischlingszuchten dieselben Gründe gefunden. Angeblich sind es alle besonders tolle, nette, freundliche Familienhunde.
Und das kann eigentlich nicht sein, wenn man sich die unterschiedlichen Rassen dieser Verpaarungen mal anschaut. Ich empfinde das als reine Verarschung.
Zumal Welpen nie immer nur die tollen Eigenschaften zweir Rassen erben.
Und Familienhund kann jede Rasse sein. Es kommt auf die Familie an, was sie sich vorstellt, wie die erziehung des Welpen verläuft und welche Erfahrungen er macht.
4. Wie kann ein Hobbyzüchter "überprüft" werden? Also auf was sollte man bei einer Besichtigung achten?
Hobbyzüchter kann jeder Züchter sein, auch in einem Verein. Ich z.B. bin auch Hobbyzüchterin, habe eine zuchtfähige Hündin, nicht oft Würfe und kann davon nicht leben.
Ich würde darauf achten, wie die erwachsenen Hunde und Welpen leben. Sind sie sichtbar sich selbst auf dem Hof überlassen und werden nicht richtig geprägt (Umweltreize, verschiedene Menschen,....). Ich würde nach den Gesundheitsergebnissen der Eltern fragen und diese mir notfalls vorlegen lassen. Das bedeutet aber nicht, dass der nette Tierarzt von nebenan gesagt hat, dass die Hüfte HD frei ist, sondern eine schriftliche Bestätigung eines Amtstierarztes vorliegt. Ich würde nach den Stammbäumen der Eltern fragen (auch dort findet man Gesundheitsuntersuchungen der Vorfahren).
Aber das sind Dinge, die ich bei einem Vereinszüchter berücksichtigen würde.
Ein ehrlicher Züchter verschweigt auch nicht, wenn mal ein Welpe aus seinem Wurf krank war.
5. Was bedeutet Papiere?
Papiere sind im Grunde Personalausweise der Hunde. Damit kann man Inzucht vermeiden, Krankheiten ausschliessen (taucht z.B. eine neue Erkrankung auf, kann man schauen, ob es bei den betroffenen Hunden Paralleelen gibt), man kann die Gesundheit der Vorfahren nachvollziehen, man kann die Population und Verwandtschaft kontrollieren.
Für Züchter sind solche Papiere sehr wichtig. Für eine Welpenfamilie mag das erst einmal unwichtig sein, aber er unterstützt mit dem Kauf von Hunden mit Abstammungsnachweisen eine kontrollierte Zucht und die Population einer Rasse.