- Erster Hund
- Mula, (2)
Hallo,
ich muss mich wirklich mal sehr verzweifelt melden. Ich hab ja kürzlich geschrieben, dass Mula wirklich aus dem Nichts beschlossen hat, nicht mehr allein sein zu können. Wir sind in eine neue Wohnung gezogen, ich hab mir zwei Wochen freigenommen und hab das Allein sein neu aufgebaut. Hat auch alles gut geklappt, alle Türen waren offen, in die Küche darf er nicht, da hat er sogar Test-Leckerlis einfach liegen lassen.
Einmal kam ich dann heim (war zwei Stunden weg), und dachte ich krieg einen Nervenzusammenbruch. Der Hund hatte Schubladen geöffnet, Küchen Regale, er kam echt an Sachen ran, die ich mir nicht mal erklären kann. Hab nicht geschimpft, aufgeräumt, musste aber am nächsten Morgen wieder zwei Stunden weg. Hatte alles weggeräumt, die Schubladen geleert an denen er war, ihm den Kong gefüllt. Komme wieder, wieder das gleiche Szenario, nur dass er diesmal auch aktiv Sachen zerstört hat, Dinge wie die Klobürste und den Handfeger etc.
Ich hab seinen Raum begrenzt auf Arbeitszimmer, Flur und Bad, das ist genug Platz, wir sind von einer Einzimmerwohnung hergezogen und ich dachte - vielleicht ist ihm das zuviel Platz. Zweimal kam ich heim und dachte, hä, hab ich die Tür nicht richtig zugezogen? Irgendwann hab ich ihn auf frischer Tat beim Türen öffnen erwischt, hat er ganz lässig mit der Pfote gemacht, gab weder Kratz- noch Beißspuren. Hab also neue Schlösser für die Zimmertüren gekauft, die alten konnte man nicht abschließen. Hab mir wieder eine Woche freigenommen, was wirklich schwierig war. Hab in der neuen Wohnung auch noch kein Internet, und kann so nichts für die Uni machen wenn ich immer Zuhause bin, was ein riesiges Problem wird gerade. Allein sein neu aufgebaut. Pustekuchen. Ich musste zu einem dringenden Termin und war zwei Stunden weg. Komme wieder, er hat ein Schloss aufgebissen. Zwei Klingen in mehrere Teile zerlegt. Tür noch zu, aber ihr könnt euch ja denken, wie eine Tür dann aussieht. Musste ihn dann auf den Flur und das Bad beschränken, nachdem er wichtige Ordner völlig zerschredderte, den geschlossenen Wäschekorb umwarf, mein Lieblingskleid zerfetzte (da bin ich wirklich knapp davor bewusst böse Absicht zu unterstellen!!) , etc .
Obwohl es mir davor graute, ihm in meiner Abwesenheit Kausachen hinzulegen, hab ich es dann getan. Rinderkopfhaut, Ziemer, Ohren. Er frisst nichts während ich weg bin. Die Sachen liegen noch genau da wo sie waren, als ich ging. Natürlich wollte ich auch eine Kamera aufstellen, hab extra ein Regal gekauft das ich an der Wand anbrachte um den Laptop anzubringen. Wie es das Schicksal so will: Laptop, der gerade erst für teueres Geld in Reparatur war und super lief, beschloss an dem Tag, wieder zu spinnen. Hab noch das Standbild gesehen, als ich nach einer Stunde reinkam, Wiedergabe des Films läuft nicht, egal wie sehr ich es versuche. Warum auch immer. Ich hab die ganze Woche das Alleinsein wieder neu trainiert, wie bei einem Welpen. Hab mich mit Jacke und Schuhen aufs Sofa gesetzt, um "unplanbarer" zu werden. Bin ständig vor die Haustür. Hab das Begrüßen und Verabschieden auf ein absolutes Minimum beschränkt. Er durfte nicht mehr aufs Bett oder Sofa, obwohl er das vorher auch nur auf Kommando machte und jederzeit beim ersten "Runter" unten war, aber ich hab gelesen, dieses Zerstören wäre Kontrollwahn und Wut darüber, dass ich wage ohne ihn zu gehen. Zuhause weniger beachtet, da ich schon sehr viel mit ihm interagierte vorher. Streicheln und sowas nur "bewusst" und nicht immer mal wieder nebenbei. Weniger ausgelastet. Mehr ausgelastet.
Gestern dann endlich ein erster Erfolg. War eine Stunde draußen, kam wieder, Mula hatte nichts kaputt gemacht oder angenagt, saß aber stocksteif vor der Tür und hatte sein Kauding links liegen lassen. Da war ich so froh und erleichtert, endlich in die Richtige Richtung! Heute dann, wieder eine Stunde weg. Komme wieder, die Tür unten so zugesetzt dass es aussieht als hätte er versucht, sich durchzugraben. Der Hund Kurz vorm Herzinfarkt vor Aufregung, dass ich wieder da bin. Ein Hundetrainer meinte, ich soll, wenn ich das immer wieder zwanzigmal am Tag übe, das "letzte Reinkommen" haben wenn es positiv war. Sprich: fünf Minuten weg, Hund macht nichts kaputt, loben und fertig für den Tag. Das ist heute bis zum Schluss nicht passiert. Ich kann auch nicht reinkommen, wenn ich höre dass er Quatsch macht, um ihn zu "ertappen". Erstens höre ich ihn im Treppenhaus nicht mehr, zweitens sitzt er immer wie ein steifer Soldat vor der (Flur-) Tür sobald ich reinkomme. Es ist mir schon peinlich, aber ich hab die Türklingen mit Zitrone eingerieben, weil ich dachte das hält ihn von ihnen ab. Nein, jetzt sind sie nur klebrig UND kaputt.
Mir setzt das sehr zu. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Die Wohnung ist neu, alles sah so schön aus, jetzt ist es ein Schlachtfeld. Ich komm gar nicht mehr hinterher mit Aufräumen. Egal wie viel ich wegräume, ihm fällt was Neues ein. Hab eine offene Dusche (begehbar), er hat meine Shampoos alle aufgebissen und im Badteppich verteilt (den hat er beim nächsten Mal übrigens zerfetzt). Ich kann keine Fotos einstellen, bin mit mobilem Internet am Handy (darum ist schnell antworten auch immer schwer, kann mich auch öfter vertippen, sorry dafür), aber er ist wirklich gründlich.
Das Komische ist, draußen läuft es wieder prima. Wenn ich da bin auch drinnen. Er hört gut, wir machen gerade Schleppleinentraining, der Abruf sitzt wieder fast wie vorher, er achtet sehr auf mich, er zeigt guten Grundgehorsam.
Dienstag müsste ich wirklich sehr dringend raus. Hab mich aber damit abgefunden, dass das wohl nichts wird und ich auch nächste Woche wieder die Wohnung hüten muss. Lasse ihn jetzt wieder immer nur für eine Minute allein. Aber das hatten wir ja eigentlich jetzt schon gefühlt hundertmal. Ich hab Angst, dass das wieder nicht klappt. Ich habe Arbeits- und Unizeiten extra für den Hund gelegt und damit schon massive Abstriche für mein eigenes Leben gemacht. Die längste Alleinzeit ist alle drei Wochen 8 Stunden, da komme ich mittags aber für eine halbe Stunde Gassi Heim. Ansonsten ist die längste Zeit einmal die Woche fünf Stunden.
Heute nach dieser Aktion war dann echt mein Knackpunkt. Ich war so fertig und traurig, ich hab mich einfach nur noch neben den Hund auf den Boden gelegt. Irgendwie haben wir uns da "vertragen", ich war nicht mehr so angespannt, so ruhig war er lang nicht mehr, wir haben Kopf an Kopf gekuschelt, und er ist an meinem Hals eingeschlafen. Vielleicht hat er gespürt dass ich vorher dachte "DESWEGEN geben Leute also Junghunde ins Tierheim!" (ich würde ihn natürlich nie nie nie abgeben, aber es war schon ein erleuchtender Moment)
Jetzt liegt er auch wieder neben mir im Bett, dieses Distanzzeug hat ja scheinbar gar nichts gebracht. Ich spare jetzt für einen Hundetrainer, da sie hier in diesem Gebiet leider sehr teuer sind und ich mittlerweile so viel ersetzen musste, dass ich nichts
mehr hab. Der Umzug ging ohnehin sehr ins Geld, dazu kamen zwei Monate voller Tierarztgeschichten, der Laptop, die Barfneuanschaffungen, die ganzen täglichen Kauartikel - ich bin wirklich am finanziellen Ende. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand einen Tipp für mich hat. Oder mir einfach sagt, dass das irgendwann von selbst aufhört. Oder mir erzählt dass sein Hund noch viel mehr zerstört hat. Danke erstmal, falls jemand überhaupt bis hierher gelesen hat - ich weiß, es ist so viel, aber es musste mal raus.
ich muss mich wirklich mal sehr verzweifelt melden. Ich hab ja kürzlich geschrieben, dass Mula wirklich aus dem Nichts beschlossen hat, nicht mehr allein sein zu können. Wir sind in eine neue Wohnung gezogen, ich hab mir zwei Wochen freigenommen und hab das Allein sein neu aufgebaut. Hat auch alles gut geklappt, alle Türen waren offen, in die Küche darf er nicht, da hat er sogar Test-Leckerlis einfach liegen lassen.
Einmal kam ich dann heim (war zwei Stunden weg), und dachte ich krieg einen Nervenzusammenbruch. Der Hund hatte Schubladen geöffnet, Küchen Regale, er kam echt an Sachen ran, die ich mir nicht mal erklären kann. Hab nicht geschimpft, aufgeräumt, musste aber am nächsten Morgen wieder zwei Stunden weg. Hatte alles weggeräumt, die Schubladen geleert an denen er war, ihm den Kong gefüllt. Komme wieder, wieder das gleiche Szenario, nur dass er diesmal auch aktiv Sachen zerstört hat, Dinge wie die Klobürste und den Handfeger etc.
Ich hab seinen Raum begrenzt auf Arbeitszimmer, Flur und Bad, das ist genug Platz, wir sind von einer Einzimmerwohnung hergezogen und ich dachte - vielleicht ist ihm das zuviel Platz. Zweimal kam ich heim und dachte, hä, hab ich die Tür nicht richtig zugezogen? Irgendwann hab ich ihn auf frischer Tat beim Türen öffnen erwischt, hat er ganz lässig mit der Pfote gemacht, gab weder Kratz- noch Beißspuren. Hab also neue Schlösser für die Zimmertüren gekauft, die alten konnte man nicht abschließen. Hab mir wieder eine Woche freigenommen, was wirklich schwierig war. Hab in der neuen Wohnung auch noch kein Internet, und kann so nichts für die Uni machen wenn ich immer Zuhause bin, was ein riesiges Problem wird gerade. Allein sein neu aufgebaut. Pustekuchen. Ich musste zu einem dringenden Termin und war zwei Stunden weg. Komme wieder, er hat ein Schloss aufgebissen. Zwei Klingen in mehrere Teile zerlegt. Tür noch zu, aber ihr könnt euch ja denken, wie eine Tür dann aussieht. Musste ihn dann auf den Flur und das Bad beschränken, nachdem er wichtige Ordner völlig zerschredderte, den geschlossenen Wäschekorb umwarf, mein Lieblingskleid zerfetzte (da bin ich wirklich knapp davor bewusst böse Absicht zu unterstellen!!) , etc .
Obwohl es mir davor graute, ihm in meiner Abwesenheit Kausachen hinzulegen, hab ich es dann getan. Rinderkopfhaut, Ziemer, Ohren. Er frisst nichts während ich weg bin. Die Sachen liegen noch genau da wo sie waren, als ich ging. Natürlich wollte ich auch eine Kamera aufstellen, hab extra ein Regal gekauft das ich an der Wand anbrachte um den Laptop anzubringen. Wie es das Schicksal so will: Laptop, der gerade erst für teueres Geld in Reparatur war und super lief, beschloss an dem Tag, wieder zu spinnen. Hab noch das Standbild gesehen, als ich nach einer Stunde reinkam, Wiedergabe des Films läuft nicht, egal wie sehr ich es versuche. Warum auch immer. Ich hab die ganze Woche das Alleinsein wieder neu trainiert, wie bei einem Welpen. Hab mich mit Jacke und Schuhen aufs Sofa gesetzt, um "unplanbarer" zu werden. Bin ständig vor die Haustür. Hab das Begrüßen und Verabschieden auf ein absolutes Minimum beschränkt. Er durfte nicht mehr aufs Bett oder Sofa, obwohl er das vorher auch nur auf Kommando machte und jederzeit beim ersten "Runter" unten war, aber ich hab gelesen, dieses Zerstören wäre Kontrollwahn und Wut darüber, dass ich wage ohne ihn zu gehen. Zuhause weniger beachtet, da ich schon sehr viel mit ihm interagierte vorher. Streicheln und sowas nur "bewusst" und nicht immer mal wieder nebenbei. Weniger ausgelastet. Mehr ausgelastet.
Gestern dann endlich ein erster Erfolg. War eine Stunde draußen, kam wieder, Mula hatte nichts kaputt gemacht oder angenagt, saß aber stocksteif vor der Tür und hatte sein Kauding links liegen lassen. Da war ich so froh und erleichtert, endlich in die Richtige Richtung! Heute dann, wieder eine Stunde weg. Komme wieder, die Tür unten so zugesetzt dass es aussieht als hätte er versucht, sich durchzugraben. Der Hund Kurz vorm Herzinfarkt vor Aufregung, dass ich wieder da bin. Ein Hundetrainer meinte, ich soll, wenn ich das immer wieder zwanzigmal am Tag übe, das "letzte Reinkommen" haben wenn es positiv war. Sprich: fünf Minuten weg, Hund macht nichts kaputt, loben und fertig für den Tag. Das ist heute bis zum Schluss nicht passiert. Ich kann auch nicht reinkommen, wenn ich höre dass er Quatsch macht, um ihn zu "ertappen". Erstens höre ich ihn im Treppenhaus nicht mehr, zweitens sitzt er immer wie ein steifer Soldat vor der (Flur-) Tür sobald ich reinkomme. Es ist mir schon peinlich, aber ich hab die Türklingen mit Zitrone eingerieben, weil ich dachte das hält ihn von ihnen ab. Nein, jetzt sind sie nur klebrig UND kaputt.
Mir setzt das sehr zu. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Die Wohnung ist neu, alles sah so schön aus, jetzt ist es ein Schlachtfeld. Ich komm gar nicht mehr hinterher mit Aufräumen. Egal wie viel ich wegräume, ihm fällt was Neues ein. Hab eine offene Dusche (begehbar), er hat meine Shampoos alle aufgebissen und im Badteppich verteilt (den hat er beim nächsten Mal übrigens zerfetzt). Ich kann keine Fotos einstellen, bin mit mobilem Internet am Handy (darum ist schnell antworten auch immer schwer, kann mich auch öfter vertippen, sorry dafür), aber er ist wirklich gründlich.
Das Komische ist, draußen läuft es wieder prima. Wenn ich da bin auch drinnen. Er hört gut, wir machen gerade Schleppleinentraining, der Abruf sitzt wieder fast wie vorher, er achtet sehr auf mich, er zeigt guten Grundgehorsam.
Dienstag müsste ich wirklich sehr dringend raus. Hab mich aber damit abgefunden, dass das wohl nichts wird und ich auch nächste Woche wieder die Wohnung hüten muss. Lasse ihn jetzt wieder immer nur für eine Minute allein. Aber das hatten wir ja eigentlich jetzt schon gefühlt hundertmal. Ich hab Angst, dass das wieder nicht klappt. Ich habe Arbeits- und Unizeiten extra für den Hund gelegt und damit schon massive Abstriche für mein eigenes Leben gemacht. Die längste Alleinzeit ist alle drei Wochen 8 Stunden, da komme ich mittags aber für eine halbe Stunde Gassi Heim. Ansonsten ist die längste Zeit einmal die Woche fünf Stunden.
Heute nach dieser Aktion war dann echt mein Knackpunkt. Ich war so fertig und traurig, ich hab mich einfach nur noch neben den Hund auf den Boden gelegt. Irgendwie haben wir uns da "vertragen", ich war nicht mehr so angespannt, so ruhig war er lang nicht mehr, wir haben Kopf an Kopf gekuschelt, und er ist an meinem Hals eingeschlafen. Vielleicht hat er gespürt dass ich vorher dachte "DESWEGEN geben Leute also Junghunde ins Tierheim!" (ich würde ihn natürlich nie nie nie abgeben, aber es war schon ein erleuchtender Moment)
Jetzt liegt er auch wieder neben mir im Bett, dieses Distanzzeug hat ja scheinbar gar nichts gebracht. Ich spare jetzt für einen Hundetrainer, da sie hier in diesem Gebiet leider sehr teuer sind und ich mittlerweile so viel ersetzen musste, dass ich nichts
mehr hab. Der Umzug ging ohnehin sehr ins Geld, dazu kamen zwei Monate voller Tierarztgeschichten, der Laptop, die Barfneuanschaffungen, die ganzen täglichen Kauartikel - ich bin wirklich am finanziellen Ende. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand einen Tipp für mich hat. Oder mir einfach sagt, dass das irgendwann von selbst aufhört. Oder mir erzählt dass sein Hund noch viel mehr zerstört hat. Danke erstmal, falls jemand überhaupt bis hierher gelesen hat - ich weiß, es ist so viel, aber es musste mal raus.