Alltagstraining bewältigen

Na ja... wenigstens Katzen jagen darf er auch Zuhause nicht.
Das Heu liegt zum Teil auf der Stallgasse. Es sind Offenställe mit Fressgittern. Er muss lernen, dass er da drin nichts zu suchen hat.
Einsperren ist nicht möglich, anbinden teils schwierig. Es ist ein kleiner Stall mit wenig Möglichkeiten für solche Dinge. Wenn ich das Pferd hole, binde ich Balu an. Wenn ich das Pferd anbinde, ist kein Platz mehr für Balu. Ich halte ihn dann an der Leine oder lasse die Leine auch mal kurz los, wenn er sich recht ruhig auf einem Platz aufhält. Das geht eigentlich ganz gut, ist aber ja nicht das Ziel, nur ein Weg.
Ich würde, solange Balus Verhalten beim Pferd/im Stall noch nicht so ist, wie Du es gern möchtest, Balu nur zum üben erwünschter Verhaltensweisen mit in den Stall/zum Pferd nehmen.
Deine Konzentration sollte beim Hund liegen.
Nach der Übung bringst Du ihn heim und kannst Dich anschließend in Ruhe ums Pferd kümmern.
Das ist zeitaufwendig, aber Hunde merken sehr gut, wenn Deine Aufmerksamkeit abgelenkt ist. Und dann funzt oft nichts mehr. Grad bei eher noch unerzogenen Hunden.
Richtig in der Stadt waren wir bisher nicht. Nur beim Eisessen, da war ein wenig was los und Balu wäre am liebsten in jeden reingeflauscht, der ihm zu nah kam.
Klingt aber trotzdem nach ner guten Idee, mit mehr Publikum zu arbeiten.

Klar, interessiert ihn halt in dem Moment nicht.
Am besten klappt es, wenn die Person, die uns begegnet ihn abblockt und ignoriert, wenn er aufdringlich ist. Dann fällt es ihm leichter wieder runterzufahren. Aber ich glaube, ich muss nicht ausführen, wie häufig ich dieses Glück tatsächlich habe...
Angemessenes Verhalten zwischen fremden Menschen lernt der Hund nur, wenn er auch unter Leute kommt. Auch das ist zeitaufwendig, wenn man nicht grad in der Stadt wohnt.
Aber wenn ich einen Hund haben will, der probemlos überal hin mit kann, muß ich da durch.

Mit Menschen kann man übrigens reden. 😉 Ich habe für meine Hunde schon Begegnungssituationen gestellt, die Leute vorher instruiert.
Oder bei spontanen Begegnungen eben gesagt, sie sollen den Hund nicht locken, sondern ignorieren.
Unverbesserliche und Uneinsichtige - da hab ich den Hund dann schon mal machen lassen.
Spätestens bei Matschpfoten auf der hellen Jacke oder einem "Hundekuss" mitten ins Gesicht stellt sich relativ schnell Einsicht ein.

Wenn nicht, kann ich auch grantig werden. Wobei es bei uns eher das Thema Leckerlis betrifft.Nein, ich wil es nicht, dass Hinz und Kunz meine Hunde mit irgendwas verorgen.
 
Was hat der Trainer gesagt?

Ob jetzt zb. ein Hund bzw Welpe in die Stadt muss kommt halt drauf an.
Für mich persönlich ist es jetzt nicht super wichtig.
Es gibt Hunde, da habe ich es öfters bewusst geübt und bei andere Hunde wusste ich, dass
die damit kein Problem haben. Der war dann irgendwann mal dabei weil ich durch die Stadt bin
( auch noch große Weihnachtsmarkt ).

Du musst halt fragen was ist dir wichtig ist und wie komme ich dahin.
Auf was reagiert mein Hund, wo hat er Probleme.

Bei deinem klingt es so als konmt er nicht damit zurecht, wenn ihm was nicht passt/warten muss.
Das würde ich an deiner Stelle gezielt üben. Viele verschiedene Übungen im Alltag.
Einfach mit Frust umgehen zu können.

Dann kannst du sowas natürlich auch ausweiden, dass er am Stall wartet.
Aber das muss kleinschrittig aufgebaut werden.
Ich bin auch dafür eher gezielt üben oder gar nicht. Aber so ein bissel neben bei, dass ist mist für alle.

Als beispiel:
Beim Training mit andere Hunde hat er meine Meinung nach einfach zu warten.
Ich würde vermutlich ( soweit man es beurteilen kann ) auch nicht nachgeben zb. wie mit der langen Leine laufen lassen ( ich glaube das warst du ).
Eher würde ich vorher schon mal ne Runde Gassi gehen, dass er vorher die überschüssige Energie los wird.


Zu andere Leute dürfte er erst, wenn er ruhig ist.
Ich würde gucken, dass die Aufmerksamkeit bei dir liegt. Oder abseits mal sitzen und warten und beobachten lassen.
 
Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass die Aufregung noch viel größer ist, wenn wir - wie jetzt - regelmäßig zu seinen "Spaßorten" fahren.
Wenn ich zum Hundeverein oder zum Stall fahre, ist der Hund schon an, bevor er überhaupt ausgestiegen ist.

Ich glaube, da ist - noch - auch viel Unsicherheit dabei. So oft war er noch gar nicht im Hundeverein, oder?
Durch regelmäßige Spielkontakte wird er sicherer.

Da ich selber nicht gerne in die Stadt gehe, war dieser Teil einfach noch nicht an der Reihe.

Es ist einfacher den Welpen an alles zu gewöhnen, je jünger er ist.
Wir haben unsere Welpen schon sehr früh überall mitgenommen und sie anfangs noch auf dem Arm getragen.

Die meisten Menschen, die das gerne wollen, merken erst, dass sie es eigentlich nicht wollen, wenn der wilde Welpe sie schon "angefallen" hat.
Die ruhen sich drauf aus, dass da ja die Leine dran ist und der Möter schon weggeschliffen wird, wenn man keine Lust mehr hat.
Ja, da würde ich die Leine gerne einfach mal spontan abmachen und viel Spaß wünschen. Passt nur leider in den meisten Situationen nicht.

Du hast öfter geschrieben, dass Spaziergänger deinen Welpen gerne mal gestreichelt hätten.
Man kann doch fragen, ob man ihn ableinen soll, wenn sie die wilde Hummel mal streicheln möchten.

Dadurch lernen Welpen auch, dass zu wildes Verhalten nicht erwünscht ist. Manche Menschen finden das witzig, andere eben nicht. Das ist ein gutes Training für einen Welpen um unterschiedliche Menschen kennenzulernen.

Wenn du ihn immer von fremden Menschen fernhältst, bekommt er das Gefühl, dass mit anderen Menschen etwas nicht in Ordnung ist.
Ich habe schon häufiger gesehen, dass solche Welpen später, wenn sie erwachsen sind, alle fremden Menschen ankläffen.

Wie gesagt, Welpen müssen lernen, die belebte Umwelt einzuordnen. Es ist doch sehr positiv, wenn etliche fremde Menschen begeistert von dem Welpen sind.
Er kann andere Menschen dann einordnen und ist zufrieden. Damit wird sich auch das stürmische "Hinwollen" irgendwann erledigen.
 
Dann ist deine Ansage vielleicht nicht intensiv genug
Das kann sein. Es käme mir auch etwas hart vor ihn in diesem Moment anzufahren. Es ist ja grundsätzlich nicht negativ, dass er Menschen freundlich begegnet.

Ich würde dir echt mal empfehlen ein gutes Buch über Lerntheorien zu lesen. Wenn man die intus hat, ist das wie dann auch kein Hexenwerk mehr.
Konditionierung ist mir schon ein Begriff. Es ist eher die Frage: Wie bringe ich den Hund dazu das gewünschte Verhalten zu zeigen?

Im Hundeverein muss man sich den Trainer eventuell vor oder nach der Stunde greifen, wenn man Fragen hat. Wie z. B. "Wie bringe ich Balu Platz bei?" "Das kann er noch nicht" ist keine Frage...
Nach unserer Stunde beginnt für gewöhnlich direkt die nächste Gruppe. Davor baut der Trainer meistens ein wenig was auf für uns. Es ist recht schwierig ihn da für mehr als ein paar kurze Worte abzufangen.

Deine Konzentration sollte beim Hund liegen.
Nach der Übung bringst Du ihn heim und kannst Dich anschließend in Ruhe ums Pferd kümmern.
Das ist zeitaufwendig, aber Hunde merken sehr gut, wenn Deine Aufmerksamkeit abgelenkt ist. Und dann funzt oft nichts mehr. Grad bei eher noch unerzogenen Hunden.
Wenn der Hund mitkommt und ich gleichzeitig das Pferd hab, ist es in der Regel so, dass mein Freund dann nicht aufpassen kann.
Habe es aber ehrlich gesagt bisher nicht als Problem empfunden, das geht eigentlich ganz gut mit uns.
Es ist noch nicht das, was es werden soll, aber eine totale Katastrophe ist es auch nicht.
Das Pferd hat wie gesagt einen stabilen Geduldsfaden und kommt auch damit zurecht, wenn ich mit meiner Aufmerksamkeit mehr beim Hund als bei ihm bin.

Angemessenes Verhalten zwischen fremden Menschen lernt der Hund nur, wenn er auch unter Leute kommt.
Das liest sich immer so als würde er nie Jemandem begegnen. So ist es ja auch nicht. Allein bei der Arbeit sieht er täglich riesige Maschinen und Fahrzeuge, unbekannte und bekannte Menschen. Da wird das ganze Industriegebiet gerade bebaut.
Es sind auch viele Ausländer da, lernt Balu sogar Fremdsprachen 😌

Mit Menschen kann man übrigens reden. 😉 Ich habe für meine Hunde schon Begegnungssituationen gestellt, die Leute vorher instruiert.
Oder bei spontanen Begegnungen eben gesagt, sie sollen den Hund nicht locken, sondern ignorieren.
Unverbesserliche und Uneinsichtige - da hab ich den Hund dann schon mal machen lassen.
Jein. Es sind mir zuletzt sehr häufig Ausländer, die wenig oder kaum deutsch sprechen, begegnet.

Was hat der Trainer gesagt?
Oh viel 😂
Auf das Wesentliche zum Thema Training heruntergebrochen: Wir etablieren bis zur nächsten Übungsstunde in 3 Wochen (aufgrund Urlaub) ein Markerwort und das Handtarget, außerdem machen wir Kontaktarbeit (= Hund schenkt mir seine Aufmerksamkeit und wird dafür belohnt).

Bei deinem klingt es so als konmt er nicht damit zurecht, wenn ihm was nicht passt/warten muss.
Das würde ich an deiner Stelle gezielt üben. Viele verschiedene Übungen im Alltag.
Einfach mit Frust umgehen zu können.
Frust ist momentan tatsächlich ein Thema. Sein größtes Problem ist aber, glaube ich, seine Aufregung.

Beim Training mit andere Hunde hat er meine Meinung nach einfach zu warten.
Ist das nicht sehr schwierig für so ein junges Tier?
Es fällt ihm sehr schwer, mir dann seine Aufmerksamkeit zu schenken. Ich glaube, es wäre aktuell noch zuuu frustig, wenn ich ihn dazu zwingen würde. Ich käme ja aus dem Nein-Sagen gar nicht heraus.
Ich versuche, mich dann eher auf das zu konzentrieren, was er gut macht und das gezielt zu loben.

So oft war er noch gar nicht im Hundeverein, oder?
Er war noch nicht oft da.

Du hast öfter geschrieben, dass Spaziergänger deinen Welpen gerne mal gestreichelt hätten.
Man kann doch fragen, ob man ihn ableinen soll, wenn sie die wilde Hummel mal streicheln möchten.
Es passt nicht immer in die Situation. Manchmal ist es einfach ein zu gefährlicher Ort (z.B. der Gewerbepark mit umliegenden Baustellen an der Arbeit).
Letztens ist mir ein älteres Pärchen begegnet. Sie stand mit gehörigem Abstand zu uns und wollte ganz offensichtlich nichts von meinem Hund, er bat darum, Balu streicheln zu dürfen. Da kann ich ihn ja nicht ableinen, weil er die Frau dann nicht in Ruhe lassen würde.

Wenn du ihn immer von fremden Menschen fernhältst
Das tue ich nicht. Aber ich möchte auch nicht für jeden anhalten müssen.
 
Ist das nicht sehr schwierig für so ein junges Tier?

Wenn du mich jetzt fragst. Nein :D
Das kommt aber auch aufs Tier an (und auch auf die Rasse ).

Es fällt ihm sehr schwer, mir dann seine Aufmerksamkeit zu schenken.

Daran würde ich arbeiten ( klingt aber ja jetzt so als würdet ihr es mit dem Trainer machen ).

Ich glaube, es wäre aktuell noch zuuu frustig, wenn ich ihn dazu zwingen würde. Ich käme ja aus dem Nein-Sagen gar nicht heraus.
Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das "nein" sitzt nicht und/oder ist nicht richtig rüber gebracht.
Oder ( wovon ich eher aus gehe ) der Hund weiß gar nicht was du willst.
Gerade in so eine Situation ( wenn man am Anfang steht ) finde ich ein nein schwer zu verstehen für den Hund.
Ich wäre da eher für zeigen wie er sich richtig Verhält. Oder es auch mal aussitzen.

Aber generell, ich würde ein Kommando nicht 1000 mal geben, wenn es in dem Moment nicht klappt, dann spare es lieber und
versuche erstmal die Aufmerksamkeit auf dich zu bekommen.
 
Wie bringe ich den Hund dazu das gewünschte Verhalten zu zeigen?
Kurz gesagt: Durch Locken (Leckerlis, Spielzeug). Details, wie gesagt, in Büchern. Oder von deinem Trainer.
Davor baut der Trainer meistens ein wenig was auf für uns. Es ist recht schwierig ihn da für mehr als ein paar kurze Worte abzufangen.
Mithelfen beim Aufbauen? Viele Menschen können gleichzeitig reden und manuell arbeiten. Aber wenn gar nichts geht, dann greift der alte Spruch "Qualität hat ihren Preis" - und du zahlst 35 Euro fürs Jahr, oder?
 
Wenn Du dem Hund ein Kommando beibringen willst , geht es grundsätzlich immer darum ,
den Hund in die gewünschte Position zu bringen, dieses dann zu belohnen und dabei das entsprechende Kommandowort zu sagen.

Wenn der Hund ohne Ablenkung trainieren kann , wird es wesentlich leichter .

Soll der Hund das Kommando Platz lernen , nimmst Du ein Leckerli in die geschlossene Hand und hältst diese solange über den Boden, bis der Hund , der versucht sein Futter zu bekommen , sich auf den Boden gelegt hat , dann sagst Du Platz und
gibst dem Hund im gleichen Moment das Futter .
Wenn Du diese Übung einige Mahle wiederholst , wird der Hund sich auch auf den Befehl -Platz -, auf den Boden legen .

Hier ein Video mit verschiedenen Varianten:


 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann sein. Es käme mir auch etwas hart vor ihn in diesem Moment anzufahren. Es ist ja grundsätzlich nicht negativ, dass er Menschen freundlich begegnet.
Aber dich stört die Art und Weise wie er es tut, das kann man dem Hund schon begreiflich machen. Entweder Abbruchsignal, oder eine Alternative aufbauen, wie "schau mich an" oder "sitz".
Konditionierung ist mir schon ein Begriff. Es ist eher die Frage: Wie bringe ich den Hund dazu das gewünschte Verhalten zu zeigen?
Dahin locken, warten bis er es selber tut, vormachen oder freies shapen (aber eher für komplexe Sachen, bzw Tricks gedacht und fürs Alltagtraining nicht so tauglich).

Und Konditionierung ist ja nur ein ganz kleiner Teil.
Eigentlich wichtig sind positive Verstärkung, negative Verstärkung, positive Strafe, negative Strafe (positiv/negativ mathematisch gesehen, also hinzufügen/wegnehmen). Hat man die vier Dinge verstanden, also wirklich verstanden, dann hat man das Grundgerüst um einen Hund zu erziehen. Der Rest ist Timing, Konsequenz und Gefühl.
 
Thema Pferdestall und Pferd fertig machen…ich weiß, ein Hund kann auch lernen an einem bestimmten Ort zu warten. Im alten Stall warteten viele brav auf einer Decke

Ich binde meinen Hund in Sichtnähe an, wir kommen da gut mit zurecht…er merkt ganz genau, wenn meine Aufmerksamkeit nicht 100 % bei ihm ist und ich kann mich in Ruhe dem Pferd widmen. Mein Hund hat so ein tolles, hundegerechtes Leben…da hab ich kein schlechtes Gewissen. Oft bleibt er auch einfach im Auto (kommt natürlich aufs Wetter an 😘) Ich denke, das ist im tausendmal lieber, als zuhause zu warten
 
Hab grad gelesen, das das bei euch schwierig ist (man sollte halt vorher lesen 😘). Wenn keiner dabei ist , würde ich ihn im Auto lassen…oder wenn dein Freund zuhause ist einfach zuhause lassen…und wenn gemeinsam (Freund, Du und Balu) machen. Ich glaube, mir wäre das sonst zu stressig
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben