Alltagstraining bewältigen

Moin,

da das Training im Hundeverein wenig individuell ist, wünsche ich mir für mich und meinen Hund zusätzlich Unterstützung beim Alltagstraining.

Habe mich also zunächst ein wenig nach einem Hundetrainer umgesehen und bin etwas verwirrt vom Angebot...
Es gibt scheinbar grundsätzlich kostenpflichtige Vorabgespräche, man zahlt im Viertelstundentakt drauf und es wird grundsätzlich die Gewaltfreiheit betont. Als ob Jemand käme, würde der Slogan "Wir brechen den Hund mit Stöcken und Ketten" lauten.
Da ich grundsätzlich der praktische Typ bin, habe ich mir nun aber dennoch einen Trainer ausgesucht und möchte es erstmal ausprobieren.

Alternativ gibt es ja auch zich Videos online zum Thema Hundetraining. Teils kostenpflichtig, überwiegend gratis.
Und natürlich Bücher.

Vielleicht stelle ich mir das auch alles nur so wahnsinnig kompliziert vor und würde es wohl auch allein schaffen...

Vor diesem Chaos stehend frage ich mich: Wie machen das denn andere? Wie habt ihr mit eurem ersten Hund angefangen? Und war das dann eine kleine Katastrophe, an die ihr euch eben angepasst habt oder ist es euch mit eurem Hund gelungen ein tolles Team auf allen Wegen zu werden?

In meinem direkten Umfeld kenne ich Menschen, die ihren Hund nie mitnehmen oder ständig an der Leine führen (für mich persönlich die absolute Horrorvorstellung) oder eben solche, deren Hunde total freundlich sind, aber halt einfach machen, worauf sie Lust haben. Beide finde ich als Vorbild irgendwie ungeeignet.
 
Es geht häufig nur drum, was der Hund machen soll, aber nicht wie. Das liegt vielleicht auch dran, dass die meisten anderen Hunde etwas älter sind und die Kommandos bereits kennen.
Ich hatte z.B. jüngst Schwierigkeiten meinen Hund im Kommando Platz zu behalten. Er tat sich schwer sich hinzulegen und blieb auch nicht lange liegen. Ich hätte mir gewünscht, gesagt zu bekommen, was ich in dem Moment besser machen kann.
Oder wie ich allgemein besser damit umgehe, dass mein Hund sehr aufgeregt ist. Oder wie ich meinem Hund Sitz, Platz und co. überhaupt erst beibringe.
 
Oder wie ich allgemein besser damit umgehe, dass mein Hund sehr aufgeregt ist. Oder wie ich meinem Hund Sitz, Platz und co. überhaupt erst beibringe.
Das bekommst du in deiner Hundeschule nicht erklärt? Ich mein, dafür geht man doch dahin, und gibt Geld dafür aus. Wenn die Hundeschule nicht mal das leistet, würde ich mir ja lieber was anderes suchen, ehrlich gesagt.

Bei Daphne und Nanouk, den ersten beiden Hunden war es eigentlich ganz einfach. Damals hab ich noch in Berlin gewohnt, ohne Auto, da ging alles nebenbei.
Bei den Dorfkindern, Emma und Luca, war das dann nicht so. Da mussten wir schon zielgerichtet mal in die Stadt fahren, auf den Bahnhof, oder mal mit Bus. Die sind insgesamt was das betrifft auch nicht ganz so cool wie Daphne, bei der das ja einfach Alltag war.
 
Was verstehst du unter Alltagstraining bzw. was erwartest du davon?
Wenn du deinen Hund überall mit hin nehmen willst,dann musst du das halt langsam anfangen. Wenn ihr oft in Wirtschaften geht, könnt ihr ja z.b. mit Balu einfach immer wieder in einen Biergarten gehen.
Soll er Bahn fahren können,geh mit ihm zum Bahnhof,lässt ihn erst gucken, steigst beim nächsten Mal kurz ein,und beim übernächsten Mal fährst du dann eine Haltestelle weit.Sitz,Platz und Fuß hat für mich nichts mit Alltagstraining zu tun.
Natürlich braucht man dieses Signale auch im Alltag und damit sie zuverlässig ausgeführt werden können, muss man das halt üben. Und zwar mit immer mehr und anderer Ablenkung.
Wenn Hund ständig an der Leine bleiben müssen,kann das viele Gründe haben. Es liegt nicht immer am ungehorsamen Hund.
Vergisss bitte niemals,dass jeder Hund in seinem eigenen Tempo lernt und sich entwickelt und auch in höherem Alter noch vieles lernen kann.
 
Ich habe mir zuerst mal klar gemacht, was ist für mich wirklich wichtig.

Und das üben dieser Kommandos und Verhaltensweisen lief und läuft dann einfach immer im Alltag mit.

Ich mache keine Übungseinheiten, weil ich keine sportlichen Ambitionen habe, sondern einfach nur alltagstaugliche Hunde möchte.

Mit meiner einen Hündin hatte ich ja für die BH trainiert, das war mir eigentlich ein Graus.

Jetzt läuft es einfach so. Mal Sitz, mal Platz, Pfötchen usw. Einfach immer mal zwischendurch. Egal ob drin oder draußen.

Im Grunde ist es nicht wahnsinnig kompliziert. Du brauchst halt Geduld und individuelles eingehen auf Deinen Hund. Worauf reagiert er am besten. Welche Ansprache, welche Belohnung? Was wirkt als Korrektur? Was bietet er möglicherweise von selbst an?

Jeder Hund ist anders und Fehler macht jeder, denke ich. Ist aber keine Katastrophe.

Ich habe beim ersten Hund Fehler gemacht, die habe ich dann bei den nächsten Hunden nicht mehr gemacht. Dafür andere. 😉
 
Ich weiß nicht, ich finde man macht vieles zu kompliziert. Die erste Frage, was erwartest Du von deinem Hund.

Limbo ist auch mein erster Hund, er ist bestimmt nicht perfekt erzogen …aber für mich perfekt. Ich finde einfach, man muss seinen Hund beobachten und auf sein Bauchgefühl hören. Ich zB kann in überall mitnehmen er hört und achtet fast immer auf mich. Ok, manchmal könnte es besser sein , aber im Großen und Ganzen passt es uns

Die Dame, die die Vorkontrolle bei mir gemacht hat …sagte immer…hör auf dein Bauchgefühl und stehe hinter deinem Kommando. Das stimmt bei uns . und wer ein Pferd erzogen hat, und das ganz gut…kann auch einen Hund erziehen 😘 Mach dir nicht so viele Gedanken…
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte z.B. jüngst Schwierigkeiten meinen Hund im Kommando Platz zu behalten. Er tat sich schwer sich hinzulegen und blieb auch nicht lange liegen. Ich hätte mir gewünscht, gesagt zu bekommen, was ich in dem Moment besser machen kann.

Ruhig bleiben, grad wenn sich der Hund schwer tut. Sich nicht unter Druck setzen, nur weil alle anderen vllt. schon im Platz liegen. Und wenn Balu nicht so lang liegen bleibt, ist die geforderte Zeit vllt. schon zu lang.
Oder wie ich allgemein besser damit umgehe, dass mein Hund sehr aufgeregt ist.

Selbst ruhig bleiben, auch wenns manchmal nicht so einfach ist. Manchmal ist es auch am besten alles abzubrechen, ein Stück zu laufen, vllt. ein kleines Spiel und dann noch mal von vorn anfangen.
Oder wie ich meinem Hund Sitz, Platz und co. überhaupt erst beibringe.

Wie Du Deinem Hund am besten bestimmte Kommandos beibringst, mußt Du ausprobieren.

Beispiel "Sitz".

Im allgemeinen sagt man ja, Leckerli hoch halten, über den Kopf des Hundes, bis er sitzt. Manche setzen sich dann aber nicht. Meine Lea sprang wie ein Flummi, sobald da was über ihr auftauchte. Mußte ich mir was anderes einfallen lassen.
Bei meinem Pflegerotti war das Mittel der Wahl, ihn auf den Hintern zu tippen.
 
Zunächst einmal vielen Dank für eure Antworten und Tips 🤗

Das bekommst du in deiner Hundeschule nicht erklärt? Ich mein, dafür geht man doch dahin, und gibt Geld dafür aus. Wenn die Hundeschule nicht mal das leistet, würde ich mir ja lieber was anderes suchen, ehrlich gesagt.
Erklärungen gibt es sehr selten. Für mich ist der Verein eher eine Möglichkeit für Sozialkontakt und Übung unter Ablenkung.
Ich möchte nächste Woche noch zu einem anderen Verein gehen, vielleicht ist es dort anders.

Was verstehst du unter Alltagstraining bzw. was erwartest du davon?
Alles, was dazu gehört unseren Alltag zu bewältigen.
Das ist z.B. entspannt im Pferdestall sein (ohne Katzen zu jagen, alles zu fressen, ins Heu zu pinkeln und mit Respekt vorm Tier Pferd). Ist für mich aber auch beim Spazierengehen nicht jeden Depp begrüßen zu müssen und andere Menschen/Hunde auch mal ignorieren zu können.
Ich möchte meinem Hund sagen können, dass er sich nun dort hinlegt und da bleibt, bis ich ihn wieder abhole oder, dass er sich ruhig hinsetzt, während ich die Leine sortiere.
Es gehört für mich auch dazu, dass der Hund entspannt zurückbleibt, wenn ich das Haus verlasse und er und die Katzen gut auskommen, ohne, dass ich eingreifen muss.
All das braucht Zeit und ich einen Plan. Auch, wenn es lieb ist, dass ihr mir hier Tips gebt, ich kann ja nicht für jeden Krims nen Thread aufmachen 😅

Wenn Hund ständig an der Leine bleiben müssen,kann das viele Gründe haben.
Das bezweifle ich nicht, möchte jedoch alles tun, damit wir keinen dieser vielen Gründe finden.

Vergisss bitte niemals,dass jeder Hund in seinem eigenen Tempo lernt und sich entwickelt und auch in höherem Alter noch vieles lernen kann
Das stimmt 🤗

Ich habe mir zuerst mal klar gemacht, was ist für mich wirklich wichtig.

Und das üben dieser Kommandos und Verhaltensweisen lief und läuft dann einfach immer im Alltag mit.
Genau das macht mir Schwierigkeiten. Ich weiß manchmal nicht recht wie ich es dosieren soll oder vergesse bestimmte Dinge zu üben. Platz zum Beispiel macht sich in unserem Alltag irgendwie nicht gut, wäre aber total toll, wenn ich den Hund im Stall irgendwo platzen lassen könnte um das Pferd dann fix zu putzen.
Aktuell gebe ich dem Hund halt ein Möhrchen, dann platzt er von selbst und ich beeile mich fertig zu werden, bevor die Möhre langweilig ist.

Ich habe z.B. auch absolut keine Ahnung, wie ich mit dem Hund üben soll, die Leute in Ruhe zu lassen. Sobald irgendwer an uns vorbeiläuft, ist grundsätzlich Eskalation. Ich kann ihn dann entweder festhalten oder halb vorbeiziehen, halb locken. Beides fühlt sich nicht besonders lehrreich an. Er machts dann ja trotzdem beim nächsten Mal genau so.

Ich mache keine Übungseinheiten, weil ich keine sportlichen Ambitionen habe, sondern einfach nur alltagstaugliche Hunde möchte.
Ich nötige mich momentan dazu, bin aber auch kein großer Dompteur.

Die Dame, die die Vorkontrolle bei mir gemacht hat …sagte immer…hör auf dein Bauchgefühl und stehe hinter deinem Kommando.
Mir fehlt manchmal das Gefühl wie ich etwas überhaupt angehe. Es ist z.B. jedes Mal ein Drama, wenn ich mit Pferdejacke und ohne Hund das Haus verlasse. Auch wenn ich wirklich keinen Zirkus mache. Ich sag dem Hund nicht tschüss, ich versuche extrem gelangweilt und ruhig rauszugehen. Der Mann holt den Hund ran und lenkt ihn ab, es ist aber auch das gleiche, wenn der Mann gar nichts macht... der Hund wetzt trotzdem zur Tür und jault auf, wenn die Tür hinter mir zugeht.
Wie soll ich den jemals allein lassen können?

Ruhig bleiben, grad wenn sich der Hund schwer tut. Sich nicht unter Druck setzen, nur weil alle anderen vllt. schon im Platz liegen.
Das versuche ich, wünschte mir da nur von außen mehr Tips/Betreuung, weißt du?
Ich bin beim letzten Mal extra früh zum Training gekommen, war dann die Erste und bin mit dem Hund einfach über den Platz geschlendert, damit er sich den ersten Stress von der Seele laufen kann. Es war insgesamt etwas besser, als dann nach und nach die anderen Teilnehmer kamen.
Ich hätte solche oder andere bessere Tips nur gerne. Und sei es nur: "Du, dein Hund hat Stress, die 3 Sekunden Platz waren jetzt gut, lass ihn Hund sein." Oder so...

Die Frage ist: Probiert man einfach aus und schaut wie es geht? Liest man Bücher oder schaut Videos? Hat man einen Trainer?
 
Die Frage ist: Probiert man einfach aus und schaut wie es geht? Liest man Bücher oder schaut Videos? Hat man einen Trainer?

Das kann man pauschal nicht beantworten.
Die eine kommen besser alleine zurecht andere brauchen für jeden Schritt eine Anleitung.
 



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