Ziehen an der Leine - aber aus Freude

Hallo ihr Lieben,

ich habe einen Straßenhund aus Spanien bei mir aufgenommen - er hat, bevor er zu mir kam, 3 Jahr ohne "Menschen" gelebt. Er kannte also keinerlei Grundkommandos oder Benimmregeln. Gassigehen kannte er demnach eben auch nicht..
Wir haben einiges echt gut in den Griff bekommen. Er lernt wirklich gut, mittlerweile können wir ihn auch ohne Leine Gassi führen im Wald und kommt auch zurück wenn er gerufen wird.
Leider gibt es das Problem, dass er sich wirklich extrem freut, wenn er andere Hund sieht. Zieht und zerrt an der Leine und wimmert.
Normalerweise darf er die auch begrüßen, wenn ich den Hund und Halter kenne.
Bei uns gibt es allerdings auch so ein paar Zeitgenossen, die aggressiv sind und zu denen ich meinen Hund nicht lassen möchte, weil ich weiß, dass die Besitzer das eben nicht mögen oder weil ich den anderen Hund kenne und der auch gerne mal zubeißt...
Problematisch ist so eine Begegnung leider auch an der Straße, da Rafa einfach gerne tobt und spielt und die Straße für ihn keine Bedrohung darstellt, weil er ja sein vorheriges Leben dort gelebt hat. Da rennt er dann auch gerne mal in Richtung Verkehr..... Da kann ich nicht einfach die Leine ableinen!

Jetzt ist eben das Problem, dass es mir schwer fällt, ihm zu zeigen, dass er nicht immer zu den anderen Hunden darf.
Soll ich es ihm generell jetzt plötzlich verbieten? Fände ich zu schade! Wie sollte ich da vorgehen?
Die Situation finde ich sehr schwierig, da er grundsätzlich ein wirklich sozialer Hund ist. Das Zerren, wenn wir jemanden treffen und ich ihn nicht losmachen kann, nervt mich allerdings schon.
Hat jemand nen Tip für mich?

LG
 
Hallo,

ein Training ist schwierig, weil man ja ständig Hunden begegnet und da auch ab und an mal Tutnixe ohne Leine in einen reinrennen. Aber unmöglich ist es nicht.

Ist die Leinenführigkeit denn ansonsten okay?

Jedesmal, wenn er mit Ziehen, Zerren, Jammern doch zu einem anderen Hund kommt, ist das selbstbelohnend und er wird das Verhalten nicht ablegen (führt ja zum Ziel). Deswegen wird es im Alltag meist schwierig, ein konsequentes Training umzusetzen.

Gibt es etwas, das andere Hunde toppen kann? Ein Lieblingsspielzeug oder ein besonderes Leckerchen? Du brauchst genügend Abstand zum anderen Hund...die Entfernung, wo er noch nicht anfängt, sich reinzuhängen und zu wimmern. Aus diesem Abstand heraus kannst Du ruhiges Verhalten belohnen. In Absprache mit dem anderen Hundehalter kannst Du dann sein Bedürfnis als Super-Belohnung einsetzen, nämlich Leine los und hin da. Aufgrund der Alltagssituationen wird es lange dauern und viel Geduld erfordern, bis der Abstand geringer wird und Du seine Aufmerksamkeit noch bekommst. Lockere Leine und ruhiges Verhalten würde ich mit etwas ganz Besonderem bestätigen und mir ne Strategie überlegen, wie ich das im Alltag bei Hundebegegnungen einbauen kann.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo,

ich würde mir auch einen oder zwei Übungspartner suchen. Und wenn dein Hund sich aufregt und zieht - stur bleiben. Lass ihn vorerst nicht hin, sondern warte ab, bis er sich beruhigt. Ist er ruhig, natürlich loben. ;) Wenn Leckerchen oder Spielzeug funktionieren, kann man ja einen ersten Versuch starten, am anderen Hund vorbeizukommen - ich würde mich ein bisschen zum Kasper für den Hund machen und seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, bis ich am anderen Hund vorbei bin. Bis er seine Aufregung abgelegt hat, würde ich Kontakt an der Leine erstmal nicht mehr zulassen.
Mir fällt grad ein, dass es in einer Hundeprofi-Staffel mal so einen Fall gab. "Mogli" hieß der Hund, ein schwarzer Mischling. Vielleicht findest du die Folge ja irgendwo und kannst mal reinschauen. ;)
Ich persönlich würde übrigens morden für so einen Hund! :D Aber ich kann dein Problem trotzdem nachvollziehen...

LG
 
Hallo,

wenn er sich aufregt und zieht, ist der Abstand zu klein. Stur stehenbleiben und warten, daß er sich selbst reguliert, wird nur bedingt funktionieren. Du solltest dann den Abstand vergrößern bis zu einem Bereich, wo er ruhiger wird.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hey,
hatte das Problem mit meinem Spanier anfangs auch. Der liebt jeden Hund und will am Liebsten zu jedem hin. Da hat er anfangs auch gezogen. Habe ihn dann abgesetzt und gewartet bis er sich beruhigt. Dann gelobt und versucht abzulenken. Hat zwar gedauert aber gut funktioniert. Ohne Leine ist er auch immer hin gerannt. War dann immer sehr aufmerkam um Hunde vor ihm zu sehen udn ihn abzurufen, angeleint und zu den Hunden hin. Dann durfte er begrüßen. Hat lange gedauert und hatten auch Rückschläge, aber mittlerweile geht es echt gut. Musste mich nur sehr oft für ihn zum Kasper machen :D
 
Danke für eure Antworten,

ich habe es mal mit Stehebleiben versucht. War Anfangs sehr schwierig, mittlerweile setzt er sich dann aber auch hin und erkennt auch von weitem, welcher Hund da kommt und ob es einer ist, den er begrüßen "darf" oder nicht.
Komme mir nur etwas doof vor.. "Ach, da kommt jemand...jetzt bleiben wir stehen"...Möchte nicht wissen, was sich da so mancher denkt ;)
 



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