Zeigen Hunde Schmerzen ? Ein Beispiel aus eigener Erfahrung...

Erster Hund
Räuber / Mix (+07)
Zweiter Hund
Ronja / Mix (*07)
Hallo,

da für uns nun alles ausgestanden ist, möchte ich über Ronja's Knie-Operation berichten. Im Vorfeld macht ein Thread meiner Meinung nach immer wenig Sinn, weil eine Ferndiagnose kaum möglich ist und wie die Erfahrung zeigt auch teilweise unnötig diskutiert wird. Insbesondere im Hinblick auf die Thematik, ob und wie Hunde Schmerzen zeigen, möchte ich berichten, welches Ausmaß sich uns bot.

Ronja hatte im Alter von knapp 8 Monaten eine OP am Knie wegen einer Patellaluxation. Das Band über der Kniescheibe wurde gestrafft und versetzt und das Knochenstückchen mit Stiften fixiert. Man sagte uns damals, wenn sie keine Probleme bekommt, kann sie die Stifte mit ins Grab nehmen. Die beeinflussen auch nach der Heilung das Knie in keinster Weise.

Das ganze Konstrukt bereitete auch gute 6 Jahre lang keine Probleme. Das Knie funktionierte wunderbar und die Kniescheibe saß bombenfest.

Vor ein paar Monaten bemerkten wir eine Schwellung neben der Narbe am Kniegelenk. Ihr Gangbild war nach wie vor ohne irgendwelche Einschränkungen und auch die kleine Beule schien keine Schmerzen zu bereiten. Sie hat dort weder geleckt noch geknubbelt und ich konnte am Knie herumfummeln, ohne daß sie zuckte.

Dennoch suchten wir einen TA auf, um das abzuklären. Dieser tastete es ab, gab vorsichtshalber Antibiotikum und meinte, das könne so bleiben, wenn sie kein Problem damit hat.
Auf ein Röntgenbild wurde verzichtet, war ja alles beweglich und augenscheinlich schmerzfrei.

Vor einigen Wochen trat dann Wundflüssigkeit an der Stelle aus und Ronja begann, die Stelle zu belecken.

Wir sind zu einem anderen TA gegangen, der hier erst vor Kurzem eine Praxis eröffnet hat (eigentlich schon eine kleine Klinik).

Es wurde auch ein Röntgenbild gemacht und da sah man sehr gut, daß sich zumindest einer der drei Stifte aus dem Gelenk gelöst hatte und hervorstand. Der TA sagte, wir müssen zeitnah operieren. Das Ausmaß im Gelenk ist so nicht erkennbar. Er war sehr verwundert, daß Ronja über Monate keine Symptome zeigte und auch in der Praxis bei ihm nicht einmal zuckte. Am nächsten Tag wurde sie operiert.

Als wir sie abholten, lief sie auch schon wieder so gut es ging mit ihrem dicken Verband.

Die Diagnose war niederschmetternd. Der Arzt war geschockt, wie das Knie von innen aussah. Es hatte sich eine fette Entzündung gebildet, die laut seiner Aussage schon lange vorhanden sein mußte. Er hat jede Menge entartetes Gewebe rausgeschnitten, ehe er überhaupt zu den Stiften vordringen konnte. Das Laborergebnis offenbarte einen Keim im Knie.

Wir waren entsetzt und es machte sich ein schlechtes Gewissen breit und Vorwürfe, daß wir nichts gemerkt haben. Der Arzt ist überzeugt, daß sie wochenlang akute Schmerzen gehabt haben mußte in dem Knie. Sie zeigte GAR NIX. Lief wie immer, rannte, buddelte...keinerlei Anzeichen, daß ihr da was wehtut. Und wir haben das Leiden noch verlängert, weil wir zunächst dem ersten TA glaubten.

Hier ein Bild von ihr mit dem dicken Verband, der aber nur 2 Tage dran bleiben mußte:



Und hier die Stifte, die nun entfernt wurden:



Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh je die arme Maus:traurig2:.

Ich finde es immer wieder beeindruckend wie gut manche Hunde Schmerzen verstecken können, Tiffany ist auch so eine Kandidatin und meist merke ich ihre Probleme erst wenn sie schon stärkere Ausfallerscheinungen zeigt oder zickig wird.

Ich hoffe bei Ronja verheilt alles ohne Spätfolgen und sie kann fröhlich durch die Gegend toben :girllove:!
 
Hallo,

ist alles wieder gut...das Knie ist verheilt und sie zeigt sich verhaltenstechnisch genauso wie vorher. Wir sind erleichtert.

Die OP ist jetzt 4 Wochen her.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
schön das ronja alles gut überstanden hat.

erstaunlich wie manche hunde das machen,
oder sie haben einfach ein anderes schmerzempfinden.

wenn ich z.b. erna sehe wie sie auf der wiese tobt.
sie überschlägt sich,der kopf ist am rutenanfang...
pfoten hinterm rücken ....
tut schon beim hinschauen weh - sie macht einfach weiter.
 
Da zeigt sich, wie unterschiedlich Hunde sind. Meine quietscht schon beim kleinsten bisschen herum:zwinkern2:

Schön, wenn es Ronja wieder besser geht, aber ich hab da nochmal interessehalber ein, zwei Fragen, wenn ich darf?

War geplant, dass diese Stifte für immer drin bleiben? Oder war eh geplant, dass die irgendwann mal rauskommen? Und wenn das nicht geplant war, dann hatten sie ja sicherlich auch eine "Funktion", die dauerhaft sein müsste, oder? Was ist dann jetzt damit? Oder hat er die Stifte ersetzt?
 
Hallo,

die Stifte hätten dauerhaft drin bleiben können, wenn sie keine Probleme gemacht hätten. Eine Funktion hatten sie nicht mehr. Sie dienten nur der Fixierung des versetzten Knochenstückchens. Nach der Verheilung hatten sie keine Funktion. Der damalige Professor, der sie operiert hat, sagte, daß die Implantate in der Regel lebenslang keine Probleme machen. Nun hatte sich aber einer der Stifte nach 6 Jahren doch gelöst und dieses Ausmaß im Gelenk verursacht.

Ronja hat nun nichts weiter im Gelenk, ersetzt werden mußten sie nicht. Das Gelenk ist verheilt und verwachsen, eine Fixierung ist jetzt nicht mehr nötig.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo,

ich hab das Röntgenbild nicht hier, wo man das gut sehen kann. Das habe ich mir nicht mitgeben lassen. Aber da werd ich nächstes Jahr nochmal nachfragen, das bekomme ich bestimmt. Wenn Dich das so interessiert, wie und wo die Stifte saßen, zeig ich es gerne. Dann wird das vielleicht klarer.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Typisch Mensch, der arme Hund ! Wie kommen die darauf solche Nägel drin zu lassen, das kann ich nicht nachvollziehen, die sind doch mit Fleisch gar nicht kompatibel, die rosten doch schon.

Der Hund hat ein ähnliches Schmerzempfinden wie wir, nur ist er leidensfähiger, er leidet stumm, vielleicht geht die Medizin deshalb davon aus, diese Nägel drin zu lassen, weil sie annimmt, sie seien verträglich. Ziemlich dumm gedacht, wie immer, ist ja nur ein Hund, da lassen die selbst rostiges Eisen im Fleisch,....unglaublich. Ich möchte nicht wissen, wie viel Hunde mit Schmerzen wegen diesen Nägeln rum laufen. Solche TÄ sollten lieber Schmied werden. :zornig:
 
... die rosten doch schon... rostiges Eisen...

Na ja, aus "Eisen" sind die Stifte garantiert nicht, vielmehr aus einer besonderen Legierung, Edelstahl, Titan oder sowas.
Es ist doch auch völlig üblich, dass etwa Brüche bei Menschen durch "Nägel", Schrauben oder Platten versorgt werden, die - je nach Fallgestaltung - auch lebenslang "drin" bleiben können oder sogar - man denke an Hüftgelenke - müssen.

Die dunklen Flecken auf den Stiften sind getrocknetes Blut, kein Rost.
 



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