Warum ist sie plötzlich so? / Verbellt Menschen und Hunde

Hallo, wir haben eine zuckersüße kleine Mischlingshündin ca. 1,5 Jahre aus dem ausl. Tierschutz. Sie ist seit 2 Monaten bei uns und zu Anfang konnten wir gar nicht fassen was für ein Traumhund die Kleine doch ist!!! Das ist auch nachwievor zuhause so, aber draußen entwickelt sie plötzlich Eigenarten und wir wissen weder warum, noch ob wir was falsch gemacht haben:

1. Bellt sie bestimmte Personen an, meistens Männer, aber auch Frauen, wenn sie sehr maskulin rüber kommen. Meist sind diese korpulent oder dunkel angezogen. Sie lässt sich mit nix beruhigen, auch wenn wir stehen bleiben und die Person freundlich auf sie einredet. Fini zeigt aber keinerlei Fluchtverhalten oder versucht die Situation zu meiden. Andererseits geht sie aber auch nicht auf die Person zu, sondern hält Abstand. Als wir sie zu uns holten war dies ganz anderes, sie wollte draußen schwanzwedelnd zu jedem hin und dort angekommen, zeigte sie sofort Unterwerfung! (Das muss ja nicht sein, ich erkläre nur die Veränderung!) Das macht sie nun überhaupt nicht mehr, nur noch in der Wohnung, wenn Besuch kommt!

2. Sie hört draußen 9 x ohne Probleme und beim 10 x hat sie keine Lust mehr oder ist abgelenkt. Das kann sowohl ein entgegenkommender Hund sein, der dann auch zu fast 100 % angekläfft wird, egal ob Männchen oder Weibchen oder es ist wieder eine Person die ihr nicht geheuer ist. Dann lässt Fini sich aber auch durch gar nix ablenken, nicht mal Leberwurst in der Tube! Sie kennt z. B. das Kommando "schau mal her" schon sehr gut und weiß eigentlich, dass es dann bei Blickkontakt was super Leckeres gibt, aber das ist ihr in dem Moment schei.. egal! Da sie mit Sicherheit mehr als einen Jagdhund in den Genen hat merkt man einfach in dem Moment die Sturheit eines Dackels, Beagles etc.!!

Gerade Letzteres können wir überhaupt nicht verstehen, da sie zeitlebens in einem Hundeauffanglager war und bei ihrer Größe dort niemals überlebt hätte, bei diesem jetzt gezeigten Verhalten. Wie gesagt wollte Fini zu Anfang mit jedem Hund spielen, also warum plötzlich dieser Sinneswandel?

Kann jemand Tipps geben woher das Verhalten kommt bzw. was wir hier falsch gemacht haben?

LG
ZuckermausXS
 
Hallo,

ganz einfach: Weil sie jetzt Sicherheit erfährt. Sie versteht langsam, daß sie nicht mehr um bestimmte Ressourcen fürchten muß und wird aktiver. Das ist eigentlich sehr typisch für diese "Underdogs" aus dem Ausland, die so etwas nie erfahren haben. Nach einigen Monaten kommt der eigentliche Charakter durch.

Ich würde zu einem Trainer vor Ort raten, damit sich insbesondere das Verbellen von Menschen nicht festigt. Warum sie das tut, kann man hier nur mutmaßen. Da sie sich bisher eher unterworfen hat, gehe ich von Unsicherheit aus. Bisher war diese Taktik des Unterwerfens zielführend (wohl auch im Auffanglager früher). Ob Euer Verhalten nun dazu geführt hat, daß sie ihre Taktik geändert hat, kann man nicht sagen. Ich kann mir nur vorstelllen, daß Ihr das bisher einfach so zugelassen habt und die Menschen sie trotz Unterwerfung ansprechen und streicheln durften...!? Durch die neugewonnene Sicherheit geht sie nun eben nach vorne, um ihr Ziel zu erreichen. Das ist nämlich eigenlich, Abstand zu erhalten, nicht bedrängt und angefasst zu werden. Das habt Ihr vielleicht in den letzten 2 Monaten so nicht gesehen und nicht gedeutet und somit nicht "dagegen" gearbeitet...!?

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, wir haben eine zuckersüße kleine Mischlingshündin ca. 1,5 Jahre aus dem ausl. Tierschutz. Sie ist seit 2 Monaten bei uns und zu Anfang konnten wir gar nicht fassen was für ein Traumhund die Kleine doch ist!!!

Hallo,

es ist recht häufig so, dass "Eigenarten" erst nach Wochen gezeigt werden.

1. Bellt sie bestimmte Personen an, meistens Männer, aber auch Frauen, wenn sie sehr maskulin rüber kommen. Meist sind diese korpulent oder dunkel angezogen. Sie lässt sich mit nix beruhigen, auch wenn wir stehen bleiben und die Person freundlich auf sie einredet. Fini zeigt aber keinerlei Fluchtverhalten oder versucht die Situation zu meiden. Andererseits geht sie aber auch nicht auf die Person zu, sondern hält Abstand. Als wir sie zu uns holten war dies ganz anderes, sie wollte draußen schwanzwedelnd zu jedem hin und dort angekommen, zeigte sie sofort Unterwerfung! (Das muss ja nicht sein, ich erkläre nur die Veränderung!) Das macht sie nun überhaupt nicht mehr, nur noch in der Wohnung, wenn Besuch kommt!

Eure Hündin zeigt sich in diesen Situationen unsicher, mit Bellen will sie diese Personen auf Abstand halten, es wäre nun eure Aufgabe, ihr den nötigen Individualabstand zu gewähren. Diese Distanz sollte zunächst so groß sein, dass sie es nicht für nötig hält, bellen zu müssen.
Laufe einen Bogen um Personen, gleichzeitig kannst du diese "schön fütten" oder arbeite mit einem Clicker oder Markerwort.
Dass sie anfänglich "Unterwerfung" zeigte, war ein deutliches Beschwichtigungssignal, also befand sie sich damals schon in einem großen Konflikt mit bestimmten Personen.
"Schwanzwedeln" bedeutet nicht immer Freude!
Es deutet auf Erregung, auch im negativen Sinne, hin.



2. Sie hört draußen 9 x ohne Probleme und beim 10 x hat sie keine Lust mehr oder ist abgelenkt. Das kann sowohl ein entgegenkommender Hund sein, der dann auch zu fast 100 % angekläfft wird, egal ob Männchen oder Weibchen oder es ist wieder eine Person die ihr nicht geheuer ist. Dann lässt Fini sich aber auch durch gar nix ablenken, nicht mal Leberwurst in der Tube! Sie kennt z. B. das Kommando "schau mal her" schon sehr gut und weiß eigentlich, dass es dann bei Blickkontakt was super Leckeres gibt, aber das ist ihr in dem Moment schei.. egal! Da sie mit Sicherheit mehr als einen Jagdhund in den Genen hat merkt man einfach in dem Moment die Sturheit eines Dackels, Beagles etc.!!

Da reagiert ihr zu spät, nämlich erst in der Situation, da ist die Hündin für nichts mehr "empfänglich".
Ihr müsstet sie weit vorher umlenken.
Mit Sturheit hat das nichts zu tun.

Gerade Letzteres können wir überhaupt nicht verstehen, da sie zeitlebens in einem Hundeauffanglager war und bei ihrer Größe dort niemals überlebt hätte, bei diesem jetzt gezeigten Verhalten. Wie gesagt wollte Fini zu Anfang mit jedem Hund spielen, also warum plötzlich dieser Sinneswandel?

Möglicherweise hat sie dort nicht nur Gutes erlebt, sondern gelernt, wie sie sich selbst helfen muss und vielleicht hat ihr die jetzige Strategie damals geholfen, im Hundeauffanglager zu überleben.
Der "plötzliche" Sinneswandel ist ggf. damit zu erklären, dass sie sich nun eingewöhnt hat und sie Handlungsbedarf sieht, gewisse Situationen selbst zu regeln, weil ihr es aus ihrer Sicht nicht macht.
("Unterwerfung" am Anfang gegenüber fremden Personen... da hättet ihr schon handeln müssen).

An eurer Stelle würde ich ein paar Einzelstunden bei einer guten Hundetrainerin buchen, um zu lernen, wie ihr die Hündin in diesen Situationen führen müsst.
Das ist effektiver als nun Tipps via Internet zu geben.
Entscheidend ist das Timing, die Distanz, aus der trainiert wird und vor allen Dingen, wie ihr souverän reagiert.
Das kann man nicht über das Forum detailgenau erklären.

LG Leo
 
Hallo,

Ich kann mich meinen Vorrednern anschließen. Die Kleine wird nun langsam angekommen sein und zeigt mehr Charakter.

Unser Tierschutzhund aus Polen hat nach ca. 2 Monaten auch angefangen, in der Nacht jedes Geräusch an zu bellen. Wir vermuten dass er ein wenig Wachtrieb hat und als er angefangen hat uns als sein "Rudel" an zu sehen, wollte er uns bewachen und beschützen.

Da wir von Anfang an regelmäg Kontakt zu einer kompetenten Hundetrainerin hatten, konnten wir sofort dran "arbeiten", so dass es nicht zum Problem wurde.

Ich würde dir auch Raten jemanden zu suchen, der gewaltfrei arbeitet und auf Bindung Wert legt.
Der Trainer wird dir helfen können und Tips geben. Der Kleinen Sicherheit vermitteln ist jetzt wichtig denke ich.

Wenn def Rückruf nicht mehr klappt, fang noch mal von vorne an, mit Schleppleine zum Beispiel.

Denk dir zum belohnen vielleicht neue, interessante Dinge aus. Wir üben jetzt auch wieder mit Schleppleine, weil Futter und Leckerlie am Anfang noch super toll war, jetzt weiß er aber dass er immer was bekommt und da können die anderen Sachen Interessanter sein. Er weiß dass er das Futter später eh für irgendwas anderes bekommt ;)
 
Erstmal danke für alle Antworten, ich gehe zwar schon in die Hundeschule, allerdings wäre es wohl besser zu Einzeltraining überzugehen! Ich hoffe nur, dass man jedes Verhalten umpolen kann?!?!?!

Wenn der Rückruf nicht mehr klappt, fang noch mal von vorne an, mit Schleppleine zum Beispiel.

Denk dir zum belohnen vielleicht neue, interessante Dinge aus. Wir üben jetzt auch wieder mit Schleppleine, weil Futter und Leckerlie am Anfang noch super toll war, jetzt weiß er aber dass er immer was bekommt und da können die anderen Sachen Interessanter sein. Er weiß dass er das Futter später eh für irgendwas anderes bekommt ;)

Hab Fini erst 2. Mal von der Leine gelassen und da klappte es wie gesagt ne zeitlang super gut - und dann hatte sie aber keine Lust mehr zu gehorchen!! Da schaltet se komplett auf Durchzug! Seither kommt sie nur noch an die Schleppleine.

@Manfred: Wie lockt ihr euren Hund denn nun, statt mit Leckerlie ??


Unser Tierschutzhund aus Polen hat nach ca. 2 Monaten auch angefangen, in der Nacht jedes Geräusch an zu bellen. Wir vermuten dass er ein wenig Wachtrieb hat und als er angefangen hat uns als sein "Rudel" an zu sehen, wollte er uns bewachen und beschützen. ;)

Das hört sich aber sehr beängstigend hat, denn Fini macht das seit neuesten auch, dass sie zumindest auf Geräusche hin im Haus die Ohren spitzt, manchmal kommt auch ein kleines "wuff"! Wenn jemand zur Wohnungstür herein kommt muss sie auch erst einmal bellen und knurren, bis sie merkt WER das ist. Bei Rudelmitgliedern hört sie wieder auf, bei Fremden nicht! Auch kann sie es gar nicht abhaben, wenn im Fernsehen Hunde bellen! Einen Beschützerinstinkt kann ich absolut nicht gebrauchen, da wir dieses Jahr Nachwuchs bekommen! Ich muss wohl so schnell wie möglich mit intensivem Hundetraining anfangen (in der jetzigen Hundeschule lernen sie meiner Meinung nach nix!).

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Ich bin zwar nicht Manfred, antworte trotzdem aufs Thema Belohnung:
Einfach Leckerli ins Maul stopfen ist auf Dauer ziemlich langweilig, besonders für einen Jäger.
Für meinen Melo werfe ich die Leckerlis darum, dass er hinterher kann und ab und zu gibts die besondere Belohnung, ein Zerrspiel, ein Bällchen das fliegt. In jedem Fall immer spannender und mehr Action als dort, wo er war, bevor ich gerufen habe.

Bei mir in der Welpenschule wurde von Anfang an intensiv am Rückruf auch aus schwierigen Situationen inklusive Abrufbarkeit beim Hetzen gearbeitet und dabei ausprobiert, was für den Hund die entsprechende Belohnung ist.
Und obwohl Melo ein Podengo ist, die als "schwer erziehbar" gelten, hatte ich noch nie einen Hund, der so perfekt abrufbar ist, selbst wenn er bereits die ersten Schritte Richtung Wild gemacht hat.
Er hat jetzt seinen zweiten Geburtstag hinter sich, aber die üblichen Pubertätsmätzchen, wie plötzlich nicht mehr kommen wollen, blieben komplett aus.
 
Erstmal danke für alle Antworten, ich gehe zwar schon in die Hundeschule, allerdings wäre es wohl besser zu Einzeltraining überzugehen! Ich hoffe nur, dass man jedes Verhalten umpolen kann?!?!?!

Mit Gedult, Verständnis und der richtigen 'Erziehung, bekommt man eigentlich fast alles in den Griff.

Hab Fini erst 2. Mal von der Leine gelassen und da klappte es wie gesagt ne zeitlang super gut - und dann hatte sie aber keine Lust mehr zu gehorchen!! Da schaltet se komplett auf Durchzug! Seither kommt sie nur noch an die Schleppleine.

@Manfred: Wie lockt ihr euren Hund denn nun, statt mit Leckerlie ??

Wir haben viel probiert - wie Dajan sagte, man muss rausfinden was für MEINEN Hund das tollste ist.
Auf tolles Spielzeug reagiert er nur kurz - daher wirds nicht so der Renner sein bei ihm, kann ich aber auch benutzen. Futter suchen, bzw Futter hinter her rennen dürfen ist toller als Futter so bekommen.
Arek findest es super, auf Kommando auf irgendwas rauf, oder irgendwo rüber zu hüpfen und dafür belohnt zu werden.
Aber das absolute Highlite ist immer noch Käse, Würtchen oder Leberwurst.

Wenn der genau weiß ich hab ne Leberwursttube in der Tasche, hört der 100%ig auf alles ;)

Wichtig ist denke ich die Abwechslung.
Es muss nicht immer das tollste vom tollen geben, wir locken auch gar nicht wirklich.
Wir rufen, wenn er kommt weiß er nicht welche Belohnung es jetzt gibt. Manchmal nur das "Fein" manchmal das schöne Spiel udn manchmal auch den Super-Käse.
Wichtig ist auch, dass ihr spannend bleibt.
Der Hund kann sonst irgendwann anfangen "ab zu wägen" - "Wenn ich jetzt hölre, gibts halt wieder, Würtchen ... aber die Fäöhrte hier ist toller, bleib ich lieber hier" besser wäre "Oh, Rückruf, vielleicht gibts nur das würstchen, aber vielleicht ja auch Käse ... Fährte ist toll - aber ich will KÄSE!!" naja, so in der Art ;)

Natürlich ist auch wichtig adäquat zu belohnen.
Wenn der Hund quasi in der Luft umdreht während er auf den Hundekumpel zurennt um zu spielen, sollte es auch was super mega tolles dafür geben. ihn dann mit nem "Fein" ab zu speisen wäre nicht snnvoll.

Außerdem haben wir die Hundepfeife eingeführt.
Der Super-Rückruf quasi. Ist eindringlicher und nicht so abgenutzt wie die Stimme. Auf den Pfiff bekommt er IMMER was super tolles - der Pfiff wird aber auch nur im Notfall benutzt - das heißt ich benutze ihn eigentlich nur 1 oder 2 mal die Woche - er bleibt was besonderes.
Auch zum Üben haben wir nicht jeden Tag gepfiffen, und beim Üben auch nicht mehr als 2 oder 3 mal am Tag.

Ansonsten: - hat unsere Trainerin empfohlen und macht Sinn-
Wir haben Anfangs den fehler gemacht, ihn hinsetzen zu lassen so bald er zu uns zurück gekommen ist. Also, Rückruf, Sitz, Belohnung - wir haben ihn damit fürs Sitz belohnt, nicht fürs zurück kommen. Dass sich so ein rückruf nicht festigen kann ist klar.
Wenn wir ihn zurück gerufen haben und an die >leine legen, gibt es die Belohnung erst nachdem die Leine dran ist. Und auch die ersten 20 Meter an der Leine machen wir was spannendes mit ihm. Suchspiel, Tricks mit Belohnung. So verbindet er das an die Leine gelegt werden hoffentlich auch mit etwas spannendem - und nicht mit Freiheitsentzug - bisher hatten wir kein problem damit ihn an die Leine zu nehmen.

Wir üben auch gerade folgendes:
ihn absitzen lassen, ihm ein Leckerlie zeigen, es ca. 10 meter von ihm entfernt auf den Boden legen. in eine andere Richtugn gehen, und ihn her rufen.
Am Anfang wird er sofort zum leckerlie rennen - er soll lernen, erst zu mir, anstatt zum Tollen (kann ja auch n Spielzeug sein) zu laufen.
Wenn er das schafft, belohne ich ihn damit, dass er sofort das Leckerlie vom Boden nehmen darf - ihn also mit dem Reiz belohnen, wo er so wieso schon hin wollte.
Ich denke das hilft auch beim Rückruf üben - der Hund lernt, wenn ich höre, darf ich trotzdem meinen Spass haben.

Am Anfang aber nur mit Leine - am besten mit 2 Personen, er sollte nicht das Erfolgserlebnis haben, dass er zuerst ans Tolle kommt bevor er bei mir war. Bzw. sollten diese Erfahrungen so gut es geht reduzieren.

Das witzige ist,
dass arek mittleriwele, am leckerlie vorbei in meine Richtugn rennt, aber auf Höhe des leckerlies sitzen bleibt und mich anguckt.
Als würde er sagen wollen "Was soll denn der Blödsinn jetzt, ich bekomm das Ding doch eh, wieso dann noch den Weg zu dir und wieder zurück machen - denk doch mal mit Frauchen!"

Naja, - nun hab ich mehr geschrieben als nötig fürchte ich ... sry.



Das hört sich aber sehr beängstigend hat, denn Fini macht das seit neuesten auch, dass sie zumindest auf Geräusche hin im Haus die Ohren spitzt, manchmal kommt auch ein kleines "wuff"! Wenn jemand zur Wohnungstür herein kommt muss sie auch erst einmal bellen und knurren, bis sie merkt WER das ist. Bei Rudelmitgliedern hört sie wieder auf, bei Fremden nicht! Auch kann sie es gar nicht abhaben, wenn im Fernsehen Hunde bellen! Einen Beschützerinstinkt kann ich absolut nicht gebrauchen, da wir dieses Jahr Nachwuchs bekommen! Ich muss wohl so schnell wie möglich mit intensivem Hundetraining anfangen (in der jetzigen Hundeschule lernen sie meiner Meinung nach nix!).

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Wir haben das bei Arek schneller in den Griff bekommen als erwartet.
Wir haben versucht, so gut es geht ihm Sicherheit zu vermitteln.
Wenn er auf der Straße eine Bedrohung wahr nimmt (bellender Hund, oder großer Hund, betrunkener Mensch), hab ich ihn auf die andere seite genommen - dass ich zwischen ihm und der Gefahr bin. Ich habe versucht keine Unsicherheit/Panik aus zu strahlen. ich hatte die Situationen im Griff -das baut Vertrauen auf udn er lernt "ich muss mich nicht kümmern, das macht Frauchen".
Es war bei uns echt leicht, weil Arek an sich ein sicherer, souveräner Hund ist - daher kann ich gut reden. Ich fürchte es wird bei euch länger dauernd.

Wegen dem nächtlichen bellen:
Er hatte am Anfang einen Platz, wo er die Tür im Blick hatte - ne "Wächterposition" quasi - er hat ihn sich selbst ausgesucht.
Ich hab dann nachts was drauf gestellt und er lag dann in seinem Hundebett an unserem Fußende - wir waren näher an der Tür und nun mehr in "Bewacherposition" - das hat shcon ein bisschen geholfen.

Wenn er nachts aufgestanden ist, zur Tür gerannt und gebellt hat. Hab ich ihn sitzen und an Ort und Stelle warten lassen.
Ich bin dann alleine in den Flur zur Haustür gegangen, hab geguckt, bin zurück gegangen und "Alles Gut" gesagt. (in einem ruhigen, tiefen Tonfall - wie ich sonst nie Rede)
Arek hat sich sehr schnell wieder beruhigt.
Schon nach wenigen Tagen hat er das verinnerlicht.

Er bellt, ich geh gucken, Ich musste gar nicht mehr "Alles gut" sagen (habs trotzdem getan) - allein dass ich nachgeschaut habe, hat ihn beruhigt dass er sofort entspannt zurück ins Bett getrottet ist.
Kurz danach lag er im bett, hat gewufft. Ich musste nur "Alles Gut" sagen, und er war beruhigt.
Mittlerweile wufft er gar nicht mehr, schon eine ganze Weile.

Er fühlt sich nun sicherer.
Arek hatte beim Tür klingeln auch sofort gebellt. Es hat mich nicht gestört also hab ich dagegen nix gemacht.
Aber mir ist aufgefallen dass er jetzt auch gar nicht mehr Bellt beim klingeln - das hat zeitgleich mit dem nächtlichen Bellen aufgehört.

Wir haben auch das Kommando "Decke" eingeführt und geübt - er soll sich auf seinen Platz legen und warten.
Das hat er sehr schnell begriffen.
Zum Testen hab ich das auch ein paar mal gemacht, als es geklingelt, und jemand zu uns nach oben gekommen ist. (Post oder Pizzabote ;) )
Es hat erstaunlich gut funktioniert mit der Ablenkung des fremnden Menschen vor der Tür. Damit hätt ich nie gerechnet. (Schon anch dem 2. mal blieb er auf seinem platz während noch der Bote vor der Tür stand)
Sein Platz bietet ihm Schutz und er kann erstaunlich schnell "runter fahren".

Vielleicht ist etwas dabei, was bei dir helfen könnte.

Viel Erolg und herzlichen glückwunsch zum baldigen Familienzuwachs! =)
 
Danke Manfred...

vielen Dank für die super vielen Tipps! Werden diese auch versuchen umzusetzen. In der Wohnung ist Fini sehr gelehrig! Sie lernte schon so einiges und macht dies auch "meistens" verlässlich! z.B. werfe ich ihr ein Spielzeug und sage "bring". Daraufhin spurtet sie los, nimmt es ins Maul, läuft schnurstracks zu mir und lässt es vor meinen Füssen fallen. Schon beim Herlaufen sage ich "prima" oder "fein" und so klappt das auch zu 98 %. Allerdings kommt sie von 10x auch 1x nicht her, sondern legt sich hin und kaut an dem Spielzeug rum. Ich beende aber jedesmal das Spiel mit einem positiven Ausgang für mich! :happy33:

Auch das Futter bekommt sie nur auf "sitz" und "warten" und das klappt auch einwandfrei. Sie hat noch kein Essen oder Spielzeug verteidigt, allerdings habe ich ihr auch noch keinen superleckeren Knochen gegeben, das traue ich mich einfach nicht! Meine Familie hatte früher einen Beagle, da war ich ca. 16 Jahre alt und der hat solche Sachen übelst verteidigt, der hätte sich das niemals abnehmen lassen und hat dann auch gebissen. Diese Sache sitzt noch sehr tief und ich möchte so was einfach nicht herauf beschwören!

Zum Thema draußen Hund und Menschen anbellen: Letztens hatte ich die Situation mit einer dicken, männlich wirkenden Frau, die einen Kapuzenpulli anhatte (Kapuze auf dem Kopf). Fini reagiert auf die Frau schon aus 6 m Entfernung und wenn sie mal die Ohren gespitzt hat, ist sie nicht mehr ansprechbar. Ich bin zwar zwischen Hund und Mensch gelaufen aber das hat sie gar nicht interessiert, auch dass die Frau beschwichtigend auf sie eingeredet hat, hat nichts genutzt! Ganz schlimm ist es auch mit meinem Schwiegervater, was sie gegen den hat weiß kein Mensch. Er ist eingentlich ein ganz ruhiger Typ (allerdings hat auch er einen Bauch! :verlegen1: und Bart?!?!). Letztens bei den Schwiegereltern hat sie ihn zu Anfang gleich mal angebellt, dann war aber wieder gut und er hat ihr z.B. auch was zu Fressen gegeben, aber später ging es ohne Grund wieder los und sie ließ sich durch nichts beruhigen!!! Hab sie hochgehoben, in ein anderes Zimmer gebracht, trotzdem wurde noch gebellt, so kenn ich sie eigentlich gar nicht und es ist natürlich absolut kontraproduktiv in Hinsicht auf das Baby, denn meine Schwiegereltern sollten eigentlich auch mal den Hund nehmen, wenn ich z.B. im Krankenhaus bin. Was kann mein Schwiegervater denn tun um ihr Vertrauen zurück zu bekommen?

Wollte auch noch was dazu sagen, dass es anscheinend ein Fehler war, sie zu jedem Menschen hinzulassen: Wir fanden das sehr positiv, dass sie niemanden gegenüber aggressiv wird und uns sogar gefreut, dass sie auch mit Fremden kein Problem hat! Sie hat ja dadurch auch nur positive Erfahrung gemacht und sie wollte ja da hin! Andere wären vielleicht der Meinung, dass ein Wegziehen, wenn Fini doch freiwillig Menschen begrüßen will, eher das Problem ausgelöst hätte, dass sie nun zu manchen kein Vertrauen hat! Wie man's macht ist verkehrt :nachdenklich1: Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sich alle Hundebesitzer ständig Gedanken um die richtige Erziehung machen und trotzdem hat nicht jeder Probleme mit seinem Hund! :traurig2:

LG
ZuckermausXS
 
Hallo,

nöö, natürlich hat nicht jeder ein Problem mit seinem Hund. Das ist schlicht der menschlichen Wahrnehmung geschuldet, weil viele Menschen nicht sehen, daß der Hund ein Problem mit den Menschen hat.

Problematisch wird es immer erst dann, wenn der Hund offensiv zeigt, daß etwas nicht stimmt. Erst bei Aggressionen sehen die Menschen...hoppla, ich hab ein Problem.

Die Signale Deines Hundes bei Menschenbegegnungen habt Ihr schlicht und ergreifend übersehen oder falsch gedeutet. Das meine ich keinesfalls vorwurfsvoll, nicht falsch verstehen. Das ist einfach menschlich, wenn man sich mit Körpersprache und Ausdrucksverhalten nicht so gut auskennt und bisher auch immer Hunde hatte, die eben nicht solche Verhaltensweisen entwickelt haben, wie Eure Maus jetzt.

Zu Deinem Beispiel mit der korpulenten Frau: Sie hat nicht gebellt TROTZ daß die Frau sie beruhigend angesprochen hat, sondern eben WEIL die Frau sie angeprochen hat. Die Frau hat ganz unbewußt die Erwartungshaltung Deiner Hündin bestärkt, daß gleich was Doofes passiert und man sich Fremde besser vom Pelz hält.

Meine ist auch so unsicher mit fremden Menschen. Mittlerweile kann ich sie unter Ablenkung und positiver Bestärkung ruhig an Menschen vorbeiführen. Beugen diese sich aber zu ihr und sprechen sie an, fällt sie ins alte Muster. Sie fühlt sich bedroht, ganz einfach. Es bedeutet für mich viel Management und Training, ihr zu zeigen, wie sie sich bei Menschenbegegnungen verhalten soll. Solche Rückschläge erleben wir immer wieder. Ich hab schon ein Gespür für den Entgegenkommenden und unterbinde oft schon den Ansatz mit "Bitte nicht ansprechen, gehen Sie bitte weiter!". Ich merke schon, wer gleich "Na Du bist aber eine Süüüüßeeee....!" flöten möchte...

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hab sie hochgehoben, in ein anderes Zimmer gebracht, trotzdem wurde noch gebellt, so kenn ich sie eigentlich gar nicht und es ist natürlich absolut kontraproduktiv in Hinsicht auf das Baby, denn meine Schwiegereltern sollten eigentlich auch mal den Hund nehmen, wenn ich z.B. im Krankenhaus bin. Was kann mein Schwiegervater denn tun um ihr Vertrauen zurück zu bekommen?

Ich finde es immer nicht so gut Hunde hochzuheben. Damit nimmt man ihnen die Möglichkeit so zu reagieren wie sie es für richtig halten.
Eine tiefe, männliche Stimme wirkt auf manche Hunde bedrohlich. Ist das bei deinem Schwiegervater der Fall?


Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sich alle Hundebesitzer ständig Gedanken um die richtige Erziehung machen und trotzdem hat nicht jeder Probleme mit seinem Hund! :traurig2:

Viele deiner Probleme hatte ich auch schon mit meinem Balou. Er kann meinen Vater überhaupt nicht leiden und knurrt und bellt wenn er ihn sieht. Bei Balou hilft wenn ich mich vor ihn stelle.

Und ich habe ein konditioniertes Entspannungssignal bei Balou aufgebaut. Da beruhigt er sich immer sehr gut. Vielleicht ist das etwas für deine Hündin sofern sie gern gestreichelt wird und sich dabei gut entspannen kann.

http://www.easy-dogs.net/home/blog/...ierte_entspannung/entspannung_grundlagen.html

Aus meiner Erfahrung hilft Abstand und sich mit einer aufrechten Körperhaltung vor den Hund stellen. DU regelst Situationen für die Hündin, sie braucht sich um nichts zu kümmern und niemand durch Bellen auf Abstand zu halten.

Wenn Balou bellend zur Haustür läuft stelle ich mich jedes Mal vor ihn. Das hilft wunderbar denn dann geht er wieder.

Balou hat schon Kellner angebellt die an den Tisch gekommen sind. Wenn mein Mann oder ich auf öffentliche Toiletten gegangen sind und der jeweils andere wartet bellt Balou manchmal Menschen an die sich nur dem Raum mit der Toilette nähern.


Wie Blackbetty geschrieben hat brauchen diese Hunde viel Management von Seiten des Menschen.

Und du brauchst vermutlich einen Trainer der dir erklärt wie du dieses Management für die Hündin leisten kannst.
 
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