Vom Rottweiler angegriffen...

Hallo,

schlimm was dir passiert ist...ich denke du hast hier schon viele gute Tipps bekommen...

Maulkorb ist hier sicherlich ne gute Sache, für dich und vielleicht letzendlich für den Hund, weil vielleicht dann wenigstens du dich mit dem Hund beschäftigen wirst, allerdings wäre es wichtig, dass auch ein Maulkorb positiv aufgebaut wird, damit dieser gar nichts negatives für den Hund bedeutet und das wäre letztlich wieder an den Eltern deines Freundes...hier seh ich evt. ein Problem, denn sie scheinen mir etwas uneinsichtig....
 
Das Einzige, was mir wirklich Kopfzerbrechen bereitet ist, warum sie mich nicht schon früher angegriffen hat und sie Weihnachten noch mit mir gekuschelt hat.
Aber um ehrlich zu sein, Weihnachten hatte ich schon ein paar Gläschen Wein getrunken, und keine Angst mehr.
:nachdenklich1:

Warum wirst du jetzt villeicht gar nimma beantworten können. Vielleicht spürte sie deine Angst, vielleicht, weil nur du und Schwester dort wart... Aber Hunde ändern sich ja immer und reagieren auf ihr Umfeld und wenn er schon länger unterbeschäftigt ist, entwickelt er sich halt nach hinten... Auch deshalb wäre wichtig mit ihm was zu tun, bevor er schlimmer wird...

Finde ich gut, dass du den Hund nciht als bösen Kampfhund abstempelst, sondern was machen willst mit ihm... :happy4:
 
Vielleicht hat der Hund auch einfach Schmerzen?:nachdenklich1:

rina, du solltest am Besten eine Psychotherapie machen.Deine Alpträume zeigen mir, dass dich der Vorfall sehr mitgenommen hat.
Das solltest du verarbeiten.
An deiner Angst kannst du trotz allem selbständig arbeiten, indem du einfach so nah an der Scheibe vorbeigehst wie du dich traust.
Und dann langsam immer ein Stück näher.
Für den Hund ist es allerdings nicht gut, wenn er weggesperrt wird,wenn du kommst.
Er verbindet dann- rina kommt, ich werde ausgeschlossen.
Vielleicht kann man es so gestalten, dass der Hund bei der Familie ist, und du durch den Gang gehst?

ich kannte einen Rotti im Tierheim, der sprang bei jedem der am Gitter vorbeiging hoch und hat gebellt.
Bei mir irgendwann nicht mehr.
Ich hab mich davor gestellt und umgedreht.
War sie ruhig gabs ein Lob.Später Leckerli.
Später hat sie sich dann über mich gefreut und durchs Gitter mit mir geschmust.
Sowas gabs aber nur wenn sie ruhig war und die Pfoten unten blieben.

Ich wünsche dir alles Gute, dass du bald wieder mehr Sicherheit hast.
 
Also, ich war seit meinem letzten Eintrag noch 2x dort. Allerdings mit meinem Freund, da hat sie wieder nicht gebellt. Einmal hat sie sogar nur geguckt und sich wieder umgedreht. Ich steig durch diesen Hund nicht durch.
Wenn ich das nächste Mal hingehe, werde ich sie einfach loben, weil sie still ist.
Ich mach einfach gaaaanz langsam. Vielleicht respektiert sie mich ja eines Tages.
:danke: für eure Antworten!
 
Hallo Rina,

ich hatte selber mal einen Rottweiler. Eine Hündin. Sie mochte fremde Menschen nicht und brauchte einige Zeit, bis sie zu neuen Menschen Vertrauen gefasst hat. Am liebsten hatte sie es, wenn neue Menschen sie einfach in Ruhe ließen, bis sie von selber kommen konnte. Hatte sie erstmal Vertrauen gefasst, konnte man alles mit ihr machen.

Rottweiler haben vom Charakter her eine sehr hohe Reizschwelle. Das heisst, es muss schon einiges passieren, bevor sie reagieren. Einzige Ausnahme: Jemand Fremdes ist ungefragt in ihrem Revier (das ist jetzt natürlich verallgemeinert, aber ich denke, es trifft die Situation ganz gut).

Rottweiler sind auch manchmal nicht so ganz clever und brauchen mitunter etwas länger, bis sie etwas gecheckt haben ;) Ich kam mal spät Nachts und angetrunken nach Hause. Etwas, das bei mir sehr selten passiert. Meine Hündin hat mich damals arg verbellt, bis sie mich erkannt hat. Dann kam sie an und war ganz die Alte.

Es wäre ganz klar an den Eltern deines Freundes, die Situation zu regeln. Wenn sie das von selber nicht weiter machen, kannst du ihnen ja einfach mal sagen, dass du so nicht damit zufrieden bist.
Zur Not hättest du auch immernoch die Option, die Eltern eben nicht mehr zu besuchen (sicherlich nicht eine Wunsch-Lösung, aber eine Möglichkeit, die ich mit einbeziehen würde – wenn sich nichts tut. Eine Anzeige wäre sicher alles andere als hilfreich).
In die Hundeschule werden die Eltern deines Freundes sicher nicht gehen. Müssen sie auch nicht – aber sie sollten sich mit dem Hund und dir zusammen beschäftigen. Gemeinsame Spaziergänge wären schon ein Anfang.

Was den Hund angeht würde ich sagen, dass sie dich wahrscheinlich noch nicht als festes Rudelmitglied erkannt hat. Für den einen Abend war es in der Situation okay – aber einfach ins Revier reinlaufen, ohne anerkannte Begleitung ist etwas anderes. So wäre das bei meiner Hündin auch gewesen. Dafür spricht auch, dass sie ruhiger reagiert, wenn dein Freund dabei ist.

Mein Vorschlag wäre erstmal passiv zu bleiben und die Eltern oder deinen Freund machen zu lassen. Es ist in dieser Situation nicht an dir eine Beziehung zu dem Hund aufzubauen. Du bist quasi nur dabei, so dass der Hund sich an deine häufige Anwesenheit gewöhnt. Wenn sie von selber ankommt, kannst du sie auch streicheln oder Leckerlis geben.

Was dich angeht würde ich dir vor und bei jeden Besuch bei den Eltern Bachblüten empfehlen. Rescue-Tropfen. Eine kleine Unterstützung deine (sehr verständliche) Angst in andere Bahnen zu lenken, die sich auch darauf auswirken wird, wie der Hund dich wahrnimmt :jawoll:

Drücke euch die Daumen.
Nase im Wind


EDIT: Fast vergessen ... die Eltern sollten den Hund nicht wegsperren, wenn du kommst (wurde ja schon gesagt), sondern ihr vielmehr ganz direkt verbieten dich anzubellen oder Agression dir gegenüber zu zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ehrlich, DU kannst überhaupt nichts dafür, zumindest habe ich den Eindruck nach deinen Schilderungen. Ich persönlich finde es eher schlimm, dass dich dein Freund zu etwas zwingen will, das du nicht möchtest (also dich durch den Zwischengang zerren will und so). Er hat deine Angst zu respektieren, so einfach ist das.

Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass der Hund deine Unsicherheit spürt. Du musst dir folgendes vorstellen aus der Sicht des Rottweilers: Fremde Person betritt das Revier, ICH als Chef werde weggesperrt oder die fremde Person benutzt einen Schleichweg, um nicht an mir vorbeizumüssen, alle machen ein Riesenaufhebens darum, der Freund der Fremden will die Fremde zu mir bringen, macht noch mehr Stress, ICH darf nicht hin, ALSO: Mit der Fremden stimmt was nicht.

Tatsächlich denke ich, der Rottweiler hat den Eindruck, dass irgendetwas mit dir nicht ganz in Ordnung ist. Auf GAR KEINEN FALL sollte man den Hund bei Besuch wegsperren, schon gar nicht immer wieder bei einer bestimmten Person, denn so bekommt der Hund schnell den Eindruck, dass mit dieser Person oder allgemein mit Besuch irgendwas nicht stimmen kann, weil sich alle Zweibeiner im Haus komisch benehmen und der Hund nie gucken darf, was passiert.

Die Eltern deines Freundes haben die Verantwortung für den Hund. Rottweiler sind Treib- und Schutzhunde, schon immer gewesen. Dieser Schutztrieb und das "selbstständige" Schützen des eigenen Reviers sind tief verankerte Verhaltensweisen, die man in die richtigen Bahnen lenken muss. Ich persönlich halte die meisten Rottweiler für nicht ganz einfache Hunde, die eine sehr konsequente Führungsperson brauchen (EINE, nicht mehrere!).

Wichtig wäre zum Beispiel, dass der Hund IMMER zugegen sein darf, wenn Besuch kommt (auch bei dir!). Sucht euch dafür nicht unbedingt einen schmalen Zwischengang aus, wo es keine Ausweichmöglichkeiten gibt, sondern beispielsweise das Wohnzimmer. Der Hund baucht definitiv einen eigenen "Platz" (Körbchen, Decke...), und auf diesem Platz muss er zunächst bleiben, wenn Besuch kommt (die Eltern deines Freundes sollten dem Hund beibringen, auf Kommando hin und wieder auf seinen Platz zu gehen und dort zu verweilen). Zeig dem Hund deine Präsenz, wenn er dich nicht sehen darf, wirst du automatisch interessanter und er wird alles tun, um zu dir zu gelangen. Beachte ihn aber nicht! Guck nicht hin, verkrampfe nicht, rede nicht mit dem Hund, gib ihm kein Leckerli. Der Hund soll sich auf seinem Platz genau ansehen können, was da vor sich geht und wenn sich die Situation beruhigt hat und ihr alle auf den Sofas sitzt, dann dürfen die Eltern deines Freundes den Hund rufen und er darf sich den Besuch ansehen. Streichel ihn ruhig, aber versuch allgemein nicht auf ihn einzuschwatzen oder ihn mit Leckerlis und Schmuseeinheiten zu "bestechen", in der Hoffnung, dass er dich dann mag. Je ruhiger, gelassener und desinteressierter du bist, desto "langweiliger" wirst du irgendwann für den Hund und er lässt dich ganz von alleine in Ruhe.
Erst wenn diese Situation erreicht ist und der Hund sich irgendwann nicht die Bohne für dich interessiert, wenn du zu Besuch kommst, kann man damit anfangen, dass er dich mit etwas Positivem verbindet (Leckerlis, Spielen, Gassi, was auch immer. Allerdings auch nur dann, wenn DU das möchtest und den Hund zu DIR rufst, nicht umgekehrt! DU musst dem Hund zeigen, dass du selbst bestimmst, was gemacht wird, sonst wird er deine Wünsche irgendwann wieder übergehen und mit dir machen, was er will...).

Macht nicht so viel Aufhebens um einen Besuch. Der Hund bekommt irgendwann mit, dass er ständig weggesperrt und anders behandelt wird, wenn Besuch kommt, das macht diese Situation für ihn aufregend und stressig. Er muss lernen, dass Besuch nicht Dolles ist und er sich alles ansehen darf, wenn Frauchen und Herrchen das erlauben. Die Eltern deines Freundes haben die PFLICHT dafür zu sorgen, dass ihr Hund gehorcht und keine Besucher belästigt und schon gar nicht beißt.
Es reicht nicht, wenn der Hund "ab und an" mal lieb ist und du dir bei jedem Besuch nicht sicher sein kannst, wie er denn heute auf dich reagieren wird. Die Eltern deines Freundes müssen die Situation unter Kontrolle haben.

Von Maulkörben wiederhum halte ich absolut nichts. Das ist wieder so eine Sache: Der Hund lernt: "Oh Gott, wenn Rina kommt, bekomm ich den Maulkorb an, na toll." Maulkörbe sind nicht angenehm, sie schränken den Hund in seiner natürlichen, nonverbalen und auch verbalen Kommunikation und in seiner Lebensqualität ein. Zwar kann man Hunde daran gewöhnen (man sieht es immer wieder an Polizeidiensthunden), aber wirklich positive Gefüle werden dabei nicht aufkommen. Er wird den Maulkorb unweigerlich mit Besuch und DIR verbinden - keine schöne Vorstellung. Und es wird wieder zu viel Aufhebens gemacht, die Lebensituation des Hundes ändert sich, nur weil Besuch kommt. Für den Hund muss Besuch jedoch etwas Selbstverständliches sein, etwas Nebensächliches, dem er kaum Beachtung oder nur anfangs gewisse Aufmerksamkeit schenkt. Besuch muss natürlich und ohne Klimbim in das Leben eines Hundes integriert werden. Jegliche Hilfsmittel, sei es Maulkorb, aussperren oder sonstwas, dass das gewohnte Leben des Hundes verändert und durcheinanderbringt, wird für den Hund als "störend" empfunden, die Aufregung und das Interesse steigen und wirklich Ruhe kehrt dadurch nicht ein. Außerdem wird mit einem Maulkorb das Problem nur umgangen, aber nicht gelöst.

Wäre ich in deiner Situation, würde ich mich weiger, die Eltern deines Freundes zu besuchen, wenn sie nicht an der Lösung des Problems arbeiten. Wenn sie sich nämlich nicht darum bemühen, dass ihr Hund friedlciher wird (und das ist ganz sicher nicht deine Aufgabe, also DU musst im Grunde überhaupt nichts machen), begibst du dich ständig in Gefahr. Ein Rottweiler kann mit einem Druck von 1200 Kilopoints zubeißen - und das ist eine ganze Menge!

Ich habe ein sehr persönliches Interesse an deinem Fall, denn ich arbeite seit geraumer Zeit an einem Aufklärungssachbuch über Listenhunde und auch der Rottweiler ist in einigen Bundesländern auf der Liste vertreten. Jeder beißende oder unerzogene Rottweiler ist für mich ein weiterer persönlicher Niederschlag und schädigt das Image einer Rasse, die, wenn gut und konsequent erzogen, einen wunderbaren, treuen Familienhund abgibt.

Edit: Wenn die Eltern deines Freundes sich weigern, den Hund entsprechend zu erziehen oder nichtmal versuchen, die Situation zu entschärfen, dann glaub mir, dass auch du rein gar nichts ausrichten kannst. Auch wenn es hart klingt: Für den Rottweiler bist du nicht der Herr im Haus und wirst es auch nie werden. Dafür bist du zu selten mit ihm zusammen und kannst dich nicht intensiv genug mit ihm beschäftigen. Grob gesagt gibt es nur zwei Möglichkeiten: Die Eltern deines Freundes arbeiten mit dem Hund, so dass Besuch zu etwas Selbstverständlichen wird, oder du kommst nicht mehr zu Besuch. Alles andere sind Zwischenlösungen, die nur eine Scheinsicherheit vermitteln. Damit wird der Kern des Problems aber nicht gelöst. Und ein bisschen "Platz" und "Bleib" zu üben, ist wirklich nicht zu viel verlangt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Immer wieder peinlich, wenn alte Forenleichen ausgegraben werden und man Texte von sich liest, die man so heute sicherlich nicht mehr schreiben würde...
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben