Terriererfahrungen

Leute gehen ins Tierheim, wollen einem Hund ein neues zu Hause schenken, haben dummerweise ihre Tochter mit dabei, diese verliebt sich in einen kleinen schwarzen Welpen, Frage an die TH-Leute, was da wohl drin steckt, Antwort, Schnauzermischling. OK, wir nehmen ihn.

Vorstellung am nächsten Tag beim Haustierarzt. "Das ist Idefix, unser Schnauzermischlingswelpe", wieherndes Gelächter und dann "Viel Spaß mit ihrem Deutschen Jagdterrier-Mix".

Im Alter von 13 Monaten entwich er vom Grundstück, lief 3 km weit zum Reiterhof und zeugte mit der gerade läufigen Bullterrierdame Louise 4 Welpen.

Von diesem Tag an schaffte er es täglich seinen Weg vom Grundstück zu finden und seine Morgenrunde allein zu drehen. Mein Leid klagte ich meinen TÄ. Ihr Rat, kastrieren, dann wird er häuslich. Schweren Herzens habe ich das machen lassen. Ergebnis, die folgenden 15 Jahre lief er seine Morgenrunde allein.

Sein Jagdinstinkt war nicht sehr ausgeprägt - außer auf Postboten und Müllmänner. Müllmänner jagte er in ihren LKW zurück, Briefträger wurden zu rekordverdächtigen Radfahrern.

Die ersten 10 Jahre seines Lebens hatte ich ständig Angst, er würde seinen Meister finden. Denn losgegangen ist er nur auf Rüden, die mindestens 40 kg schwerer waren als er, er wog 12 kg. Er landete auf Autodächern, ich warf ihn über Gartenzäune, wenn ich mir nicht mehr anders zu helfen wußte und holte mir zigmal blutige Finger, denn so respektlos geht man nicht mit einem DJT um.

Seine Eigenständigkeit, sein selbstzerstörerischer Mut, sein Größenwahn wurde nur getoppt von seiner grenzenlosen Liebe zu mir. Die ging so weit, daß meine Familie sich weigerte Idefix zu hüten, wenn ich auf Reisen war. Idefix heulte nonstop 3 Tage, ging nicht spazieren, spielte nicht, war nicht abzulenken, fraß nicht. Die Konsequenz, ich nahm ihn, mußte ich zu Tagungen und Seminaren, immer mit.

Ich kenne Deutsche Schäferhunde gut, ich bin mit vielen Molossern vertraut und ich bilde mir ein "Fachfrau" im Bereich der Neufundländer zu sein, aber dieser kleine Wicht hat mir fast meine Grenzen gezeigt. Terrier und hier speziell der DJT sind eine ganz besondere Spezies Hund. Ich weiß heute warum der DJT, aus seriöser deutscher Zucht, nur in Jägerhände gegeben wird.

Ich habe Idefix gehaßt und habe ihn geliebt, ich vermisse ihn sehr, denn es war eine wundervoll lange Zeit, die wir zusammen hatten und dennoch, nie wieder möchte ich einen Terrier haben.

Gaby und ihre schweren Jungs

danke gaby...ich musste jetzt gerad mal schmunzeln
 
Wer weiß, wie er mit dem jeweiligen Hund umzugehen hat, dem ist es egal, welche Rasse er vor sich hat...


Das widerspricht sich aber.

Der jeweilige Hund als Individuum ist eine andere Geschichte, als das Wesen und die Anlagen der verschiedenen Rassen.

Du wirst von einem Molosser oder Molosserartigem niemals den "Will-to-please" eines Gebrauchhundes erwarten können.
Genausowenig wie die "Härte" eines DJT von einem Pudel.

Einem Ausbilder, dem es "egal" ist welche Rasse er vor sich hat, dem traue ich wenig Sachkenntnis über die Eigenheiten der verschiedenen Rassen zu. Der wird nach Chema F vorgehen und das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Gaby und ihre schweren Jungs
 
Hab ich ehrlich gesagt gar kein Problem. :denken24:
Ich hatte Jack Russell genauso in der Ausbildung wie DJT - zwei DJT gehörten sogar zu meinen Spaziergehhunden und Urlaubsgästen, wenn die Besitzer verreisten...

Wer weiß, wie er mit dem jeweiligen Hund umzugehen hat, dem ist es egal, welche Rasse er vor sich hat...

Liebe Grüße
Birgit

danke birgit für den unteren satz, ich habs mal wieder nicht hingekriegt meine gedanken in einen ordentlichen satz zu verpacken

wie schon geschrieben haben wie ja zwei mal im jahr nen fox terrier bei uns für jeweils ca. 3 wochen, der fox hat aber noch zusätzlich einen
an der klatsche, kommt vom vermehrer, hat die ersten jahre nichts kennen gelernt, geht grundlos auf hunde los

wie hatten davor auch keine hundeerfahrung mit terriern (terriererfahrung = das wort nervt mich irgendwie), aber wir haben uns auf den hund eingelassen und immer wieder verschiedene dinge versucht, irgendwann haben wir den dreh rausgehabt und tadadaadddaaaa hund hört
 
Nein Gaby, das widerspricht sich nur, wenn man es als Widerspruch lesen will... :denken24:

Wer weiß, wie der jeweilige Hund vom Charakter und Verhalten her ist, der kann mit ihm umgehen, egal ob es ein DJT, ein Malinois, ein Molosser oder sonstein Mix ist.

Wie ist es denn sonst mit den Mischlingen?
Wonach geht man denn da?
Nach dem Aussehen, das oft ja keinerlei Aufschluss gibt?
Oder versteift man sich da auf irgendwelche Angaben, die im Hund enthalten sein müssen, weil es ja angeblich dieser und dieser Mix ist - oder konzentriert man sich da nicht eher auf den Hund als Individuum?

Aber gut, dass du weißt nach welchem Schema ich vorgehe... :D

Ich finds viel schlimmer, einen Trainer vor mir zu haben, der sich darauf versteift, dass das jetzt ein Terrier ist und das man deshalb so und so mit ihm umgehen muss, oder dass das jetzt ein Husky ist und deshalb muss er so und so sein... Nein, muss er nicht, er sollte so sein, um dem Rassebild zu entsprechen, heißt aber nicht, dass er so sein wird...
Abgesehen davon gibt es unter den Rassen dann noch eigene Linien, jede Blutlinie bringt wieder Besonderheiten mit sich - das Rassebild sollte erreicht werden - aber dennoch ist jeder Hund ein Individuum - und ein Trainer, der das nicht erkennt, der ist Müll...

Birgit
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, ich meinte es dauerhaft. Also nicht so für drei, vier Wochen sondern so für ein Jahr...

Was nämlich am Anfang scheinabr funktioniert, dass muss grad beim Terrier auf Dauer nicht funktionieren.

Und hab ich die falsche Methode, joah, dann kann er mir durchaus auch nach vorn gehen.

Und wie Gaby schon schrieb, Jagdterrier sind nicht so führerbezogen wie bspw. ein Mali oder Schäfi.

Und auch mit den Molossern sind sie nur schwerlich vergleichbar.

Schon Zuchtziel bedingt.
 
Und wie gesagt, ich hab dennoch kein Problem damit - entweder man stellt sich auf den Hund ein und nimmt ihn mit seinen Besonderheiten, dann klappt es oder man stellt sich nicht ein, dann ist es aber egal, welchen Hund man hat.

Ich finds toll, dass ihr so für eure Terrier sprecht, aber es sind auch nur Hunde - so wie ich lernen musste, dass Malinois auch nur Hunde sind - auch wenn ich diese Rasse gern auf ein Podest hebe. :denken24:

Jedem seine Rasse und für jeden ist seine Rasse etwas besonderes, aber es sind im Endeffekt alles "nur" Hunde, mit ihren Eigenheiten, Besonderheiten und charakterlichen Unterschieden.
Aber ich mag es nicht, wenn man alle anderen als mehr oder weniger unfähig hinstellt und ihnen damit jegliche Kompetenz abspricht, mit diesem oder jenem Hund umgehen zu können oder sich auf ihn einlassen zu können. :)

Jeder hat mal mit Hundehaltung begonnen und jeder hat mal mit "seiner" Rasse begonnen und war in dem Moment Anfänger - und ihr habt es auch geschafft, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finds viel schlimmer, einen Trainer vor mir zu haben, der sich darauf versteift, dass das jetzt ein Terrier ist und das man deshalb so und so mit ihm umgehen muss, oder dass das jetzt ein Husky ist und deshalb muss er so und so sein...

*hust*

Ich kannte mal nen "Trainer", der war davon überzeugt, dass man einen Staff nur mit seinem Beisstrieb trainieren kann - er gab mir den Tipp Lindas wilde 5 Min zu nutzen, um ihre überschüssige Energie an einem Autoreifen auslassen zu können - indem sie sich darin verbeißt. Das muss ja so sein - es ist ja ein Staff :blabla:

Leute gibt's ...

Ich weiß also ganz genau, was du meinst :jawoll:
 
Und wie gesagt, ich hab dennoch kein Problem damit - entweder man stellt sich auf den Hund ein und nimmt ihn mit seinen Besonderheiten, dann klappt es oder man stellt sich nicht ein, dann ist es aber egal, welchen Hund man hat.

Ich finds toll, dass ihr so für eure Terrier sprecht, aber es sind auch nur Hunde - so wie ich lernen musste, dass Malinois auch nur Hunde sind - auch wenn ich diese Rasse gern auf ein Podest hebe. :denken24:

Jedem seine Rasse und für jeden ist seine Rasse etwas besonderes, aber es sind im Endeffekt alles "nur" Hunde, mit ihren Eigenheiten, Besonderheiten und charakterlichen Unterschieden.
Aber ich mag es nicht, wenn man alle anderen als mehr oder weniger unfähig hinstellt und ihnen damit jegliche Kompetenz abspricht, mit diesem oder jenem Hund umgehen zu können oder sich auf ihn einlassen zu können. :)

Jeder hat mal mit Hundehaltung begonnen und jeder hat mal mit "seiner" Rasse begonnen und war in dem Moment Anfänger - und ihr habt es auch geschafft, oder?

ich schreibe demnächst nur noch "birgit antwortet", genau mein gedankengang <<---kannst du etwa meine gedanken lesen???muuuahhahaa

ergo: ich stimme birgit zu :jawoll::jawoll::jawoll:
 
Und wie gesagt, ich hab dennoch kein Problem damit - entweder man stellt sich auf den Hund ein und nimmt ihn mit seinen Besonderheiten, dann klappt es oder man stellt sich nicht ein, dann ist es aber egal, welchen Hund man hat.

Eben, es gibt sicher auch Hundehalter, die nicht mit jeder Rasse können und wollen aber das ist doch auch ok.
Aber nur weil ein Hund will to Please hat, erzieht er sich nicht von selbst, hat seinen eigen Charakter, Stärken und Schwächen und ich denke ein eigens Hirn haben nicht nur Terrier sondern alle Hunde :jawoll:


Jedem seine Rasse und für jeden ist seine Rasse etwas besonderes, aber es sind im Endeffekt alles "nur" Hunde, mit ihren Eigenheiten, Besonderheiten und charakterlichen Unterschieden.
Aber ich mag es nicht, wenn man alle anderen als mehr oder weniger unfähig hinstellt und ihnen damit jegliche Kompetenz abspricht, mit diesem oder jenem Hund umgehen zu können oder sich auf ihn einlassen zu können. :)

:danke:

Jeder hat mal mit Hundehaltung begonnen und jeder hat mal mit "seiner" Rasse begonnen und war in dem Moment Anfänger - und ihr habt es auch geschafft, oder?

:danke:

Schön geschrieben Birgit.
 
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